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Testbericht aus FMT

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124 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 09 | 10 DieTer Werz<br />

Aufbau<br />

Der Webra Speed 150i ist <strong>aus</strong> dem eingeführten<br />

und bewährten Webra 150 Aero abgeleitet.<br />

Das Gehäuse <strong>aus</strong> Leichtmetallguss ist einteilig<br />

mit Fronteinlass und Seiten<strong>aus</strong>lass rechts<br />

<strong>aus</strong>geführt, an der Rückseite des Zylinders<br />

befindet sich eine Verschlussschraube zum<br />

Ausbau des Kolbenbolzens.<br />

Der aufgesetzte Zylinderkopf mit Halbkugelbrennraum,<br />

Quetschkante und zentral<br />

angeordneter Zündkerze der Größe M10×1<br />

ist stark verrippt. Als Laufgarnitur kommt eine<br />

Webra-AAR-Garnitur zum Einsatz, das heißt<br />

Aluminium-Büchse, Aluminium-Kolben mit<br />

Ring. Konkret bedeutet das, die Buchse ist <strong>aus</strong><br />

Aluminium mit einer speziellen Laufflächenbeschichtung<br />

gefertigt, der Kolben ist <strong>aus</strong> einer<br />

eigens für Kolben entwickelten Leichtmetall-<br />

Legierung und trägt einen Kolbenring <strong>aus</strong><br />

Stahlguss. Diese Bauweise verspricht besondere<br />

Standfestigkeit und Temperaturbeständigkeit<br />

des Triebwerks.<br />

Das Stahlpleuel ist in beiden Augen nadelgelagert<br />

und wirkt auf die einwangige,<br />

zweifach kugelgelagerte Stahlkurbelwelle.<br />

Die Gemischaufbereitung übernimmt ein<br />

Webra-Vergaser „Ultramix Benzin“ mit 8,8 mm<br />

Durchlass. Die Verarbeitung des gesamten<br />

Triebwerks ist sehr ordentlich.<br />

Die mikroprozessorgesteuerte Zündungselektronik<br />

Webra Spark II steckt in einem abschirmenden,<br />

mit Kühlrippen versehenen Metallgehäuse<br />

und ist werksseitig hinten auf den<br />

Kurbelgehäusedeckel aufgesetzt, kann aber<br />

auch getrennt am Modell verbaut werden.<br />

Die Kurbelwellenposition wird mittels eines im<br />

Kurbelgehäusedeckel integrierten Hallsensors<br />

abgegriffen. An der Zündbox lässt sich, durch<br />

einen von außen zugänglichen Trimmer oder<br />

– bei Anschluss der Zündbox an einen freien<br />

Empfänger<strong>aus</strong>gang – per Geber vom Sender<br />

<strong>aus</strong>, die maximale Vorzündung stufenlos einstellen,<br />

werksseitig sind 30° bei 16.000 1/min<br />

eingestellt. Beim Verstellen der Zündung sollte<br />

man extrem vorsichtig sein. Wenn man nicht<br />

genau weiß, was man tut, sollte man lieber die<br />

Werkseinstellung beibehalten. Eine nicht korrekt<br />

eingestellte Zündung verursacht im günstigsten<br />

Fall Leistungsverlust und schlechte<br />

Laufkultur, sehr viel wahrscheinlicher aber<br />

Motorschäden und abfliegende Propeller.<br />

Der voreingestellte Wert passt für den<br />

Speed 150i sehr gut, so dass hier auch<br />

keine Notwendigkeit besteht, etwas<br />

zu optimieren.<br />

Der Hersteller empfiehlt die Verwendung<br />

einer Zündungsbatterie mit 4 bis<br />

10 V, die Zündung zieht etwa 250 mA bei<br />

10.000 1/min und 5 V Versorgungsspannung.<br />

Der Motor wird mit Batteriezündung,<br />

Zündkerze und deutscher Bedienungsanleitung<br />

geliefert.<br />

Tuningobjekt<br />

Zweitaktbenziner zwischen 20 und 30 cm³ liegen derzeit im Trend.<br />

Trotz Elektroboom erfreuen sich diese Triebwerke als preisgünstige und zuverlässige<br />

Antriebe für Modelle bis etwa 2 m Spannweite großer Beliebtheit.<br />

Neben Produkten von traditionellen Benzinmotorherstellern wie Zenoah<br />

und modifizierten Niedrigpreis-Gerätemotoren <strong>aus</strong> China bewerben<br />

sich auch Triebwerke traditioneller Methanolmotorschmieden um die Gunst<br />

des Kunden. Webra tritt in der 25-cm³-Klasse mit dem Speed 150i an.<br />

Webras Speed 150i


www.fmt-rc.de <strong>FMT</strong>-TEST 125<br />

Auf dem Prüfstand<br />

Der Testbetrieb wurde mit verschiedenen<br />

Dämpfern durchgeführt. Zum Einsatz kamen<br />

das Resonanzsystem Höhn Silent 150, der<br />

Zweikammerkompaktschalldämpfer Höhn<br />

A2-150 und Höhn Scale 150 sowie der Topfschalldämpfer<br />

Höhn Silent B-30 in Verbindung<br />

mit dem Krümmer Höhn SP 150 eng und alternativ<br />

mit dem Wellrohrkrümmer von WERO-<br />

Engine-Shop. Als Zündungsakku wurde ein<br />

LiPo 2S 1.000 mAh eingesetzt. Für die Messwerterfassung<br />

wurden Menz-Luftschrauben<br />

der Größen 16×10 bis 20×12 Zoll verwendet.<br />

Der Hersteller empfiehlt Propeller ab 16×8.<br />

Der Kraftstoff war Superbenzin mit 4% Stihl-Öl.<br />

Die erste Inbetriebnahme erfolgte mit<br />

dem Resonanzsystem Höhn Silent 150 mit<br />

dem Krümmer Höhn SP 150 eng und einer<br />

18×8-Luftschraube. Der Vergaser ist ab Werk<br />

voreingestellt, die Einstellung wurde für die<br />

ersten Startversuche nicht verändert und ist<br />

als Grundeinstellung in Ordnung, der Motor<br />

sprang nach einigen Versuchen an und lief mit<br />

der 18×8, nachdem ich die richtige Düsennadelstellung<br />

gefunden hatte, ruhig und stabil.<br />

Nach etwa einer Stunde Laufzeit wurden<br />

routinemäßig alle Schrauben auf festen Sitz<br />

überprüft und nachgezogen, danach ging’s<br />

an die Messungen. Der Motor zeigte ein<br />

ordentliches Startverhalten und gute Laufkultur.<br />

Bei richtiger Vergasereinstellung war das<br />

Betriebsverhalten auf dem Prüfstand sicher.<br />

Mit den Kompaktschalldämpfern war er<br />

nicht ganz so startwillig wie mit den Resonanzsystemen,<br />

hier habe ich auch mal den Starter<br />

bemühen müssen. Insgesamt harmonieren die<br />

Kompaktschalldämpfer nicht so gut mit dem<br />

Motor, das Triebwerk wirkt bei Drehzahlen<br />

oberhalb von 6.000 1/min zugestopft und<br />

wird thermisch stark belastet.<br />

Abhängig von der Schwungmasse des Propellers,<br />

lag die sichere Standgasdrehzahl um<br />

1.500 1/min. Ansprechverhalten und Gasannahme<br />

waren gut, die Leistung, vor allem<br />

im oberen Drehzahlbereich, beeindruckend.<br />

Einen 25-cm³-Benziner, der mit einer 17×8<br />

APC-Luftschraube 13.200 1/min dreht, hatte<br />

ich noch nicht auf dem Prüfstand. Bereits<br />

Drehzahlwerte<br />

Dämpfer / Menz-Luftschrauben Silent 150 B-30 A2-150 / Scale 150<br />

16×8 11.500 10.700 7.700<br />

16×10 11.100 9.700 7.500<br />

17×8 11.200 9.900 7.800<br />

17×10 8.000 7.600 6.700<br />

17×12 7.200 7.400 6.500<br />

18×6 9.800 9.000 7.900<br />

18×8 8.500 8.500 7.200<br />

18×12 6.100 6.500 5.500<br />

19×10 5.900 6.500 5.500<br />

20×6 7.000 7.400 5.700<br />

20×12 4.700 4.500 4.000


126 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 09 | 10<br />

ab einer Vollgasdrehzahl von<br />

5.000 1/min steht ein Drehmoment<br />

von mindestens 1,8 Nm zur Verfügung,<br />

im Maximum waren es 2,8 Nm<br />

bei 10.000 1/min (gemessen mit Höhn Silent<br />

150 und engem Krümmer), mit dem Topfdämpfer<br />

B-30 kam etwas weniger r<strong>aus</strong>.<br />

T<strong>aus</strong>cht man den engen Krümmer gegen<br />

das Wellrohr, nimmt das Drehmoment oberhalb<br />

von 9.000 1/min etwas ab, da sich mit<br />

dem Wellrohr kein Resonanzbetrieb einstellt.<br />

Die Maximalleistung habe ich mit 3,5 kW<br />

bei 13.000 1/min ermittelt, die Herstellerangabe<br />

von 2,8 kW bei 11.000 1/min bringt das<br />

Triebwerk mit gemessenen 3,0 kW – auch<br />

mit dem Wellrohrkrümmer – locker. Ich war<br />

begeistert, die Leistungswerte sind schon für<br />

einen Methanoler mehr als ordentlich – und<br />

das mit einem 25-cm³-Benziner. Respekt! Alles<br />

in allem ein sehr erfreuliches Ergebnis, das Lust<br />

auf die Flugerprobung machte.<br />

Im Flugbetrieb<br />

Hierbei kam zum ersten Mal unser neuer<br />

Testflieger Jolly-Roger zum Einsatz. Der Motor<br />

wurde mittels Rückplatte und Abstandsbolzen<br />

am Kopfspant montiert, das Silent 150-Rohr<br />

unter den Rumpf gehängt und beides mit dem<br />

Wellrohrkrümmer verbunden. Die 18×8-Menz<br />

vorne dran und ab zum Flugplatz. Der Motor<br />

sprang wie gewohnt gut an und lief am Boden<br />

einwandfrei. Beim Hochheben der Flugzeugnase<br />

ging er <strong>aus</strong>. Ich habe den Vergaser etwas<br />

fetter gestellt und wieder ging der Motor<br />

beim Hochheben <strong>aus</strong>, zudem sprang er etwas<br />

schlechter an. Daraufhin wurde der Motor<br />

gestartet und dann die Vollgasnadel mit angehobener<br />

Flugzeugnase so eingestellt, dass<br />

der Motor stabil lief. Beim Absenken in die Horizontale<br />

spuckte er jetzt und verlor Drehzahl,<br />

da er nun in der Horizontalen zu fett eingestellt<br />

war. Nach einigen Dutzend Versuchen hatte<br />

ich schließlich eine Einstellung gefunden,<br />

mit der ich Chancen auf einen erfolgreichen<br />

Startversuch sah. Der Jolly-Roger kam auch in<br />

die Luft, aber Spaß hat es nicht gemacht. Das<br />

Triebwerk reagierte auf G-Kräfte und Saughöhenunterschiede<br />

recht empfindlich und lief alles<br />

andere als stabil. Ich vermutete die Ursache<br />

in der Gemischaufbereitung. Aufgrund engerer<br />

Zündgrenzen von Benzin-Luft-Gemischen<br />

im Vergleich zu Methanol-Luft-Gemischen,<br />

muss die Zumessung der Kraftstoffmenge<br />

durch den Vergaser im Benzinbetrieb sehr<br />

viel genauer sein als im Methanolbetrieb.<br />

Außerdem fällt die Kraftstoffdurchflussmenge<br />

durch den Vergaser im Benzinbetrieb wegen<br />

des höheren Heizwertes von Benzin deutlich<br />

geringer <strong>aus</strong> als beim Methanolbetrieb, was<br />

die exakte Dosierung zusätzlich erschwert. Die<br />

<strong>aus</strong>reichend genaue Zumessung ist mittels<br />

Nadelventil nur möglich, wenn am Düsenstock<br />

Die Universal-<br />

Membranpumpe<br />

von Webra<br />

mit dem selbst<br />

gefertigten<br />

Montagering.<br />

Zur Druckversorgung der Pumpe kann<br />

entweder die rückwärtige Verschlussschraube<br />

zum Ausbau des Kolbenbolzens<br />

mit einem Nippel versehen werden<br />

oder – wie hier zu sehen – der Nippel<br />

wird direkt ins Gehäuse gesetzt.<br />

Der Speed 150i ist mit einer langlebigen<br />

AAR-Laufgarnitur <strong>aus</strong>gerüstet.<br />

Maße des Montageringes<br />

Klemmring,<br />

Polyamid, 10 mm stark<br />

Zur Montage eines Walbro-Benzin-<br />

Vergasers wird ein Adapter benötigt.<br />

Walbro-Adapter, Alu<br />

Maße des Vergaseradapters


Die Zündbox kann<br />

auch separat am Kopfspant<br />

montiert werden.<br />

Messing oder Alu zum Aufkleben<br />

Die Sicherung für das Zündkabel.<br />

Einstiche oder<br />

Rändel für<br />

nesseren „Grip“<br />

Das Zündkabel sollte<br />

am Anschluss an der Zündbox<br />

gesichert werden.<br />

Der Walbro-Vergaser mit<br />

der Bezeichnung WT-339 hat<br />

14 mm Durchlass.<br />

Die Motormontage mit der<br />

Universal-Membranpumpe auf<br />

dem Testmodell.<br />

www.fmt-rc.de <strong>FMT</strong>-TEST 127<br />

ein definierter Kraftstoffdruck anliegt, und das<br />

ist bei wechselnden Saughöhen nur mit einer<br />

Kraftstoffpumpe mit Druckregelung machbar.<br />

Lange Rede, kurzer Sinn: ohne Pumpe kann<br />

man mit dem Motor nicht fliegen.<br />

Meine Aufgabe, den gelieferten Motor zu<br />

vermessen und zu testen, wäre an dieser Stelle<br />

eigentlich beendet gewesen, aber dieses Ende<br />

ist mir für ein technisch so gut gemachtes<br />

Triebwerk zu deprimierend. Folgerichtig begann<br />

die Suche nach einer Lösung für das<br />

Problem, und zwar zunächst per Telefon. Auf<br />

Nachfrage bei Webra empfahl man mir, den<br />

Vergaser über die bei Webra als Zubehör erhältliche<br />

„Membranpumpe Universal“ mit<br />

Kraftstoff zu versorgen und sandte mir eine<br />

solche Pumpe zu. Zum Anschluss der Pumpe<br />

muss für den Antrieb der Pumpenmembran<br />

zwischen Motorgehäuse und Membrankammer<br />

eine Verbindung geschaffen werden. Ich<br />

habe für diesen Zweck seitlich in den Überströmkanal<br />

ein Loch mit M4-Gewinde und<br />

einen Nippel eingeschraubt, alternativ kann<br />

man auch die hintere Verschlussschraube mit<br />

Gewindebohrung und Nippel versehen. Die<br />

Bohrung mündet in den hinteren Aufrichtkanal<br />

– dort stehen die benötigten Druckschwankungen<br />

gen<strong>aus</strong>o an wie im Kurbelgehäuse<br />

oder dem Überströmkanal. Mit dieser Variante<br />

spart man sich den für die Operation angezeigten<br />

Ausbau von Kurbelwelle und Lagern.<br />

Der Drucknippel im Gehäuse wird mittels<br />

Kraftstoffschlauch mit dem Druckanschluss<br />

der Pumpe verbunden. Für die Pumpe habe<br />

ich noch einen Halter gefertigt, mit dessen<br />

Hilfe sie am Motorträger verschraubt werden<br />

kann, da sich das runde Teil sonst nur schwer<br />

am Modell befestigen lässt.<br />

So <strong>aus</strong>gerüstet lief das Triebwerk schon<br />

deutlich besser, überfettete aber beim schnellen<br />

Gas wegnehmen, da dabei der Druck vor<br />

dem Düsenstock kurzfristig anstieg. Fliegen<br />

konnte man damit, aber die Laufkultur war<br />

noch nicht nach meinem Geschmack. Der<br />

Druck musste irgendwie stabilisiert werden.<br />

Eine einfache Möglichkeit, einen einigermaßen<br />

konstanten Druck zu erreichen, ist es, die<br />

Pumpe wesentlich mehr Kraftstoff fördern zu<br />

lassen als der Motor braucht und gegen einen<br />

Rücklauf mit Durchflussdrossel arbeiten zu<br />

lassen. Der Kraftstoff für den Vergaser wird<br />

direkt vor der Drossel abgezweigt. Technisch<br />

wurde das folgendermaßen realisiert: In die<br />

Kraftstoffleitung, direkt vor dem Düsenstock<br />

wurde ein T-Stück eingebaut und der offene<br />

Abgang über eine Rücklaufleitung mit kleinerer<br />

lichter Weite, als sie der Zulaufschlauch<br />

hat (ich habe die Kombination Tygonschlauch<br />

/ Festoschlauch, Außenmaß 4 mm, verwendet),<br />

wieder mit dem Tank verbunden. Damit<br />

lief der Speed 150i ziemlich stabil und man<br />

konnte sicher damit fliegen.


128 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 09 | 10<br />

Datenblatt MOtORen<br />

Bezeichnung: Webra Speed 150i<br />

Lieferumfang: Motor mit Batteriezündung und<br />

Zündkerze<br />

Aufbau:<br />

Kurbelgehäuse: Aluminiumguss, einteilig<br />

Zylinderkopf: Aluminium<br />

Kurbelwelle: einwangig, Stahl<br />

Garnitur: Alubuchse, Leichtmetallkolben,<br />

1 Rechteck-Kolbenring<br />

Pleuel: Stahl, nadelgelagert, oben Käfiglos<br />

Propellerbefestigung: zentral mit<br />

Wellengewinde M8×1,25<br />

Vergaser: Ultramix Benzin-Vergaser, 9 mm Durchlass<br />

Technische Daten:<br />

Hubraum: 25 cm³<br />

Bohrung: 33 mm<br />

Hub: 29,2 mm<br />

Masse Motor mit Vergaser und Zündkerze: 740 g<br />

Masse Zündung (mit Kabel und Stecker): 100 g<br />

Gesamtmasse: 840 g zzgl. Zündungsakku<br />

Drehzahlbereich (Herstellerangabe):<br />

2.000 - 11.000 1/min<br />

Steuerzeiten:<br />

Spülen: SÖ 56° vor UT / SS 56°nach UT, Spülwinkel 112°<br />

Auslass: AÖ 77° vor UT / AS 77° nach UT, Auslasswinkel 154°<br />

Einlass (Rohrdrehschieber): EÖ 106° vor OT / ES 82°<br />

nach OT, Einlasswinkel 188°<br />

Messwerte:<br />

P gemessen: 3,5 kW bei 13.000 1/min<br />

Drehmoment: 2,8 Nm / 10.000 1/min<br />

Massen Auspuffsysteme:<br />

Krümmer SP 150 eng: 120 g<br />

WERO-Krümmer: 142 g<br />

Höhn Silent 150: 200 g<br />

Höhn Silent B-30: 250 g<br />

Höhn A2-150: 165 g<br />

Höhn scale 150: 165 g<br />

Bezug: Fachhandel, Infos bei: Höhn-Modellbau,<br />

In der Welke 33, 07768 Hummelshain, Tel.: 036424<br />

53581, Internet: www.hoehn-modellbau.de<br />

Preis: 469,50 Euro<br />

Distanzring für Propellermitnehmer,<br />

Alu oder Stahl<br />

Maße des Distanzringes<br />

Wenn jetzt die schwarze Kappe am Drosselküken<br />

des Vergasers noch benzinfest wäre<br />

und nicht aufquellen würde (laut Webra ist<br />

diese Kappe nur ein Staubschutz und es macht<br />

nichts, wenn sie aufquillt) könnte man damit<br />

leben – fast jedenfalls. Während des Testbetriebes<br />

zeigte sich nämlich, dass sich das Zündkabel<br />

sehr leicht <strong>aus</strong> dem Anschlussgewinde an<br />

der Zündbox her<strong>aus</strong>dreht, was zu ungewollten<br />

Motorabstellern führt. Das Kabel sollte also<br />

gegen Verdrehen gesichert werden. Entweder<br />

bindet man es mittels Kabelbinder an geeigneter<br />

Stelle am Modell fest oder man behilft<br />

sich, wie ich, mit einem aufgeklebten Drehteil<br />

und Schrumpfschlauch.<br />

Nach diesen Modifikationen lief das Triebwerk<br />

zwar sicher und mit akzeptabler Laufkultur,<br />

aber befriedigt hat mich die Lösung<br />

für die Spritversorgung noch nicht. Das Triebwerk<br />

hat einiges an Potential, das hatte ich<br />

auf dem Prüfstand gesehen. Dass man es mit<br />

geeigneten Maßnahmen in der Luft in den<br />

Griff bekommt, haben die Versuche mit der<br />

Externpumpe gezeigt. Damit war klar, dass es<br />

dem Triebwerk lediglich an einer vernünftigen<br />

Gemischaufbereitung fehlt. Was lag also<br />

näher, als das Konzept <strong>aus</strong>zuprobieren, das<br />

bei allen anderen mir bekannten Motoren<br />

diese Klasse seit Jahrzehnten perfekt funktioniert?<br />

Ich hatte inzwischen schon so viel Zeit<br />

investiert und befand mich mit dem „Projekt<br />

Speed 150i“ sowieso schon weit jenseits der<br />

Grenzen eines normalen Motortests, dass es<br />

auf einen weiteren Versuch, der auch noch<br />

sehr erfolgversprechend war, wirklich nicht<br />

mehr ankam.<br />

Aus einem Stück Alu-Rundstab fertigte ich<br />

einen Adapter, mit dessen Hilfe ein Walbro-<br />

Vergaser des Mark 140B an den Speed 150i<br />

angebaut werden konnte. Außer dem Adapter<br />

braucht man noch einen Distanzring, der<br />

Konsole, Alu oder GFK,<br />

3 mm stark<br />

Maße des Vergaser-Anlenkhebels<br />

den Luftschraubenmitnehmer 5 mm nach<br />

vorne versetzt, um Freigängigkeit zwischen<br />

Vergaser und Luftschraube zu erreichen. Und<br />

dann sollte der Speed 150i laufen. Und wie er<br />

lief! Das Triebwerk ist nicht wiederzuerkennen<br />

und macht seinem Namen alle Ehre. Startverhalten,<br />

Leistung, Gasannahme – alles perfekt.<br />

So macht das richtig Spaß.<br />

Der 150er machte dem knapp 7 kg schweren<br />

Jolly-Roger richtig Dampf unter der Haube<br />

und wie zu erwarten, zeigten sich keinerlei<br />

Reaktionen auf G-Belastungen und unterschiedliche<br />

Tanknive<strong>aus</strong> bei Steig- und Bahnneigungsflug<br />

mehr. Der Motor lief sehr sicher<br />

durch. Damit war der Beweis erbracht, dass<br />

die vorherigen Probleme tatsächlich voll auf<br />

die Kappe der Gemischaufbereitung, konkret<br />

des Pumpen- und Reglerlosen Ultramix-Benzinvergasers<br />

gehen. Warum man bei Webra<br />

nicht gleich einen Membranvergaser verbaut<br />

hat, erschließt sich mir nicht.<br />

Fazit<br />

Der Webra Speed 150i wäre ein hervorragender<br />

Motor für mittelgroße Modelle bis etwa<br />

7 kg, wenn er das Vergaserproblem nicht<br />

hätte und das Zündkabel ordentlich befestigt<br />

wäre. Ersteres lässt keine saubere Einstellung<br />

zu, unter zweitem leidet die Betriebssicherheit.<br />

Für beide Punkte gibt es Abhilfe. Hat<br />

man diese Probleme <strong>aus</strong>geräumt, erhält man<br />

einen kompakten, leichten, sehr leistungsstarken<br />

und zuverlässigen Antrieb mit sehr<br />

einfachem Handling. Mit dem Triebwerk im<br />

Lieferzustand war bei uns kein vernünftiger<br />

Flugbetrieb möglich, nach dem Umbau ließ<br />

es keine Wünsche offen. Ich wünschte mir,<br />

Webra würde den Speed 150i in Zukunft mit<br />

einem Membranvergaser <strong>aus</strong>liefern und das<br />

Zündkabel z.B. mittels Überwurfmutter praxistauglich<br />

befestigen.<br />

Damit die Luftschraube nicht am Vergaser anstößt wird noch<br />

ein 5-mm-Distanzring hinter den Propellermitnehmer gesetzt.

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