Gustav Klimt - Auslandsösterreicher-Weltbund
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Uwe Mauch,<br />
Mario Lang.<br />
In 80 Arbeitstagen<br />
um die Welt.<br />
Verlagshaus Hernals,<br />
Wien 2011, 170 seiten.<br />
45,90 Euro<br />
isBN 978-3-902744-30-2<br />
in tolles tagebuch, ein wunderschöner<br />
EBildband und ein interessantes Zeitdokument<br />
zugleich: „in 80 Arbeitstagen um<br />
die Welt“. Der „Kurier“-Journalist Uwe<br />
Mauch und der Fotograf Mario Lang begaben<br />
sich in 80 Arbeitstagen um die Welt<br />
und haben erfolgreiche österreichische<br />
Unternehmen in vielen Ländern besucht.<br />
Die Weltreise startete in Marokko, wo die<br />
Drogistin Gertraud Völkl, die eigentlich<br />
eine Auszeit nehmen wollte, jetzt im süden<br />
des Landes mit den Einheimischen<br />
das exklusive Argan-Öl produziert.<br />
Mit einem Hotspot auf dieser Welt geht es<br />
im zweiten Kapitel weiter – Lagos/Nigeria.<br />
„Chaos, Elend, Kampf ums nackte Überleben,<br />
so weit das Auge reicht, ist bei tag<br />
fünf nachzulesen. Dann folgen Länder in<br />
Nordafrika wie Libyen und Ägypten, die<br />
heute, ein Jahr später, mit dem Arabischen<br />
Frühling Geschichte geschrieben haben.<br />
im zwölften Kapitel wird mit allen Vorurteilen,<br />
die man mit der türkei verbindet, aufgeräumt.<br />
Auch im taurusgebirge wird der<br />
Wintersport großgeschrieben – die skilifte<br />
stammen von der Firma Doppelmayr aus<br />
oberösterreich. Die Reise geht weiter in<br />
die Arabischen Emirate, wo der einstige österreichische<br />
teamchef Josef Hickersberger<br />
jetzt sein Fußballglück versucht. in indien<br />
fährt man auf die österreichische Erfolgsstory<br />
der Metro in Neu Dehli ab. Kurzwei lig<br />
und lustig geht es in Lateinamerika zu.<br />
im Buch werden Bilderbuchkarrieren beschrieben,<br />
Pioniere porträtiert und prominente<br />
<strong>Auslandsösterreicher</strong> und <strong>Auslandsösterreicher</strong>innen<br />
aufgesucht. Es weckt<br />
die Lust auf Reisen in fremde Länder und<br />
die Neugier auf die dort lebenden Menschen<br />
– und es macht auch stolz auf die<br />
Österreicher und Österreicherinnen, die in<br />
einem weit entfernten Land, in einer fremden<br />
Kultur oft unter extremsten Bedingungen<br />
tolles geleistet haben. ih ❍<br />
Hermann Schlösser<br />
Die Wiener in Berlin.<br />
Edition steinbauer<br />
Wien 2011<br />
22,50 Euro<br />
isBN 978-3-402494-51-1<br />
en Auftakt macht das von Willi Kollo<br />
D vertonte Lied „Lieber Leierkastenmann“,<br />
weil damit um 1929 viele sängerinnen<br />
und sänger ihre Verbundenheit mit<br />
Berlin ausdrückten:<br />
„Jeder schimpft heut auf Berlin. Alle aber<br />
loben Wien. Überall steht ein tenor und<br />
singt Wienerlieder vor. Niemals hörte ich<br />
in Wien Lieder aus der stadt Berlin. Doch<br />
ich muss euch eingestehn, ich find die<br />
genauso schön. Das Lied ist schon ’n Groschen<br />
wert Und wenn’s mich auch beim<br />
schlafen stört.“<br />
Gesungen wurde es u. a. von der „urberlinerischen“<br />
Volkssängerin aus Gelsenkirchen,<br />
Claire Waldorff. Nicht nur sänger,<br />
schauspieler und Musiker, auch Literaten<br />
und Journalisten zog es nach Berlin. Und<br />
viele der zugewanderten Künstler kamen<br />
aus Wien. Denn das Berlin der 20er Jahre<br />
galt als kulturelle Metropole der<br />
deutschsprachigen Welt. Der Autor vermittelt<br />
einen sensiblen Einblick in die euphorische<br />
wie melancholische stimmung<br />
der Zeit und ihr Künstlermilieu, das 1933<br />
allerdings ein jähes Ende nahm. Der in<br />
Worms Geborene fand Verbindendes<br />
zwischen den städten, das einer Liaison<br />
gleicht: „Es war stets ein zärtliches Verhältnis<br />
zwischen den beiden Hauptstädten.<br />
Das Rauhe, Nüchterne, Gründliche<br />
des Berliner Bären paarte sich gern mit<br />
dem Zarten, Romantischen, Leichtlebigen<br />
der Dame Wien.“ Wie das Wienerische<br />
schon vor den 20er Jahren die stadt an<br />
der spree beeinflusste, zeigt der 59-jährige<br />
Germanist anhand von heute noch als<br />
Zeitzeugen dienenden institutionen wie<br />
dem 1835 vom österreichischen Konditor<br />
Johann Georg Kranzler eröffneten gleichnamigen<br />
Café Unter den Linden. Dass<br />
Berlin Wien liebt und eben auch die Wiener<br />
Berlin, zeigen die bunten Geschichten<br />
über die Zugereisten. bk ❍<br />
ROTWEISSROT www.weltbund.at<br />
Adolf Loos<br />
Hummer unter der<br />
Bettdecke<br />
Metroverlag<br />
16,90 Euro<br />
isBN 978-3-99300-053-0<br />
Buchbesprechung<br />
ie themen Essen und Benehmen<br />
D (nicht nur bei tisch) beschäftigten<br />
den Architekten Adolf Loos als Kulturphilosophen<br />
in Form von Vorträgen und Essays<br />
sein ganzes Leben lang. Wesentliche,<br />
sehr persönliche Auslöser für seine<br />
diesbezüglichen Auseinandersetzungen<br />
waren seine Essgewohnheiten und seine<br />
Hassliebe zu Wien und den Wienern. sein<br />
Kampf gegen die Vorliebe der Wiener für<br />
Marillenknödel und Einbrenn ist legendär.<br />
Besonders hoch schätzte Loos hingegen<br />
die englischen und französischen Esssitten.<br />
Ein einleitender Aufsatz von Loos-<br />
Kenner und Herausgeber Markus Kristan<br />
über den welt berühmten Architekten und<br />
seine Ansichten übers Essen komplettieren<br />
dieses Buch, das zahlreiche originaltexte<br />
des Architekten zum thema versammelt.<br />
Es ist nicht nur der „köstlich“ aufbereitete<br />
inhalt dieser Loos-schriftstücke,<br />
der Gusto auf mehr macht, insbesondere<br />
auch die hübsche Gestaltung lädt zum<br />
schmökern ein. Und zum sammeln, denn<br />
die journalistischen Loos-Werke wurden in<br />
einer Reihe herausgegeben und behandeln<br />
themen wie „Warum Architektur keine<br />
Kunst ist“, „Wie man eine Wohnung<br />
einrichten soll“ oder „Warum ein Mann gut<br />
angezogen sein soll“. Alle Bände sind mit<br />
praktischen Lesebändchen versehen. Darüber<br />
hinaus sind über Loos im Metroverlag<br />
erschienen: „Änderungen sind der Zeit<br />
vorbehalten“, „Wiener Verhältnisse“ oder<br />
von Peter stuiber ein Buch für Loos-Einsteiger,<br />
in gleicher Aufmachung passend<br />
zur oben genannten Loos-Reihe: „Maßgeschneidert<br />
modern“.<br />
Auch über seinen Zeitgenossen erscheint<br />
demnächst ein Buch – „<strong>Gustav</strong> <strong>Klimt</strong> und<br />
Wien“ –, das sich mit der leidenschaftlichen<br />
Beziehungsgeschichte zwischen<br />
<strong>Klimt</strong> und seiner Geburtsstadt von seinen<br />
Lebzeiten bis heute beschäftigt. bk ❍<br />
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