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Gustav Klimt - Auslandsösterreicher-Weltbund

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Portrait<br />

Der Tod eines Außenseiters<br />

Georg Kreisler – Kabarettist, Komponist, Schriftsteller und Satiriker – ist am 22. November<br />

2011 in Salzburg gestorben. Michael Mössmer<br />

eorg Kreisler, einer der wohl schil-<br />

G lerndsten <strong>Auslandsösterreicher</strong> des<br />

letzten Jahrhunderts, wurde am 18. Juli<br />

1922 als sohn eines Rechtsanwalts in<br />

Wien geboren, wo er auch das Gymnasium<br />

besuchte und Musikunterricht nahm. Wie<br />

unzählige andere auch musste die Familie<br />

1938 emigrieren und entschied sich für<br />

Hollywood. Zwischen 1942 und 1945 war<br />

Kreisler im amerikanischen Mili tärdienst,<br />

kam nach Europa und verfasste hier<br />

shows für soldaten.<br />

1945 kehrte er – als mittlerweile amerikanischer<br />

staatsbürger – nach Hollywood<br />

zurück und arbeitete wieder beim Film.<br />

Wenig später, 1946, zog es ihn nach New<br />

York, wo er als interpret seiner Chansons<br />

in Nachtlokalen auftrat und später auch<br />

auf tourneen in vielen Bundesstaaten<br />

sein Publikum begeisterte.<br />

Rückkehr nach Wien<br />

Neun Jahre sollte es dauern, bis Kreisler<br />

wieder nach Wien zurückkehrte, und er trat<br />

vorwiegend in der von Gerhard Bronner (er<br />

kam schon 1948 nach Wien zurück)<br />

gepachteten „Marietta-Bar“ auf, aus der<br />

später die legendäre „Fledermaus“ werden<br />

sollte – Heimat des „Kabarettisten-trios“<br />

Bronner, Carl Merz und Helmut Qualtinger.<br />

1956 pachteten Kreisler und Bronner gemeinsam<br />

das „intime theater“ in der Liliengasse,<br />

wo sie mit Carl Merz, Helmut Qualtinger,<br />

Peter Wehle, Louise Martini u. a. das<br />

„Blattl vor’m Mund“ herausbrachten.<br />

schallplattenaufnahmen folgten.<br />

Große Karriere – aber im Ausland<br />

1958 übersiedelte er mit seiner damaligen<br />

Ehefrau topsy Küppers nach München<br />

und gab mit ihr Chansonabende. 1962 bis<br />

1976 lebten sie wieder in Wien. Kreisler<br />

schrieb während dieser Jahre auch eine<br />

Reihe von theaterstücken und gestaltete<br />

gemeinsam mit topsy Küppers „Die heiße<br />

Viertelstunde“ im oRF-Fernsehen.<br />

Der Vielseitige<br />

Neben rund 500 Liedern schrieb er aber<br />

auch Romane, Gedichte, Kurzgeschichten<br />

und opern (2000: „Der Aufstand der<br />

Georg Kreisler und Barbara<br />

Peters waren 2010/2011 auf<br />

tournee mit der szenischen<br />

Lesung „Anfänge oder Zufällig<br />

in san Francisco“.<br />

schmetterlinge“, 2009: „Das Aquarium<br />

oder Die stimme der Vernunft“).<br />

im Herbst 2009 stellte Kreisler in Hamburg<br />

seine Autobiografie „Letzte Lieder“<br />

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