[PDF] Projektstudie Stadthalle Görlitz

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Projektstudie Stadthalle Görlitz Seite 2
Projektstudie Stadthalle Görlitz - Kernergebnisse 1. Nach Einschätzung von Drees & Sommer ist eine Sanierung der Stadthalle Görlitz in Teilabschnitten bzw. Bauabschnitten grundsätzlich nicht zu empfehlen, da der Betrieb einer teilsanierten Stadthalle nicht funktioniert. Daher wird in der Projektstudie von einer vollständigen Sanierung ausgegangen. Das beinhaltet konkret: • Grundsanierung Bausubstanz (Fassade, Dach, etc.) inkl. Revitalisierung Jugendstilarchitektur • Sanierung Großer Saal und Bankett-Saal (teilbar) • Aktivierung des Restaurants als zusätzlichen kleinen Saal: Garten-Saal (teilbar) • Installation zusätzlicher Personen-, Lasten und Küchenaufzüge • Verlegung der Garderobe und des Sanitärbereichs für Besucher ins Erdgeschoss mit zusätzlichem Besuchereingang auf der Ostseite • Installation einer Mischkostküche • Erweiterung des Stellplatzangebots • Verbesserung der technischen Hallen-/Gebäudeausstattung Die Baukosten für die Sanierung sowie die Vereinbarkeit der Sanierungsmaßnahmen mit dem Denkmalschutz wurden im Rahmen der Projektstudie nicht untersucht. 2. Drees & Sommer sieht großes Potenzial an Veranstaltungen in der vollständig sanierten Stadthalle Görlitz. Die Marktanalyse ergab eine Bandbreite von 113 bis 216 Veranstaltungen pro Jahr. Drees & Sommer hält 165 Veranstaltungen pro Jahr für realistisch. 3. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt auf regionalen Events. Die Anzahl an Messen und Kongresse wird aus heutiger Sicht nur ein geringes Ausmaß annehmen (zwei bis sechs Veranstaltungen). 4. Der durchschnittliche Mietpreis für den Großen Saal liegt bei 1.756 Euro (750 bis 4.200* Euro). Für den Bankett- bzw. den Gartensaal liegt dieser bei 350 Euro (105 bis 630* Euro). 5. Die entscheidenden Stellschrauben auf der Einnahmeseite sind: • Anzahl der Veranstaltungen (Einschätzung Drees & Sommer: 165 ) • Durchschnittliche Besucher je Veranstaltung (Einschätzung Drees & Sommer: Ø 536 im Großen Saal, Ø 118 im Bankett- bzw. Gartensaal ) • Eintrittspreise (Einschätzung Drees & Sommer: Durchschnitt aller Veranstaltungen 5,97 Euro) • Ergebnisbeteiligung aus den Ticketerlösen (Einschätzung Drees & Sommer: T€ 45) • Stützung von Veranstaltungen (bspw. in Form einer vergünstigten Saalmiete für Sportverein) (Einschätzung Drees & Sommer: bei 87 Veranstaltungen findet keine, bei 78 Veranstaltungen findet eine Stützung statt. Seitens des Landkreises Görlitz werden T€ 80 in Aussicht gestellt.) 6. Die entscheidenden Stellschrauben auf der Ausgabenseite sind: • Personal- und Honoraraufwendungen (T€ 245 p.a.) • Betriebskosten für Reinigung, Strom, Wasser und Heizung (T€ 192 p.a.) • Funktionserhalt des Gebäudes und der beweglichen Wirtschaftsgüter (in den ersten 10 Jahren mit durchschnittlich T€ 183 p.a.) 7. Die Deckungsbeiträge der Veranstaltungen (unter Berücksichtigung der variablen Betriebskosten und Honoraraufwendungen) sind in vielen Fällen negativ. Dies trifft auf alle gestützten Veranstaltungen zu. Nennenswerte positive Beiträge erzielen ungestützte Musik- und Kulturveranstaltungen im Großen Saal (2.267 und 1.685 Euro je Veranstaltung). 8. In der Ergebnis- und Mittelflussrechnung über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren und Berücksichtigung des Funktionserhalts der Stadthalle ergeben sich ein gesamter Mittelabfluss (mit Inflation) von 8,3 Millionen Euro und ein Mittelzufluss von 2,6 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung der Inflation bedeutet das im Durchschnitt ein jährliches Defizit von ca. T€ 541 pro Jahr. 9. Der Betrieb der Stadthalle ist grundsätzlich durch einen privaten Betreiber möglich. Drees & Sommer empfiehlt den Betrieb in Eigenregie der Stadt in einer privatrechtlichen Gesellschaft. 10. Nach der Sanierung und anschließendem Betrieb der Stadthalle Görlitz ist mit umwegrentablen Einnahmen von 1,8 Millionen Euro jährlich zu rechnen. Nach der Untersuchung geht Drees & Sommer davon aus, dass zum heutigen Zeitpunkt der Großteil davon, ca. 80 Prozent bestehende Veranstaltungen und Veranstaltungseinrichtungen betreffen. Durch die Sanierung der Stadthalle kommt es dadurch zu einem Kompensationseffekt der Umwegrentabilität. Auf die Arbeits- und Ausbildungsplätze übertragen bedeutet dies ein Volumen von ca. 25 bis 30 Arbeitsplätzen, unter Berücksichtigung des Kompensationseffekts verringert sich dieses auf ca. fünf bis sechs Arbeitsplätze. Hinzu kommen ca. vier Mitarbeiter für den Betrieb und im Idealfall ein bis zwei Ausbildungsplätze. * (ohne Ergebnisbeteiligung an den Ticketerlösen) Seite 3
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