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100 Fragen und Antworten zum Russland-Geschäft

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Juli 2013 . 59. Jahrgang . H 30859FOST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation<strong>Russland</strong><strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> <strong>zum</strong><strong>Russland</strong>-GeschäftDeutsch-RussischeAuslandshandelskammer(AHK)Aktuelle Wirtschaftsentwicklung | Banken & Finanzierung |Visavergabepraxis | Russische Unternehmen in Deutschland |Rohstoffe <strong>und</strong> Energie | WTO-Mitgliedschaft | Infrastruktur |


VERÄNDERUNG FÜHRT ZUM ERFOLGTreasuryDie Welt verändert sich schnell – <strong>und</strong> noch schneller ändern sich Zinssätze,Wechselkurse <strong>und</strong> Rohstoffpreise. Unser Ziel ist es, Sie bestmöglich daraufvorzubereiten <strong>und</strong> in allen Aspekten Ihrer Absicherungsstrategie zu unterstützen.Dank unserer Erfahrung, unserem Know-how sowie unserer hochkarätigenExperten können wir Ihr Risiko analysieren <strong>und</strong> einschätzen. Unsere Lösungensind individuell an Ihren Geschäftsbedarf angepasst, verringern die VolatilitätIhrer Erträge <strong>und</strong> erhöhen Ihre Planungssicherheit entscheidend.www.rbinternational.comRaiffeisen Bank International – MEINE BUSINESS-BANK.


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013ImpressumHerausgeber <strong>und</strong> GeschäftsführendeGesellschafter:Dr. Jutta Falkner, Klaus LegerRedaktion:Ost-West-ContactRitterstraße 2 B, 10969 BerlinTel. +49 30 615089-0Fax +49 30 615089-29redaktion@owc.deChefredakteur: Dr. Jutta FalknerStellv. Chefredakteur: Christian HimmighoffenRedaktion: Stephan Mittelhäuser,Anne Wäschle, Grit HornVerlag:OWC-Verlag für Außenwirtschaft GmbHRegenskamp 18, 48157 MünsterTel. +49 251 924309-0Fax +49 251 924309-99info@owc.deAnzeigenleiter:Norbert Mayernm@owc.deAnzeigen-Verkauf:Thomas Stölzner, Jens Steinhäuser,Nadja Klein, Dorothea KoronaRepräsentantin Moskau:Katrin Morosowkm@owc.deVerlagsbüro Düsseldorf:OWC-Verlag für Außenwirtschaft GmbHBerliner Allee 67, 40212 DüsseldorfTel. +49 211 550426–0Fax +49 211 550426–55anzeigen@owc.deErscheinungsweise/ Abonnement:Die Monatszeitschrift Ost-West-Contact ist gemeinsam mit den Ost-Ausschuss-Informationenim Abonnementerhältlich. Das Jahresabonnement für beidePublikationen beträgt zusammen€ 108,– (Inland: + 7 % MwSt., + € 11,– Porto;Ausland: + E 23,– Porto). Luftpost auf Anfrage.K 4 Strukturreformen bietenWachstum. Editorial vonMichael Harms, Vorsitzenderder AHK <strong>Russland</strong>K 6 AllgemeineWirtschaftsentwicklungK 9 AußenwirtschaftK 10 Übernahmen & BeteiligungenK 11 Banken & FinanzierungK 12 <strong>Russland</strong>s Platz inder WeltwirtschaftK 14 Deutsch-russischeBeziehungenK 17 VisavergabepraxisK 19 Russische Unternehmenin DeutschlandK 21 Rohstoffe <strong>und</strong> EnergieK 26 Energieeffizienz &Erneuerbare EnergienK 29 Banken & FinanzierungK 33 RechtK 35 WTO-MitgliedschaftK 37 InfrastrukturAbonnement-Service:Astrid LegerTel. +49 251 924309-33Fax +49 251 924309-99abo@owc.deGestaltung: Birgit Meyer40 Nicht schwarz oder weiß.Interview mit Mario MehrenVorstandsmitglied derWintershall Holding GmbHGrafiken + Fotos: Udo ZelmerAnzeigen-Verwaltung: Barbara KeizersGerichtsstand: Münster, HRB 4574ISSN 0948 – 1680Druck: merkur Print & Service Group, DetmoldTitelfoto: Tür im Kreml-PalastFoto: OWCErscheinungstermin: Juli 2013www.owc.deKThemen im Hauptheft OWC 7/13Ukraine: Im Visier der RaiderFür die Übernahme von Artikeln in Ihren elektronischenPressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Rechteunter www.presse-monitor.de.Beiträge in Ost-West-Contact sind im Archiv der Homepageunter www.owc.de zu recherchieren.Alle Rechte vorbehalten. Es wird ausdrücklich daraufhingewiesen, dass hinsichtlich der Inhalte Urheberschutzbesteht. Alle Informationen werden mitjournalistischer Sorgfalt erarbeitet, für Verzögerungen,Irrtümer oder Unterlassungen wird jedoch keineHaftung übernommen.KKKMoldau: Neue Spieler im AutomobilbereichBosnien-Herzegowina: An der Grenze zur EUOMV: Georgiens Bauwirtschaft – Vier FaktorenFordern Sie ein kostenloses Probeexemplar an unter info@owc.deoder +49 251 924309-0Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 3


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong><strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong><strong>zum</strong> <strong>Russland</strong>-GeschäftStrukturreformen garantieren WachstumMichael Harms,Vorsitzender der Deutsch-RussischenAuslandshandelskammer (AHK)<strong>Russland</strong>s Wirtschaft hat sich 2012 – entgegen allen Erwartungen<strong>und</strong> gegen den allgemeinen Trend in Europa – positiventwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 3,4 Prozent,die Industrieproduktion um 2,6 Prozent, die Inflationblieb für russische Verhältnisse niedrig, der Binnenkonsumhoch, die Bruttoanlageinvestitionen wuchsen. Das Land istkaum verschuldet <strong>und</strong> verfügt über hohe Devisenreserven –auch dank dauerhaft hoher Weltmarktpreise für Rohstoffe.Für das laufende Jahr wurden ähnliche Voraussagen getroffen.Doch schon das erste Quartal 2013 zeigte einen deutlichenRückgang der makroökonomischen Indikatoren beigleichzeitig steigenden Verbraucherpreisen <strong>und</strong> einer hohenInflation.Die russische Zentralbank versucht augenblicklich, die Wirtschaftmit einer gezielten Abwertung des Rubels – in einemvorher definierten Korridor – zu stimulieren <strong>und</strong> Exportezu verbilligen. Kurzfristig kann diese Regulierung Wirkungzeigen, auf lange Sicht wird eine gelockerte Geldpolitik dieNeigung zur Inflation steigern. Zumal der Binnenkonsum– im vergangenen Jahr der Motor der Wirtschaft – deutlichnachgelassen hat.Notwendig sind in <strong>Russland</strong> nach wie vor Strukturreformen.Die seit einigen Jahren von Präsident <strong>und</strong> Premierministergeforderte Modernisierung, Diversifizierung <strong>und</strong> Spezialisierungder Wirtschaft hat begonnen – die Schlagzahl mussdeutlich erhöht werden. Mit dem Beitritt zur WTO ist auchder Druck auf die russischen Unternehmen gewachsen, sichdem internationalen Wettbewerb zu stellen. Das gelingtbranchenabhängig unterschiedlich gut. Fortschritte sinddeutlich sichtbar – vor allem in den Bereichen Telekommunikation,Internettechnologien, Landwirtschaft <strong>und</strong> auch inder Rohstoff branche, die sich mittlerweile zu einem Hightechsektorentwickelt hat. Um auch in anderen Wirtschaftsbereichennachzuziehen, gehen russische Unternehmenverstärkt Kooperationen mit westlichen Partnern ein, umKnow-how, Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Unternehmenskulturnach <strong>Russland</strong> zu transferieren <strong>und</strong> Teile der Produktionin <strong>Russland</strong> zu lokalisieren. Die Wirkung dieser Maßnahmenkönnte jedoch noch deutlich stärker ausfallen, würde sich derStaat wie bereits 2010 angekündigt wieder aus der Wirtschaftzurückziehen <strong>und</strong> verstärkt die Bildung eines russischen Mittelstandesnach deutschem Vorbild fördern, <strong>und</strong> damit fürmehr Wettbewerb, mehr freien Markt <strong>und</strong> mehr unternehmerischesHandeln sorgen. Gleichzeitig würde dadurch einestabile Basis von Zulieferunternehmen geschaffen <strong>und</strong> dasProblem der mangelnden Fachkräfte in Angriff genommen.In Deutschland stellt der Mittelstand beispielsweise knapp80 Prozent aller Ausbildungsplätze.Der deutsche Mittelstand ist denn auch in <strong>Russland</strong> ganz hervorragendvertreten. Der Markt trägt noch lange <strong>und</strong> in allenBranchen. Besonders natürlich in den Bereichen, in denen derGerman Mittelstand mit den ihm eigenen Attributen Qualität,Effizienz, Innovation, Weltmarktreife <strong>und</strong> Zuverlässigkeitpunkten kann.<strong>Russland</strong> ist als Markt, Handelspartner <strong>und</strong> prioritärer Partnervon enormer Bedeutung, <strong>und</strong> auch unsere (Mitglieds)-Unternehmensehen <strong>Russland</strong> im internationalen Vergleich alszunehmend wichtiger an. Für das enorme Potenzial sprichtnicht nur der Handelsaustausch, der mit über 80 MilliardenEuro im vergangenen Jahr wieder einen neuen Höchststanderreicht hat, sondern auch die Fülle an Möglichkeiten, beiden in <strong>Russland</strong> geplanten Projekten mitzuwirken. Das giltin erster Linie für den Mittelstand, den deutschen wie denrussischen.Wir stehen unseren russischen Partnern dabei auf jede denkbareArt zur Verfügung. Mit den in diesem Jahr etabliertenFormaten, den explizit dem Mittelstand gewidmeten Konferenzenzur Lokalisierung <strong>und</strong> Zulieferung in Moskau <strong>und</strong>der Konferenz zu <strong>Russland</strong> „Markt, Modernisierung, Mittelstand“in Berlin haben wir genau diesem Konzept Rechnunggetragen. Und dabei gleichzeitig die deutsche <strong>und</strong> russischeUnternehmerschaft <strong>und</strong> Politik sensibilisieren können.4Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>AllgemeineWirtschaftsentwicklungWie entwickelt sich die russische Wirtschaft?Die russische Wirtschaft verliert massiv an Schwung. DasBruttoinlandsprodukt ist 2012 nach Angaben der Regierungim Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr um 3,4 Prozent gewachsen, imersten Quartal 2013 waren es gerade 1,1 Prozent.Die Inflationsrate stieg 2012 um 0,5 Prozent <strong>und</strong> betrug 6,6Prozent. Im Februar erreichte sie einen Jahreshöchststandvon 7,3 Prozent <strong>und</strong> verharrt nun auf diesem hohen Niveau.Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin gering <strong>und</strong> liegt bei 5,5 Prozent.Welche Prognosen werden gestellt?Das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung <strong>Russland</strong>s prognostiziertfür das laufende Jahr einen BIP-Zuwachs von nur2,4 Prozent. Für 2012 hatte das Ministerium seine Prognosevon bislang 4,3 Prozent auf 3,7 Prozent gesenkt. Ebenfallsvorsichtiger geht man an die Entwicklung der Industrieproduktion,die 2014 <strong>und</strong> 2015 um jeweils 3,4 Prozent wachsensollen statt wie bislang angenommen um 3,7 Prozent.Die Weltbank hat im jüngsten Report zur wirtschaftlichenLage in <strong>Russland</strong> ihre Wachstumsprognose für das russischeBruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 0,3 Prozent auf3,3 Prozent gesenkt. 2014 traut die Weltbank der russischenWirtschaft ein Wachstum von 3,6 Prozent zu.Die Europäische Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung,EBRD, hat ihre Prognose für das BIP-Wachstum in diesemJahr von 3,5 auf 1,8 Prozent nach unten korrigiert.Was ist die Hauptquelle des Wachstums?Die Hauptquelle des Wachstums waren 2011 staatliche <strong>und</strong>private Investitionen in die Wirtschaft, 2012 dagegen inerster Linie der private Konsum. Nun soll sich 2013 laut Weltbank-Prognosedie Zunahme des privaten Konsums verlangsamen.Die Weltbank macht des Weiteren fünf Faktoren fürdie eingetrübten Aussichten verantwortlich: den sinkendenÖlpreis, die überbewertete außenwirtschaftliche Konjunktur,die Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität in <strong>Russland</strong>,die langsamer als erwartet zurückgehende Inflation <strong>und</strong> diegeringe Zunahme der Investitionen.Warum haben sowohl internationale Institutionenals auch die russische Regierung die Prognosen desWachstums heruntergesetzt?Die Analysten der RZB beispielsweise sorgen sich um denKonsum der Privathaushalte vor dem Hintergr<strong>und</strong> der hohenInflation, eines eingeschränkten Potenzials für reale Lohnsteigerungen<strong>und</strong> einer zu erwartenden schwächeren Ausleihungsaktivität.Die Leistungsschwäche, heißt es im jüngsten<strong>Russland</strong>-Bericht, sollte ein gutes Argument für eine Lockerungder Geldpolitik abgeben.Die GTAI formuliert die Aussichten in ihren jüngsten „Wirtschaftstrendskompakt“ drastisch: „Ölfinanziertes Wachstumsmodelldroht zu scheitern. Industrie tritt auf der Stelle.Zum Herbst droht Rezession.“Präsident Putin forderte Ende April angesichts der aktuellenWirtschaftsflaute ein Konjunkturpaket. „Wir müssen allesNotwendige tun für eine stabile <strong>und</strong> dauerhafte Entwicklungder russischen Wirtschaft“, sagte er in Sotschi.Wie wird das BIP erwirtschaftet?Den größten Anteil zur Bruttowertschöpfung in <strong>Russland</strong>trugen auch 2012 der Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel mit 19,6 Prozentsowie die verarbeitende Industrie mit 15,2 Prozent <strong>und</strong>der Immobiliensektor mit 11,7 Prozent bei. Aus der Förderungvon Bodenschätzen wurden 10,9 Prozent des BIPerwirtschaftet. Die Transport- <strong>und</strong> Kommunikationsbranchehatte einen Anteil von 8,2 Prozent, das Baugewerbe von6,5 Prozent.Welche Branchen sind im vergangenen Jahrgewachsen?Der Transportsektor wuchs mit mehr als zwölf Prozentbesonders kräftig, auch die Landwirtschaft entwickelt sichgut.LOGISTICS6Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Statement von Christoph Witte, Deutschland-Direktor des Kreditversicherers DelcredereHöchste Klasse für wirtschaftliches RisikoStart des Pipeline-Baus South Stream durch das SchwarzeMeer. Die hohe Abhängigkeit von Öl <strong>und</strong> Gas ist einer derGründe, das wirtschaftliche Risiko als hoch einzustufen.Wir bewerten das wirtschaftliche Risiko in <strong>Russland</strong> aktuell mit derhöchsten von drei Risikoklassen (C von C). Die Gründe dafür sindvor allem die hohe Abhängigkeit der Wirtschaft vom Energiesektor<strong>und</strong> der Mangel an Rechtsstaatlichkeit.Die Einnahmen aus dem dominierenden Energiesektor machen 25Prozent des russischen BIP aus, was einen ökonomischen Teufelskreiszur Folge hat: Sie lassen die Löhne stärker steigen als durchdie Produktivität gerechtfertigt wäre <strong>und</strong> führen zu einer konstantenAufwertung des realen Wechselkurses des Rubels. Dadurchverliert die Industrieproduktion zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit,ihr Anteil an den Gesamtexporten nimmt ab. Lag er 1998noch bei 26 Prozent, waren es 2010nur noch zehn Prozent. Weil auch dieBinnennachfrage aktuell an Schwungverliert, ist die Konjunktur noch stärkervom Energiesektor abhängig. Derstagnierende Ölpreis <strong>und</strong> die schwacheAuslandsnachfrage aus demHauptexportmarkt Europa belastendas Wachstum. 2010 <strong>und</strong> 2011 lag esbei jeweils gut vier Prozent, sank jedoch 2012 auf 3,4 Prozent.Ein weiterer Faktor, der das Wachstumspotenzial des Landes belastet,ist der Mangel an Fachkräften. Seit dem Zusammenbruch derSowjetunion schrumpft die Bevölkerung stetig. Lebenserwartung<strong>und</strong> Geburtenrate sind niedrig, die Sterblichkeitsrate ist hoch.Viele hoch qualifizierte Arbeitskräfte wandern ab – ein Trend, derdurch die Zuwanderung gering qualifizierter Kräfte aus anderenGUS-Staaten nicht ausgeglichen wird. Viele Stellen im Finanzsektor,in den Bereichen Transport <strong>und</strong> Telekommunikation <strong>und</strong> imEnergiesektor können nicht besetzt werden. Korruption <strong>und</strong> einMangel an Rechtsstaatlichkeit belasten die Wirtschaft zusätzlich:Gläubigerrechte lassen sich, insbesondere außerhalb von Moskau<strong>und</strong> St. Petersburg, nur schwer durchsetzen.2012 ist darüber hinaus der Leistungsbilanzüberschuss auf 4,1 Prozentdes BIP zurückgegangen. Angesichts steigender Importe <strong>und</strong>stagnierender Ölpreise dürfte er in den nächsten Jahren weiterabnehmen. Hinzu kommt ein anhaltendes Defizit in der Kapitalbilanz.Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) sind rückläufig.Der verbreitete Optimismus unter den Investoren für die Schwellenländerlässt sich also nicht auf <strong>Russland</strong> übertragen.Foto: South StreamWie wirkt sich das Wirtschaftsklima auf denStaatshaushalt aus?Der Überschuss im russischen Haushalt ist nach Angabenvon Rosstat 2012 um r<strong>und</strong> 70 Prozent auf 262,9 MilliardenRubel (r<strong>und</strong> 6,5 Milliarden Euro) zurückgegangen. Ein Jahrzuvor hatte der Überschuss noch 860,7 Milliarden Rubel(21,4 Milliarden Euro) betragen. In den ersten vier Monatendieses Jahres hat er ein Defizit in Höhe von 72 MilliardenRubel (r<strong>und</strong> 1,76 Milliarden Euro) beziehungsweise 0,4 Prozentdes Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgewiesen.Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 7


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Die Haushaltseinnahmen beliefen sich von Januar bis Aprilauf 4,22 Billionen Rubel (20,9 Prozent des BIP). Davon entfielen2,1 Billionen Rubel (10,4 Prozent) auf Einnahmen ausdem Öl- <strong>und</strong> Gasgeschäft.Das Defizit im russischen Staatshaushalt 2013 wird nachErwartungen der Weltbank ein Prozent des BIP betragen,2014 soll der Staatshaushalt fast ausgeglichen sein.Die öffentlichen Finanzen <strong>Russland</strong>s sind mit einer Staatsverschuldungvon unter zehn Prozent des BIP solide.Welche Bereiche spülen Geld in die Staatskasse?Allein aus der Erdgas- <strong>und</strong> Ölbranche flossen 6,5 BillionenRubel in den Haushalt, wobei 2,4 Billionen auf die Fördersteuer<strong>und</strong> 4,1 Billionen Rubel auf den Exportzoll für Rohöl,Erdgas <strong>und</strong> Ölprodukte entfielen.In welchem Umfang fließen ausländischeDirektinvestitionen ins Land?Die ausländischen Investitionen in die russische Wirtschaftbeliefen sich im vergangenen Jahr nach Angaben der russischenStatistikbehörde Rosstat auf 154,6 Milliarden US-Dollar.Das ist ein Rückgang von 18,9 Prozent gegenüber demVorjahr. Im ersten Quartal 2013 stiegen die Investitionengegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 um 65,4 Prozent auf60,4 Milliarden US-Dollar. Die Direktinvestitionen klettertenum 63,2 Prozent auf insgesamt 6,3 Milliarden US-Dollar<strong>und</strong> die Kredite <strong>und</strong> Darlehen stiegen um 70,6 Prozent auf 54Milliarden US-Dollar.Die Direktinvestitionen aus dem Ausland betrugen nachAngaben des Wiener Instituts für Weltwirtschaft (wiiw)2012 39,9 Milliarden Euro, ein leichtes Plus von 1,1 Prozentgegenüber dem Vorjahr.Woher kommt das Auslandskapital?Im ersten Quartal dieses Jahres stand Frankreich mit einemKapitaltransfer von 8,3 Milliarden US-Dollar an der Spitzeder Investoren vor den USA mit 6,9 Milliarden US-Dollar<strong>und</strong> den Niederlanden mit 6,8 Milliarden US-Dollar.Welchen Anteil haben deutsche Unternehmen anden ausländischen Investitionen in <strong>Russland</strong>?Deutschland zählt auch im ersten Quartal 2013 zu den zehnwichtigsten Investoren. Laut russischem Statistikamt Rosstatsind im genannten Zeitraum deutsche Investitionen imWert von 1,4 Milliarden US-Dollar nach <strong>Russland</strong> geflossen.Damit lag die B<strong>und</strong>esrepublik auf Platz neun der Top-Auslandsinvestoren.Welche Länder investieren am meisten?Größter Investor ist nach wie vor Zypern mit einem Anteilvon fast 40 Prozent am Bestand ausländischer Direktinvestitionenvor den Niederlanden mit 15 Prozent <strong>und</strong> Deutschlandmit 8,4 Prozent. Insgesamt hat Deutschland bisher 10,4Milliarden US-Dollar investiert.Welche Rolle spielt die Europäische Union alsAuslandsinvestor in <strong>Russland</strong>?Die ausländischen Direktinvestitionen der 27 Mitgliedsländererreichten nach Angaben von Eurostat 2010 mit 27,6Milliarden Euro ein Rekordergebnis. Sie fielen 2011 auf 8,1RUSSISCH INTENSIVam LSI-RUSSICUMin Bochum• Praxisbezogene Sprachkenntnisse• Intensivkurse in Kleingruppen• Landesk<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> interkulturelle Informationen• Auslandskurse in Odessa <strong>und</strong> Jasnaja Poljana• Selbst entwickelte Lernmedien• Sonderkurse für bestimmte Zielgruppen• Gästezimmer im HauseWeitere Sprachen:Arabisch, Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Persisch (Farsi/Dari), Türkischwww.lsi-bochum.de8Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Milliarden Euro, im vergangenen Jahr flossen 9,4 MilliardenEuro aus der EU nach <strong>Russland</strong>. In umgekehrte Richtungflossen 2009 12,4 Milliarden Euro in die Europäische Union,im vergangenen Jahr waren es 7,4 Milliarden Euro.In welche Branchen fließt das Auslandskapital?Im vergangenen Jahr flossen die ausländischen Direktinvestitionenzu 30 Prozent in die verarbeitende Industrie, zu je18 Prozent in die Förderung von Bodenschätzen <strong>und</strong> in denImmobiliensektor <strong>und</strong> zu 15 Prozent in den Bereich Handel<strong>und</strong> Reparaturen.Wie hoch ist der Kapitalabfluss?Im vergangenen Jahr hat sich der Kapitalabfluss von 80,5auf 54,1 Milliarden US-Dollar verringert. Im ersten Quartaldieses Jahres stieg er allerdings erheblich an.Präsident Putin hat sich vor dem G8-Gipfel Mitte Juni inNord irland in einem Interview mit RIA Novosti für dieTrockenlegung von Steueroasen ausgesprochen. Für dieBekämpfung der Steuerflucht über Offshores müsse mannicht nur nationale, sondern auch internationale Regelungsinstrumenteeinsetzen. Er schlug bilaterale Abkommen vor,die Steuerparadiese <strong>zum</strong> Datenaustausch verpflichten.Wie hoch sind die Devisenreserven?Die Gold- <strong>und</strong> Devisenreserven <strong>Russland</strong>s betrugen am 7.Juni 515,8 Milliarden US-Dollar,teilte die Zentralbank mit.<strong>Russland</strong> besitzt weltweit die drittgrößten Währungsreservennach China <strong>und</strong> Japan.AußenwirtschaftWie hat sich der Außenhandel <strong>Russland</strong>s imvergangenen Jahr entwickelt?Im Außenhandel gab es im vergangenen Jahr wenig Dynamik.Der Umsatz ist laut Russischer Zollstatistik um 1,8 Prozentgewachsen, die Exporte legten um 1,6 Prozent zu, dieImporte um 2,2 Prozent.In den ersten vier Monaten dieses Jahres ging der Außenhandelum 0,7 Prozent im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahreszeitraumzurück <strong>und</strong> betrug 267,6 Milliarden US-Dollar. DerAktivsaldo schrumpfte um 15,1 Prozent auf 69,7 MilliardenUS-Dollar.Mit der Europäischen Union, dem größten Handelspartner,erreichte <strong>Russland</strong> 2012 Rekordwerte, sowohl beim Ex- alsauch beim Import. Auch mit Deutschland erzielte das Landden bisher höchsten Außenhandelsumsatz.Wer sind die größten Handelspartner <strong>Russland</strong>?Größter Handelspartner war 2012 China mit 87,5 MilliardenUS-Dollar, ein Wachstum von fünf Prozent gegenüber demVorjahr. Damit hatte China einen Anteil von 10,5 Prozent amgesamten Außenhandel. Es folgen die Niederlande mit 82,7Milliarden Euro vor Deutschland mit 73,8 Milliarden Euro.Überblick behaltenRödl & Partner ist mit 91 eigenen Niederlassungen in 40 Ländern vertreten. Die integrierte Beratungs<strong>und</strong>Prüfungsgesellschaft für Recht, Steuern, Unternehmensberatung <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfung verdanktihren dynamischen Erfolg 3.500 unternehmerisch denkenden Partnern <strong>und</strong> Mitarbeitern. Imengen Schulterschluss mit ihren Mandanten erarbeiten sie Informationen für f<strong>und</strong>ierte – häufiggrenzüberschreitende – Entscheidungen aus den Bereichen Wirtschaft, Steuern, Recht <strong>und</strong> IT <strong>und</strong>setzen sie gemeinsam mit ihnen um.Von unseren Niederlassungen in Moskau, St. Petersburg, Sotschi <strong>und</strong> Kaluga aus betreuen wir Sie inganz <strong>Russland</strong>.Moskau | St. PetersburgSotschi | Kalugawww.roedl.com/ruAndré ScholzTel.: + 7 (985) 773 35 74andre.scholz@roedl.proDr. Andreas KnaulTel.: + 7 (495) 933 51 20andreas.knaul@roedl.proLeonid DimantTel.: + 7 (495) 933 51 20leonid.dimant@roedl.proOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 9


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Der Anteil Deutschlands am russischen Außenhandel bliebmit 8,8 Prozent nahezu stabil, der Anteil der Niederlande amrussischen Außenhandel wuchs von 8,3 Prozent 2011 auf 9,9Prozent im vergangenen Jahr.Tatsächlich größter Handelspartner ist die EuropäischeUnion. Fast die Hälfte des Außenhandels wickelt <strong>Russland</strong>mit der EU ab. Mehr als die Hälfte, nämlich 52,9 Prozent, derrussischen Exporte gehen in die EU, aber nur 42,3 Prozent derWaren, die <strong>Russland</strong> importiert, sind europäischen (EU)-Ursprungs.<strong>Russland</strong> war 2012 der drittgrößte Handelspartner der EUnach den USA <strong>und</strong> China.Aus welchen Ländern bezieht <strong>Russland</strong> die meistenWaren?Bei den russischen Importen sieht die Rangfolge etwasanders aus als bei den Umsätzen. Hier liegt China mit großemAbstand vorn. 2012 lieferte das Land Waren für 51,7 MilliardenUS-Dollar, Deutschland liegt mit 38,2 MilliardenUS-Dollar auf Platz zwei vor der Ukraine mit 17,9 MilliardenUS-Dollar. Vor einigen Jahren war Deutschland noch größterZulieferer. Das heißt, Deutschland verliert rasant an Boden.Wohin gehen die russischen Exporte?Laut Rosstat gehen fast 15 Prozent aller Exporte in die Niederlande.Das sind 76,7 Milliarden US-Dollar. Es folgen mitgroßem Abstand China mit 35,7 <strong>und</strong> Deutschland mit 35,5Milliarden US-Dollar.Welche Waren exportiert <strong>Russland</strong>?Die Gr<strong>und</strong>lage des russischen Exports bilden unverändertdie Brennstoff- <strong>und</strong> Energiewaren, deren Anteil am Export75,1 Prozent ausmachte. In der Warenstruktur des Importsentfielen auf Maschinen <strong>und</strong> Ausrüstungen 50,3 Prozent,16,8 Prozent auf Erzeugnisse der chemischen Industrie <strong>und</strong>13,8 Prozent auf Lebensmittel.Übernahmen &BeteiligungenWie hat sich der Markt für Übernahmen <strong>und</strong>Beteiligungen im vergangenen Jahr entwickelt?Der Markt für Übernahmen <strong>und</strong> Beteiligungen hat sich 2012gegenüber dem Vorjahr auf 139,1 Milliarden US-Dollar verdoppelt.Wer sind die Treiber bei den Übernahmen <strong>und</strong>Beteiligungen?Vor allem zwei große Transaktionen sind für das Wachstumverantwortlich.Größter Deal war die Übernahme des Ölkonzerns TNK-BPdurch Rosneft. BP erhielt 17,1 Milliarden US-Dollar cashplus einer Beteiligungenvon 12,84 Prozent an Rosneft – dergrößte Deal, der jemals in <strong>Russland</strong> abgeschlossen wurde, derzweitgrößte Deal weltweit. Rechnet man dieses Geschäft ausder Gesamtsumme der Übernahmen heraus, bleibt immernoch ein Wachstum von 21 Prozent auf 83,1 Milliarden Euro.Die Sberbank verkaufte im Zuge der Privatisierung 7,6 Prozentihrer Aktien an der Börse in London <strong>und</strong> Moskau imWert von 5,2 Milliarden US-Dollar – auch das ein Megadeal,nämlich die größte Privatisierung in <strong>Russland</strong> überhaupt <strong>und</strong>Nummer zwei in ganz Ost- <strong>und</strong> Mitteleuropa.Die elf größten Transaktionen haben einen Umfang von 30,7Milliarden US-Dollar, 37 Prozent der Gesamtsumme.Welchen Anteil hat der russische M&A-Markt anden globalen Transaktionen?Lässt man den außergewöhnlichen Deal von Rosneft <strong>und</strong>TNK-BP außen vor, um eine bessere Vergleichbarkeit mit denVorjahren zu haben, so ergibt sich folgendes Bild: Während in<strong>Russland</strong> das Volumen der Übernahmen <strong>und</strong> Beteiligungenum 21 Prozent auf 83,1 Milliarden US-Dollar wuchs, stiegendie globalen Transaktionen nur um zwei Prozent (auch hierdie drei weltweit größten Übernahmen mit mehr als 45 MilliardenUS-Dollar nicht eingerechnet).Welche Rolle spielen ausländische Unternehmengegenwärtig bei Übernahmen <strong>und</strong> Beteiligungenin <strong>Russland</strong>?Wie auch in den Vorjahren überwogen 2012 mit 60 Prozentdes Volumens die inländischen Transaktionen, 40 Prozentwurden grenzüberschreitend realisiert. In 301 Fällen übernahmenrussische Unternehmen russische Unternehmen,in 74 Fällen kauften sich ausländische Unternehmen in russischeUnternehmen ein <strong>und</strong> in 50 Fällen beteiligten sichrussische Unternehmen an ausländischen Firmen beziehungsweiseübernahmen diese. Gemessen am Transaktionsvolumenfanden 60 Prozent im Lande statt, 20 Prozent wareneinkommende <strong>und</strong> 20 Prozent ausgehende Investitionen.Wer waren die größten ausländischen Player aufdem Markt?Zu den größten Transaktionen, an denen Ausländer beteiligtwaren, zählten der Verkauf von 7,6 Prozent der Aktien derSberbank durch eine internationale Investorengruppe, derBörsengang des Kommunikationsunternehmens MegaFon(26,1 Prozent der Anteile wurden für 5,2 Milliarden US-Dollarverkauft) <strong>und</strong> die Übernahme der Brauerei SABMillerPlcc (mit Biergeschäft in <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> der Ukraine) durchden türkischen Investor Anadolu Efes. Die USA, Großbritannien,China <strong>und</strong> Japan waren die aktivsten ausländischenInvestoren. Auf ihr Konto gingen 22 Deals im Wert von 2,6Milliarden US-Dollar.Wie waren deutsche Unternehmen beteiligt?Der Asset Swap, den die BASF <strong>und</strong> Gazprom im Novembervergangenen Jahres vereinbarten, landet in der Liste der größtenDeals mit einem Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollarauf Platz zehn. Mit dem Tausch übernimmt Gazprom dieWintershall-Anteile in Höhe von 50 Prozent an den ErdgashandelsgesellschaftenWINGAS, WIEH <strong>und</strong> WIEE, einschließlichder Beteiligung an den Erdgasspeichern Rehden<strong>und</strong> Jemgum sowie Haidach in Österreich <strong>und</strong> die Speichergesellschaftastora.Wie aktiv waren russische Unternehmen beiÜbernahmen im Ausland?Größter Deal war im vergangenen Jahr die Übernahme von99,9 Prozent der Anteile der türkischen Denizbank durchdie Sberbank für 3,5 Milliarden US-Dollar. Verkäufer wardie Dexia SA. Damit setzte die Sberbank ihre Expansion imAusland fort. 2011 hatte die mehrheitlich staatliche Bank dieösterreichische Volksbank International für 663 MillionenUS-Dollar erworben. EuroChem, eines der größten Unter-10Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


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nehmen im Bereich Agrochemie, kaufte die K + S NitrogenGmbH aus Mannheim von der Kassler K + S AG für 182 MillionenUS-Dollar.Rosneft kaufte sich für 1,1 Milliarden US-Dollar in das Ölgeschäftin Venezuela ein.Die Russische Eisenbahn RZD übernahm vom französischenAutomobilkonzern PSA Peugeot-Citroën SA dessenhauseigenes Logistikunternehmen Gefco für eine MilliardeUS-Dollar.Die Gunvor Group hat die Raffinerie Petroplus in Antwerpenaus der Insolvenz heraus für 500 Millionen US-Dollar übernommen.Gunvor ist ein Rohstoffunternehmen mit Sitz inGenf, Singapur, auf den Bahamas <strong>und</strong> in Dubai. Zu den Übernahmekandidatenim vergangenen Jahr zählte ebenfalls dieRaffinerie Ingolstadt.In der Türkei erwarb Inter RAO UES den KraftwerkbetreiberTrakya Elektrik Uretim für 68 Millionen US-Dollar.Welche Branchen dominierten 2012?Zwei Drittel der elf größten Deals mit jeweils mehr als 1,5Milliarden US-Dollar wurden in der Kommunikations- <strong>und</strong>Medien-Branche, in der Finanzwirtschaft <strong>und</strong> in der Öl- <strong>und</strong>Gasindustrie realisiert.Quelle: M & A in Russia, KPMG, 2013<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Volumen der Transaktionen 2005 bis 2012 Transaktionsvolumen, Index, 2005 bis 201235.457 40.822 46.662 44.<strong>100</strong> 39.969 42.664 42.074 37.9232.6233.4694.0702.6221.8942.401 2.545 2.2592005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012Volumen der Transaktionen in Mrd. US-DollarAnzahl der Transaktionen<strong>100</strong> 115Quelle: KPMG, M & A in Russia 2012 Quelle: KPMG, M & A in Russia 20121621721321361242005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012Global<strong>Russland</strong>...beim BIP pro Einwohner?Bei der BIP-Produktion pro Einwohner liegt das Land mit13.495 US-Dollar allerdings weit abgeschlagen zwischenUruguay <strong>und</strong> Antigua <strong>und</strong> Barbuda auf Platz 48. Im Vergleich<strong>zum</strong> Vorjahr stieg dieser Betrag um 159 US-Dollar. Angeführtwird die Liste von Luxemburg mit 105.720 US-Dollarpro Einwohner, Deutschland erreicht mit 41.168 US-DollarPlatz 19 der Weltrangliste.Brasilien liegt auf Platz 56, China auf Platz 85 <strong>und</strong> Indien aufPlatz 135....als Exporteur?<strong>Russland</strong> lag nach Angaben der WTO 2012 auf Platz acht dergrößten Exporteure der Welt. Das Land lieferte Waren für529 Milliarden US-Dollar. Exportweltmeister ist China miteinem Volumen von zwei Billionen US-Dollar vor den VereinigtenStaaten mit 1,5 Milliarden <strong>und</strong> Deutschland mit 1,4Milliarden US-Dollar....als Elektroproduzent?Mit einem Produktionsvolumen von 1.302 Milliarden Euroist China nach Angaben des ZVEI inzwischen der mit weitemAbstand größte Elektro-Produzent weltweit – gefolgt vonJapan), den USA, Sü dkorea <strong>und</strong> Deutschland. <strong>Russland</strong> liegtauf Platz neun mit 48 Milliarden Euro (2010).11342120 11974 7510785EBINN<strong>Russland</strong>s Platz in derWeltwirtschaftWelchen Platz hat <strong>Russland</strong>...im Ranking der größten Volkswirtschaften?<strong>Russland</strong> ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.953 MilliardenUS-Dollar 2012 nach Angaben des IWF wie im Jahrzuvor die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auf Platzeins liegen die USA mit 15.653 Milliarden US-Dollar, gefolgtvon China mit 8.250 Milliarden US-Dollar, Japan mit 5.984Milliarden US-Dollar <strong>und</strong> Deutschland mit 3.366 MilliardenUS-Dollar. Brasilien nimmt Platz sieben ein, Indien liegtnach <strong>Russland</strong> auf Platz zehn....als Logistikstandort?<strong>Russland</strong> hat weltweit das zweitgrößte Schienennetz, diezweitlängsten Wasserwege, liegt auf Platz drei bezüglich derZahl der Flughäfen <strong>und</strong> auf Platz fünf nach der Länge derStraßen.Entsprechend der Qualität des Logistikstandortes für deninternationalen Handel aber, die die Weltbank in ihrem LogisticsPerfomance Index jährlich erfasst, nimmt <strong>Russland</strong>gerade Rang 95 ein, China liegt auf Platz 26, Brasilien aufPlatz 45 <strong>und</strong> Indien auf Platz 46. Angeführt wird der Indexvon Singapore, Deutschland belegt den vierten Rang....als Waffenexporteur?<strong>Russland</strong> ist der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt. Von2008 bis 2012 hatte es einen Anteil an den größten Waffenlieferungenvon 26 Prozent hinter den USA mit 30 Prozent.In diesem Jahr plant <strong>Russland</strong> die Lieferung von Waffen imWert von 13 Milliarden US-Dollar. Wichtigste Abnehmerrussischen Militärgeräts sind Indien, China <strong>und</strong> Algerien.12Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


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<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Deutsch-russischeBeziehungenWie entwickelt sich der Handel zwischenDeutschland <strong>und</strong> <strong>Russland</strong>?Das Handelsvolumen erreichte im vergangenen Jahr nachAngaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes mit 80,5 MilliardenEuro einen neuen Rekord. Die Exporte wuchsen im Vergleich<strong>zum</strong> Vorjahr um 10,4 Prozent auf 38 Milliarden Euro, dieImporte, hauptsächlich Rohstoffe, legten um 3,8 Prozent zu.Im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Handel allerdingsum 3,1 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Das Minusberuht vor allem auf dem Rückgang der russischen Exportenach Deutschland um 6,3 Prozent. Dagegen stieg der Wertder deutschen Lieferungen nach <strong>Russland</strong> – wenn auch nurgering – um 0,9 Prozent.Welche Bedeutung haben beide Länderfüreinander?Deutschland ist für <strong>Russland</strong> der zweitwichtigste Lieferant.Den Platz Nummer eins, den es einige Zeit innehatten, musstendie deutschen Unternehmen an China abtreten. Chinaliefert 15,3 Prozent aller importierten Erzeugnisse nach<strong>Russland</strong>, Deutschland 9,4 Prozent.Als Zielland russischer Exporte belegt Deutschland Platz vierhinter den Niederlanden, China <strong>und</strong> Italien.<strong>Russland</strong> liegt auf Platz sieben im Ranking der wichtigstenLieferländer <strong>und</strong> auf Platz elf der wichtigsten AbsatzmärkteDeutschland. <strong>Russland</strong> war im vergangenen Jahr wieder dergrößten Öl- <strong>und</strong> Gas-Lieferant Deutschlands.Welche deutschen Waren werden vorrangig nach<strong>Russland</strong> geliefert?Fast 30 Prozent der deutschen Lieferungen nach <strong>Russland</strong>waren im vergangenen Jahr Maschinen <strong>und</strong> Anlagen, gefolgtvon Kraftfahrzeugen mit einem Anteil von 22,1 Prozent.Eine bedeutende Rolle spielen auch chemische Erzeugnissesowie Elektrotechnik. Für deutsche Maschinenbauer istStatement von Pavel Korenkov, Generaldirektor Lindab BuildingsDer Anteil russischer K<strong>und</strong>en wächstEinweihungsfeier der neuen Kamatsu-Produktionshalle,die Lindab für das Unternehmen in <strong>Russland</strong> baute.Der russische Markt entwickelt sich für unser Unternehmen sehrdynamisch. Wir haben im vergangenen Jahr die Produktiongegenüber dem Vorjahr um etwa 20 Prozent gesteigert. Und esgeht weiter bergauf. Haben wir anfänglich vorrangig für ausländischeInvestoren Produktionsstätten <strong>und</strong> Lagerhallen errichtet,sind inzwischen 60 Prozent unserer K<strong>und</strong>en russische Unternehmen.Das heißt: Es wird gut in <strong>Russland</strong> investiert. Die Geschäftelaufen in den vergangenen Jahren so gut, dass wir unseren Betriebim vergangenen Jahr um etwa 25 Prozent erweitert haben.Lindab hat 2009 in Jaroslawl ein Werk zur Herstellung von Tragekonstruktionen,Dach- <strong>und</strong> Wandsystemen für Gebäude eröffnet.Bei unserem eigenen Werk mussten wir die Gebäudehülle nochaus unseren Werken in Luxemburg <strong>und</strong> Tschechien beziehen. Nunliefern wir selbst die Konstruktionen <strong>und</strong> bieten unseren K<strong>und</strong>enden Bau kompletter Gebäude.Was immer möglich ist, kaufen wir in <strong>Russland</strong> ein, lediglich diePaneele <strong>und</strong> die Schrauben kommen noch aus Europa.Qualität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit spielen eine große Rolle in <strong>Russland</strong>.Durch unsere Systembauweisesparen wir 30 Prozent Material gegenüberder herkömmlichen Bauweise.Standards, die in Europa gelten,wenden wir selbstverständlich auchin <strong>Russland</strong> an. Wir konkurrieren in<strong>Russland</strong> nicht auf der Ebene derPreise, sondern der Nachhaltigkeit.Es wird immer mehr Anforderungenauch in <strong>Russland</strong> geben, insofern sind wir gut aufgestellt.Beim Aufbau der Gebäude kommt unsere 50-jährige Erfahrung imIndustriebau auf der ganzen Welt <strong>zum</strong> Tragen. Das Komatsu-Werkzur Herstellung von Baggern haben wir beispielsweise in wenigerals fünf Monaten fertiggestellt. Russische Unternehmen brauchendie dreifache Zeit.Auch beim Pharmawerk von Nykomet mit einer Fläche von 25.000Quadratmetern waren wir im Plan. In <strong>Russland</strong> werden 99 Prozentder Pharmaprojekte verspätet übergeben, die Kosten laufen in derRegel aus dem Ruder.Wir haben heute 300 Mitarbeiter <strong>und</strong> arbeiten mit 50 Partnerunternehmenim ganzen Land zusammen. In Jaroslawl gibt es einSchulungszentrum, in dem wir sowohl unsere Monteure <strong>und</strong> Ingenieureals auch die der Partner schulen. Aber es ist nicht so, dass dieRussen nur von uns lernen. Wir haben in diesem Winter mehrereProjekte in Sibirien realisiert, unter anderem ein Einkaufszentrummit einer Fläche von 110.000 Quadratmetern in Barnaul. Währendder Bauarbeiten fielen die Temperaturen auf minus 40 Grad. Dassind natürlich andere Bedingungen als in Europa.Auch die Transporte stellen eine echte Herausforderung dar. Fürdie Firma Biysk-Auto haben wir mit unserem Partner Metallomontazhebenfalls in Barnaul ein Lada-Autohaus gebaut. Die Bauzeitbetrug drei Monate, die Konstruktionen mussten von Jaroslawlnach Barnaul eine Strecke von 3.500 Kilometern zurücklegen. Beidiesen riesigen Entfernungen stellt sich natürlich die Frage derWirtschaftlichkeit. Aber wir beobachten den Markt aufmerksam<strong>und</strong> sind offen auch für weitere Expansion.14Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013<strong>Russland</strong> inzwischen der viertgrößte Exportmarkt. 2012gingen Maschinen <strong>und</strong> Anlagen im Wert von 8,1 MilliardenEuro nach <strong>Russland</strong>, so viel wie nie zuvor. Mehr als 150Mitglieder des Verbandes des Deutschen Maschinen- <strong>und</strong>Anlagenbaus seien bereits mit Niederlassungen vertreten,teilte VDMA-Geschäftsführer Thomas Lindner Mitte Mai inMoskau mit.Wie schätzen deutsche Unternehmen dasGeschäftsklima in <strong>Russland</strong> ein?Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft <strong>und</strong> dieDeutsch-Russische Auslandshandelskammer haben ihreMitglieder im Januar 2013 <strong>zum</strong> zehnten Mal in einer Umfrage<strong>zum</strong> Geschäftsklima befragt. Im Prinzip hat sich in der Einschätzunggegenüber vergangener Jahre nicht viel geändert.Größten Reformbedarf sehen die Unternehmen im BereichBürokratie, Korruption <strong>und</strong> Zollverfahren. Als großes Problemwird der Fachkräftemangel benannt. 80 Prozent derBefragten halten die Abschaffung der Visumpflicht zwischender EU <strong>und</strong> <strong>Russland</strong> für wichtig bis sehr wichtig.Wie wird <strong>Russland</strong> als Produktionsstandort vondeutschen Unternehmen genutzt?Das kommt auf die Branche an. Im Maschinenbau wird derrussische Markt heute noch überwiegend aus Deutschlandheraus bearbeitet. Als eines der ersten Maschinenbauunternehmenhatte Gildemeister 2011 angekündigt, in diesem Jahreine Fabrik für die Produktion kleiner Dreh- <strong>und</strong> Fräsmaschinenin Uljanowsk zu eröffnen. Der Termin wurde nun auf dasnächste Jahr verschoben. Nach einer Umfrage des VDMAunterhalten nur acht Prozent der befragten VDM-Mitgliedereine Montage oder Produktion vor Ort.Mittelfristig, so hat die Umfrage ergeben, werden sich dieUnternehmen der Branche stärker engagieren. 19 Prozentder Befragten planen den Aufbau einer Montage oder Produktion.In der Automobilindustrie sieht es anders aus: Die großendeutschen Autokonzerne haben alle eine mehr oder wenigergroße Produktion im Lande. Zulieferer siedeln sich ebenfallsmit Produktion in <strong>Russland</strong> an, so <strong>zum</strong> Beispiel Continental,Knorr Bremse, Leoni, Dräxlmair, Robert Bosch. Allerdingsgibt es für die Größe des Marktes zu viele Kfz-Hersteller mitMontage- <strong>und</strong> Produktionsanlagen <strong>und</strong> damit eine großeModellvielfalt. Die Mindestproduktionsmengen, die fürZulieferer eine Verlagerung wirtschaftlich machen, sinddamit nicht gegeben.Im Bereich Bahntechnik gibt es große Kooperationen. DeutscheUnternehmen stellen sowohl Motoren, Bremssystemeals auch ganze Lokomotiven in Joint Ventures mit russischenPartnern her.Hersteller von Baumaterialien inklusive Fensterprofilen,Fenstern <strong>und</strong> Türen sind seit vielen Jahren aktiv. Im Landwirtschaftsbereichgibt es einzelne Beispiele für erfolgreichesEngagement.Im ersten Quartal 2013 gab es einige neue Meldungen <strong>zum</strong>Aufbau von Produktionen in <strong>Russland</strong>: Linde baut zwei Luftzerlegungsanlagensowie eine Ammoniakanlage. Die Bosch-Gruppe baut in Engels ein neues Werk. Ab dem ersten Quartal2014 sollen dort Heizgeräte <strong>und</strong> Industriekessel der MarkenBosch <strong>und</strong> Buderus produziert werden. Das Unternehmen istOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 15


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel auf dem St. Petersburg International Economic ForumHandel soll auf <strong>100</strong> Milliarden US-Dollar wachsenTreffen der Wirtschaftsdelegation mit Präsident WladimirPutin <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela MerkelB<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel hat sich auf dem St. PetersburgInternational Economic Forum für eine Vertiefung der wirtschaftlichenZusammenarbeit zwischen <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> Deutschlandausgesprochen. Merkel sagte bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion,an der auch Präsident Wladimir Putin teilnahm: „Deutschlandkann <strong>und</strong> will bei der Modernisierung <strong>und</strong> Diversifizierungder russischen Wirtschaft ein guter Partner sein.“ Sie wies daraufhin, dass der Handelsumsatz zwischen <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> Deutschlandim vergangenen Jahr mit über 80 Milliarden Euro Rekordniveauerreichte habe. Sie mahnte aber auch transparente, rechtlichklare <strong>und</strong> verlässliche Rahmenbedingungen in <strong>Russland</strong> an. Dazugehöre auch ein deutliches Bekenntnis <strong>zum</strong> Privateigentum. DerOst-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wertete die erstmaligeTeilnahme der Kanzlerin am Forum als starkes Signal für die Bedeutungder bilateralen Beziehungen.Begleitet wurde die Kanzlerin von einer Wirtschaftsdelegationaus Vorstandsvorsitzenden <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzenden von elfUnternehmen, darunter Dax-30-Unternehmen <strong>und</strong> mittelständischeFirmen. Zu den gewichtigsten deutsch-russischen Verträgender Privatwirtschaft auf dem Forum zählt die Vereinbarung zwischenTransmashholding, einem der größten russischen Herstellervon Schienenfahrzeugen, <strong>und</strong> dem Antriebssystem- <strong>und</strong> EnergieanlagenanbieterTognum AG aus Friedrichshafen. Die Unternehmenwollen im Joint Venture ab Dezember 2015 Dieselmotoren inder Stadt Kolomna nahe Moskau herstellen.Zudem wollen Transmashholding <strong>und</strong> Tognum ein gemeinsamesEntwicklungszentrum für Dieselmotoren aufbauen.Auch die Siemens AG nutzte die Aufmerksamkeit r<strong>und</strong> um dasWirtschaftsforum, um einen neuen Vertrag mit der RussischenEisenbahn RZD bekannt zu geben. Die langjährigen Partner besiegeltenden Bau eines Werkstattdepots zwischen Moskau <strong>und</strong>St. Petersburg, in dem ab spätestens Anfang 2015 Züge aus demHause Siemens gewartet werden sollen.Naturgemäß war das Thema Energie ein Schwerpunkt in St.Petersburg. Gazprom <strong>und</strong> der französische Energieversorger GDFSUEZ unterschrieben ein Memorandum, in dem sie sich darauf verständigen,einen gemeinsamen Ausbau der Ostseepipeline NordStream zu prüfen. <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> China konkretisierten ihre im Märzgeschlossene Rahmenvereinbarung für Öllieferungen. Der Vertragsei beispiellos, sagte Putin bei einem Treffen mit dem chinesischenVize-Ministerpräsidenten Zhang Gaoli. Er hält fest, dass inden kommenden 25 Jahren insgesamt 365 Millionen Tonnen Erdölim Wert von schätzungsweise 270 Milliarden US-Dollar nach Chinafließen werden. Die Lieferungen nach dem neuen Vertrag sollenab dem 1. Juli erfolgen.In einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten Putin <strong>und</strong>Merkel, dass der deutsch-russische Handel in den nächsten Jahrenvon jetzt 80 Milliarden US-Dollar auf einh<strong>und</strong>ert Milliarden US-Dollarwachsen solle. „Die Struktur unseres gegenseitigen Handelnshat sich <strong>zum</strong> Besseren verändert“, sagte Putin. Das stehe unteranderem damit im Zusammenhang, dass die Deutschen Partnerim Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau, im Flugzeugbau, in der Chemieindustriesowie in der Pharmaindustrie seien. Merkel unterstrich,dass Deutschland auch für andere Güter offen ist als für Energielieferungen.„In dem Maße, wie deutsche Unternehmen auch in<strong>Russland</strong> junge Leute ausbilden, wie sich hier kleinere <strong>und</strong> mittlereUnternehmen bilden, wird neben den großen Energielieferanteneine diversifiziertere Handelsstruktur entstehen. Deutschland istdafür offen. Wir wollen das. Wir werden keine Barrieren gegen russischeFirmen errichten“, so Merkel.Foto: Pressedienst des Russischen Präsidentenseit 1996 mit einer Produktionsstätte für Kfz-Teile <strong>und</strong> PowerTools in Engels vertreten.Nicht zu vergessen die deutsche Wintershall, die an verschiedenenStandorten Öl <strong>und</strong> Gas fördert, sowie den EnergiekonzernE.ON. Er ist der größte ausländische Investor imrussischen Energiemarkt. Deutsche Handelsunternehmen,allen voran die Metro AG, sind seit Jahren in <strong>Russland</strong> aktiv.Allein in diesem Jahr will Metro Cash & Carry fünf bis achtneue Märkte im Land eröffnen. Insgesamt umfasst das Metro-Netz68 Filialen in <strong>Russland</strong>.In jüngster Zeit gab es mehrere Initiativen zurUnterstützung des Mittelstandes in <strong>Russland</strong>. Wasgenau will man damit erreichen?Der Mittelstand steht seit mehreren Jahren im Mittelpunktder Aktivitäten deutscher <strong>und</strong> russischer Institutionen <strong>und</strong>Verbände. Mit den neuen Initiativen der Deutsch-RussischenAHK, des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft <strong>und</strong>nicht zuletzt des Auswärtigen Amtes soll die Zusammenarbeitvorangetrieben werden. Konkret geht es darum, denBegriff „Mittelstand“ als Qualitätsmerkmal für kleine <strong>und</strong>mittelständische Unternehmen aus Deutschland noch stärkerin <strong>Russland</strong> zu etablieren, deutsche Mittelständler konkret<strong>und</strong> umfassend in ihrer Markterschließung in <strong>Russland</strong>zu unterstützen, mittelständische Wirtschaftstrukturen in<strong>Russland</strong> zu fördern <strong>und</strong> die Aufklärungs- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeitzu begleiten. Die Initiative soll ein Angebot zurZusammenarbeit mit <strong>Russland</strong> beim Aufbau mittelständischerStrukturen nach deutschem Vorbild sein.Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft hat eine „KontaktstelleMittelstand <strong>Russland</strong>“ eingerichtet. Sie dient alsneuer Anlaufpunkt <strong>und</strong> bietet praktische Hilfen insbesonderefür deutsche Mittelständler, die sich auf dem russischenMarkt engagieren wollen. Aber auch interessierten russischenUnternehmen steht sie als Anlaufstelle zur Verfügung. DieKontaktstelle wird von Mitgliedsunternehmen finanziert.16Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Welche weiteren wichtigen Initiativen gibtes zwischen Russen <strong>und</strong> Deutschen imWirtschaftsbereich?Um nur einige Beispiele zu nennen: Im Deutsch-RussischenRohstoff-Forum stehen Themen wie Seltene Erden <strong>und</strong> Wiederaufbereitungvon Industrieabfällen auf dem Programm.Das Forum will die Gründung einer Russisch-DeutschenRessourcenuniversität (RUDERU) unterstützen.Die Deutsch-Russische AHK schloss Mitte Juni mit derAgentur für Strategische Initiativen (ASI) ein Abkommenüber die Implementierung eines Systems der BerufsbildungDie Einzelaktivitäten verschiedener Akteure aus Deutschland<strong>und</strong> <strong>Russland</strong> sowie Programme zur dualen Berufsausbildungeinzelner Unternehmen sollen nun zu einemGesamtansatz zusammengeführt werden.Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) <strong>und</strong> die RussischeEnergieagentur (REA) haben sich Mitte Juni in Berlinauf ein neues gemeinsames Arbeitsprogramm verständigt.Die German Water Partnership e.V. kooperiert mit der RussischenAssoziation für Wasserversorgung <strong>und</strong> Wasserentsorgung(RAW W).Zu den Schwerpunkten der Arbeit des Koordinators für diedeutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit,Andreas Schockenhoff, gehört die Feuerwehrkooperation.Nachdem 2012/2013 das Deutschland-Jahr in <strong>Russland</strong> <strong>und</strong>das <strong>Russland</strong>-Jahr in Deutschland war, verständigten sichB<strong>und</strong>eskanzlerin Merkel <strong>und</strong> Präsident Putin darauf, 2014<strong>zum</strong> Jahr der russischen <strong>und</strong> deutschen Sprache <strong>und</strong> Kulturauszurufen.VisavergabepraxisWie ist der derzeitige Stand der Verhandlungenzur Erleichterung der Visavergabepraxisbeziehungsweise zur Abschaffung der Visumpflicht?Die EU <strong>und</strong> <strong>Russland</strong> möchten die gegenseitige Visavergabevereinfachen, um europäischen <strong>und</strong> russischen Bürgern dengesellschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Austausch zu erleichtern.In diesem Zusammenhang arbeiten die EU <strong>und</strong> <strong>Russland</strong>sowohl an „Gemeinsamen Schritten zur Visafreiheit“als auch an einem neuen Visa-Erleichterungsabkommen. Dieletzten Gespräche dazu erfolgten im Rahmen des EU-<strong>Russland</strong>-Gipfelsin Kaliningrad Anfang Juni, auf dem jedochdahingehend kein Durchbruch erreicht werden konnte.Was kostet die Visumpflicht?Laut Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wurden 2011mehr als 50 Prozent aller Schengen-Visa an Bürger <strong>Russland</strong>s(39 Prozent), der Ukraine (acht Prozent) oder Belarus (vierProzent) ausgestellt. Insgesamt geht es bei den drei Ländernum r<strong>und</strong> sieben Millionen Anträge allein 2011. Nimmt mandie EU-Bürger hinzu, die in diese drei Länder reisen <strong>und</strong>ebenfalls ein Visum brauchen (außer Ukraine), so redenwir jährlich über r<strong>und</strong> zehn Millionen Visumanträge alleinin Bezug auf diese drei Länder. Bei angenommenen Durch-Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 17


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Top-10-Länder mit den meisten VisumanträgenVon EU-/Schengenstaaten* erteilte Visa 2012in <strong>Russland</strong><strong>Russland</strong>ChinaTürkeiIndienUkraineVAEBelarusSaudi-ArabienThailandIran11.19812.21116.7886.782112.3256.723106.8145.54177.50035067.13599649.6142.07140.58111.31636.820171.979255.928409.719abgelehnte Visaerteilte VisaInsgesamt vergebene Schengen-Visa 5.939.644Finnland 1.313.864Spanien 920.490Griechenland 655.887Italien 631.120Deutschland 397.271Frankreich 394.784Tschechien 383.441Polen 261.027Litauen 161.398Estland 128.090Österreich 121.779*mit Island, Norwegen, Schweiz; ohne Großbritannien, Irland; Visum Typ C – für bis zu 90 Tage AufenthaltQuelle: EU-Kommission, DGs, Home AffairsQuelle: B<strong>und</strong>esregierung (Drucksache 17/12755)schnittskosten von r<strong>und</strong> <strong>100</strong> Euro pro Antrag (Fahrtkosten<strong>zum</strong> Konsulat, Gebühren, Dokumente, Arbeitszeitverluste)entstehen so jährlich durch die gegenseitige Visumpflicht mitden Ländern Osteuropas Kosten in Höhe von einer MilliardeEuro, die für andere Zwecke investiert werden könnten.Hinzu kommen entgangene Geschäftsmöglichkeiten, weilBegegnungen erschwert werden <strong>und</strong> Reisen nicht stattfinden,die es bei Visafreiheit geben würde.Wie viele Visa wurden im vergangenen Jahrvergeben beziehungsweise abgelehnt?In <strong>Russland</strong> haben deutsche Auslandsvertretungen 2012r<strong>und</strong> 421.000 Visumanträge entgegengenommen. Weltweitbearbeiten deutsche Auslandsvertretungen jährlich r<strong>und</strong>zwei Millionen Visumanträge.Welche Erleichterungen haben die privaten Visa-Annahmezentren bisher gebracht?Mittlerweile sind in Moskau, Nowosibirsk <strong>und</strong> Jekaterinburgsowie in Kasan, Krasnodar, Nishnij Nowgorod, Rostowam Don <strong>und</strong> Saratow Annahmezentren eingerichtet. DieVorteile eines solchen Zentrums sind, dass eine persönlicheVorsprache zur Antragstellung in der Regel nicht mehr erforderlichist <strong>und</strong> die Wartezeit bis zur Antragstellung auf zweiTage verkürzt werden konnte. Davon abgesehen kann manauch ohne vorherige Terminvereinbarung vorsprechen <strong>und</strong>seinen Visumantrag abgeben.Zu den einzelnen Annahmezentren <strong>und</strong> dem jeweiligen Verfahreninformiert die Deutschen Botschaft in Moskau überden Link: ow.my/visa.Welche Hürde stellt die Visavergabepraxis in derMessewirtschaft dar?Da Messetermine nicht verschoben werden können, ist diefristgerechte Erteilung eines Visums entscheidend dafür,ob ein Aussteller oder Besucher an einer Messe teilnehmenkann. Daher ist eine der größten Hürden, dass Mitarbeitervon ausstellenden Unternehmen <strong>und</strong> Besucher von Messenzu spät ein Visum erhalten. Messebesucher <strong>und</strong> Ausstellersollten daher den Visumantrag möglichst frühzeitig stellen18Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Visavergabe an deutschen Konsulatenin <strong>Russland</strong> 2012erteilte Visa abgelehnte VisaMoskau 259.167 7.827Nowosibirsk 49.258 1.345Jekaterinburg 43.892 624St. Petersburg 30.717 655Kaliningrad 26.685 747Quelle: B<strong>und</strong>esregierung (Drucksache 17/12755)<strong>und</strong> dabei darauf achten, dass alle erforderlichen Unterlagenvollständig eingereicht werden. Messetermine sind langfristigbekannt, <strong>und</strong> ein Visum kann bereits drei Monate vor Reiseantrittbeantragt werden.Beim Geltungszeitraum des Visums sollten ausstellendeUnternehmen ausreichend Zeit vor <strong>und</strong> nach dem Messetermineinplanen, um den Messeauftritt vor Ort vor- <strong>und</strong>nachbereiten zu können. Bei der Antragstellung muss diesbegründet werden, um zu gewährleisten, dass das Visumnicht nur für den Zeitraum der Messe gewährt wird.In <strong>Russland</strong> unterstützen die Auslandsvertretungen deutscherMessegesellschaften ausstellende Unternehmen <strong>und</strong>Besucher bei der Visumbeantragung. Gerade in <strong>Russland</strong>sind die Antragstellerzahlen in den letzten Jahren starkgestiegen. Allein in der Botschaft in Moskau werden täglichr<strong>und</strong> 1.000 Visa erteilt.Wie verhält sich Deutschland im Vergleich zuanderen Staaten im Schengen-Raum?Deutschland liegt mit r<strong>und</strong> 397.000 erteilten „Schengen-Visa“,die einen Aufenthalt im Schengen-Raum von biszu 90 Tagen ermöglichen, nur auf Rang fünf. Deutlich vorDeutschland liegen die Tourismus-Länder Spanien, Grie-chenland <strong>und</strong> Italien. Auf Platz eins liegt Finnland mit 1,3Millionen ausgegebenen Visa, davon wurden allein eine MillionVisa in St. Petersburg vergeben.Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft folgert daraus,dass der EU-Visa-Kodex, der seit 2009 besteht <strong>und</strong> aktuelleiner Revision unterzogen wird, größere Spielräume bei derAuslegung zulässt, von denen Deutschland noch nicht ausreichendGebrauch macht.Quellen: Auswärtiges Amt, Ost-Ausschuss, AUMA (RAin Silvia Bauermeister)Russische Unternehmenin DeutschlandWie viele russische Unternehmen gibt es in Deutschland?Das Leibnitz-Institut für Länderk<strong>und</strong>e hat kürzlich in seinemNationalatlas aktuell veröffentlicht, dass gegenwärtig 2.568Unternehmen mit mindestens einem in <strong>Russland</strong> ansässigenGesellschafter in Deutschland angesiedelt sind.Zum Vergleich: Aus China stammen 424 Unternehmen, ausIndien 345 <strong>und</strong> aus Brasilien 154.Wie hoch sind die russischen Investitionen?2011 hatte <strong>Russland</strong> nach Angaben der Deutschen B<strong>und</strong>esbankeinen Bestand an unmittelbaren Direktinvestitionen inDeutschland in Höhe von 3,18 Milliarden Euro. Das sind 0,4Prozent der ausländischen Direktinvestitionen. Allerdingskann man davon ausgehen, dass russisches Kapital auch überandere Länder Deutschland erreicht. Jersey <strong>zum</strong> Beispielinvestierte bis 2011 drei Milliarden Euro in Deutschland.Delivering solutions.Wir bringen Ihre Güter schnell <strong>und</strong> sicherans Ziel – Railion Russija Services!Railion Russija Services bietet als <strong>100</strong>%-Tochter von DB Schenker, der Transport- <strong>und</strong> Logistiksparte derDeutschen Bahn AG, ein umfangreiches Leistungsspektrum:❚ Angebot von Wagenladungs- <strong>und</strong> kombiniertemVerkehr in der GUS seit 1999❚ Direkteinkauf mit GUS-Bahnen❚ Durchführung von Spezialtransporten, besonders inden Bereichen Schwer- <strong>und</strong> Gefahrgut❚ Eisenbahnfährtransporte (Breitspur) von/nachSassnitz-Mukran, Klaipeda <strong>und</strong> Ust-Luga❚ Realisierung von Vor- <strong>und</strong> Nachläufen innerhalb derTransportkette❚ Lagerung <strong>und</strong> Verzollung verschiedenster Warengruppen❚ Transport-Know-how vor Ort durch Agentur in Brest(Weißrussland) <strong>und</strong> Filiale in Taschkent (Usbekistan)Railion Russija ServicesPokrowskij Boulevard 4/17Haus 1, Büro 2410<strong>100</strong>0 MoskauRussische FöderationTel.: +7 495 933 88 25/6/7Fax: +7 495 933 88 28joerg.siedenbiedel@railion.ruwww.railion.ruAHK_Impuls_185x115_4c.indd 1 22.11.10 10:24Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 19


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Zum Vergleich: Der Bestand chinesischer Direktinvestitionenbetrug Ende 2011 1,2 Milliarden Euro, Indien hatte einenKapitalbestand von 354 Millionen Euro in Deutschland.Wer sind die größten Investoren?Größter Investor in Deutschland ist Gazprom. Der Erdgaskonzerninvestiert vor allem in die Gas-Infrastruktur <strong>und</strong>betreibt gemeinsam mit europäischen Partnern in DeutschlandPipelines <strong>und</strong> Erdgasspeicher.Die deutsche Tochter Gazprom Germania GmbH vermarktetErdgas aus <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> Zentralasien in Westeuropa.Außerdem betreibt das Unternehmen b<strong>und</strong>esweit sechsErdgastankstellen. Bis Ende dieses Jahres soll je eine weitereStation in Berlin, Potsdam, Leipzig <strong>und</strong> Öhringen in Betriebgenommen werden.Welche Rolle spielt Deutschland als Zielland fürrussische Investitionen?Vier Prozent aller M&A-Aktivitäten im Ausland realisiertenrussische Unternehmen von 2009 bis 2012 in Deutschland.Damit liegt Deutschland auf Platz sieben der wichtigstenZielländer russischer Investitionen. Die Ukraine lag von2009 bis 2012 an erster Stelle vor der Türkei, den Niederlanden,Kanada, Belarus <strong>und</strong> Großbritannien.Diese Angaben hat die Deutsche Bank in ihrer Studie „Russia‘sOutward FDI: in search of new paradigm“ , die im Aprildieses Jahres erschienen ist, zusammengetragen.In den Jahren von 2000 bis 2008 lag Deutschland gar nichtim Fokus russischer Investoren. In dieser Zeit floss das Kapitalvorrangig nach Kanada <strong>und</strong> in die USA, gefolgt von derSchweiz <strong>und</strong> der Ukraine.In welche Bereiche steigen russische Unternehmenbevorzugt ein?Neben dem Energiebereich scheint die Chemieindustrie eininteressanter Bereich für russische Unternehmen zu sein. EsUnternehmen mit Beteiligungen aus den BRIC-Staaten 2012(nach Landkreisen)Quelle/Grafik: Leibnitz-Institut für Länderk<strong>und</strong>e, N aktuell 7 (06.2013) 520Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>Russland</strong> 2013gibt zudem russische Beteiligungen in der Düngemittelindustrie,im Schiffbau, in der Fahrzeugindustrie, im Maschinenbau<strong>und</strong> in der Holzverarbeitung. Ebenfalls siedelten sichim IT-Sektor russische Unternehmen in Deutschland an.Im September 2011 wurde in Berlin der Verbandder russischen Wirtschaft in Deutschlandgegründet. Wie hat er sich entwickelt?Der Verband hat heute knapp 50 Mitglieder, allerdings nichtnur russische Investoren in Deutschland, sondern auch deutscheInstitutionen. Der Verband hat verschiedene Kooperationsvereinbarungenmit deutschen Institutionen <strong>und</strong>russischen Regionen unterzeichnet – in der Öffentlichkeit ister kaum wahrnehmbar.Rohstoffe & EnergieWelche Bedeutung hat der Rohstoffsektorfür <strong>Russland</strong>?Etwa 40 Prozent des industriellen Kapitalstocks konzentrierensich im Rohstoffsektor. Dies hat zur Folge, dass dieRohstoffgewinnung <strong>und</strong> -verarbeitung 33 Prozent <strong>zum</strong> Bruttoinlandsprodukt(BIP) <strong>und</strong> 70 Prozent <strong>zum</strong> Exportvolumendes Landes beitragen. Praktisch die gesamte Aluminium-,Kupfer- <strong>und</strong> Nickelproduktion wird exportiert, zahlreicheweitere Rohstoffe werden unverarbeitet ausgeführt.Wie bedeutend sind <strong>Russland</strong>s Rohstoffefür die Welt?17,6 Prozent der nachgewiesenen Reserven von Erdgas lagernin <strong>Russland</strong> – nur im Iran gibt es mehr. <strong>Russland</strong> hat nach denUSA mit einem Anteil von 18,2 Prozent die zweitgrößtenKohlevorkommen <strong>und</strong> 5,5 Prozent der Ölreserven.Über ein weit verzweigtes Pipelinenetz ist <strong>Russland</strong> mitgroßem Abstand der größte Gasexporteur weltweit. Mehr alsein Viertel der Erdgasexporte stammen aus <strong>Russland</strong>.Bei der Gewinnung von Nickel aus Erzen ist <strong>Russland</strong> internationalführend – <strong>und</strong> das Produktionsvolumen wird nochsteigen.Ebenfalls den ersten Platz belegte <strong>Russland</strong> 2010 bei derProduktion von Asbest (49,1 Prozent der Weltproduktion),Palladium (44,2 Prozent) <strong>und</strong> Schmuckdiamanten (28,3Prozent).Rang zwei belegt das Land bei Aluminium (9,6 Prozent),Industriediamanten (25,2 Prozent), Kalisalz (18,2 Prozent),Platin (13,2 Prozent), Seltenen Erden (1,9 Prozent) <strong>und</strong>Wolfram (3,6 Prozent).Die Eisenerzreserven gelten mit 56 Milliarden Tonnen alsdie größten der Welt. Mit geschätzten 9.000 Tonnen verfügt<strong>Russland</strong> zudem über die drittgrößten Goldreserven.Seit einigen Jahren sorgt sich die deutscheIndustrie um den Zugang zu Seltenen Erden.Welche Rolle spielt <strong>Russland</strong> hier als Partner?Das größte Vorkommen an Seltenen Erden in der Welt liegt inJakutien. Allerdings ist der Komplex wenig erk<strong>und</strong>et, es gibtkeine Infrastruktur <strong>und</strong> es herrscht arktisches Klima. Diegesamten Reserven an Seltenen Erden werden auf r<strong>und</strong> 28Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 21


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Millionen Tonnen (Stand 2010) geschätzt. Das Volumen dererschließbaren Ressourcen ist allerdings kleiner. In der Kategorieeins (beste Gütekategorie) liegt es bei 1,4 MillionenTonnen. <strong>Russland</strong>s Förderung von Seltenen Erden ist bislanggering. 2009 wurden an elf genehmigten Minenstandorten73.600 Tonnen gefördert <strong>und</strong> 6.500 Tonnen Konzentratgewonnen. Die russischen Ressourcen an Seltenen Erdensind nur bedingt wirtschaftlich abbauwürdig. Die größerenVorkommen in den Gebieten Murmansk, Sacha (Jakutien)<strong>und</strong> Irkutsk bestehen zu 40 Prozent aus sehr mageren Apatit-Nephelin-Erzen,die nicht mehr als ein Prozent SelteneErden enthalten. Ergiebigere Vorkommen finden sich imnordöstlichen Jakutien, wo die Tomtor-Lagerstätte Erzeenthalten soll, in denen sich durchschnittlich acht <strong>und</strong> maximalzwölf Prozent Seltene Erden finden. Allerdings ist dieFörderung in Tomtor bislang nicht lizenziert. Schwierigkeitenbereiten natürliche Gegebenheiten wie der Polarwinter,außerdem strenge Umweltauflagen, da beim Abbau radioaktivesMaterial anfällt.Schätzungen zufolge wird <strong>Russland</strong>, obwohl es ein Drittelder globalen Reserven an Seltenen Erden besitzt, mindestenszehn Jahre brauchen, um ausreichende Kapazitäten in diesemSektor aufzubauen.Werden bereits Seltene Erden exportiert?<strong>Russland</strong> hat von 2000 bis 2009 jährlich r<strong>und</strong> 2.000 TonnenSeltene Erden exportiert, zur Deckung seines Eigenbedarfs inHöhe von etwa 2.000 bis 3.000 Tonnen pro Jahr ist das Landjedoch bislang auf Importe aus China, den USA <strong>und</strong> dem VereinigtenKönigreich angewiesen.Wer ist in <strong>Russland</strong> für Kooperationen imBergbaubereich zuständig?Auf B<strong>und</strong>esebene sind der Präsident sowie das Ministeriumfür Naturressourcen <strong>und</strong> Umwelt der Russischen Föderationmit seinen unterstellten Föderalen Agenturen zuständig.Ferner finanziert die Zentralregierung spezialisierte Unternehmen<strong>und</strong> Institute, die geologische Dienstleistungenerbringen.Unterhalb der B<strong>und</strong>esebene werden die Verwaltungen derGebietskörperschaften <strong>und</strong> die Gemeindeunternehmen fürgeologische Dienstleistungen <strong>und</strong> Umweltfragen gefördert.Welches Bergbaurecht gilt in <strong>Russland</strong>?Die Verfassung legt fest, dass das Erdinnere innerhalb derLandesgrenzen Staatseigentum ist. Es kann nicht gehandelt,verschenkt oder vererbt werden. Die aus dem Erdinnerengeförderten Güter können dagegen Gegenstand von Wirtschaftsaktivitätenverschiedenster Art <strong>und</strong> im Besitz derjeweiligen Akteure sein, einschließlich der regionalen <strong>und</strong>lokalen Behörden.Das Berggesetz der RF von Februar 1992, das bis 2012zahlreiche Änderungen erfahren hat, regelt unter anderemdie Vergabe von Lizenzen für geologische Erk<strong>und</strong>ungen,Erschließung von Lagerstätten <strong>und</strong> die Rohstoffverwertungaus Halden. Weitere Rechtsgr<strong>und</strong>lagen schaffen unter anderemdas Gesetz über die Edelmetalle <strong>und</strong> -steine <strong>und</strong> dasUmweltschutzgesetz.Die ausführende Institution ist das Geologische Komitee(Geolkom) mitsamt seinen regionalen Abteilungen, die mitder Lizenzierung von Bergbauaktivitäten beauftragt sind.Der Schlüssel <strong>zum</strong> russischen Markt liegt beim ExpoForum in St. Petersburg:Neues Messegelände ab 2014 für die NordwestregionSt. Petersburg ist nicht nur eine der schönstenStädte der Welt, es ist durch seine zahlreichenKongresse <strong>und</strong> Ausstellungen auch das internationaleEintrittstor zu den Branchenmärkten der russischenNordwestregion.Die Messegesellschaft ExpoForum hält mehr als einDrittel des Marktanteils am Ausstellungsmarkt derNordwestregion. Jährlich werden auf dem GeländeLenExpo 60 Ausstellungen veranstaltet, die Hälftedavon in Eigenregie des ExpoForums, vor allenDingen die größten Branchenveranstaltungender Sektoren Gas, Energie, Automobilindustrie<strong>und</strong> Agrarwirtschaft. Jede Ausstellung zieht imDurchschnitt 16.000 Branchenangehörige an,über das Jahr bis zu 1 Million Firmenbesucher.Der Anteil ausländischer Unternehmen, die dieseeinzigartigen Präsentationsmöglichkeiten inAnspruch nehmen <strong>und</strong> sich an den Ausstellungenbeteiligen, beträgt regelmäßig r<strong>und</strong> 10 Prozent – jenach Branche von 5 bis 15 %.Die Erweiterung des ExpoForums um ein neuesMessegelände, dessen Eröffnung für das Jahr 2014geplant ist, wird das Spektrum der Möglichkeitenerheblich erweitern.Die modernen Ausstellungshallen <strong>und</strong> die technischeAusstattung des Kongresszentrums sowiedie großzügige Infrastruktur des Komplexeswerden das ExpoForum in St. Petersburg nachEinschätzungen der PwC-Experten zu einem dergrößten Messezentren in Europa machen.www.expoforum.ru22Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


VERANSTALTUNGSPROGRAMMMai 2013 – Mai 201403.05 – 06.05fr. – mo.14.05 – 17.05di. – fr.23.05 – 26.05do. – so.31.05 – 02.06fr. – so.26.08 – 01.09sa. – so.02.10 – 04.10mi. – fr.16.10 – 18.10mi. – fr.16.10 – 18.10mi. – fr.24.10 – 27.10do. – so.20.11 – 23.11mi. – sa.23.11 – 24.11sa. – so.27.11 – 29.11mi. – fr.11.12 – 12.12mi. – do.2013MAIHIPPOSPHERASankt Petersburger internationalePferdeausstellungPETERSBURGER WELTGASFORUM (PWGF-2013)II Internationale Tagung der Experten der Erdöl<strong>und</strong>Gasindustrie. Internationale Ausstellung InGasStreamSTADT UND BLUMENForum der aktuellen Technologien <strong>und</strong> Einrichtungenfür Landchaftsgestaltung, Landschaftspflege,Begrünung <strong>und</strong> KunstgärtnereiBALTISCHES SEEFESTIVALAusstellung der Jachten <strong>und</strong> Motorboote zu Wasser.Probefahrten, Spiele, Wettbewerbe.UnterhaltungsprogrammAUGUSTAGRORUSSInternationale agrarindustrielle Messe. Fachausstellungen.Sachprogramm für Fachleute. Unterhaltungsprogrammfür BesucherOKTOBERRUSSISCHER INDUSTRIEUNTERNEHMERWeltforum. 11 Ausstellungen: «Maschinenbau.Werkmaschinen. Metallbearbeitung», «Werkzeuge<strong>und</strong> Einrichtungen», «Funkelektronik», «Robotertechnik»,«Subkontrakting» usw.PETERSBURGER WELTFORUM FÜR GESUNDHEITSWESENAusstellungen: «Medis Sankt Petersburg,Medizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit», «Mensch <strong>und</strong> seineGes<strong>und</strong>heit», «Pharmazie», «Medizindienste<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstourismus», «Bioindustrie»FEIERGESTALTUNG. WERBUNG UND INFORMATIONWeltforum für Stadtgestaltung für Feiertage,Außenwerbung, Durchgangswerbung<strong>und</strong> neue Technologien in WerbungsindustriePETERSBURGER WELTFORUM FÜR KRAFTVERKEHRAusstellungen: «Auto+Autoservice», «InAutoTrans»,«Reifen <strong>und</strong> Platten»NOVEMBERZOOSFERAInternationale Waren- <strong>und</strong> Leistungsausstellungfür Haustiere. Internationaler Wettbewerb der Tierfriseure.Neuheitswettbewerb. Tierärztliche Konferenz.Tagung der Eigentümer der Clubs <strong>und</strong> ZuchtstättenZOOSHOWWettbewerbe, TierausstellungenPETERSBURGER KULTURFORUMDEZEMBERKLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMENVON SANKT PETERSBURGFachausstellung der Unternehmerschaft07.02 – 09.02fr. – so.19.03 – 21.03mi. – fr.03.04 – 05.04do. – sa.24.04 – 27.04do. – so.24.04 – 27.04do. – so.24.04 – 27.04do. – so.02.05 – 05.05fr. – mo.13.05 – 16.05di. – fr.20.05 – 23.05di. – fr.20.05 – 23.05di. – fr.2014FEBRUARFEIERFABRIK: HOCHZEITWaren- <strong>und</strong> Leistungsausstellung fur Durchführung<strong>und</strong> Organisierung der Feste, Hochzeiten,privater <strong>und</strong> korporativer EventsMÄRZUMWELTSCHUTZ DER GROSSEN STADTWeltforum der Technologien <strong>und</strong> Einrichtungen<strong>zum</strong> Umweltschutz <strong>und</strong> ökologischer SicherheitAPRILAGRORUSS – REGIONENAllrussische Landwirtschaftsausstellung.Allrussische Tagung der DorfgenossenschaftenSTADT UND BLUMENForum der aktuellen Technologien <strong>und</strong> Einrichtungenfür Landchaftsgestaltung, Landschaftspflege,Begrünung <strong>und</strong> KunstgärtnereiPLANET DER KINDHEITWaren- <strong>und</strong> Leistungsausstellungfür Kinder <strong>und</strong> FamilienÄLTERE GENERATIONWeltforum. Ausstellung «Sorge, Hilfe, Gemeinnutzigkeit».Messe «Alles für Ges<strong>und</strong>heit»MAIHIPPOSPHERASankt Petersburger internationalePferdeausstellungSCHWEISSEN / WELDINGInternationale Fachausstellung für Schweißen,Schneiden <strong>und</strong> verwandte TechnologienRUSSISCHES ENERGETISCHES WELTFORUMENERGETIK UND ELEKTROTECHNIKInternationale Fachausstellung der Energieindustrie<strong>und</strong> elektronischen Ausrüstung<strong>Russland</strong>, 199106 Sankt Petersburg26. Linie V.O., 15 – 2Telefon +7 812 240 40 40www.expoforum.ruNeues Tagungs- <strong>und</strong>Ausstellungszentrum «ExpoForum»Eröffnung 2014www.expoforum.ru


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Haben Bergbauunternehmen eine Lizenz erhalten, entrichtensie Gebühren für die Nutzungsrechte. Darüber hinausführen sie Steuern, Abgaben auf Rohstoffe (sogenannte Akzisen)<strong>und</strong> andere Abgaben ab. Je nachdem, wie erschöpft dieVorkommen bereits sind, können auch Rabatte auf die Zahlunggewährt werden, die in der Lizenz festgelegt sind.Welche Stellung haben die Rohstoffunternehmen?Sechs der h<strong>und</strong>ert größten Bergbauunternehmen der Weltstammen aus <strong>Russland</strong>. United Company Rusal ist der weltweitgrößte Aluminiumproduzent. Rosneft ist nach der Übernahmevon TNK-BP Ltd. nun weltweit größte Ölkonzern,Gazprom der größte Gaskonzern der Welt.US-Dollar. In der Öl- <strong>und</strong> Gasförderung sind internationaleKonzerne stärker engagiert, allerdings immer in Form vonJoint Ventures.Welche Rolle spielt der Staat?Die meisten Explorationsfirmen sind Staatsunternehmenoder Aktiengesellschaften. Im Öl- <strong>und</strong> Gassektor sind diegrößten Unternehmen staatlich kontrolliert, auf den Plätzenfolgen dann auch private Unternehmen.Im Rohstoffbereich entfallen auf staatliche Unternehmen 20Prozent der Ausgaben für die Exploration von Lagerstättennicht-energetischer Rohstoffe, auf private Gesellschaften 80Prozent.Welche Rolle spielenausländische Unternehmen imRohstoffsektor?Die Eigentumsstruktur im Bergbausektorweist bislang einen sehr geringenAnteil ausländischer Unternehmen auf,2010 waren es nur 96 von insgesamt5.571 registrierten Firmen. Zugleichgab es 125 ausländisch-russische JointVentures.Wie ist die Rohstoffbranchestrukturiert?Ein generelles Problem für ausländischeDirektinvestitionen <strong>und</strong> damitdie Weiterentwicklung des russischenRohstoffsektors im internationalenMaßstab ist die Tatsache, dass sich derrussische Staat <strong>und</strong> russische Privatinvestorenstark in Banken <strong>und</strong> auchdirekt im Bergbausektor engagieren.So gehört die Diamantfirma Alrosadem Staat, die Eisenerz- <strong>und</strong> StahlfirmaEvraz den Familien Abramowitsch <strong>und</strong>Frolow, Severstal der Familie Mordaschow.Der im Weltmaßstab überragendeProduzent von Nickel, Kupfer<strong>und</strong> Palladium, Norilsk Nickel, istebenfalls in Familienbesitz (FamilienPotanin <strong>und</strong> Prochorow).Aktuell plant die Familie Abramowitsch,sich hier erneut zu beteiligen.Ebenso im Besitz von Privatinvestorensind die Aluminiumfirma Rusal(Familien Deripaska, Prochorow, Wekselberg,Blawatnik), Uralkali (Familien Kerimow, Nesis,Galtschew, Mutsojew, Skurow) <strong>und</strong> Metalloinvest (FamilienUsmanow, Skoch), um nur die Wesentlichen zu nennen.Da <strong>Russland</strong>s Buntmetallurgie-Sektor vorwiegend im östlichenSibirien konzentriert ist, bemühen sich Staatskonzerneaus dem benachbarten China trotz der genannten Problemeaktiv um Investitionsmöglichkeiten. Bevorzugt sind Lagerstättenmit Vorkommen von Nicht-Eisen-Metallen, insbesonderevon Blei <strong>und</strong> Zink. Lunsin, eine Tochtergesellschaftder Zijin Mining Group, <strong>und</strong> die ostsibirische Republik Tuwahaben 2009 einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben,wonach die chinesische Seite in die Förderung <strong>und</strong> Verarbeitungvon Blei-Zink-Erzen investieren wird. Das chinesischeUnternehmen NFC beteiligt sich mit 50 Prozent am Ausbaueiner Anreicherungsanlage für Polymetalle in Ozerny (Burjatien),das Investitionsvolumen beläuft sich auf 1,3 Milliarden...ZertifizierungRegistrierung...für<strong>Russland</strong>, Ukraine,Kazachstan, Zollunion CISWir liefern:GOST-R / UkrSepro ZertifikateRTN (Rostechnadzor)TR / Deklarationen <strong>und</strong> Zertifikatefür die ZollunionExpertengutachten (früherHygienezertifikate)BrandschutzzertifikateMessmittelzertifizierungFordern sie uns!Wir prüfen Ihre Erfordernisse <strong>und</strong> erstellenkurzfristig ein für Sieunverbindliches Angebot.Unicert OOOOrdshonikidze Str,11 b. 3, 115419 MoskauTel.: +495 7220948Elena.shlesberg@unicertgroup.comwww.unicertgroup.comCertification & ConsultingRudolf Graf - Brühlweg 3 – DE 88639 WaldTel.: +49 (0) 7578 / 307 476Fax: +49 (0) 7578 / 1512graf@certification-gost.comwww.certfication-gost.comWie <strong>und</strong> wo kommen deutscheUnternehmen <strong>zum</strong> Zuge?Die Winterhall ist im Bereich Öl- <strong>und</strong>Gasförderung involviert, es gibt Kooperationenim wissenschaftlichen Bereichzur Erk<strong>und</strong>ung von Vorkommen. DeutscheUnternehmen liefern im großenUmfang Bergbautechnik <strong>und</strong> sind amAufschließen neuer Vorkommen beteiligt.So baut die OJSC MMC NorilskNickel in der Nähe der Stadt Talnachin der Norilsk-Region den Erzbergwerk-Komplex„Skalisty“. Die ThyssenSchachtbau GmbH, Mühlheim an derRuhr, errichtet hier den SchachtobjektkomplexSKS-1. 2019 soll der Komplexbetriebsbereit sein. Mit 2050,5 MeternSchachtteufe entsteht hier der tiefsteSchacht der Welt.Auch in Sibirien ist das Unternehmengegenwärtig für Norilsk Nickel aktiv.Wie sieht <strong>Russland</strong>sRohstoffstrategie aus?2010 wurde die Strategie zur Entwicklungdes geologischen Sektors bis 2030verabschiedet, das Dokument wurdevom damaligen Premierminister Putinunterzeichnet. Darin wird hervorgehoben,dass der Bergbausektor ein f<strong>und</strong>amentalerBestandteil der russischenWirtschaft ist <strong>und</strong> zur Verwirklichungder geopolitischen Interessen desLandes beiträgt, die sich auch auf dieWeltmeere <strong>und</strong> die Arktis ausdehnen.Gegenwärtig plant Moskau die Forcierung der Produktionwichtiger Metalle bis 2030. So soll die Goldproduktion imVergleich zu 2012 um 19 Prozent <strong>und</strong> die Nickelproduktionum 13 Prozent gesteigert werden. Bei Eisenerz soll die Steigerungelf Prozent betragen, bei Kupfer sogar 27 Prozent.Um die Planziele zu erreichen <strong>und</strong> die Rohstoffproduktiondurch Exploration neuer Abbaugebiete zu steigern, wird nachMöglichkeiten gesucht, die Rolle des Privatsektors zu stärken.Die Verordnung Nr. 1039 von 2010 schafft Rechtsgr<strong>und</strong>lagenfür die Finanzierung von Explorationsprojekten durchAktienkapital. Sie garantiert natürlichen <strong>und</strong> juristischenPersonen, die eine Lagerstätte entdeckt haben, eine Beteiligungan der Ressourcenförderung, selbst wenn die Vorkommenvon gesamtwirtschaftlicher Bedeutung sind.Ferner soll ein Abbau bürokratischer Hürden Investitionenattraktiver machen. Erstens wird die Liste der Bodenschätze,24Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


Denken Sie über einen Produktionsstandortin <strong>Russland</strong> nach?Unbürokratisch <strong>und</strong> risikolos <strong>zum</strong> eigenen Produktionsstandort in <strong>Russland</strong>!CONTAINEX-MONOLIT bietet allen Betrieben, die sich in <strong>Russland</strong> niederlassenwollen, attraktive, voll aufgeschlossene Liegenschaften in KOVROVzur Pacht an.Die österreichische CONTAINEX-Gruppe erwarbin <strong>Russland</strong> eine Liegenschaft <strong>zum</strong> Aufbau einerProduktion für den russischen Markt. BeimErwerb dieses Werkes war ein großes, voll aufgeschlossenesGewerbegr<strong>und</strong>stück inkludiert.Nachdem – unter Berücksichtigung künftigerProduktionserweiterungen – maximal die Hälfteder Liegenschaft für die Containerproduktion benötigtwird, wurde beschlossen r<strong>und</strong> 140.000 m²Gewerbegr<strong>und</strong> langfristig zu verpachten.Reduzierter FinanzierungsbedarfDas Pachten dieser Gewerbegr<strong>und</strong>stücke bietetzwei wesentliche Vorteile: Zum einen bietetdie Miete gerade in Zeiten, wo Finanzierungenschwierig geworden sind, die Möglichkeit dennotwendigen Finanzierungsbedarf deutlich zuverringern.Perfekte InfrastrukturZum anderen ist es die gute Infrastruktur – wieGas <strong>und</strong> Strom, Abwasser <strong>und</strong> Bewachung –die an diesem Standort bereits vorhanden ist.Damit ist für Mieter ein rascher Produktionsstartmöglich, denn normalerweise dauert dieAufschließung eines Gr<strong>und</strong>stückes in <strong>Russland</strong>Lageplan der Liegenschaften in <strong>Russland</strong>Kovrov: 140.000 m 2 verfügbarsehr lange. Die Pacht einer Liegenschaft ist abeiner Gr<strong>und</strong>stücksgröße von 5.000 m² möglich.Mit der Betriebsansiedlung der CONTAINEX-MONOLIT hat sich das Management zudem vielKnow-how erworben, von dem andere westeuropäischeFirmen sehr profitieren können.Auf einem Blick:CONTAINEX ist Spezialist für Container<strong>und</strong> mobile Raumsysteme <strong>und</strong> liefert"Raum sofort" an K<strong>und</strong>en aus Industrie,Handel, Gewerbe <strong>und</strong> dem kommunalenBereich in ganz Europa.CONTAINEX-MONOLIT, ein Unternehmender CONTAINEX-Gruppe, produziert Containerfür den russischen Markt.In Kovrov bietet das Unternehmen Gewerbegr<strong>und</strong>stückein bester Lage <strong>zum</strong> Pachten an.Kontakt:CONTAINEXContainer-Handelsgesellschaft m.b.H.AT-2355 Wiener NeudorfMartin SenonerTel.: +43 2236 601 2219E-Mail: senoner@containex.comwww.containex.comOOO CONTAINEX-MONOLITRU-601900 KovrovOleg MorosovTel.: +7 49232 96930E-Mail: morozov@ctx-monolit.ruwww.containex-monolit.comCTX_MONOL_175X265 OWC _113.indd 1 24.06.13 14:31


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>über die keine Informationen öffentlich zugänglich sind, aufBeryll, Kobalt, Nickel, Niob, Lithium, einige Seltene Erden,Tantal sowie hochreines Quarz verkürzt. Seit 1996 listet dieRF mit dieser Aufstellung die als strategisch geltenden Rohstoffeauf. Zweitens sollen die Gebühren für geologischeInformationen, die im Rahmen der staatlichen geologischenErk<strong>und</strong>ungen gesammelt wurden, abgeschafft werden, wozudie Regierung der RF der Staatsduma bereits Anfang 2010einen Entwurf zur Novellierung des Gesetzes über Bodenschätzevorlegte. Und drittens wurde die Liste der „strategischwichtigen“ Unternehmen zusammengestrichen, umMarktzugangsbarrieren zu senken. Davon erhofft man sicheine Erleichterung der Investitionsentscheidungen.Die <strong>Fragen</strong> wurden unter Hinzuziehung <strong>und</strong> auszugsweisen Verwendung folgender Quellen beantwortet:Hanns Günter Hilpert/Stormy-Annika Mildner (Hg.), Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation?Analyse <strong>und</strong> Vergleich der Rohstoffstrategien der G20-Staaten, SWP-Studie S1/2013, StiftungWissenschaft <strong>und</strong> Politik, Berlin, Autor des <strong>Russland</strong>-Kapitels Seite 128-135.:Ognian N. Hishow, WissenschaftlicherMitarbeiter der Forschungsgruppe EU-Integration der Stiftung Wissenschaft <strong>und</strong> Politik,sowieBP Statistical Review of World Energy, 2013Energieeffizienz &Erneuerbare EnergienWelche Rolle spielen erneuerbare Energien in<strong>Russland</strong>?<strong>Russland</strong> hat nach Angaben des BP Statistical Review ofWorld Energy einen Anteil an der weltweiten Produktionerneuerbarer Energien von 0,1 Prozent. Mehr als 90 Prozentder erzeugten Energie werden aus fossilen Brennstoffen <strong>und</strong>Atomkraft erzeugt. Der Anteil erneuerbarer Energien istnoch sehr gering.Steht der Ausbau der Erneuerbaren in <strong>Russland</strong> aufder Agenda?Bis 2020 soll sich nach den Plänen der Regierung der Anteilder erneuerbaren Energien verdoppeln. Ziel ist es außerdem,den Energieverbrauch pro Wirtschaftseinheit bis 2020 um 40Prozent zu reduzieren. Dazu stehen 17 Milliarden Euro alleinaus dem Staatshaushalt zur Verfügung. Weitere Mittel sollendie Regionen <strong>und</strong> private Investoren zusteuern.Wie soll diese Einsparung von Energie erfolgen?Alle großen Konzerne sind <strong>zum</strong> Energie-Audit verpflichtet.Der erste Audit musste bis <strong>zum</strong> 31. Dezember 2012 stattgef<strong>und</strong>enhaben <strong>und</strong> wird alle fünf Jahre wiederholt. Unterneh-Wir fördern Zukunft.Zukunft braucht Energie. Deshalb arbeiten wir international an der Suche,Erschließung <strong>und</strong> Entwicklung neuer Erdöl- <strong>und</strong> Erdgaslagerstätten.Mit modernster Technologie <strong>und</strong> starken Partnern. Vor allem in Europa,Nordafrika, Südamerika, <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> dem Raum am Kaspischen Meerverfügen wir über ein hohes Maß an regionaler <strong>und</strong> technologischer Expertise.Als größter Erdöl- <strong>und</strong> Erdgas produzent mit Sitz in Deutschland sorgen wir sofür eine sichere Energieversorgung. Heute <strong>und</strong> in Zukunft.www.wintershall.com26286-008413 • K<strong>und</strong>e: Wintershall • 50 Grad Motiv • Medium: OWCFarben: 4c (Euroskala) • Format: Ost-West-ContactB 175 mm x H 130 mm 7/2013 (3 mm | Special Beschnitt) <strong>Russland</strong>286-008413_175x130_50Grad_RZ.indd 1 14.03.13 14:41


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013men, deren Energie-Gesamtausgaben zehn Millionen Rubelim Jahr überschreiten, müssen einen Erergiepass erwerben<strong>und</strong> den Energieverbrauch jährlich um drei Prozent senken.Außerdem werden Unternehmen mit hoher EnergieeffizienzSteuervergünstigungen gewährt. Auch der Einsatz vonLED-Lampen spielt eine wichtige Rolle. Zwei von drei verkauftenLampen dürften 2012 LED-Leuchten gewesen sein,schätzt die GTAI laut Branchenexperten ein.Auf welcher rechtlichen Basis wird Energieeingespart?Im November 2009 wurde das Gesetz Nummer 261 zur Energieeffizienzverabschiedet. Ende 2010 wurde das Programm„Energieeinsparung <strong>und</strong> Energieeffizienz bis <strong>zum</strong> Jahr 2020“genehmigt. Im Lauf dieses Jahres wird es nach Informationender Russischen Energieagentur (REA) eine wesentlicheUmgestaltung der bisherigen Ziele im Bereich Energie<strong>und</strong> Energieeffizienz <strong>und</strong> ein neues staatliches Programmgeben. Ein gr<strong>und</strong>legendes Element dabei wird das Unterprogramm„Energiesparen <strong>und</strong> die Erhöhung der energetischenEffektivität“ spielen. Das System der obligatorischen <strong>und</strong>freiwilligen Energie-Audits <strong>und</strong> die Entwicklung von Energiedienstleistungsverträgensollen verbessert werden.Welche Aufgaben hat die Russische Energie-Agentur?Die REA ist dem russischen Energieministerium unterstellt<strong>und</strong> hat sich seit ihrer Gründung Ende 2009 <strong>zum</strong> Hauptakteurbei der Umsetzung der staatlichen Programme für Energieeffizienzin <strong>Russland</strong> entwickelt. Die Agentur ist das Zentrumfür den Austausch von Informationen <strong>und</strong> die Überwachungder Einhaltung des Gesetzes. Sie ist involviert in die Ausbildungsowie die Koordination von Projekten. Über die Agenturwerden auch internationale Kooperationen koordiniert<strong>und</strong> Investitionsanreize gegeben. Die REA hat Außenstellenin 60 russischen Städten.es insbesondere um die Entwicklung von Rahmenbedingungen<strong>und</strong> Standards für Energieeffizienz, den Erfahrungsaustauschzwischen Experten beider Länder <strong>und</strong> die Vermittlungvon Spitzentechnologie aus Deutschland. Geplant ist auch dieUnterstützung deutsch-russischer Kooperationsprojekte fürEnergieeffizienz in Gebäuden, Industrie, kommunaler Wohnungswirtschaft,Energieerzeugung, Stromnetzen sowie imBereich erneuerbare Energien. Der Schwerpunkt liegt ganzklar auf der Modernisierung des Fernwärmenetzes. In <strong>Russland</strong>will man auf ein geschlossenes System umstellen <strong>und</strong>sucht dafü r unter anderem Hilfe bei der dena <strong>und</strong> deutschenPartnern. In Jekaterinburg hat die dena ein konkretes Projektmit dem Energieversorger KES zur Modernisierung des Fernwärmenetzes.Nun kommen Anfragen auch aus anderen Regionen.Saratow <strong>und</strong> Kasan haben bereits Interesse signalisiert.Welche Großprojekte werden gegenwärtigumgesetzt?Einige Städte <strong>und</strong> Regionen haben ambitionierte Ziele: DieRegierung der Stadt Gorno-Altaisk, Hauptstadt der AutonomenRepublik Altai, will <strong>zum</strong> Beispiel eine „energieeffizienteStadt“ schaffen. Die Region Murmansk will bis 2020 40 Prozentweniger Energie als 2010 verbrauchen. Vor allem sollendie Heiznetze modernisiert werden.Im Moment konzentriert sich die Russische Energie-Agenturauf die Verbesserung der organisatorischen, rechtlichen,technischen, technologischen, wirtschaftlichen Mechanismen<strong>und</strong> erarbeitet Vorschriften <strong>und</strong> Richtlinien zur Steigerungder Energieeffizienz.Wie vollzieht sich der Prozess derEnergieeinsparung in der Praxis?Hier gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Einige Branchenkennerschätzen die Vorgaben als realistisch ein, anderebemängeln, dass es keine Prüfung gibt, ob die Energie-Auditsüberhaupt durchgeführt werden, dass keine Sanktionen verhängtwerden <strong>und</strong> dass staatliche Gelder nicht immer dortankommen, wofür sie bestimmt sind.Hauptproblem ist auf alle Fälle, dass es keine tatsächlichenAnreize <strong>zum</strong> Energiesparen gibt.Anfang dieses Jahres wurde die Deutsch-RussischeEnergie-Agentur Rudea aufgelöst. Warum?Die Rudea war eine gemeinsame Agentur der DeutschenEnergie-Agentur GmbH (dena) mit einem Gesellschafteranteilvon 40 Prozent, sowie der Gazprombank <strong>und</strong> dem EnergyCarbon F<strong>und</strong>, einem Unternehmen des russischen StromversorgerRAO EES Rossii, zu je 30 Prozent.Als die Rudea 2009 gegründet wurde, hatte <strong>Russland</strong> nochkeine eigene Energieagentur. Mit der Russischen Energie-Agenturtrat ein neuer Player auf. Also wurde die Kooperationauf eine neue Basis gestellt.Wie arbeitet die dena mit der Russischen Energie-Agentur zusammen?Mitte Juni haben die Deutsche Energie-Agentur GmbH(dena) <strong>und</strong> die Russische Energie-Agentur (REA) in Berlinein gemeinsames Arbeitsprogramm vereinbart. Dabei gehtOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 27


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Wie können sich deutsche Unternehmen anrussischen Energieeffizienzprojekten beteiligen?Das Ziel der russischen Regierung,die Energieeffizienz zu steigern, istfür deutsche Unternehmen eine guteMöglichkeit, technologisch fortgeschritteneProdukte in <strong>Russland</strong> zuverkaufen.In Jekaterinburg sind deutsche Institutionen<strong>und</strong> Unternehmen von Anfangan mit im Boot. In der Stadt soll dieWärmegewinnung komplett umgestelltwerden – als russisches Pilotprojektim Bereich Energieeffizienz. ImRahmen dieses Vorhabens hat Siemenseine Studie erstellt, die allerdings nichtin die Praxis umgesetzt werden konnte.Haupthindernis ist bis heute die fehlendeGesetzgebung, die die Einspeisungvon Strom in das vorhandeneVerteilnetz regelt, der in den kommunalenKraft-Wärme-Kopplungs-Anlagenerzeugt werden soll.Für Siemens gehört der Bereich Energieeffizienzzu den wichtigsten Säulender Wachstumsstrategie in <strong>Russland</strong>.E.ON, der größte ausländische Investorim russischen Energiemarkt, errichtet gegenwärtig 0,8Gigawatt hocheffiziente Kohlekraftwerkskapazitäten, die2014 in Betrieb gehen werden.StückgutDIREKTverkehre► URAL – SIBIRIEN – KASACHSTANWÖCHENTLICH nach ► URAL-SIBIRIENab GELSENKIRCHENüber WARSZAWA► JEDEN FREITAG► JEDEN MONTAG8/6 Tage * NIZHNIY NOVGOROD9/7 Tage * KAZAN10/8 Tage * PERM10/8 Tage * MAGNITOGORSK10/8 Tage * EKATERINBURG10/8 Tage * TSCHELJABINSK11/9 Tage * OMSK12/10 Tage * NOVOSIBIRSK13/11 Tage * KEMEROVO15/13 Tage * KRASNOJARSK19/17 Tage * IRKUTSKWÖCHENTLICH nach ► KASACHSTANab GELSENKIRCHENüber WARSZAWA► JEDEN FREITAG► JEDEN MONTAG12/10 Tage * ASTANA12/10 Tage * ALMATY* RegellaufzeitE-Mail: GUS-direkt@loxx.deTel.: 0049/ 209/6046-505Heizungs- <strong>und</strong> Klimatechnik von Viessmann sowie Pumpenauf höchstem technologischen Stand von Wilo <strong>zum</strong> Beispielkamen bei Prestigeprojekten wie Olympia-Stadienin Sotschi oder dem FederationTower in Moskau <strong>zum</strong> Einsatz.Die dena realisiert ein Projekt mit derUraler Föderalen Universität „BorisJelzin“ (UrFU) in Jekaterinburg. Hiersoll in Zusammenarbeit mit deutschenUnternehmen das Kraftwerk derUniversität nach neuesten Standardsmodernisiert werden.Welche besonderenHerausforderungen gibtes bei der Umsetzung vonEnergieeffizienzmaßnahmen fürGebäude?Da viele Standards für die Energieeffizienzvon Gebäuden sich noch in derEntwicklungsphase befinden, liege dieUmsetzung energiesparender <strong>und</strong> energieeffizienterTechnologien im Ermessender Hausbauer, schreibt die gtai. Esmüssten Mechanismen <strong>und</strong> Anreizegeschaffen werden, um Projektentwickler<strong>und</strong> Bauauftragnehmer zur Umsetzungenergieeffizienter Maßnahmen zu animieren. Vor allemtue Aufklärung Not.28Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Banken & FinanzierungWie entwickelt sich der Bankenmarkt in <strong>Russland</strong>?In den vergangenen Jahren der Erholung von der Finanzkriseübertraf der russische Bankensektor in puncto Wachstumalle anderen wichtigen osteuropäischen Märkte. Auch 2012entwickelte er sich gut: Das nominale Kreditwachstum inLokalwährung blieb im hohen zweistelligen Bereich <strong>und</strong>passte sich einem ges<strong>und</strong>en Einlagenwachstum von r<strong>und</strong> 15Prozent im Vorjahresvergleich an.Ende 2012 betrug die Bilanzsumme aller 956 russischenBanken 1.238 Milliarden US-Dollar.Die Aktiva sind 2012 gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozentgewachsen. Auch die Kreditvergabe entwickelte sich positiv.Besonders die Vergabe von Darlehen an private Haushaltelegte mit 45,3 Prozent weiter kräftig zu. Die Kreditvergabean private Unternehmen stieg um 17,5 Prozent, Hypothekendarlehenwuchsen um 35,5 Prozent.Der wichtigste Treiber für das Kredit- <strong>und</strong> Einlagenwachstumim vergangenen Jahr blieb das Privatk<strong>und</strong>engeschäft.Die Banken konkurrieren um das Geld der privaten Anleger<strong>und</strong> expandieren gleichzeitig aggressiv bei Verbraucher- <strong>und</strong>Einzelhandelskrediten.Wie hoch ist der Anteil notleidender Kredite <strong>zum</strong>gegenwärtigen Zeitpunkt?Die Raiffeisen Research schätzt in ihrem jüngsten Bankenberichtvon Mai 2013 die Non-Performing Loans auf 4,8 Prozentder Gesamtkredite.Wie ist der Staat im Bankensektor verankert?<strong>Russland</strong>s Bankenlandschaft wird weiterhin von großenstaatlich kontrollierten Banken beherrscht. Heute sind 53Prozent der Assets der russischen Banken in Staatsbesitz.2008 waren es noch 44 Prozent. Allein die größte Bank <strong>Russland</strong>s,die staatliche Sberbank, verfügt über einen Marktanteilvon 27,4 Prozent.David Lipton, der Vize-Chef des Internationalen WährungsfondsIWF, äußerte jüngst Bedenken an dem Missverhältniszwischen privaten <strong>und</strong> Staatsbanken in <strong>Russland</strong>. Das russischeBankensystem unterscheide sich wesentlich von denSystemen in den meisten entwickelten Wirtschaftsnationen.„Die Staatsbanken stellen mehr als die Hälfte des Bankensystems.Zu den verbleibenden 45 Prozent zählen nicht allzugroße Privatbanken, die kaum eine ernsthafte Konkurrenz zuden staatlichen Banken darstellen“, sagte Lipton. <strong>Russland</strong>müsse sich fragen, ob diese Struktur ein nachhaltiges Wirtschaftswachstumermögliche.Welche Rolle spielen die internationalen Banken?Ausländische Banken (ausländische Beteiligung > 50 Prozent)haben einen Marktanteil von 17,8 Prozent an denGesamtaktiva. Die UniCredit, die Société Générale <strong>und</strong> dieRaiffeisenbank zählen zu den zehn größten FinanzinstitutenChemie <strong>und</strong> Anlage verbindensich zu einer Lösung: CACFast ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert Erfahrung, die Kompetenz <strong>und</strong> Leidenschaftvon mehr als 250 Experten für Verfahrenstechnik <strong>und</strong> Anlagenplanung,zahlreiche erfolgreich realisierte Projekte in den Bereichen Raffinerie- <strong>und</strong>Gastechnik, Petrochemie, Anorganische Chemie <strong>und</strong> Spezialanlagen –dafür steht CAC, das stellen unsere Anlagen täglich unter Beweis – überallauf der Welt. Demnächst auch Ihre?EPS-Anlage für Sibur in Perm/<strong>Russland</strong>Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 29


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Marktanteile der Banken in <strong>Russland</strong>Kreditvergabe in <strong>Russland</strong>Mio. EuroAndere38%Sberbank27%GesamtkreditvolumenKredite an PrivatunternehmenKredite an private Haushalte693.248499.671398.805Promswjasbank1%Raiffeisenbank1%Nomos BankGroup*2%UniCredit2%SocGen*2%Alfa Bank3%Rosselchosbank3%Gazprombank6%VTB Group*15%301.867193.57796.9382008 2009 2010 2011 2012in % an den Gesamtaktiva, Ende 2012 , Quellen: RBC-Rating, Raiffeisen Research* VTB Group = VTB, VTB 24, Bank of Moscow, Transcreditbank; SocGen = Rosbank, Rusfinance andDeltacredit; Nomos Bank Group = Nomos Bank, Chanty-Mansijsk Bank plus zwei kleine regionaleTochtergesellschaftenQuellen: Russische Zentralbank, RBC-Rating, Raiffeisen Research<strong>Russland</strong>s (siehe Grafik). Deutsche Banken wie die Commerzbankoder verschiedene Landesbanken sind vor allemim Firmenk<strong>und</strong>engeschäft aktiv.Welche Entwicklungen sind in den kommendenJahren im russischen Bankensektor zu erwarten?Die Analysten der RZB bescheinigen dem Bankensektor weiterhinWachstumspotenzial, gehen aber davon aus, dass sichsowohl Wachstum als auch Profitabilität auf einem normalenNiveau einpegeln. Dies sei umso mehr zu erwarten, wenn manauf die überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten bei denVerbraucherkrediten in den vergangenen zwei Jahren blickt.Die Analysten verzeichneten im zweiten Halbjahr 2012 einegedämpftere Kreditvergabe analog <strong>zum</strong> Abwärtstrend derrussischen Wirtschaft insgesamt gegen Ende 2012.Wie hat sich das Hermes-Geschäft mit <strong>Russland</strong> imvergangenen Jahr entwickelt?<strong>Russland</strong> war mit Hermesdeckungen im Wert von 3,23 MilliardenEuro wieder das Land mit dem größten Deckungsvolumenweltweit, gefolgt von China (2,11 Milliarden Euro) <strong>und</strong>Steuerberatungsgesellschaft <strong>und</strong> Rechtsanwaltsgesellschaftder Türkei (2,10 Milliarden Euro). Im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr(2,56 Milliarden Euro) stieg das Deckungsvolumen um r<strong>und</strong>ein Viertel. Insgesamt wurde in <strong>Russland</strong> ein Anstieg derGeschäfte mit mittel- <strong>und</strong> langfristigen Zahlungsbedingungenum 35,2 Prozent verzeichnet. Trotzdem wurden nach wievor zwei Drittel der <strong>Russland</strong>-Deckungen für Geschäfte mitkurzfristigen Zahlungsbedingungen übernommen.Zu den vom B<strong>und</strong> gedeckten Projekten gehörten die Lieferungvon acht Hochgeschwindigkeitszügen über 296,8Millionen Euro sowie Leistungen zur Erstellung von zweiSchächten einschließlich Schachteinbauten für den Kaliabbauim Wert von 216,5 Millionen Euro.Insgesamt sicherte die B<strong>und</strong>esregierung im vergangenenJahr deutsche Exporte in Höhe von 29,1 Milliarden Euromit Exportkreditgarantien ab. Diese Summe liegt nur knappunter den Spitzenwerten der Vorjahre <strong>und</strong> ist der dritthöchsteWert in der Geschichte der Hermesdeckungen. Exporte inSchwellen- <strong>und</strong> Entwicklungsländer standen mit 87,5 Prozentder 2012 gewährten Hermesdeckungen (25,4 MilliardenEuro) im Zentrum der staatlichen Absicherung.Wie steht es um <strong>Russland</strong>s Börse?<strong>Russland</strong> ist angesichts des geringen Kurs-/Gewinnverhältnissesvon 5,22 einer der billigsten Aktienmärkte der Welt.Während westliche Börsen zuletzt wieder Höchstständefeierten, fiel <strong>Russland</strong>s Leitindex RTS ab. Der RTS legte imersten Quartal 2013 den schlechtesten Start seit Ausbruchder Finanzkrise im Jahr 2008 hin. Unterm Strich fiel der RTS,der 2008 sein Allzeithoch bei 1.925 Punkten markiert hatte,um 5,3 Prozent auf unter 1.430 Punkte ab.Gründe für das Schwächeln des Finanzplatzes Moskau sehenAnalysten unter anderem darin, dass <strong>Russland</strong> seit Beginnder Finanzkrise nicht mehr ausreichend Vertrauen ausstrahlt:Zum einen wurde in den vergangenen Jahren offensichtlich,dass <strong>Russland</strong> nach dem ölpreisgetriebenen Boommit seinen Wachstumsraten von jährlich sieben Prozent nunkeinen neuen Wachstumsmotor gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> von der30Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Konjunktur in Europa abhängt. Das Öl <strong>und</strong>das preislich ans Öl geb<strong>und</strong>ene Gas bleibenzwar noch immer dominante Wirtschaftssektoren.Für die Dynamik des BIP aberhaben sie als treibender Faktor ausgedient.RTS-Index3.0002.5002.0001.5001.000Moskau will sich als internationalesFinanzzentrum positionieren. Wiekommt die Stadt dabei voran?Moskau will sich als attraktiver Finanzplatzeinen Namen machen. Die österreichischeInvestmentbank Raiffeisen Centrobankrechnet damit, dass Moskau vor allemaufgr<strong>und</strong> der dortigen Werte von großen<strong>und</strong> liquiden russischen Unternehmenan Bedeutung gewinnen wird. Die Stadtist darauf aus, große Konzerne an seineBörse zu locken. Banken soll es schmackhaftgemacht werden, dort zu expandieren.Gleiches gilt für Firmen aus dem Versicherungs-<strong>und</strong> Rechtswesen. Moskau wirbtdafür auf internationalen Handelsplätzen,darunter auch Frankfurt/Main <strong>und</strong> Singapur. In dieseStrategie passt der Bau eines neuen Wolkenkratzer-Viertels,genannt „Moscow City“. Der dortige Mercury City Tower istmit seinen 75 Stockwerken das höchste Gebäude Europas.Um den Moskauer Finanzsektor zu stärken, hat die politischeFührung <strong>Russland</strong>s ehemalige Vorstände westlicher Bankhäuserins Boot geholt, darunter Ex-CEOs von JPMorganChase, Citigroup <strong>und</strong> Goldman Sachs. Eine Wertpapier-5000Januar 2007April 200709.01.20071.842,93Juli 2007Oktober 2007Januar 2008April 2008Juli 2008Oktober 2008Januar 2009April 2009Juli 2009Oktober 2009Januar 2010April 2010Juli 2010Oktober 2010Januar 2011April 2011in Punkten, Stand: 24.06.2013, um Dividenden <strong>und</strong> Splits bereinigter Schlusspreis, Quelle: Bloomberg03.06.20131.243,32Juli 2011Oktober 2011Januar 2012April 2012Juli 2012Oktober 2012Januar 2013April 2013sammelbank wurde gegründet <strong>und</strong> ein Standard für dieWirtschaftsprüfung von börsennotierten Unternehmengeschaffen. Ferner wollen die Verantwortlichen so gut wiealle Aufsichtsbehörden in der staatlichen Zentralbank bis2015 zusammenführen.Wo steht Moskau im internationalen Vergleich?Die Metropole hat nach dem Fall des Eisernen Vorhangsgroße Bankhäuser aus London <strong>und</strong> New York angezogen.Doch eine weitverbreitete Vetternwirtschaft, mangelndeTransparenz <strong>und</strong> zwielichtiges Geschäftgebaren sowie einenicht ganz unabhängige Justiz haben dem Standort in derVergangenheit sehr geschadet. Der Global Financial CenterIndex listet Moskau auf Platz 66 von 79, hinter Prag <strong>und</strong> vorJakarta.Ist Moskau ein Konkurrent für Finanzzentren wieSingapur, London oder Frankfurt/Main?Nicht wirklich. Die russische Hauptstadt will vor allem gegenüberdem Finanzplatz Warschau Boden gut machen, um inder Region der ehemaligen Sowjetunion mehr Bedeutung zuerlangen. Die Warschauer Börse wird immer wichtiger. ZahlreicheUnternehmen aus der Ukraine sind beispielsweise dortgelistet. Warschau hat deshalb sogar einen eigenen Index fürjene Titel aus dem Land ins Leben gerufen.Quellen: Raiffeisen Research – CEE Banking Sector Report, Jahresbericht Hermesdeckungen 2012, BloombergSpeditions-, Transport- <strong>und</strong> Zolldienstleistungen:LKW - Transporte vom Stückgut bis <strong>zum</strong> ÜbermaßBahn/Container/Multimodal/Luftfracht/SeeIn den GUS- Staaten:14 Transportunternehmen, 3 ZollterminalsIn EU-Europa:Sovtransavto Deutschland GmbH, Internationale SpeditionKonrad-Adenauer-Ufer 67-69, 50668 KölnTel.: +49 221 916510, Fax: +49 221 9165112E-Mail: info@sovtransavto-koeln.deWeb: www.sovtransavto.de32Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>Sovtransavto.indd 122.03.2012 9:43:28 Uhr


<strong>Russland</strong> 2013RechtSucceedwith usall over the worldSummary 2013/2014 »Sind russische <strong>und</strong> ausländische mittelständischeUnternehmer in <strong>Russland</strong> gleichgestellt?Bisher waren ausländische Kleinunternehmer <strong>und</strong> Mittelständler(KMU) russischen Investoren nicht gleichgestellt.Russische Kleinunternehmer <strong>und</strong> Mittelständler habenstaatliche Förderungen erhalten, auf die Unternehmen miteiner ausländischen Beteiligung von mehr als 25 Prozentkeinen Zugriff hatten. Diese Ungleichbehandlung soll nunabgeschafft werden.Was genau ist geplant?Das Gesetz „Über die Entwicklung kleiner <strong>und</strong> mittelständischerUnternehmen in der Russischen Föderation“ vom 24.Juli 2007 wird geändert. Der Gesetzesentwurf wurde am 24.April 2013 in erster Lesung in der Staatsduma verabschiedet.Es wird allgemein angenommen, dass der Entwurf so verabschiedet<strong>und</strong> in Kraft treten wird.Der Gesetzesentwurf definiert unter anderem mikro-, klein<strong>und</strong>mittelständische Unternehmen neu, ebenso wie dieVoraussetzungen, unter denen Unternehmen an staatlichenFörderprogrammen teilnehmen können. Für die Einstufungals KMU sind die Anzahl der Arbeitnehmer <strong>und</strong> der Umsatzmaßgeblich. „Mikrounternehmen“ dürfen nicht mehr als 15Beschäftigte haben, Kleinunternehmen nicht mehr als einh<strong>und</strong>ert<strong>und</strong> Mittelständler bis zu 250 Beschäftigte.Welche Förderungen gewährt der russische Staatkleinen mittelständischen Unternehmen?Staatliche Förderprogramme sehen allgemein direkte <strong>und</strong>indirekte Subventionen, aber auch die vergünstigte Überlassungvon Gr<strong>und</strong>stücken, Gebäuden oder Ausrüstung sowieInnovationsförderung etc. vor. Darüber hinaus besteht fürKMU die Möglichkeit, ein vereinfachtes Besteuerungsverfahrenzu nutzen. Zudem gibt es für KMU eine Bevorzugungbei der Vergabe von Staatsaufträgen.Präsident Putin hat vor einem Jahr einePräsidialverordnung Nr. 596 erlassen, inder gefordert wird, das Investitionsklima zuverbessern. Der Präsident will <strong>Russland</strong> in wenigenJahren auf den vorderen Plätzen im DoingBusiness Report der Weltbank sehen. Wo steht dasLand heute <strong>und</strong> wie will es hier Verbesserungenerreichen?Zum Beispiel mit einer vereinfachten Registrierung vonrussischen GmbH soll das Land unternehmerfre<strong>und</strong>icherwerden. Hierzu erging am 7. März 2013 die Verordnung Nr.317-r über die Verbesserung des Registrierungsverfahrensfür juristische Personen <strong>und</strong> Einzelunternehmer.Das Registrierungsverfahren ist bisher noch recht kompliziert<strong>und</strong> formalistisch <strong>und</strong> soll deutlich modernisiert werden.Dennoch ist <strong>Russland</strong> im Doing Business Report 2013 in derKategorie „Starting a Business“ bereits auf Platz 101 – knappvor Deutschland, das auf Platz 106 zurückgefallen ist.Was wird sich verändern?Das Registrierungsverfahren soll deutlich verkürzt <strong>und</strong>Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 33RuSSLANDMEDIZ 2013International Medical Fair & Congress –Products, Equipment, Services & Technologiesfor Hospitals, Policlinics, Laboratories,Health Clinics, Medical Offices and WellnessSt. Petersburg, 16. – 18. Oktober 2013CHEMIE 201317th International Trade Fairfor the Chemical IndustryMoscow, 28. – 31. Oktober 2013ZDRAvOOCHRANENIjE 201323rd International Trade Fair for Health Care,Medical Engineering Healthy Lifestyle 2013Moskau, 9. – 13. Dezember 2013KONSuMExPO 201429th International Exhibition Consumer Goods:Wear, Domestic Appliances, Cosmetics,Furniture, Recreational Articles etc.Moskau, 20. – 23. januar 2014INtERPLAStICA 201417th International Trade FairPlastics and RubberMoskau, 28. – 31. januar 2014uPAKOvKA/uPAK ItALIA 201422. International Trade Fairfor Processing, Packaging and PrintingMoskau, 28. – 31. januar 2014PRODExPO 201421. International Trade FairFoodstuffs, Raw Materials and ProductsMoskau, 10. – 14. Februar 2014INLEgMASH 201414th International Exhibition for Equipmentand Technologies in the Light IndustryMoskau, 22. – 24. April 2014Integration.Life.Society 20144th International Trade and Event Fairwith CongressMoskau, 24. – 27. April 2014Wir sind da, wo Sie uns brauchen– überall auf der Welt.www.messe-duesseldorf.deMesse Düsseldorf GmbHPostfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ GermanyTel. +49(0)211/45 60-01 _ Fax +49(0)211/45 60-7740www.messe-duesseldorf.de


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>die Anzahl der notwendigen Verfahrensschritte reduziertwerden. Die Einreichung der Registrierungsunterlagen sollkünftig auch durch Notare <strong>und</strong> Anwälte möglich sein. Oballerdings eine Online-Registrierung möglich sein wird,ergibt sich konkret nicht aus der Verordnung.Bisher hat der Gründungsgesellschafter den Antrag persönlichzu stellen <strong>und</strong> einzureichen. Auch die Fristen für die Einzahlungdes Stammkapitals sollen gelockert werden. Bishersind 50 Prozent des Stammkapitals vor Gründung auf einsogenanntes „Akkumulationskonto“ einzuzahlen, der Restinnerhalb eines Jahres nach Gründung. Nunmehr ist vorgesehen,dass die erste Einzahlung innerhalb von zwei Monatennach Gründung möglich sein soll. Damit würde die Notwendigkeitder Eröffnung eines Akkumulationskontos entfallen.Darüber hinaus soll auch die Verwendung einer „Standardsatzung“möglich sein. Dies entspricht allerdings schon jetzthäufig der Praxis. Auch die Notwendigkeit, bereits mit Gründungüber einen Unternehmensstempel verfügen zu müssen,soll gelockert werden.Des Weiteren sollen die Fristen <strong>zum</strong> Informationsaustauschzwischen der Registrierungsbehörde <strong>und</strong> den staatlichenFonds verkürzt werden. Eine weitere Verbesserung stelltdie Aufhebung der Verpflichtung von Unternehmen dar, dieSteuerbehörde <strong>und</strong> Fonds über die Eröffnung von Kontenzu informieren. Zur Umsetzung der geplanten Maßnahmensind indes verschiedene Gesetze zu ändern, so <strong>zum</strong> Beispieldas GmbH-Gesetz sowie das Registrierungsgesetz.Welche Veränderungen gibt es...im russischen Steuerrecht?Die Gesetzesänderungen im russischen Steuerrecht, die inKürze in Kraft treten, betreffen die Behandlung der Mehrwertsteuerauf Prämien im Rahmen von Lieferverträgensowie die erst im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Verrechnungspreisregelungen.Das entsprechende Gesetz Nr.39-FZ wurde am 5. April 2013 durch den russischen Präsidentenunterzeichnet <strong>und</strong> ist im Mai in Kraft getreten. DieGesetzesänderungen gelten nicht rückwirkend, dies kann fürentsprechende Streitigkeiten mit den Steuerbehörden für dievorangegangenen Steuerperioden führen....bei den Verrechnungspreisen?Seit Januar 2012 gelten neue Verrechnungspreisregelungen.Demnach kann die Steuerbehörde die Preisgestaltung vonkontrollierbaren Geschäften, u.a. Geschäften zwischen verb<strong>und</strong>enenParteien, überprüfen. Nach den Neuregelungensind Steuerpflichtige verpflichtet, die Steuerbehörden überkontrollierbare Geschäfte zu benachrichtigen <strong>und</strong> nach Aufforderungder Steuerbehörden eine entsprechende Verrechnungspreisdokumentationvorzulegen.Als Stichtag hierfür war für kontrollierbare Geschäfte ausdem Jahr 2012 der 20. Mai 2013 vorgesehen. Diese Fristwurde nunmehr auf den 20. November 2013 abgeändert. Dierussischen Steuerbehörden können daher die Vorlage vonVerrechnungspreisdokumentationen frühestens ab dem 1.Dezember 2013 verlangen.Entsprechend wurde die Frist verlängert, innerhalb derer dieSteuerbehörden über eine Steuerprüfung wegen kontrollierbarerGeschäfte aus 2012 zu entscheiden haben: Diese läuftnunmehr am 30. Juni 2014 ab.Die neuen Verrechnungspreisregelungen betreffen nichtDarlehensverträge, Kreditverträge (einschließlich Warenkredite<strong>und</strong> kommerzielle Kredite), Bürgschaften <strong>und</strong> Bankgarantien,soweit diese vor dem 1. Januar 2012 geschlossenwurden <strong>und</strong> deren Bestimmungen nach dem 1. Januar 2012nicht geändert worden sind.... bei der Vermögensteuer?Gemäß Artikel 374 des Steuergesetzbuches wird das als Sachanlageerfasste Gesellschaftsvermögen nicht mehr unter dieVermögensteuer fallen. Empfehlenswert ist für Unternehmen,ihre vor <strong>und</strong> nach dem 1. Januar 2013 angemeldetenSachanlagen in der Buchhaltung getrennt zu erfassen, um indie Steuerfreiheit des neuen Artikels 374 zu kommen.... im Bereich Telekommunikation?Das russische Ministerium für Telekommunikation beschäftigtsich gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines neuen Telekommunikationsgesetzes.Im Mittelpunkt der Änderungenstehen die Abschaffung des derzeit noch geltenden Roamings<strong>und</strong> die Verbesserung der Bedingungen für die Entwicklungvon Kommunikationsnetzen.RSF-TRAILER – Norddeutscher Branchenführerim Handel mit NutzfahrzeugenRSF-TRAILERRavil S.-Fischer, InhaberLiebigstrasse 90,22113 HamburgTel.: 0049 40 780 739 20Fax: 0049 40 780 739 84Mobil: 0049 172 455 38 16info@rsf-trailer.dewww.rsf-trailer.deDas Unternehmen RSF-TRAILER aus Hamburg ist die Nummer 1 beim Exportvon Lkw-Sattelaufliegern aus Europa nach <strong>Russland</strong>. Eine breite Auswahlan Trailern wird über das RSF-Büro am europäischen Trailer-Umschlagplatzin Padborg (Dänemark) angeboten - von Tiefkühlaufliegern überGardienenaufliegern, Bordwandauflieger bis zu Containerchasssis.Um auf besondere Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en eingehen zu können,nutzt RSF seine Einkaufsvorteile bei den führenden europäischenHerstellern <strong>und</strong> bietet selbstverständlich zahlreiche, maßgeschneiderteServicekomponenten an.RSF arbeitet mit renommierten Herstellern von Sattelaufliegern, Aufbauten<strong>und</strong> Anhängern zusammen. Dazu zählen bekannt deutsche Namen wieSchmitzCargobull, Kögel Trailer <strong>und</strong> Krone.Der Trailerumschlagplatz in Padborgan der deutsch-dänischen Grenze.Von Schmitz Cargobull wurde RSF-Trailer als „Erfolgs.Partner“ausgezeichnet.34www.rsf-trailer.deOst-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013...im Vertriebsrecht?Seit dem 1. Juni dieses Jahres gilt ein gr<strong>und</strong>sätzliches Rauchverbotan öffentlichen Plätzen. Auch die Werbung für Tabakerzeugnisseeinschließlich der Wiedergabe des Rauchens inHör- <strong>und</strong> Spielfilmen (mit Ausnahmen) wird verboten. Eineweitere Einschränkung betrifft den Handel mit Tabakerzeugnissen.Zigaretten <strong>und</strong> Zigarren dürfen nur in Geschäften mitVerkaufsraum verkauft werden. Damit wird der traditionelleZigarettenkiosk aus dem Stadtbild verschwinden.... beim Zivilgesetzbuch?Am 1. September 2013 tritt das zweite Änderungspaket imRahmen der großen Novelle des russischen Zivilgesetzbuches(ZGB) in Kraft. Das Änderungspaket betrifft Vorschriftendes Allgemeinen Teils zu Rechtsgeschäften <strong>und</strong> ihrer Wirksamkeit,zu Stellvertretung <strong>und</strong> Vollmachten, zu Beschlüssenvon Versammlungen (von Aktionären/Gesellschaftern vonjuristischen Personen, von Miteigentümern oder von Gläubigernim Falle einer Insolvenz) <strong>und</strong> zu Verjährungsfristen.Das erste Änderungspaket, das Vorschriften des allgemeinenTeils, unter anderem zur Registrierung der Rechte an Immobilien,Schadensersatz für rechtmäßiges Handeln von staatlichenStellen sowie <strong>zum</strong> Personenrecht (Geschäftsfähigkeit,Betreuung, Vorm<strong>und</strong>schaft) <strong>zum</strong> Gegenstand hatte, warbereits <strong>zum</strong> 1.3.2013 in Kraft getreten. Weitere Änderungspaketebefinden sich im Gesetzgebungsverfahren.Quelle: Bei der Beantwortung der <strong>Fragen</strong> wurden Veröffentlichungen der Kanzleien Benetzky Brand & Partner(www.bbpartners.ru), Moskau, Raupach & Wollert-Elmendorf (www.raupch.de) <strong>und</strong> derAHK <strong>Russland</strong> hinzugezogen.Rechtsanwalt Gerhard KandoraKorrespondenzsprachen: Deutsch, Polski, Русский, EnglishWTO-MitgliedschaftSeit gut einem Jahr ist <strong>Russland</strong> offiziell Mitglied inder WTO. Wie reagierten deutsche Exporteure <strong>und</strong>Investoren darauf?Der WTO-Beitritt <strong>Russland</strong>s am 22. August 2012 gilt als Meilensteinfür die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Eshat sich damit zu einer umfassenden Öffnung seiner Märktebis Ende 2018 verpflichtet. Langfristig soll das zu einer spürbarenSenkung der Importzölle führen. Die Einfuhrzöllewerden von durchschnittlich zehn auf 7,8 Prozent reduziert.Hier sind Sie richtig!Die wichtigsten Messen für die Agrar-, Ernährungs- <strong>und</strong> Holzindustrie:Woodworking 1,2 /BioEnergy 01.–04.10.2013 Minsk/Belarus HolzindustrieMeat Industry 1,2 /AgroProdMash 07. –11.10.2013 Moskau/<strong>Russland</strong> LebensmittelverarbeitungRAE „Golden Autumn“ 2 09.–12.10.2013 Moskau/<strong>Russland</strong> Landwirtschaft/TierzuchtAgroExpoSiberia 1,2 29.10.–01.11.2013 Novosibirsk/<strong>Russland</strong> Landwirtschaft/TierzuchtKazAgro/KazFarm 1,2 30.10.–01.11.2013 Astana/Kasachstan Landwirtschaft/TierzuchtInterAGRO 30.10.–01.11.2013 Kiew/Ukraine LandwirtschaftYuGAGRO 1 26.–29.11.2013 Krasnodar/<strong>Russland</strong> Landwirtschaft/TierzuchtAGROSALON 07.–10.10.2014 Moskau/<strong>Russland</strong> Landwirtschaft1 2 B<strong>und</strong>esbeteiligungAlle Messen <strong>und</strong> Informationen unterwww.ifw-expo.comOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 35


3. Thementag Außenwirtschaft · 30. Oktober 2013 in Köln ·<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Bei Industriegütern sinkt der durchschnittliche geb<strong>und</strong>eneZollsatz von 9,5 auf 7,3 Prozent, bei Agrarprodukten von 13,2auf 10,8 Prozent. Die Zollentlastungen durch den WTO-Beitritt könnten sich allein für deutsche Firmen nach Umsetzungaller Vereinbarungen auf r<strong>und</strong> eine Milliarde Eurojährlich belaufen. In einer Umfrage des Ost-Ausschusses derDeutschen Wirtschaft begrüßten im Frühjahr 2013 76 Prozentder beteiligten 135 deutschen Unternehmen den WTO-Beitritt, nur zwei Prozent erwarteten negative Auswirkungenfür ihr Geschäft.Was hat ein Jahr WTO-Mitgliedschaft bishergebracht?<strong>Russland</strong> lässt sich mit der vollständigen Umsetzung der VereinbarungenZeit <strong>und</strong> arbeitet zudem daran, neue tarifäreHürden zu errichten. Einzelne Branchen fühlen sich vomFreihandel ausgeschlossen. Ein Beispiel ist die Einführungeiner Recyclinggebühr für Importautos, die europäischeProduzenten nach Schätzungen der EU eine Milliarde Euroim Jahr kostet. Dass die umstrittene Recyclinggebühr nunmehrauch auf inländische Wagen ausgeweitet werden soll,ist nur ein schwacher Trost. Zuletzt wurden auch Strafzölleauf Landmaschinenimporte wie Mähdrescher <strong>und</strong> für leichteNutzfahrzeuge aus Deutschland eingeführt. Durch die Bildungder Zollunion aus Belarus, Kasachstan <strong>und</strong> <strong>Russland</strong>gelten die Strafzölle, die als Antidumping-Maßnahmen verpacktwerden, gleichzeitig für alle drei Länder.Auch deutsche Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenhersteller müssenmit zunehmendem Protektionismus der russischen Behördenbei der Einfuhr fertiger Erzeugnisse rechnen. Das giltvor allem für Werkzeugmaschinen <strong>und</strong> Landmaschinen.Zwar geschieht das seit dem WTO-Beitritt nicht mehr überdas Hochsetzen von Importzöllen. Dafür werden nichttarifäreHandelsbarrieren aufgetürmt. So wird die Teilnahme anöffentlichen Ausschreibungen an die Erfüllung von „LocalContent“-Bestimmungen geknüpft oder es werden Maschinenrussischer Hersteller bevorzugt.Auch in anderen Bereichen wie der Pharmaindustrie, derMedizintechnik <strong>und</strong> der Papierindustrie, sind protektionistischeTendenzen zu beobachten, bereits im Frühjahr 2012wurde aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen auf lebende Tiere ausder EU ein Einfuhrstopp verhängt. Bereits kurz nach demBeitritt drohte EU-Handelskommissar Karel de Gucht <strong>Russland</strong>mit verschiedenen Streitschlichtungsverfahren, solltesich an der protektionistischen Politik nichts ändern.Welche Verbesserungen tun sich langfristig mit derWTO-Mitgliedschaft auf?Sicher ist: Die Bedingungen für Handel <strong>und</strong> Investitionenzwischen <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> der EU werden sich weiter verbessern,wenn auch langsam. Mit dem Beitritt hat sich <strong>Russland</strong> zurEinhaltung internationaler Handelsregeln <strong>und</strong> -normen verpflichtet.Für die langfristige Entwicklung der Ökonomie istdieser Schritt von großer Bedeutung. Denn mit der Öffnungder heimischen Märkte verbessern sich die Bedingungen fürden Handel <strong>und</strong> die Investitionstätigkeit zwischen <strong>Russland</strong><strong>und</strong> den anderen WTO-Mitgliedstaaten deutlich. Zusätzlichwerden damit die Weichen für eine nachhaltige Modernisierung<strong>und</strong> Differenzierung der russischen Wirtschaft gestellt.Quellen: Germany Trade & Invest, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, VDMAAußenwirtschaftErfolg geht in Serie <strong>und</strong> schafft eine neue Tradition!3. Thementag AußenwirtschaftExperten referieren – Praktiker diskutieren30. Oktober 2013 im Hotel Pullman Cologne, Helenenstr. 14 in KölnSmartphone-Link zur AnmeldungDas Programm, weitere Informationen <strong>und</strong>Anmeldemöglichkeiten ab sofort unterwww.thementag-aw.deTeilnahmegebühr: 349,– €Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werdenin der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.Melden Sie sich noch heute an!36Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013InfrastrukturWie ist <strong>Russland</strong> im Bereich Infrastrukturaufgestellt?<strong>Russland</strong> verfügt zwar über das zweitlängste Eisenbahnnetzder Welt, bezüglich der Dichte des Schienennetzes liegt dasLand jedoch nach Angaben des Logistics Performance Indexder Weltbank auf Platz sieben, noch hinter Indien <strong>und</strong> China.Bei der Dichte des Straßennetzes nimmt <strong>Russland</strong> ebenfallshinter China Platz sieben ein mit 47 Meter Straße pro QuadratkilometerFläche. In China kommen 320 Meter Straße aufeinen Quadratkilometer. Bei der Dichte der Wasserwege liegt<strong>Russland</strong> weltweit auf Platz vier, bei den Flughäfen pro Einwohnerbelegt es Platz drei hinter den USA <strong>und</strong> Frankreich.Welche Verkehrsträger haben in <strong>Russland</strong> Priorität?Der Warenverkehr in <strong>Russland</strong> wurde auch im vergangenenJahr wieder überwiegend auf der Straße abgewickelt. NachAngaben von Rosstat fanden von den insgesamt 8,4 MilliardenTonnen transportierten Gütern knapp 70 Prozentauf diesem Wege ihren Bestimmungsort. Über die Schienegingen 15,2 Prozent, Pipelines hatten einen Anteil von 13,3Prozent. Nur ein Bruchteil der Güter wurde über den WasseroderLuftweg transportiert.Wie wichtig ist <strong>Russland</strong> der Ausbau derInfrastruktur?Kaum eine Rede des Präsidenten, in der nicht der zügigereAusbau der Infrastruktur gefordert wird. Tatsächlich aberinvestiert das Land – das wohlgemerkt über Währungsreservenvon mehr als 500 Milliarden Euro verfügt – sehr vielweniger als westliche Länder in den Ausbau <strong>und</strong> die Modernisierungseiner Infrastruktur. Eine Fahrt mit dem Auto fernder großen Städte ist noch immer ein Abenteuer.Was ist die treibende Kraft <strong>zum</strong> Ausbau derInfrastruktur in <strong>Russland</strong>?Man hat gelegentlich den Eindruck, dass nur für die GroßereignisseOlympia 2014 in Sotschi <strong>und</strong> die Fußball-WM2018 gebaut wird. Tatsächlich sind diese Events momentandie treibende Kraft. Nicht nur muss zu den Ereignissen einreibungsloser Ablauf gewährleistet sein – es müssten auchentsprechende Güter für die Ausstattung von Hotels oderWäschereien in die Austragungsorte transportiert werden.Allerdings erfordert auch die Erschließung neuer Rohstoffvorkommenöstlich des Urals <strong>zum</strong> Beispiel riesige Investitionen.Schienen müssen verlegt, Straßen <strong>und</strong> Brücken gebautwerden.Zum St. Petersburg International Economic Forum EndeJuni 2013 unterzeichnete die Russische Eisenbahn RZD mitChina ein Abkommen über den Bau einer Eisenbahnbrückeüber den Amur, die <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> China verbinden soll.Der Wert des Projektes beläuft sich auf 280 MillionenUS-Dollar. Seine Umsetzung kann schon 2013 beginnen.RECHTSANWÄLTEUlm · Dresden · Berlin · Chemnitz · Bamberg · Stuttgart · Düsseldorf · Bologna · Mailand · Warschau · BreslauOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 37


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Statement von Dr. Thomas Heidemann, Rechtsanwalt CMS, Moskau/ DüsseldorfFußball-Weltmeisterschaft – ein geschlossenes VerfahrenAls Austragungsorte wurden elfStädte für zwölf Stadien ausgewählt.Es handelt sich um Moskau,Sankt Petersburg, Kaliningrad,Wolgograd, Kasan, Nishnij Nowgorod,Jekaterinburg, Samara,Rostow am Don, Saransk sowieSotschi. Überraschend wurdeKrasnodar, eine der wichtigstenFußball-Städte <strong>Russland</strong>s, nicht gewählt.Im September dieses Jahres wird in Adler ein neuerBahnhof eröffnet. Die Infrastruktur in <strong>und</strong> um Sotschifür die Olmpischen Winterspiele 2014 steht.Am 2. Dezember 2010 hat die FIFA in einem viel diskutierten Verfahrendie Austragungsrechte an der Fußball-WM 2018 der RussischenFöderation zugesprochen. Die Bewerbung wurde von staatlicherSeite mit enormem Aufwand betrieben. Seit dem Zuspruch wirddie Vorbereitung der Fußball-WM als ein Prestigeprojekt mit allemNachdruck vorangetrieben.Abstrahiert man die Emotionalität des Fußballgeschehens, stelltsich die Vorbereitung auf die WM 2018 als ein gigantisches Infrastrukturprojektdar. Der Bau der erforderlichen Sportstätten stehtsportlich sicherlich im Zentrum. Wirtschaftlich macht er jedochnur einen kleinen Teil des gesamten Finanzvolumens aus. So istmittlerweile klar geworden, dass in fast allen WM-Städten erheblicherNachholbedarf beim (öffentlichen) Verkehr <strong>und</strong> Bau vonHotels besteht. Speziell für die Weltmeisterschaft sind in den elfStädten nicht weniger als 62 neue Hotels (10.000 Zimmer) geplant.Darüber hinaus müssen in einigen Städten auch die Flughafenkapazitätenbeträchtlich erweitert werden. Unter anderem wirddas Terminal-Gebäude in Wolgograd renoviert, <strong>und</strong> ein komplettneuer Flughafen wird in Rostow am Don für die WM errichtet, weilder bereits bestehende nicht erweiterbar ist. Im Hinblick auf denAusbau der Infrastruktur haben einige Regionen (z.B. Jekaterinburg,Samara) nunmehr konkrete Pläne vorgelegt.Am 8. Juni hat Präsident Putin das föderale Gesetz „Über die Vorbereitung<strong>und</strong> Durchführung der FIFA WM 2018 <strong>und</strong> des FIFAConfederations Cups 2017 in der Russischen Föderation, <strong>und</strong> dieÄnderungen in bestimmten Gesetzen der Russischen Föderation“unterzeichnet.Organisationskomitee spielt zentrale RolleNach dem Gesetz soll das föderale Organisationskomitee „<strong>Russland</strong>-2018“eine zentrale Rolle bei der Organisation der WM einnehmen.Hierzu erhält es umfangreiche Kompetenzen, welche<strong>zum</strong> Beispiel die Finanzplanung, die Organisation der Zusammenarbeitmit anderen staatlichen Organen sowie die Akquise vonprivaten Investitionen umfassen. Zudem wird das föderale Organisationskomiteeals Bindeglied zwischen der FIFA <strong>und</strong> der RussischenFöderation fungieren. Unterstützt wird es von regionalenOrganisationskomitees. Das Gesetz enthält zahlreiche weitereRegelungen, unter anderem zur Einreise <strong>und</strong> Arbeitstätigkeit vonbestimmten Personengruppen während der Vorbereitung <strong>und</strong>Durchführung der Weltmeisterschaft.Auftragsvergabe <strong>und</strong> VergabeverfahrenMittlerweile haben erste Tenderverfahren für die Vergabe vonLeistungen zur Erstellung der Projektdokumentation stattgef<strong>und</strong>en.Aus den Ausschreibungen sind in fast allen Fällen öffentlich-rechtlichorganisierte Anbieter als Sieger hervorgegangen.Insbesondere die beim Sportministerium angesiedelte Gesellschaft„Sport Engineering“ hat Aufträge für eine ganze Reihe(Jekaterinburg, Nishnij Nowgorod, Rostow am Don, Wolgograd)von Projekten erhalten.Abgesehen davon wurden viele Sub-Verträge vergeben, wie inJekaterinburg, wo nach Vergabe der Ausschreibung um das Zentralstadiondie Aufgaben dreimal von einem Unternehmen <strong>zum</strong>anderen weitergegeben wurden. Auf jeden Fall bleibt trotz formelleinwandfreien Ablaufs der Tenderverfahren der Eindruck einessehr geschlossenen Verfahrens. Es hat kaum ausländische Beteiligungan den Tendern gegeben. Ausländische Anbieter wären aberwohl mit den kurzen Fristen auch überfordert gewesen.Gegenwärtig befinden sich die Stadienprojekte in völlig unterschiedlichenBauphasen. In den meisten Fällen werden Stadienfür die WM 2018 neu gebaut; in einigen Fällen werden bestehendeStadien modernisiert. Nur das Stadion in Kasan, Gastgeber der Universiadeim Juli 2013, ist schon völlig komplett. Das Stadion vonSotschi wird seinerseits bereits für die Olympiade fertiggestellt<strong>und</strong> bedarf in der Zukunft keiner weiteren Investitionen. Währendbei einigen der Bau bereits vorangeschritten ist (<strong>zum</strong> Beispiel inSaransk <strong>und</strong> bei der Moskauer Otrkytiye Arena), befinden sich <strong>zum</strong>Beispiel die Stadien in Samara, Rostow am Don oder Kaliningraderst in der Projektphase. In Sankt Petersburg wurde der Fertigstellungsterminfür das 1,1-Milliarden-Dollar-Stadion von Zenit wiederzurückgenommen: Die Eröffnung ist vor Mai 2017 nicht zu erwarten– ein Jahrzehnt nach dem effektiven Beginn der Bauarbeiten.FazitErste wegweisende Entscheidungen in dem Tenderverfahren sindbereits gefallen. Erwartungsgemäß sind, wie schon bei der Vorbereitungder Olympischen Spiele in Sotschi, ausländische Unternehmenkaum <strong>zum</strong> Zuge gekommen.Die St<strong>und</strong>e der ausländischen Unternehmen <strong>und</strong> Stadionspezialistendürfte allerdings jetzt kommen. Für eine moderne <strong>und</strong> zeitgemäßeAusstattung der Stadien ist das Know-how westlicherProduzenten erforderlich. Russische Unternehmen werden dieerforderlichen technischen Standards nicht bieten können.Neben der technischen Kompetenz ist für eine erfolgreiche Beteiligungan der Vorbereitung der WM 2018 jedoch insbesondere dieKenntnis der Organisationsstruktur <strong>und</strong> vor allem der Entscheidungsstrukturenerforderlich. Auch dürfte weiter gelten, dass eineglaubhafte Präsenz vor Ort Gr<strong>und</strong>voraussetzung für eine erfolgreicheTätigkeit in <strong>Russland</strong> sein dürfte.Foto: OWC38Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Wie ist der aktuelle Stand bei Sotschi?Die 43 Kilometer lange Eisenbahstrecke mit sechs Tunnelnin das Olympische Dorf nach Krasnaja Poljana <strong>und</strong> weiternach Rosa Chutor wurde Anfang Juni <strong>zum</strong> InternationalenEisenbahnforum eingeweiht. Die Eisenbahnstrecke entlangdes Schwarzen Meeres allerdings, über die die Mehrzahl derGüter angeliefert wird, ist noch immer eingleisig.Im September wird in Adler ein neuer Bahnhof eröffnet.Die Autobahn nach Krasnaja Poljana allerdings ist noch nichtfertig, hier müssen noch einige Kilometer gebaut werden.Großes Thema ist gegenwärtig der Bau vonHochgeschwindigkeitsstrecken. Was ist geplant?2006 wurde ein Programm <strong>zum</strong> Bau von Hochgeschwindigkeitsstreckenbis 2020 verabschiedet. 2008 unterzeichneteder Premierminister die Strategie fürdie Entwicklung des Eisenbahnsektorsbis 2030. Hier wird unterschieden zwischendem Ausbau von Schnellzügen(bis 160 Kilometer pro St<strong>und</strong>e) <strong>und</strong>Hochgeschwindigkeitszügen bis 350Kilometer pro St<strong>und</strong>e. Insgesamt wirddas Schienennetz für diese Züge vonjetzt 650 Kilometer auf 10.887 Kilometerausgebaut.Jetzt, vor der Fußball-WM, nimmt derAusbau konkrete Formen an. WladimirJakunin, Präsident der RussischenEisenbahn RZD, hat <strong>zum</strong>Internationalen Eisenbahnforum inSotschi noch einmal darauf hingewiesen,dass es nicht darum gehe, sehrhohe Geschwindigkeiten zu erreichen,sondern die Mobilität der Menschen<strong>und</strong> die Lebensbedingungen allgemeinzu verbessern. Jakunin kündigte an,dass in einem Ring von 200 Kilometernum Moskau künftig elektrische Highspeed-Zügeeingesetzt werden sollen.Auch eine Hochgeschwindigkeitsverbindungnach Berlin könne er sichvorstellen. Der Weg über Polen sei derkürzeste Weg nach Deutschland.Als erste Hochgeschwindigkeitsstreckein <strong>Russland</strong> soll die Strecke Moskau-Kasan(800 Kilometer) entstehen.Die Kosten liegen nach Angaben derRZD bei 25 Milliarden Euro. Bis zurFußball-WM 2018 soll das Projektabgeschlossen sein.Wie können deutscheUnternehmen am Ausbau derEisenbahn teilnehmen?Abgesehen vom Energiebereich gibt esgegenwärtig wohl kaum eine Branche,die gegenwärtig so intensive Kooperationsmöglichkeitenbietet wie dieEisenbahnindustrie. Die europäischeBahnindustrie <strong>und</strong> alles, was mit demAusbau der Infrastruktur wie Signaltechnikzu tun hat, buhlt um Aufträge<strong>und</strong> ist in großem Maße bereit, in JointVentures im Lande zu produzieren. Siemenshat hier ganz klar die Nase vorn.Elena Balashova, LL.M.geschäftsführende GesellschafterinWird der Ausbau der Straße ebenso konsequentvorangetrieben?Im Autobahnbau hat die Regierung kürzlich einige Korrekturenvorgenommen. Priorität haben jetzt die Strecken vonMoskau nach St. Peterburg <strong>und</strong> nach Minsk. Diese Autobahnen,M 11 <strong>und</strong> M1, sollen noch vor der Fußball-WM eröffnetwerden. Andere Vorhaben werden erst einmal zurückgestellt.Wie wird der Autobahnbau finanziert?Neben staatlichen Investitionen vergibt der Staat Konzessionen.Die erste Konzession auf die Strecke Moskau-St.Petersburg wurde 2009 an eine Tochter der französischenVinci-Gruppe vergeben. Gegenwärtig werden weitere Konzessionäregesucht. Die entsprechende Ausschreibung wurdeam 30. April 2013 veröffentlicht.BALASHOVA LEGAL CONSULTANTSARBEITS, MIGRATIONS- UND GESELLSCHAFTSRECHTWir sind eine unabhängige Rechtsberatungsfirmamit Spezialisierung im Bereich des russischen<strong>und</strong> internationalen Arbeits-, Migrations- <strong>und</strong>Gesellschaftsrechts.Unsere Mandanten sind internationale <strong>und</strong>russische Unternehmen u.a. aus den BereichenHandel, Produktion, Automobil- <strong>und</strong> Maschinenbau,Bauindustrie, Dienstleistung, Banken <strong>und</strong> Investment.Unsere Mitarbeiter sind hochqualifizierteSpezialisten mit Berufserfahrung in internationalenRechtsanwaltskanzleien, die über internationalejuristische Ausbildung verfügen <strong>und</strong> in den SprachenRussisch, Deutsch <strong>und</strong> Englisch beraten.ZU UNSEREN BERATUNGSLEISTUNGEN GEHÖREN INSBESONDERE· Gestaltung der Arbeitsverhältnisse in <strong>Russland</strong>, u.a. · Vertretung in arbeitsrechtlichen- <strong>und</strong> migrationsrechtlichenStreitigkeiten;im Rahmen einer Entsendung;· Ausarbeitung von Arbeitsverträgen sowie der weitereninternen arbeitsrechtlichen Dokumentation; lung des Geschäfts in <strong>Russland</strong>: Gründung von juris-· Rechtliche Unterstützung beim Aufbau <strong>und</strong> Entwick-· Entwicklung von Beschäftigungsmodellen für internationaleUnternehmen;Umregistrierung der Gründungsunterlagen, usw.;tischen Personen, Eröffnung der Niederlassungen,· Rechtliche Begleitung der Restrukturierung von · Weitere Gesellschaftsrechtliche Beratung, inkl.Personal;Vertragsrecht;· Unterstützung in migrationsrechtlichen <strong>Fragen</strong>: · Organisation von Seminaren, Workshops <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungenfür Arbeits-, Migrations- <strong>und</strong>Einholung von Arbeitserlaubnissen <strong>und</strong> Arbeitsvisa,Vertretung bei den Migrationsbehörden;Gesellschaftsrecht.107031 Moskau, Petrowka 17, Gebäude 2, Büro 106E-Mail: elb@balashova-legal.comTel.: +7 (495) 645 29 00Mobil: +7 (903) 546 38 98 WWW.BALASHOVA-LEGAL.COMOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 39


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Interview mitNicht schwarz oder weißWintershall engagiert sich seit mehrals 20 Jahren in <strong>Russland</strong>. In jüngsterZeit baut der größte Erdöl- <strong>und</strong>Erdgaskonzern Deutschlands auchseine Aktivitäten in anderen Ländernaus, insbesondere in Norwegen<strong>und</strong> Libyen. OWC sprach mitMario Mehren, Vorstandsmitgliedder Wintershall, über <strong>Russland</strong> alsInvestitionsstandort, das Gasgeschäftin Zeiten der Energiewende,die Diversifizierung von Gaszulieferungenin Europa <strong>und</strong> die Zusammenarbeitmit Gazprom <strong>und</strong> Lukoil.Mario MehrenOWC: Welchen Stellenwert hat Ihr <strong>Russland</strong>-Geschäft im Vergleichzu anderen Ländern? Mehren: Wir sind in <strong>Russland</strong> in den letzten sechs Jahren enormgewachsen. Das macht sich an zwei Ereignissen fest: 2007 startetenwir die Produktion auf dem Feld Juschno Russkoje. DasZur PersonMario Mehren ist seit Oktober 2011 Vorstandsmitglieddes Öl- <strong>und</strong> Gaskonzerns Wintershall, zuständig für alleAktivitäten im Ressort <strong>Russland</strong>. Nach einem Studium derBetriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandesin Saarbrücken begann er 1998 seine berufliche Laufbahnals Referent im Konzernrechnungswesen der BASF.Ab 2001 arbeitete Mehren als Abteilungsleiter Finanz- <strong>und</strong>Rechnungswesen bei BASF Schwarzheide, von wo er 2003als Geschäftsführer des Bereiches Finanzen <strong>und</strong> Verwaltungzur BASF nach Chile wechselte.Als Vizepräsident Finance & Information Managementwechselte er 2006 zur Wintershall.Mehren ist Mitglied in verschiedenen Vorständen <strong>und</strong>Aufsichtsräten russischer Gemeinschaftsunternehmender Wintershall. Im Joint Venture Wolgodeminoil istMehren Vorsitzender des Aufsichtsrates.brachte ein sprunghaftes Wachstum. Zum Wintershall-Geschäftkamen gemäß unserem Anteil am Joint Venture mit Gazprommit einem Schlag 8,5 Milliarden Kubikmeter Gas dazu. Das warenüber 30 Prozent der damals bestehenden Produktion, <strong>und</strong> diesenhohen Anteil hat das Feld noch heute an der Produktion vonWintershall.Vier Jahre später, 2011, trafen wir die Entscheidung, die Achimov-Formationvoll zu entwickeln, auch hier in einem 50:50-JointVenture mit Gazprom. Auch das hat sich gelohnt. Wir nehmenkontinuierlich neue Bohrungen in Betrieb, die Produktion wächstebenso wie in Juschno Russkoje. Dadurch ist der <strong>Russland</strong>-Blockin unserem Portfolio sehr stark <strong>und</strong> wir generieren natürlich auchErgebniswachstum.Im vergangenen Jahr haben wir ein Rekordergebnis von 1,2 MilliardenEuro nach Steuern erzielt. Hierin ist auch unser Downstream<strong>und</strong>Transportgeschäft enthalten, aber der Löwenanteil kommtaus der Produktion, <strong>und</strong> da spielt <strong>Russland</strong> neben Deutschland,Libyen <strong>und</strong> Argentinien eine ganz große Rolle.OWC: Sie sind auch in großem Stil in Norwegen eingestiegen. Mehren: Norwegen <strong>und</strong> andere Regionen, in denen wir aktivsind, sind Wachstumsfelder. Norwegen <strong>zum</strong> Beispiel spielt imfinanziellen Bereich eine große Rolle, weil wir hier noch in Exploration<strong>und</strong> Entwicklung investieren. Ergebnisse erwarten wir ausdem heutigen Portfolio erst ab 2015/2016.40Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013Außerdem haben wir mit dem norwegischen Öl- <strong>und</strong> GaskonzernStatoil einen Swap vereinbart, der uns eine zusätzliche Tagesproduktionvon fast 40.000 Barrel Öläquivalent bringt– eine signifikanteProduktion, die auch das Ergebnis verändern wird.Sie sehen die Strategie: Wir sind einen großen Schritt nach <strong>Russland</strong>gegangen, jetzt balancieren wir unserPortfolio wieder ein Stück aus, indem wirNorwegen ergänzen <strong>und</strong> in den MittlerenOsten gehen. Gleichzeitig wollen wir uns in<strong>Russland</strong> weiterentwickeln. Deshalb habenwir solche Projekte vorangetrieben wieden Aktientausch mit Gazprom, der sichderzeit in der Abwicklung befindet. Damitbauen wir unsere Position im Achimov-Feldweiter aus. Unseren Reserven können wir damit 200 MilliardenKubikmeter Gas hinzufügen, was sich in der Produktion aber erst2017/2018 niederschlagen wird.OWC: Mit Ihrem Ausbau in <strong>Russland</strong> sind ja weitere Investitionennotwendig. Gazprom, Ihr Joint-Venture-Partner, hat in den vergangenenMonaten einen Gewinnrückgang vermeldet, begründetauch mit höheren Produktionskosten. Wie haben sich die ProduktionskostenIhres Joint Ventures in <strong>Russland</strong> entwickelt <strong>und</strong>welche Tendenzen sehen Sie hier? Mehren: Unsere Investitionen in <strong>Russland</strong> konzentrieren sich indiesem <strong>und</strong> im nächsten Jahr fast ausschließlich auf Achimgaz.Dort werden wir signifikante Beträge im dreistelligen Millionenbereichinvestieren.In Juschno Russkoje sind die Förderungen aus der Cenoman-Formationbereits getätigt. Dort wird es 2015/2016 die nächstenKompressionsstufen geben. Die Investitionen sind überschaubar.Insgesamt muss man in Betracht ziehen, dass die Zeiten des einfachen,billigen Gases <strong>und</strong> Öls vorbei sind. Wo immer man Gas <strong>und</strong>Öl findet, werden diese in der Entwicklung teurer sein als nochvor zehn oder 15 Jahren. Im Cenoman-Feld bohren wir 1.000Meter tief. Dort ist viel Know-how vorhanden, weil man hier vonrussischer Seite bereits Zehntausende Bohrungen durchgeführthat. Bei Achimgaz haben wir Pionierarbeit geleistet, dort wurdenviele Dinge erstmals ausprobiert. Das kostet natürlich mehr.OWC: Hat Gazprom das Know-how für diese technisch anspruchsvollenBohrungen? Mehren: Der Konzern verfügt weltweit über ein Projektportfoliovon der Onshore-Gas- bis zur Offshore-Ölentwicklung. Man solltedas technische Know-how von Gazprom nicht unterschätzen.OWC: Worin besteht das spezielle Know-how von Wintershall? Mehren: Als wir unsere gemeinsamen Projekte ins Leben gerufenhaben, haben Gazprom zwei Themen interessiert: unserelangjährige Erfahrung im Projektmanagement <strong>und</strong> unsere Erfahrungenmit Lagerstätten, die unter hohenDrücken <strong>und</strong> Temperaturen zu erschließensind. Beides war für Gazprom neu. Auchdie Stimulierung von Bohrungen für hoheGasflüsse ist ein Thema, mit dem wir alsWintershall die Kompetenzen der Gazpromergänzen.Andersherum muss man sagen: Wintershallhat zwar Erfahrungen in der Wüste, aber Anlagen im Permafrostkonnten wir nicht errichten. Seit zehn Jahren findet hier ein permanenterAustausch stand. Wer welche Kompetenzen auf denTisch legt – das zählt meistens nur am Anfang eines Joint Ventures.Später ist es relevant, wie man sich ergänzen kann.OWC: Bei Ihren Projekten in den Niederlanden holen Sie Gazprommit ins Boot. Nimmt Gazprom dafür Winterhall mit in die Welt? Mehren: Immer nur im Zuge der Asset Swaps. In der Vereinbarungzu Juschno Russkoje haben Gazprom <strong>und</strong> Winterhall ihre Aktivitätenin Libyen zusammengelegt. Jetzt verfahren wir ebenso mitunseren Aktivitäten in den Niederlanden. Wir nutzen Swaps also,um unsere Position in <strong>Russland</strong> auszubauen.OWC: Teil des jüngsten Aktientauschs mit Gazprom war die ÜbergabeIhres Gashandels- <strong>und</strong> Speichergeschäftes an den russischenGaskonzern. Im vergangenen Jahr war dieser Geschäftsbereichfür Wintershall noch sehr profitabel. Warum verabschiedenSie sich jetzt davon? Mehren: Wir waren im Handel profitabel<strong>und</strong> planen es auch 2013 zu sein, aber wirsehen rückläufige Ergebnisse. Gr<strong>und</strong> sinddie Marktveränderungen. Die Bedeutunglangfristiger Lieferverträge geht zurück,sowohl auf der Einkaufs- als auch auf derVerkaufsseite, weil Europa gegenwärtigausreichend mit Gas versorgt wird. DerSpotmarkt spielt eine immer größere Rolle <strong>und</strong> die Regulierunghat dazu beigetragen, dass integrierte Modelle von Transport,Speicher <strong>und</strong> Lieferung heute nicht mehr möglich sind.Tendenziell geht der Handel stärker zu den großen Produzentenwie Gazprom oder Statoil. Wir haben keinen Wertbeitrag mehrgesehen, den wir für dieses Geschäft leisten können. Daher ist derEntschluss gereift, sich davon zu trennen.„Wir hängen inder EU nicht vonrussischem Gas ab.“OWC: Und für Gazprom ist der Handel profitabel? Mehren: Gazprom will natürlich so nah wie möglich an den Verbraucherkommen, um die Wertschöpfungskette aus Sicht desProduzenten zu optimieren <strong>und</strong> näher am Markt zu sein.OWC: Wintershall würde nicht in <strong>Russland</strong> investieren, wenn dasUnternehmen nicht mit den Rahmenbedingungen klar kommenwürde. Dennoch: Mit der russischen Administration gibt esimmer wieder Diskussionen um Preisgestaltung <strong>und</strong> Steuersätze.Aktuell gibt es wieder Probleme. Worum geht es? Mehren: Wintershall-Joint-Ventures waren <strong>und</strong> sind von Veränderungender Steuer für die Exploration von Rohstoffen, derMineral Extraction Tax, betroffen. Über viele Jahre galt ein stabilerSatz, vor drei Jahren wurde eine signifikante Erhöhung in mehrerenSchritten beschlossen. Vor einem Jahr wurde die Diskussionwieder angefacht. Das Finanzministerium stellt die Steuersätzeinfrage <strong>und</strong> regt einen Umbau des gesamten Systems an. DieseDiskussion fällt in eine Zeit, in der wir unsere Investitionsentscheidungenfür Achimgaz getroffen haben <strong>und</strong> uns über den AssetSwap Gedanken machen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Projektewird ja auf 20 bis 30 Jahre berechnet. Wenn sich alle drei Jahre dieRahmenbedingungen verändern, ist das schwierig.OWC: Also bescheinigen Sie <strong>Russland</strong> kein günstiges Investitionsumfeld? Mehren: Wenn wir eine Investitionsentscheidung treffen, müssenwir wissen, was wir zu erwarten haben. Und das ist im Momentin <strong>Russland</strong> nicht gegeben. Die Regierung ist sich bewusst, dasssie hier einen Bereich anfasst, der für die Zukunft des Landes extremwichtig ist <strong>und</strong> dass sie darauf achtenmuss, Investitionen für die Zukunft nichtuninteressant zu machen.„Wir sollten Frackingnicht von vornhereinverteufeln.“OWC: Gibt es in anderen Ländern bessereRahmenbedingungen? Mehren (lacht): Das ist ein Risiko unsererIndustrie. Wir erleben gerade eine Diskussionin Norwegen, mit der wir nicht gerechnet haben, als wir unsfür die Investitionen entschieden haben. In Dänemark wird darübernachgedacht, die Steuern anzupassen, in Großbritannien gabes eine große Anpassung. Das Land Niedersachsen erhöht jedesJahr die Förderabgabe.In Norwegen ist das Umfeld für unsere Industrie stärker kodifiziertals in <strong>Russland</strong>. In <strong>Russland</strong> gibt es eine stärkere Bürokratie als inNorwegen. Der rechtliche Rahmen, die gesellschaftlichen <strong>und</strong>rechtlichen Möglichkeiten sind in <strong>Russland</strong> nicht so, wie man sichdas am liebsten wünscht. Das hemmt vor allem auch die Entwicklungder mittelständischen Industrie.Sie können in unserer Branche keine langfristigen verbindlichenLieferverträge abschließen.Ost-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 41


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Dafür hat man in <strong>Russland</strong> ein einfaches Steuersystem. Es ist alsonie schwarz oder weiß.OWC: Die Europäische Union bemüht sich intensiv um eineDiversifizierung der Gaslieferungen, Energiekommissar Oettingerwill vor allem den Anteil russischen Gases an den Importenverringern. Wintershall dagegen beteiligt sich am weiteren Ausbauder Infrastruktur für russische Gaslieferungen nach Europa.Was macht Sie so sicher, dass russisches Gasweiter eine so große Rolle in Europa spielenwird wie bisher? Mehren: Wir investieren in <strong>Russland</strong>, weilwir sicher sind, dass der Importbedarf anGas in Europa weiter wachsen wird. Das hatzwei Gründe. Wir sehen ein – wenn auchlangsames – Wachstum über die nächstenJahre. Wir sehen aber auch einen Rückgangder Eigenproduktion in Europa – in Großbritannien,den Niederlanden <strong>und</strong> in Deutschland. Und der mussersetzt werden. Hier befindet sich <strong>Russland</strong> in einer guten Position,weil nah am europäischen Markt. Mehren: Ja, denn dort haben wir durch die merkwürdige Vorgabeder EU die Situation, dass 50 Prozent einer Pipeline, diemehrere H<strong>und</strong>ert Millionen Euro gekostet hat, nicht genutztwerden. Es gibt außer Gazprom keinen zweiten Abnehmer, <strong>und</strong>mir ist nicht ganz klar, welchen Vorteil der europäische Gasmarktdavon hat, dass solche Kapazitäten nicht genutzt werden. Manmöchte meinen: Je mehr Gas auf den Markt kommt, desto bessersollte das für den Verbraucher sein. Ich kann gut nachvollziehen,dass unsere russischen Partner über diesenSachverhalt verärgert sind.„Es macht nichtimmer Freude, wenndie Giftpfeile hin<strong>und</strong>herfliegen.“OWC: Wie geht es mit South Stream voran?Auch hier ist Ihr Unternehmen beteiligt. Mehren: Wir sind im Zeitstrahl. Die Gesellschaftetabliert sich, um das Projekt voranzutreiben.Ende Mai wurde das neue Büroin Amsterdam eröffnet. Wir bereiten geradedie Tender für die ersten großen Gewerkevor, die im Herbst auf den Markt kommen. Und im Bereich Genehmigungswesenwerden die ersten Anträge gestellt <strong>und</strong> Modifizierungenvorgenommen.Das UnternehmenWintershall, Kassel, eine <strong>100</strong>-prozentige BASF-Tochter, ist dergrößte deutsche Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasproduzent. Mit mehr als2.000 Mitarbeitern sucht <strong>und</strong> fördert das Unternehmen Erdöl<strong>und</strong> Erdgas in Europa, Nordafrika, Südamerika, <strong>Russland</strong> <strong>und</strong> amKaspischen Meer sowie im Mittleren Osten.Mit Gazprom arbeitet Wintershall seit über 20 Jahren in verschiedenenJoint Ventures in Westsibirien <strong>und</strong> in der RegionWolgograd zusammen. Größte gemeinsame Förderstätte ist dieAchimov-Formation in Westsibirien. Im vergangenen Jahr vereinbartenGazprom <strong>und</strong> die BASF einen Asset Swap. Ende Junigenehmigte der B<strong>und</strong> das Milliarden schwere Tauschgeschäft.Die Zusage der EU steht noch aus.OWC: Sie rechnen also nicht damit, dass Fracking in Europa zurhöheren Eigenversorgung mit Gas führen wird? Mehren: Zuallererst wünschen wir uns, dass die Diskussion sachlichgeführt wird, dass man nämlich unterscheidet zwischenFracking als Stimulation für konventionelle Gasvorkommen <strong>und</strong>Fracking als Stimulationstechnologie für unkonventionelle Gasvorkommen,also Schiefergas. Beides wird häufig in einen Topfgeworfen. Das führt dazu, dass wir konventionelle Felder, die wirbis vor wenigen Jahren noch entwickeln konnten – nämlich mitder Fracking-Technologie – jetzt brach liegen lassen, weil wir ineinem konkreten Fall seit Monaten auf eine Genehmigung warten.Wir brauchen Klarheit, dass diese Technologie weiter angewendetwerden kann, ansonsten werden wir in Deutschlandsehr schnell mindestens zehn <strong>und</strong> mehr Prozent der heimischenFörderung verlieren. Die Situation ist wenig verständlich: Auf dereinen Seite will man die Abhängigkeit von <strong>Russland</strong> verringern,auf der anderen Seite hält man die eigene Förderung klein.Natürlich möchte Wintershall auch in der Erforschung der Technologieim unkonventionellen Bereich mitarbeiten. Wir solltenFracking nicht von vornherein verteufeln, sondern uns die Möglichkeitenerst einmal ansehen. Ich kann nicht sagen, ob das entsprechendeSchiefergaspotenzial in Deutschland vorhandenist, aber ich wäre gern in der Lage, das beurteilen zu können –gemeinsam mit Hochschulen <strong>und</strong> Instituten.OWC: Wintershall ist Miteigentümer der Nord Stream <strong>und</strong> derAnschlussleitung OPAL, die wegen der Wettbewerbsregeln inder Europäischen Union momentan nur zur Hälfte gefüllt werdenkann. Besorgt Sie das?OWC: EU-Kommissar Oettinger will nicht noch mehr russischesGas in Europa. Mehren: Es fällt mir schwer, der Argumentation zu folgen.Europa ist ja bereits diversifiziert. Wir haben 30 Prozent russischesGas, 25 Prozent norwegisches Gas, eine signifikante Eigenproduktion,<strong>und</strong> zehn Prozent Flüssiggas. Wir bekommen sogar Gasaus Nordafrika. Wir hängen in der EU ja eben nicht ausschließlichvon russischem Gas ab. Wenn wir weiter diversifizieren wollen,müssen wir zuallererst schauen, wo Gas ist. Turkmenistan hatGas, aber die Eigentümer haben sich noch nicht entschieden,wohin sie dieses Gas bringen wollen. Wenn man die ursprünglicheNabucco-Route, die es ja jetzt nicht geben wird, weiterdenkt,dann könnte man über die Türkei aus dem Irak Gas beziehen. Dortgibt es aber noch keine Infrastruktur – von den politischen Unsicherheitenganz abgesehen.OWC: Wie entwickelt sich Ihr Engagement am Kaspischen Meer? Mehren: Wir waren in Turkmenistan mit unseren Offshore-Explorationsbohrungenleider nicht erfolgreich. Wir haben weiterhinein Büro in Turkmenistan <strong>und</strong> schauen uns in der Region um, obsich hier Möglichkeiten ergeben. Das ist kein leichtes Terrain, esgibt relativ wenige Felder, die von Interesse sind. Im KaspischenMeer stößt man schnell auf Grenzstreitigkeiten.OWC: Um deutsche Autokonzerne siedeln sich in <strong>Russland</strong> mehr<strong>und</strong> mehr Zulieferunternehmen aus Deutschland an, unter ihnenauch Mittelständler. Bringt auch ein Öl- <strong>und</strong> Gaskonzern wie Wintershalldeutsche Mittelständler nach <strong>Russland</strong>? Mehren: In unserer Industrie gibt es eine ganze Reihe von mittelständischenUnternehmen, die Bohrköpfe herstellen, Bohrtechnikenentwickeln oder im Projektmanagementbereichunterwegs sind. Sie tun sich aber noch schwer mit den Rahmenbedingungenin <strong>Russland</strong> – Bürokratie <strong>und</strong> Sicherheit von Genehmigungensind ein Thema. Da muss <strong>Russland</strong> besser werden, ummehr Unternehmen anzulocken.Insgesamt sind die ausländischen Investitionen in <strong>Russland</strong> gutsichtbar. Allein die Wintershall wird in den nächsten Jahren imRahmen ihrer Joint Ventures mehrere Millionen Euro investieren.Es gibt große Investitionen von Rosneft, Exxon in der Barentsseeoder Gazprom auf Jamal.Um so trauriger, dass wir auf der politischen Ebene den Eindruckhaben, dass man eher auf Konfrontation als auf Kooperationsetzt. Das sieht in der Wirtschaft ganz anders aus, hier besteht derWunsch auf beiden Seiten, noch stärker zu kooperieren. Und dasmacht dann nicht immer Freude, wenn auf der übergeordnetenEbene die Giftpfeile hin- <strong>und</strong> herfliegen.OWC: Vielen Dank für das Gespräch.Das Interview führte Jutta Falkner.42Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013S E R V I C EAdressverzeichnisDiplomtische VertretungenBotschaft der Russischen FöderationHerr Wladimir M. Grinin, BotschafterHerr Sergey W. Babkin, WirtschaftsattachéE-Mail: wirtschaft@russische-botschaft.deUnter den Linden 63-6510117 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 229-1110,-29Telefax: +49 30 229-9397E-Mail: info@russische-botschaft.deInternet: www.russische-botschaft.deHandels- <strong>und</strong> Wirtschaftsbürobei der Botschaft derRussischen FöderationHerr Prof. Dr. Andrey V. ZverevLeiter HandelsabteilungUnter den Linden 55-6110117 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 2343012Telefax: +49 30 2290390E-Mail: rfhwb@rfhwb.deInternet: www.russische-botschaft.deBotschaft der B<strong>und</strong>esrepublikDeutschlandHerr Ulrich Brandenburg, BotschafterFrau Dr. Heike Peitsch, WirtschaftsabteilungMosfilmowskaja 56119285 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 9379500Telefax: +7 499 7830875E-Mail: emb@moskau.diplo.deInternet: www.moskau.diplo.deOrganisationen/Verbände/WiFöAHK <strong>Russland</strong>Deutsch-RussischeAuslandshandelskammerMichael Harms, Vorstandsvorsitzender1. Kasatschi pereulok 7119017 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon (+7 495) 234 49 50Telefax (+7 495) 234 49 51E-Mail ahk@russland-ahk.ruInternet http://russland.ahk.dePostanschrift:APK Worldwide Courier GmbHDesenissstraße 5422083 HamburgDEinternationalInformationszentrum derDeutschen WirtschaftDr. Alexander Spaak, Geschäftsführer1. Kasatschi per. 5119017 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon (+7 495) 234 49 50Telefax (+7 495) 234 49 51E-Mail ahk@russland-ahk.ruInternet http://russland-ahk.ruPostanschrift:APK Worldwide Courier GmbHDesenißstraße 5422083 HamburgBayerische Auslandsrepräsentanz<strong>Russland</strong>Herr Fedor W. Khorokhordin1. Kasatschi per., 7119017 Moskau<strong>Russland</strong>Telefon +7 495 23449-86Telefax +7 495 23449-88E-Mail info@bayern.ruInternet www.bayern.ruPostanschrift:c/o APK Worldwide Courier GmbHDesenißstr. 5422083 HamburgBaltic Sea Forum e. V.c/o Vertretung der HandelskammerHamburgWolchowsky Pereulok 4 A199004 St. Petersburg, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 812 3237991Telefax: +7 812 3230470E-Mail: service-ahk@spb.hk24.bizInternet: www.hk24.bizB<strong>und</strong>esverband Deutsch-RussischerUnternehmer e.V.Friedensstraße 41-4344139 Dortm<strong>und</strong>, DeutschlandTelefon: +49 231 95297318E-Mail: bdru@bdru.deInternet: www.bdru.deCOMMIT Project Partners GmbHKastanienallee 7110435 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 20616480Telefax: +49 30 206164810E-Mail: berlin@commit-group.comInternet: www.commit-group.comKontaktbüro der Republik Baschkortostan,der Gebiete Perm, Tjumen <strong>und</strong> Uljanovsk.Deutsch-RussischeWirtschaftsallianz e.V.In den Topaz ArkadenHerr Dr. Vitaly ShmelkovMauerstraße 2210117 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 20608780Telefax: +49 30 222487685E-Mail: office@deruwia.deInternet: www.deruwia.deDeutsch-Russische Handelsgilde inHamburg | Gildesekretariatc/o Luno GruppeHerr Andrej WintenbachFrau Luba MochFerdinandstraße 25-2720095 Hamburg, DeutschlandTelefon: +49 40 229419 0Telefax: +49 40 229419 19E-Mail: info@rdhg.deInternet: www.rdhg.deDeutsch-Russischer Austausch e.V.Herr Stefan Melle, GeschäftsführungBadstraße 4413357 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 44680-0Telefax: +49 30 4446680-10E-Mail: dra@austausch.orgInternet: www.austausch.orgAlle Adressdaten ab sofort aufwww.owc.de/directory/Association of European Businessesin Russiaul. Krasnoproletarskaya 16, bld.3127473 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 234-2764Telefax: +7 495 234-2807E-Mail: abc@co.ruInternet: www.aebrus.ruDeutsch-Russisches Zentrumfür Technologietransfer e.V.Herr Vladislav Mezler, Managing DirectorVahrenwalder Straße 730165 Hannover, DeutschlandTelefon: +49 511 6074231E-Mail: info@drzt.deInternet: www.drzt.deIn enger Zusammenarbeit mit dem„Russisch-Deutschen Zentrum fürTechnologietransfer e.V.“ in MoskauOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 43


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Deutsch-Russisches Forum e.V.Herr Martin HoffmannGeschäftsführendes VorstandsmitgliedSchillerstraße 5910627 BerlinTelefon (030) 26 39 07-0Fax (030) 26 39 07-20E-Mail info@deutsch-russisches-forum.deInternetwww.deutsch-russisches-forum.deICC AustriaInternationale HandelskammerHerr Dr. Maximilian Burger-ScheidlinWiedner Hauptstraße 571040 Wien, ÖsterreichTelefon: +43 1 504 8300Telefax: +43 1 504 8300 3703E-Mail: icc@icc-austria.orgÖsterreichischesAußenwirtschaftsCenter MoskauHerr Dr. Dietmar FellnerCommercial CounsellorStarokonyushenny Pereulok 1115127 PCI -2 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 725 63 66Telefax: +7 495 725 63 67E-Mail: moskau@wko.atInternet: www.wko.at/aussenwirtschaft/ruRepräsentanzbüro der StadtSankt Petersburg in derB<strong>und</strong>esrepublik DeutschlandHerr Dmitri Utschitel, LeiterGlockengießerwall 2620095 Hamburg, DeutschlandTelefon: +49 40 391061 86Telefax: +49 40 391061 96E-Mail: dmitri.utschitel@spb-hamburg.deInternet: www.spb-hamburg.deWirtschafts- <strong>und</strong>Informationszentrum NovosibirskHerr Anatolij Neverov, Leiter des ZentrumsBockenheimer Landstraße 10660323 Frankfurt/Main, DeutschlandTelefon: +49 69 742208 82Telefax: +49 69 742208 84E-Mail: novosibregion@gmail.comInternet: www.adm.nso.ruBanken / SparkassenB.I.N. Joint-StockCommercial BankRepräsentanz DeutschlandTaubenstraße 2010117 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 20187120Telefax: +49 30 20187127E-Mail: bbin@snafu.deInternet: www.binbank.ruIHK Rhein-NeckarKompetenzzentrum <strong>Russland</strong>Frau Dr. Jelena Möbus, LeiterinFrau Linda SawadaL1,268161 Mannheim, DeutschlandTelefon (0621) 17 09-282Telefax (0621) 17 09-5 282E-Mail oe-gus@rhein-neckar.ihk24.deInternet www.r-n-rus.deFörderung deutscher Unternehmen beider Markterschließung <strong>Russland</strong> durchFachveranstaltungen, Auskünfte <strong>und</strong>geschäftsrelevante Informationen aufder spezialisierten Internetseitewww.r-n-rus.deJoint Chambers of Commerce JCCc/o DPS CommunicationsFrau Dr. Dorit Sallis, DirektorinKasernenstraße 118004 Zürich, SchweizTelefon: +41 44 2269062Telefax: +41 44 22<strong>100</strong>85E-Mail: info@jointchambers.chInternet: www.jointchambers.chMittel- <strong>und</strong> OsteuropazentrumRheinland-Pfalz GmbHJörg RathmannGeschäftsführerGebäude 890D-55483 Hahn-FlughafenTelefon: +49 (0) 6543 509430Telefax: +49 (0) 6543 509440Email: j.rathmann@moez-rlp.deInternet: www.moez-rlp.de<strong>Russland</strong> KompetenzzentrumDüsseldorfc/o IHK zu DüsseldorfFrau Dr. Andrea Gebauer, II AußenwirtschaftErnst-Schneider-Platz 140212 Düsseldorf, DeutschlandTelefon: +49 211 3557 399Telefax: +49 211 3557 378E-Mail: rkd@duesseldorf.ihk.deInternet: www.duesseldorf.ihk.deStadt Unterschleißheim inKooperation mit dme ICU e.VHerr Michael Schmitt, LeiterWirtschaftsförderungRathausplatz 185716 Unterschleißheim, DeutschlandTelefon: +49 89 310 09 287Telefax: +49 89 310 09 166E-Mail: stadt@ush.bayern.deInternet: www.unterschleissheim.dewww.unterschleissheim-zelenograd.dewww.icu-net.deThe Analytical Centre of theGovernmentof the Russian FederationProspect Akademika Sakharova 12107078 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 63297 92Telefax: +7 495 63297 34E-Mail: postman@cea.gov.ruInternet: www.cea.gov.ruThe Analytical Centre of theGovernment of theRussian FederationRepresentative Office BerlinKlingsorstraße 113 d12203 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 345400 27Telefax: +49 30 345400 29E-Mail: commercial-transfer@freenet.deHelabaLandesbank Hessen-ThüringenRepräsentanz MoskauHerr Heinrich Steinhauer, ChiefRepresentative RussiaNovinsky Boulevard 8121099 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 287 03 17Telefax: +7 495 287 03 18Internet: www.helaba.deMR-VentureHerr Alexej KudrinValentinskamp 2420354 Hamburg, DeutschlandTelefon: +49 40 1802486 90Telefax: +49 40 1802486 99E-Mail: info@mr-venture.comInternet: www.mr-venture.comBauwirtschaftB<strong>und</strong>esindustrieverband DeutschlandHaus-, Energie- <strong>und</strong>Umweltechnik e.V. BDHFrankfurter Straße 720-72651145 Köln (Porz-Eil), DeutschlandTelefon: +49 2203 93593 0Telefax: +49 2203 93593 22E-Mail: info@BDH-Koeln.deInternet: www.BDH-Koeln.de44Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> | <strong>Russland</strong> 2013OOO „Meesenburg“Architektonische Lösungen fürObjekte1.Karacharovskaya Str. 8109202 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 (499) 171 1412Telefax: + 7 (499) 171 6628E-Mail: moscow@meesenburg.ruobject@meesenburg.ruInternet: www.meesenburg.ru- Fenster- <strong>und</strong> Türbeschläge aller Art- Montagematerialien <strong>und</strong> Befestigung- Profile <strong>und</strong> Zubehör für Balkonverglasung- Barrierefrei <strong>und</strong> SanitärLieferung ab Lager MoskauCONSULTING/UnternehmensberaterProject & ConstructionManagementReal Estate Consulting RussiaHannes Postel, MA Arch.Sadovnicheskaya str. 76/3115035 Moscow, RussiaTel.: +7 495 9268978Fax: +7 495 9612887E-Mail: info@hausman-partners.comInternet: www.hausman-partners.comEnergie- / WASSERWIRTSCHAFTDeutsche Energie-Agentur GmbH(dena)Herr Dr. Philipp Prein, KommunikationChausseestraße 128a10115 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 726165-600Telefax: +49 30 726165-699E-Mail: info@dena.deInternet: www.dena.deLebensmittel / AGRARINDUSTRIEDeutsch-Russischer agrarpolitischerDialogc/o Ekosem GmbHAlt-Moabit 4110555 Berlin, DeutschlandTelefon: +49 30 474737-20Telefax: +49 30 474737-22E-Mail: agrardialog@googlemail.comInternet: www.agrardialog.ruMessen/Kongresse/VeranstalterLeipziger Messe GmbHBüro Moskau1-vy Krasnogvardejskij Projezd 12Pavillon 2, Basch.123<strong>100</strong> Moscow, <strong>Russland</strong>Telefon: (+7 495) 255 26-72Telefax: (+7 495) 255 26-99E-Mail: info@leipziger-messe.ruInternet: www.leipziger-messe.ruOOO Messe Düsseldorf MoskauKrasnopresnenskaja nab. 14123<strong>100</strong> Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: (+7 495) 605 11 00Telefax: (+7 495) 256 67 89E-Mail: messedus@mega.ruInternet: www.messe-duesseldorf.ruOOO Messe FrankfurtLeningradsky Prospekt 39 A125167 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: (+7 495) 721 10-57 /-58 /-59Telefax: (+7 495) 783 23 26E-Mail: info@russia.messefrankfurt.comInternet: www.messefrankfurt.ruRechtsberatung/WirtschaftsprüfungRechtsanwälte K SteuerberaterHerr Thomas BrandHerr Pavel Pankratovul. Timirjazeva 67-130713. Etage220035 Minsk, BelarusTel.: +375 296 619 717Fax.: +375 172 707 289info@bbpartners.ruwww.bbpartners.ruPokrovskij Bulvar 4/17Geb. 1, Büro 210<strong>100</strong>0 MoskauRussisch FöderationTel.: +7 495 662 33 65Fax.: +7 963 966 33 66thomas.brand@bbpartners.dewww.bbpartners.ruDeutsch-Russische Juristen-Vereinigung e.V.Hasenhöhe 7222587 Hamburg, DeutschlandTelefon: +49 40 389993 0Telefax: +49 40 389993 33E-Mail: info@drjv.orgInternet: www.drjv.orgRegionalgruppe Rhein-MainProf. Dr. Rainer Wedde, Wiesbaden BusinessSchoolHochschule RheinMain, Bleichstraße 44,65183 WiesbadenTelefon: +49 611 9495 3144Telefax: +49 611 94953102E-Mail. Rainer.Wedde@hs-rm.deRUSSIA CONSULTINGAnsprechpartner: Ulf SchneiderGeschäftsführender Gesellschafterul. Bakhrushina 32/1115054 Moskau, <strong>Russland</strong>Tel.: +7 / 495 / 956 55 57info@russia-consulting.euwww.russia-consulting.euOst-West-Contact 7/2013 | Special <strong>Russland</strong> 45


<strong>Russland</strong> 2013 | <strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>Tourismus / Airlines KulturNJP DresdenHans Joachim NothelferBertolt-Brecht-Allee 2201309 DresdenTelefon +49 351 31 99 20 00Telefax +49 351 31 99 20 20info@n-j-p.comNJP KazanDr. iur. Kamil ArslanovUl. M. Salimzhanova 2B„Sakura-Center“420107 Kazan/Rep. TatarstanTelefon +7 843 570 43 44Telefax +7 843 291 75 44kazan@n-j-p.comwww.n-j-p.comKanzlei Simon & PartnerRechtsanwälte SteuerberaterWirtschaftsprüferHerr Dr. Peter StrieweKönigsallee 2040212 Düsseldorf, DeutschlandTelefon: +49 211 86602-0Telefax: +49 211 86602-20E-Mail: duesseldorf@simon-law.deInternet: www.simon-law.deSpeditionen Logistika. hartrodt (GmbH & Co) KGHerr Gerd Haase, GeschäftsführerHögerdamm 3520097 HamburgTelefon +49 40 23 90-0Fax +49 40 23 90-357E-mail gerd.haase@hartrodt.comwww.hartrodt.comPolen – Rumänien – <strong>Russland</strong> –Tschechien – UngarnDeutsche Bahn AGGeneralvertretung für die GUSHerr Jörg Siedenbiedel, LeiterPokrovskji Boulevard 4/17, Haus 1, Off. 2410<strong>100</strong>0 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 495 93-38825Telefax: +7 495 93-38828E-Mail: joerg.siedenbiedel@railion.ruInternet: www.bahn.deNayak Aircraft ServiceGmbH & Co. KGAnsprechpartner: Herr Alfred WenglerFlughafen Köln/Bonn, Hangar 651147 KölnDeutschlandTelefon +49(0)2203 6995-0Telefax +49(0)2203 6995-129E-Mail wengler@nayak.deInternet www.nayak.aeroStiftungenDAAD Deutscher AkademischerAustauschdienstLeninski prosp. 95 a119 313 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 499 132-2429Telefax: +7 499 132-4988E-Mail: daad@daad.ruInternet: www.daad.ruPerspektive <strong>Russland</strong> e.V. (vormals<strong>Russland</strong>hilfe e.V.)c/o Centr PerspektivaFrau Anne S. HofingaBalakirevskij pereulok 23/1105082 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: +7 499 2677033Telefax: +7 499 2611354E-Mail: perspektive-russland@mail.ruInternet: www.russlandhilfe.dePerspektive <strong>Russland</strong> e.V.<strong>Russland</strong>hilfe e.V.Herr Kai HofHainer Hof 160311 Frankfurt am Main, DeutschlandTelefon: +49 69 13886840Telefax: +49 69 13886841E-Mail: info@russlandhilfe.deInternet: www.russlandhilfe.deZentrum für soziale Entwicklung <strong>und</strong>Selbsthife PerspektivaFrau Gulnara Vaskina, Stellv. DirektorinBalakirevskij pereulok 23/1105082 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: (+7 499) 267 70 33Telefax: (+7 499) 261 13 54E-Mail: Centr-Perspektiva@mail.ruInternet: www.centr-perspektiva.ruAutonome wohltätige nichtkommerzielleOrganisationGoethe-Institut MoskauLeninskij Prospekt 95a119313 Moskau, <strong>Russland</strong>Telefon: (+7 495) 936 24 57-60Telefax: (+7 495) 936 22 32E-Mail: info@moskau.goethe.orgInternet: www.goethe.de/moskauLufthansa German AirlinesTsvetnoy Blvd. , 25, bld. 3127051 Moscow, RussiaTelefon 24hcall-center: +49 1805 805 805Telefoncall-center Russian regions: +7 495 9809999Telefaxcustomer relations: +49 1805 838 050Internet: www.lufthansa.comUral AirlinesFrau Margarita Voznesenskaya, SalesAssistantKaiserstraße 7760329 Frankfurt am Main, DeutschlandTelefon: +49 69 552533 16Telefax: +49 69 770673 235E-Mail: sales.de@uralairlines.comInternet: www.uralairlines.comÜbersetzer , DolmetscherWladimir SchirokowDiplom-Übersetzer(Recht - Technik - Wirtschaft)Konferenzdolmetscher(simultan/konsekutiv)Kamergerskij Gasse, 6/5125009 Moskau, <strong>Russland</strong>Mob.: +7 903 7305281e-mail: info@russischer-markt.ruwww.russischer-markt.ruMöchten Sie auch IhrUnternehmen mit einem Eintragonline präsentieren?www.owc.de/directory/46Ost-West-Contact7/2013 | Special <strong>Russland</strong>


Kfz-Industrie in <strong>Russland</strong> Messen & Kongresse Wo die Osteuropäer stark sind Türkei Türkisch für Anleger Georgien „Ein Stück vom Paradies“ OMV Neue Tradition <strong>zum</strong> JahresanfangAsienPazifik. Die »Grenzmärkte« im BlickPersonal & Management. Image von »Made in Germany« in Gefahr?Manager im Gespräch. »Gute Chancen für mehr Nachhaltigkeit«SPeCIAL Österreich & China. China wird zu Top-10-Exportmärkten20132013Baden-Württemberg & Indien. Unternehmen auf ExpansionskursBranchen & Märkte. IT-Branche – Revolution von untenWirtschaftsrecht. Öffnung des Einzelhandels für ausländische InvestorenJuli 2012 . 58. Jahrgang . H 30859FDeutsch-RussischeAuslandshandelskammer(AHK) Aktuelle Wirtschaftsentwicklung Außenwirtschaft Produktionsaufbau & Vertrieb Banken & Finanzierung WTO-Beitritt Mergers & AcquisitionsDPWJB_Umschlag.indd 1KooperationspartnerOST- UNDMITTELEUROPAVEREIN E.V.19.09.2011 10:59:50 UhrRUSSIAR U S S I AГанноверская ярмаркаCпециальное приложение «Гамбург»Отраслевой репортажПартнеры:OST WESTCONTACTwww.owc.deВыпуск 1 2013PartnersMay 2013Januar 2012 . 58. Jahrgang . H 30859FTransport & Logistik: Von West nach Ost <strong>und</strong> zurückBauwirtschaft: Ein Tusch für die InfrastrukturMessen & Kongresse: Take-Off im SüdostenWirtschaftspolitik. »Abenomics« – Risiken <strong>und</strong> NebenwirkungenWiederaufbau Region Tohoku. Wünsche der Menschen hörenTransport & Logistik. Robuster, effizienter, umweltfre<strong>und</strong>licherWissenschaftskooperation. Zusammenarbeit bei multilateralen Projekten2013www.owc.deIn Zusammenarbeit mitErfolg durchInformation[ Probeheft anfordern! ]5/2013 Mai 2013 . 9,80 Euro . 59. Jahrgang . H 30859FOST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-KooperationJuni 2013 . 59. Jahrgang . H 30859FOST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-KooperationMai 2013 . 59. Jahrgang . H 30859FOST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-KooperationFinanzierungAktionäregesuchtPolen 2013Wirtschaft & Politik: In der Gunst der InvestorenAbfallwirtschaft: Polen sollen Trennen lernenBauwirtschaft: Bauen gegen die FlauteUngarn 2013Wirtschaft & Politik: Produktion ist TrumpfRegionalporträt Győr: Stadt unter vier RingenIT & Telekommunikation: Budapest global <strong>Russland</strong> St. Petersburg auf dem Weg zur Messestadt Ungarn Győr –Stadt unter vier Ringen Rumänien Auf den Spuren der Wanderhirten OMV Aktuelle Trends im Ges<strong>und</strong>heitssystemDer OWC-Verlag für Außenwirtschaft liefert seit über50 Jahren f<strong>und</strong>ierte Wirtschaftsinformationen überOsteuropa <strong>und</strong> Asien.Verlagsprogramm:3/2013 März 2013 . 9,80 Euro . 59. Jahrgang . H 30859FOST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-KooperationAllianzen als LösungJuni 2013 • 17. Jahrgang • 9,80 € • H49998 • www.owc.deCHINACONTACTD AS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINAWege in die ZukunftHongkong braucht mehr Eigeninitiative6Februar 2013 • 9,00 € • www.owc.deINDIENCONTACTD AS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN INDIENUnter Strom1Innovationen im Bereich Elektromobilität<strong>Russland</strong> 2012OST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation<strong>100</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> <strong>zum</strong><strong>Russland</strong>-GeschäftDeutsch-Polnisches Wirtschaftsjahrbuch 2011/2012Polsko-Niemiecki Rocznik Gospodarczy 2011/2012Deutsch-PolnischesWirtschaftsjahrbuchPolsko-NiemieckiRocznik Gospodarczy20112012германскийэкономический журналВ центре внимания – интегрированнаяпромышленностьПартнерство с Санкт-ПетербургомПотребность в технических тканях1questions &NRW & IndiaIndustrial heart andservice arm1answersInfrastructureInland waterways astransport arteriesfor living andworking inGermanyEconomic tiesMany fields of commonIndo-German interestPolen 2012OST WESTCONTACTDas Wirtschaftsmagazin für Ost-West-KooperationMai 2013 • www.owc.deJAPANCONTACTD AS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN JAPANFür die Zukunft bauenVom Austausch mit Deutschland profitieren1Deutsch-Russisches Wirtschaftsjahrbuch 2010/2011Германо-Российский экономический ежегодник 2010/2011OST WESTCONTACTDeutsch-RussischesWirtschaftsjahrbuchГермано-Российскийэкономический ежегодник20112012Ja, senden Sie mir ein kostenloses Probeexemplar der Wirtschaftszeitschrift OST-WEST-CONTACTmit folgenden Länderschwerpunkten: Baltikum Polen Tschechien Bulgarien Rumänien Türkei Kasachstan <strong>Russland</strong> Ukraine Kroatien Serbien Ungarn Ostseeraum Slowakei Zentralasien Wir sind auch an Anzeigenschaltungen interessiert.Senden Sie uns die Mediadaten.OWC Verlag für Außenwirtschaft GmbHwww.owc.deRegenskamp 1848157 MünsterE-Mail info@owc.deTelefon +49 251 924309-0FirmaFirmaAbteilungName/VornameStraße/Nr,PLZOrtTelefonFaxE-MailFAX-NUMMER +49 251 92430999OWC . 06 . 2013

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