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Seite 1 bis 144.2 - Land Brandenburg

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Schritte abstimmen. Insofern soll das <strong>bis</strong>herGesagte nicht als Aufforderung eigenen Eingreifensinterpretiert werden. Allerdings müssenwir uns mit pädagogischen Möglichkeitender Prävention auseinandersetzen.Die Täter suchen sich häufig ganz gezielt ihreOpfer aus, nämlich Mädchen und Jungen,– die eine Erziehung genossen haben, inder das Thema „Sexualität“ nicht vorkommt;– die gelernt haben, dass sie nicht widersprechensollen;– die emotional vernachlässigt wurden, weildie sich besonders nach Aufmerksamkeitund Zärtlichkeit sehnen.Genau an diesen Stellen sollte Präventionansetzen. Ziel sollte es sein, dass Kinderihren Körper liebevoll erfahren, dass sie ihreSexualität als Teil ihrer selbst begreifen, dasssie ihren Gefühlen vertrauen und sich gegebenenfallsHilfe holen dürfen.Viele Kinder lernen früh, dass nicht alleGefühle erwünscht bzw. von Erwachsenenwahr- und ernst genommen werden.Manche Kinder versuchen vorsichtig, vonihrer Not zu sprechen, vielleicht: „Ich will nichtmehr mit dem Opa spielen.“, oder „AufSchwimmtraining habe ich keine Lust“. DieErwachsenen haben zwei Möglichkeiten, aufsolche Äußerungen zu reagieren:1. „Der Opa ist immer so allein, mach ihm dieFreude.“ bzw.„Du wolltest unbedingt zum Schwimmen,jetzt bleibst du dabei.“,was dazu führt, dass die Kinder nicht überihre Nöte reden wollen, sondern vielleichtnoch glauben, die Erwachsenen seien damiteinverstanden, was beim Schwimmen oderbeim Opa passiert.Oder, die Erwachsenen fragen nach, interessierensich für das, was das Kind mitteilenwill, ohne neugierig zu sein:2. „Was spielt denn Opa so mit dir?“ bzw.„ Was gefällt dir nicht beim Training?“.Hier wird dem Kind signalisiert: „Du hast eineChance, dein Geheimnis preiszugeben.“Oft ist zu erleben, dass Jungen verlernthaben, ihre Angst und Hilflosigkeit wahrzunehmen,oder Mädchen ihre Wut. Sie entwickeln„Ersatzgefühle“, zum Beispiel Aggressionstatt Angst. Dabei sind die Gefühle einunersetzbarer Kompass: Die Kinder könnenSituationen besser einschätzen und angemessenmit ihnen umgehen, und für dieErwachsenen signalisieren die Gefühle derKinder, was mit ihnen ist und was sie von unsbrauchen. Nur durch die Wahrnehmung dereigenen Gefühle werden Kinder einfühlsamund damit auch beziehungsfähig. Wenn wohlmeinendeErwachsene glauben, die Gefühlebesser zu kennen („Das Essen schmecktdoch.“, „Das tut nicht weh.“), verlernen dieKinder das Zutrauen zu ihren eigenen Empfindungen.Mädchen und Jungen sollten ermutigt werden,die eigenen Gefühle auszudrücken,auch wenn die Tante vielleicht sagt, dass Jungennicht so zimperlich sein sollten oderMädchen nicht rumschreien.In der Entwicklungspsychologie wird immerwieder darauf verwiesen, dass Vertrauen,Unabhängigkeit und Initiative entscheidend20 GRENZEN GEBEN UND ACHTEN, …

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