12.07.2015 Aufrufe

Bulletin 2004 - Schweizerische Gesellschaft für ...

Bulletin 2004 - Schweizerische Gesellschaft für ...

Bulletin 2004 - Schweizerische Gesellschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«Religion und Kultur – ein Schulfach für alle?»Tagungsbericht(Folgetagung der Veranstaltung «Kulturelle Tradierung und religiöse Sozialisation»vom 29./30. März 2003)Am 30. und 31. Januar <strong>2004</strong> trafen sich in den Räumen der Universität Zürich rund150 Interessierte zur Tagung «Religion und Kultur – ein Schulfach für alle?».Veranstaltet wurde diese von der Pädagogischen Hochschule Zürich und derTheologischen Fakultät der Universität Zürich (Praktische Theologie undReligionswissenschaft) anlässlich der Neuausrichtung des Religionsunterrichts imKanton Zürich. Die Tagung hatte zum Ziel, das vorliegende Fachkonzeptverschiedenen Experten und einer interessierten Öffentlichkeit zur Diskussion zuunterbreiten.Die Tagung wurde am Freitag mit einem öffentlichen Vortrag von Karl ErnstNipkow, emeritierter Theologe aus Tübingen, eröffnet. Er gab zu bedenken, dass dasbeabsichtigte Unterrichtsobligatorium ohne Alternativen eine Einschränkung derReligionsfreiheit der Schüler bedeuten könnte. Am Samstagvormittag legte MatthiasPfeiffer, Dozent an der Pädagogischen Hochschule, das Konzept des neuenSchulfaches dar und schloss dabei auch Vortragsaspekte des krankheitshalberabwesenden Vorsitzenden der bildungsrätlichen Kommission, Jürgen Oelkers, mitein. Er machte deutlich, dass das vom Staat verantwortete, obligatorische Fachbildungstheoretisch begründet ist und zwei religionsdidaktische Ansätze zum Zugkommen sollen: das «Teaching about Religion» als Strukturprinzip, daneben das«Teaching from Religion». Der Jurist und Theologe Cla Reto Famos, Zürich,beleuchtete das neue Schulfach aus rechtlicher Sicht: Das Obligatorium verlange einereligionskundliche Ausrichtung des Faches; in einem zu erwartendenBundesgerichtsurteil werde sich erweisen, wie die Schweizer Rechtssprechungdiesbezüglich in Zukunft aussehen werde. Friedrich Schweitzer, Theologe ausTübingen, zeigte die Spannungen auf, die dem «Religion und Kultur» – Konzeptzugrunde liegen. In daran anschliessenden Workshops wurden Gemeinsamkeitenund Unterschiede bestehender Religionsunterrichtsmodelle aufgezeigt undverschiedene Aspekte des neuen Schulfaches diskutiert. Der Nachmittag war derEinschätzung des «Religion und Kultur» – Konzeptes aus Sicht der HamburgerErfahrungen gewidmet. Folkert Doedens plädierte für eine grössere Gewichtung desexistentiellen Zugangs. In drei Ateliers hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mitden Praxis-Vertretern Folkert Doedens, Marlitt Gress und Ursula Zielke die Aspekte«Didaktik, Lehrerbildung, Lehrperson» zu diskutieren.Zum Schluss wurde den Teilnehmern und Experten nochmals kurz die Möglichkeitgeboten, ihre Einsichten und Anschlussfragen festzuhalten. Die Organisatorendankten allen Mitwirkenden und schlossen die Veranstaltung mit der Aussicht aufeinen Sammelband sowie auf eine nächste, mehr praktisch ausgerichtete Tagung.Silvia Halter, Katharina Frank-Spörri28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!