100 Jahre Pfadfinden Neu in Hamburg: Stamm Zassenhaus Interview

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ENDE DER durchsage Das dreipunkt-Prinzip – oder: Warum sich niemand für meine Vita interessiert Weihnachten steht vor der Tür. Dieses Jahr wollte ich früh gewappnet sein und nicht einer derjenigen, die am 24. morgens noch die letzten Geschenke besorgen müssen. Und der 23. – seit jeher Standard-Weihnachtsgeschenke-Kauftag – fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Also dachte ich mir, nachdem ich Ende September die ersten Adventskalender bei Aldi im Regal liegen sah: „dreipunkt, du bist diesmal der Erste. Du gehst jetzt Geschenke einkaufen.“ Das klang nach ‘ner tollen Idee, doch auf dem Heimweg verlor ich wieder die Motivation. Weihnachtsgeschenke kaufen? Im September? Dabei hätte es klimatechnisch schon Adventszeit sein können. Konfrontiert wurde ich mit dem Thema erst wieder als mich Mitte November in einem sehr langweiligen Moment meines Lebens der Sinn danach packte, völlig sinnlos Zeit in einem Buchladen zu verbringen. Buchläden sind dazu besonders gut geeignet. Nirgendwo sonst findet man so viel unglaublich nutzloses Zeug in so unfassbaren Mengen. Angefangen von der „Krabbelkiste“, in der Bücher liegen, bei denen man sich wundert, dass überhaupt je mehr als zwei Euro für sie verlangt wurde, über unzählige Esoterik-, Erotik-, Fitness- und Kochratgeber bis hin zu meiner Lieblingskategorie: den Memoiren. Memoiren, auch Autobiographien genannt, sind die Könige der Sachbücher. Das sieht man allein schon daran, dass die ersten zehn Plätze der 26 SPIEGEL-Bestsellerliste meist von ebendiesen eingenommen werden. Des Weiteren bieten sie Einblicke in das Leben von unglaublich wichtigen, interessanten Menschen wie Dieter Bohlen, Sido oder den Kastelruther Spatzen. Und das Beste ist, dass die Bücher von diesen Leuten selbst geschrieben sind. Zumindest zum Teil. An jenem besagten Tag Mitte November starrte ich also gerade auf das Buch, das Eva Herman den Job gekostet hatte, als mir ein vorzüglicher Gedanke kam. Wäre es nicht viel schöner, meinen Liebsten dieses Jahr anstelle der Lebensgeschichte einer xbeliebigen Berühmtheit lieber meine Memoiren zu schenken? Meine persönliche Autobiographie? Meine Vita? Ich sah den Titel schon vor mir: „Entscheidungen – Mein Leben bei den Pfadfindern“. Dazu ich auf dem Titelbild mit Kluft und Nachdenkerpose. Klang das nicht fantastisch? Ich würde mich gleich zu Hause an den PC setzen und meine Geschichte niederschreiben. Anschließend würde ich zu einem Verlag rennen und mordsviel Kohle abkassieren. Ich würde plötzlich auf Platz eins der Bestsellerliste stehen und hätte zusätzlich das Topp- Weihnachtsgeschenk für alle. Handsigniert. Doch nach einer Weile des ausgelassenen inneren Höhenfluges kam ich auf den Boden der Tatsachen zurück. Wen interessierte eigentlich meine Vita? Was könnte da auch schon groß drinstehen? Ich war in meinem Leben
isher weder Fußballstar, Rapper, Produzent, Pornodarsteller noch Partyluder oder ähnliches. Habe weder unglaublich viel Zaster noch viele Affären mit berühmten Frauen und Männern gehabt. Und große Konflikte oder „Beef“ hab ich auch nicht zu bieten. Das war ein sehr erniedrigender Gedanke. Ich war wertlos. Uninteressant für die Massen. Nicht memoiren-tauglich. Ich brauchte eine Zeit, bis ich diesen Schock überwunden hatte. Dann sann ich noch kurz darüber nach, wie es mit einem Thesenbuch wäre: „Das dreipunkt Prinzip – Für ein neues I m p r e s s u m D a s r e l a i s i s t e i n e Z e i t s c h r i f t d e s V C P - Ve r b a n d C h r i s t l i c h e r P f a d f i n d e r i n n e n u n d P f a d f i n d e r - L a n d H a m b u r g . R e d a k t i o n u n d H e r a u s g e b e r i m A u f t r a g d e r L a n d e s l e i - t u n g : C h r i s t i a n P o h l , K e r s t e n A u g u s t i n , C h r i s t o p h e r O s t F ü r d a s M i t w i r k e n a n d i e s e r A u s g a b e d a n k e n w i r : F r i e d e r i k e B o r s c h e l , J a n a P e t t k e , J a n e k R o i s c h , F r e d e r i k S c h i r m e r , J a n S t ö l t i n g u n d K a t i W i t t N a m e n t l i c h g e k e n n z e i c h n e t e B e i t r ä g e e n t s p r e c h e n n i c h t u n b e d i n g t d e r M e i n u n g d e r R e d a k t i o n u n d d e r d e r L a n d e s l e i t u n g . G e f ö r d e r t v o n d e r F r e i e n u n d H a n s e s t a d t H a m b u r g , B e h ö r d e f ü r F a m i l i e u n d S o z i a l e s . R e d a k t i o n s a n s c h r i f t : V C P L a n d H a m b u r g G ü n t h e r s t r . 3 4 2 2 0 8 7 H a m b u r g F o n : 0 4 0 - 3 1 9 5 8 1 8 F a x : 0 4 0 - 3 1 9 6 9 3 2 r e l a i s @ v c p - h a m b u r g . d e A u f l a g e 4 0 0 E x e m p l a r e 27 Pfadfinden“. Meine Ideen rund um das Pfadfindersein. Ein „Aids to Scouting“ des 21. Jahrhunderts. Doch ich verwarf auch diese Idee wieder. Massentauglich war das vermutlich auch nicht. Und so entschied ich mich schlussendlich nach Hause zu fahren. Es gibt ja auch noch den 22. Dezember, das ist ein Samstag und an dem hat Penny sogar bis 22.00 Uhr auf. dreipunkt
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