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Gustav Klimt - Auslandsösterreicher-Weltbund

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© ÖPC / Franz Baldauf<br />

det, in denen im sommer auch Leichtathletik,<br />

schwimmen und diverse Ballspielarten<br />

angeboten wurden. Während<br />

die Vereine in den Bundesländern rasch<br />

wuch sen, dauerte es auf Bundesebene<br />

fast zehn Jahre, bis sich diese Vereine<br />

dem im Juni 1958 in Wien gegründeten<br />

Österreichischen Versehrtensportverband<br />

(ÖVsV) anschlossen. Bereits 1951<br />

fand die erste Versehrtensportwoche für<br />

teilnehmer aus ganz Österreich in Wien<br />

statt. obwohl der ÖVsV in erster Linie zur<br />

Wahrung gemeinsamer interessen im inland<br />

gegründet wurde, übernahm er bald<br />

auch eine Mittlerfunktion zu ausländischen<br />

Verbänden, unterstützte internationale<br />

Begegnungen und war aktiv am Aufbau<br />

internationaler Behindertensportorganisationen<br />

beteiligt. in den 80er<br />

Jahren erfuhr der sport für behinderte<br />

Menschen in Österreich durch mehrere<br />

Faktoren enormen Auftrieb. Einmal war<br />

dies dem Umstand zu verdanken, dass die<br />

Gesellschaft stärker auf die Existenz<br />

behinderter Menschen und ihrer Bedürfnisse<br />

hingewiesen wurde. Das von den<br />

Vereinten Nationen proklamierte Jahr für<br />

die behinderten Menschen (1981) hat<br />

dazu wesentlich beigetragen.<br />

Die Struktur<br />

Ganz enormen Anteil am Aufschwung des<br />

Verbandes hatten die beiden Weltwinterspiele<br />

für Behinderte 1984 und 1988 in<br />

innsbruck. Der ÖVsV erwarb sich damit<br />

einen hervorragenden Ruf als Veranstalter<br />

und trug damit dazu bei, die Anerkennung<br />

des internationalen olympischen<br />

Komitees (ioC) zu erhalten. Die spiele in<br />

innsbruck waren die ersten Winterspiele<br />

für Behinderte, die unter der Patronanz<br />

des ioC stattfanden.<br />

Damals zeigte sich zunehmend, dass<br />

sport auch für die Rehabilitation mental<br />

behinderter Menschen eine wesentliche<br />

Rolle spielt – weshalb der ÖVsV 1989 bei<br />

einer Generalversammlung den Beschluss<br />

fasste, als sportorganisation für alle behinderten<br />

sportlerinnen in Österreich da<br />

zu sein und dies auch im geänderten<br />

Namen, nämlich Österreichischer Behindertensportverband<br />

(ÖBsV), deutlich zu<br />

machen. Der Behindertensport ist aus<br />

politischer und geografischer sicht föde-<br />

ralistisch organisiert. Der Österreichische<br />

Behindertensportverband (ÖBsV) ist die<br />

schnittstelle der Landesorganisationen.<br />

Fünf Fachausschüsse koordinieren die<br />

Bedürfnisse aus der sicht der unterschiedlichen<br />

Behinderungen: Amputiertensport,<br />

Blinden- und sehbehindertensport,<br />

Cerebralparetikersport, Mentalbehindertensport<br />

und Rollstuhlsport.<br />

Das im Februar 1998 gegründete Öster-<br />

Erich stauffer fuhr beim Radfahren in Peking<br />

2008 bei zwei Bewerben ganz vorne mit.<br />

reichische Paralympische Committee<br />

(ÖPC) organisiert und finanziert die Entsendung<br />

zu den Paralympics, den olympischen<br />

spielen der behinderten sportlerinnen,<br />

die alle zwei Jahre – abwechselnd<br />

im sommer und Winter – unter dem<br />

Dach des internationalen Paralympischen<br />

Committees (iPC) stattfinden.<br />

Bewegung fasziniert<br />

Daraus wächst der Wunsch, eine erlernte<br />

Bewegung zu verbessern und sich mit<br />

anderen zu vergleichen. so entsteht ein<br />

natürlicher Wettkampfgedanke – auch im<br />

Behindertensport. sportliche Leistungsträger<br />

entwickeln sich oft zu Vorbildern.<br />

sie werfen damit eine Rettungsleine für<br />

behinderte Menschen, die in ihrer Verzweiflung<br />

festgemauert sind. Behinderte<br />

Leistungssportler streben nach Verbesserung<br />

ihrer Fähigkeiten, stehen aber nicht<br />

unter pathologischem Leistungszwang,<br />

um ihren Funktionsverlust zu kompensieren.<br />

sport ist eine wesentliche stütze der<br />

ROTWEISSROT www.weltbund.at<br />

Information<br />

persönlichen Entwicklung. Der ÖBsV ermöglicht<br />

den sportlichen Vergleich und<br />

Erfahrungsaustausch auf nationaler und<br />

internationaler Ebene. Hier sind es vor<br />

allem die Großereignisse, die das interesse<br />

der Medien auf sich ziehen.<br />

Diese Wettkämpfe sind oft der einzige<br />

Augenblick, um die Öffentlichkeit auf die<br />

Leistungen und Anliegen der sportlerinnen<br />

und sportler mit Behinderung aufmerksam<br />

zu machen. Leistungssport ist<br />

auch der Motor, um die Entwicklung von<br />

Prothesen und Hilfsgeräten voranzutreiben.<br />

in Kleinarbeit und mit viel Akribie<br />

feilen die Leistungsträger an Details. Das<br />

erarbeitete Wissen nutzen die Hersteller<br />

für die alltäglichen Hilfs mittel.<br />

Die Betreuung<br />

Der ÖBsV treibt die Ausbildung der Betreuerinnen<br />

voran – diese arbeiten ehrenamtlich,<br />

keiner davon ist angestellt, doch<br />

leider sind immer weniger dazu bereit. Um<br />

die notwendige Qualität in der Betreuung<br />

zu sichern, muss investiert werden, denn<br />

nur mit geschulten Betreuerinnen kann<br />

die wichtige behindertenspezifische Anleitung<br />

im sport bereitgestellt werden.<br />

Der ÖBsV organisiert Wettkämpfe und<br />

trainingskurse – für den Leistungs- und<br />

den Breitensport. Über 150 sportveranstaltungen<br />

mit Österreichischen Meisterschaften<br />

und staatsmeisterschaften werden<br />

jährlich organisiert. 20 bis 25 internationale<br />

Veranstaltungen werden mit<br />

sportlerinnen beschickt. Für Europa- und<br />

Welt meisterschaften übernimmt der<br />

ÖBsV die Finanzierung der österreichischen<br />

Mannschaft ebenso wie die Vorbereitung<br />

auf die Paralympics.<br />

Dank einer Novelle zum Bundes-sportfördergesetz<br />

ist die Förderung des Behindertensports<br />

gesetzlich gesichert. Wesentliche<br />

Unterstützung erfährt er durch die<br />

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />

(AUVA) und das Bundeskanzleramt, sektion<br />

sport, als bei Weitem größte Förderer.<br />

Weitere Einnahmen kommen vom Bundesministerium<br />

für soziale sicherheit, Generationen<br />

und Konsumentenschutz, aus spenden<br />

wie der oRF-Aktion „Licht ins Dunkel“,<br />

von sponsoren und Mitgliedsbeiträgen.<br />

Also: Jede Hilfe ist willkommen! ❍<br />

www.oebsv.or.at<br />

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