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Vereinschronik 1985-1995 - TTVg Schwerte

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2<br />

Vorwort<br />

Seit sechs Jahrzehnten haben die <strong>Schwerte</strong>r Tischtennisspieler einen festen<br />

Platz im Sportleben der Ruhrstadt. Trotz aller Höhen und Tiefen gehörten sie<br />

nach der Leistungsstärke fast ständig zu den Besten in <strong>Schwerte</strong> und<br />

machten sich darüber hinaus auch in der nahen und weiten Umgebung<br />

einen guten Namen. In sechs Jahrzehnten gab es aber auch eine bewegte<br />

Vereinsgeschichte, sind von den „Männern der ersten Stunde" nur noch<br />

wenige dabei, wechselten Vorstände, gab es Auf- und Abstiege, spielten<br />

Material und Regeländerungen sowie Trainings- und Wettkampfstätten, die<br />

mehrfach wechselten, eine große Rolle. Dank zu sagen ist an dieser Stelle<br />

all den vielen Vorstandsmitgliedern und Helfern, die in einer so langen Zeit<br />

die Voraussetzung schufen, dass die Aktiven ihre Sportart erfolgreich<br />

ausüben konnten. Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, langjähriges Mitglied in der<br />

<strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong>, hatte zum 40-jährigen Jubiläum <strong>1985</strong> eine umfangreiche<br />

Dokumentation zusammengestellt und daraus eine ausführliche<br />

Vereinsgeschichte geschrieben. Die nächsten 10 Jahre bis zum großen 50-<br />

jährigen Jubiläum <strong>1995</strong> wurden von den Aktiven Klaus Maraun und<br />

Sebastian Sauer dargestellt. Die Chronik wurde für die Jahre 1996 bis heute<br />

von Klaus-Peter Dürholt ergänzt. Ihnen allen gebührt das Verdienst, einen<br />

fast lückenlosen Bericht über 60 Jahre Tischtennis in <strong>Schwerte</strong> erstellt zu<br />

haben.<br />

Der Vorstand der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> 1945/47 Jörg Reichel/1. Vorsitzender im Jahre 2006


Tischtennis in der Stunde Null<br />

Die Spuren des Tischtennis-Sports in <strong>Schwerte</strong> führen in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurück.<br />

3<br />

Auch in der Ruhrstadt zählte das Spiel als Ableger vom Rasentennis zum Freizeitvergnügen besserer<br />

Kreise. Nachdem zu Anfang dieses Jahrhunderts Tischtennis ein großstädtisches Kaffeehaus-<br />

Vergnügen gewesen war, hielt sich die Verbreitung als Wettkampfsport vor 1939 allerdings noch in<br />

engen Grenzen. Popularisiert wurde Tischtennis als Sport durch die Wehrmacht und die<br />

paramilitärischen Jugendverbände im Dritten Reich. Willi Schreiner, einer der Mitbegründer von<br />

Blauweiß <strong>Schwerte</strong>, erinnert sich: Wir hatten damals (1945) schon als Soldaten Tischtennis gespielt. In<br />

der Sportschule der Marine spielten wir es als Ausgleich. Regelrechte Mannschaften wurden innerhalb<br />

der Garnison gebildet. So trat ich für die Garnisonsmannschaft Wesermünde (Bremerhaven) an.<br />

Eine weitere Förderung fand der TT-Sport durch die Engländer. Sie favorisierten das Spiel und ließen<br />

es nach Kriegsende unter kriegsgefangenen Deutschen zu. Die britische Besatzungsmacht spielte für<br />

die Gründung eines Tischtennis-Vereins noch eine wichtigere Rolle. Sie schaffte erst einmal die<br />

Voraussetzung für die Vereinsgründung. Am 11. August 1945 lockerten die Briten für Groß-Dortmund<br />

das Verbot unpolitischer Vereinigungen. Der organisierte Sport wurde wieder zugelassen. Ein genaues<br />

Datum für die Gründung des Tischtennis-Clubs Blauweiß <strong>Schwerte</strong> ist allerdings nicht mehr zu<br />

ermitteln. 1960 heißt es in einem Rückblick, dass man sich im November 1945 in der Gaststätte Feit in<br />

der Teichstraße traf. Der dort versammelte Kreis wählte einen ersten Vorstand mit Willi Maibom als<br />

erstem Vorsitzenden, Anton Homann als Geschäftsführer (in Anton Homanns Friseursalon sollen die<br />

Pläne zur Gründung des Vereins geschmiedet worden sein), Willi Schreiner als Sportwart und Erwin<br />

Schröder als Kassierer. Als Tisch stand eine Leihgabe des Apothekers Füsting aus der Adler-<br />

Apotheke zur Verfügung.<br />

Die beiden Gründungsmitglieder Anton Homann und Willi Schreiner werden<br />

von „Hanne" Sukowski, dem damaligen Vereinsvorsitzenden, beim 25jährigen Jubiläum geehrt.


Im Winter 1945/46 fand die erste offizielle Begegnung zwischen Blauweiß <strong>Schwerte</strong> und dem SC<br />

Hennen statt. Die <strong>Schwerte</strong>r stellten den Tisch, den sie mit einem Holzvergaser über die Ruhr-<br />

Notbrücke nach Hennen transportierten. Die Hennener sorgten für die Verpflegung, die in der<br />

Nachkriegszeit äußerst knapp war. Sportvereine nutzten immer wieder die Gelegenheit zu<br />

4<br />

„Kartoffelspielen" auf dem Lande. So auch die Blauweißen, die in der Aufstellung Schreiner, Maibom,<br />

Homann, Elksnat und Reiber in Hennen mit 8:1 gewannen.<br />

1946/47 nahm erstmals eine <strong>Schwerte</strong>r TT-Mannschaft an Punktespielen teil. Blauweiß firmierte<br />

mittlerweile als Abteilung des allein von den Briten zugelassenen <strong>Schwerte</strong>r Großvereins VfL 1868, der<br />

ältere <strong>Schwerte</strong>r Sportvereine wie die zwei Fußballvereine und die <strong>Schwerte</strong>r Turnerschaft mit<br />

umfasste. VfL wurde in die 2. Kreisklasse Dortmund eingereiht. Schon im ersten Jahr schafften die<br />

VfLer den Sprung von der zweiten in die erste Kreisklasse. Zwischenzeitlich hatte man eine Heimat im<br />

Saale Stadermann (Ecke Hüsing-/Kleppingstraße, heute abgerissen) gefunden. Die junge TT-<br />

Abteilung feierte am 2. März 1947 ihren ersten großen Erfolg. Willi Schreiner wurde in der Gaststätte<br />

Neuhaus in Asseln bei den ersten Dortmunder Stadtmeisterschaften Sieger im Einzel und Doppel der<br />

Herren-B-Konkurrenz.<br />

Paradoxerweise begünstigten die Notzeiten des Jahres 1947 den weiteren Aufschwung des TT-Sports<br />

in <strong>Schwerte</strong>. Der Hunger trieb nämlich Spieler aus der unterversorgten Industriestadt Dortmund in die<br />

südliche Umgebung der Stadt, wo die Landwirtschaft nicht mehr so weit entfernt war. Die Dortmunder<br />

Graute, Vorbusch und Brinkmann spielten 1947/48 für VfL 1868 und aßen sich in <strong>Schwerte</strong> satt.<br />

Zusammen mit Berg, Maibom, Schreiner und Kreidt errangen sie die Meisterschaft der 1. Kreisklasse.<br />

Die 1. Mannschaft von VFL <strong>Schwerte</strong> 1948: Maiborn, Graute, Vorbusch,<br />

Berg, Brinkmann, Kreidt, Schreiner, Flormann (von links)


5<br />

Im gleichen Jahr feierte die Jugendarbeit in <strong>Schwerte</strong> einen ersten Achtungserfolg. Leutert belegte bei<br />

den Jugendkreismeisterschaften Ende Januar den zweiten Platz hinter Ebert (Aplerbeck 09).<br />

1947/48 war auch das Spieljahr, in dem erstmals eine Mannschaft der TT-Abteilung von TuS<br />

<strong>Schwerte</strong>-Ost antrat. Geburtsort dieser Abteilung war die Backstube der Bäckerei Herdickerhoff.<br />

Neben dem Sohn des Hauses waren seit 1945 Willi Elksnat (der auch beim ersten Spiel von Blauweiß<br />

dabei war), „Schlauch" Möller, Günter Körner, Werner Lutter und Helmut Jacobi regelmäßige Gäste in<br />

diesem privaten Klub. Er meldete sich am 1.2.1947 als offizielle Sparte bei TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost und<br />

beim TT-Kreis Dortmund an. Spiellokal wurde das Kasino des Eisenbahnausbesserungswerkes am<br />

<strong>Schwerte</strong>r Ostbahnhof. Gleich im ersten Jahr der Teilnahme an Punktespielen errangen die Östlichen<br />

die Meisterschaft der 2. Kreisklasse und stiegen ungeschlagen auf. Die Meistermannschaft spielte mit<br />

Körner, Dorenkamp, Lutter, Dickmann, Möller und Hülsmann.<br />

Um NRW-Titel 1948 im Freischütz<br />

Im Mai 1948 war <strong>Schwerte</strong> gleich zweimal Schauplatz großer Tischtennis-Ereignisse. Im Kasino<br />

<strong>Schwerte</strong>-Ost fanden am 9.5. die Westfälischen Gaumeisterschaften statt. Krämer aus Bielefeld<br />

gewann im Herren-Einzel vor Klüner (Hamm), HiIlenkötter/Runkehl siegten im Herrendoppel vor<br />

Müller/Krämer (alle Bielefeld). Frl. Eßling aus Münster entschied das Dameneinzel für sich. 14 Tage<br />

später sah der <strong>Schwerte</strong>r Freischützsaal, einer der größten Flächen ohne Kriegsschäden und<br />

kultureller Mittelpunkt von Groß-Dortmund nach dem Kriege, die Landesmeisterschaften von<br />

Nordrhein-Westfalen. Es waren die ersten Titelkämpfe im jungen Land NRW überhaupt! Hoffmann aus<br />

Bonn gewann das Herren-Einzel vor Schlaaf (Steele), dem späteren langjährigen Generalsekretär des<br />

DTTB. Im Herrendoppel siegte Schlaaf zusammen mit Scheffler, dem Ehrenvorsitzenden des TT-<br />

Bezirks Arnsberg. Capellmann (Aachen) siegte im Einzel und Doppel der Damen. Organisator dieser<br />

1. Westdeutschen Meisterschaft war Jupp Flormann, Sportwart des VfL und Kassierer im<br />

Landesverband. Er holte auch den WTTV nach <strong>Schwerte</strong>.<br />

DM 1950: Platz 9 für Günter Kebekus<br />

Aus dem Spieljahr 1948/49 fehlen weitgehend die Unterlagen; private Aufzeichnungen schweigen, die<br />

<strong>Schwerte</strong>r Zeitung" erschien erst im Herbst 1949 wieder. Fest steht nur, dass sowohl VfL als auch TuS<br />

Ost die Zugehörigkeit in den neuen Spielklassen halten konnte. Neben diesen beiden Vereinen<br />

begann 1948 im übrigen ein weiterer <strong>Schwerte</strong>r Verein mit dem TT-Sport. DJK Viktoria <strong>Schwerte</strong> nahm<br />

mit zwei Mannschaften in den Jugendkraft-Spielklassen teil. Die erste Mannschaft spielte lange eine


dominierende Rolle in der Gauliga. Aus den Reihen der Viktoria wechselten 1950 Ferdi Schmitz und<br />

Josef Schmitt zu TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost. Besonders gefördert wurde am Ausgang der 1940er Jahre die<br />

Jugend- und Breitenarbeit. Beim VfL baute Dr. Engelke eine Altherrenmannschaft auf. Jetzt begann<br />

6<br />

die große Zeit der Jugendlichen Kebekus, Förster, Schriewer. Kebekus wurde schon 1948 Dortmunder<br />

Jugend-Kreismeister. Auf Seiten von TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost hießen dieTalente Angelkorte, Fischer und<br />

Risse. Es erstaunt nicht, dass bei der Jugendkreismeisterschaft von Dortmund im November 1949 aus<br />

einem 128er-Feld die Endspielteilnehmer Günter Kebekus (VfL) und Walter Angelkorte (TuS)<br />

hervorgingen. Kebekus, zugleich Doppelkreismeister mit Schriewer, verteidigte seinen im Vorjahr<br />

gewonnenen Titel erfolgreich und begann einen Siegeszug. Er wurde auch Jugendbezirksmeister und<br />

überstand auch die Qualifikationen auf westdeutscher Ebene. Für April 1950 nominierte ihn der WTTV<br />

zu den Deutschen Meisterschaften in Speyer. Dort kam Kebekus auf Platz 9. Der legendäre Conny<br />

Freundorfer (TSV Milbertshofen), später oftmaliger Deutscher Meister, belegte bei der gleichen<br />

Veranstaltung den 3. Platz.<br />

1949/50 trat VfL mit 3 Herren-, 2 Jugendmannschaften und einer Damenmannschaft an. TuS spielte<br />

mit 2 Herrenmannschaften und einer Jugendmannschaft. In beiden Vereinen rückte die Jugend in die<br />

höchste Herrenmannschaft - und beide Teams stiegen auf! VfL schaffte hinter SV Hohenlimburg<br />

(damals mit Kreinberg und Teuscher an den oberen Brettern) den Sprung von der Bezirksklasse in die<br />

Gauliga. Lange kämpfte der VfL mit Borussia Dortmund um den zweiten Platz. Als im Saal<br />

Stadermann der BVB vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse mit 5:4 bezwungen werden konnte,<br />

winkte erstmals der Aufstieg in die Gauliga. In der Rückrunde "marschierte" die junge Mannschaft mit<br />

Berg, Kebekus, Leutert, Bloch, Nies und Förster (Brett 1-6) und gestattete sich nur eine Niederlage<br />

gegen Meister Hohenlimburg, als Platz 2 und damit der Aufstieg längst feststanden. Gegen den<br />

Meister unterlag VfL mit 4:5; gespielt wurde damals bei drei Gewinnsätzen in sechs Einzeln und drei<br />

Doppeln. VfL 11 mischte mit Schreiner, Dr.Engelke, Rubel, Müller, Rormann und Fiedler in der 1.<br />

Kreisklasse Dortmund mit. Die neugegründete Damenmannschaft (Frl. Röseler, Frau Gorholt, Frau<br />

Dieckmann, Frl. Denninghaus, Frau und Frl. Lips) rangierte in der Dortmunder Damenkreisklasse auf<br />

Rang 3.<br />

Zur gleichen Zeit gelang der verjüngten 1. Herrenmannschaft von TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost mit Fischer,<br />

Angelkorte, Dickmann, Dorenkamp, Risse und Säcker der Aufstieg in die Bezirksklasse.


7<br />

TuS <strong>Schwerte</strong> Ost: Aufsteiger zur 1. Kreisklasse 1949 mit Möller. Körner,<br />

Dickmann, Lutter und Dorenkamp (stehend von links), kniend Hülsmann<br />

Ortskämpfe zwischen TuS und Blauweiß<br />

1950/51 startete VfL <strong>Schwerte</strong> als ranghöchste <strong>Schwerte</strong>r Sportmannschaft in der Gauliga Westfalen.<br />

Gleich zu Beginn der Spielzeit sicherte sich der VfL die Pokalmeisterschaft des Kreises Dortmund. Die<br />

Gauliga allerdings konnte er nicht halten. Mit nahezu unveränderter Aufstellung (Berg, Kebekus,<br />

Leutert, Bloch, Schriewer, Förster) stand man gegenüber Mannschaften wie VfL und SSV Hagen, TSG<br />

Herdecke und TTC Unna auf verlorenem Posten. Zwar schlug VfL den Mitaufsteiger SV Hohenlimburg<br />

mit 11:5 (im Dietze-Paarkreuzsystem) und demonstrierte so ansteigende Form, doch fand sich VfL am<br />

Ende als einer von vier Absteigern (unter 10 Mannschaften) wieder. TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost (in gleicher<br />

Besetzung wie im Aufstiegsjahr) mischte erfolgreich in der Bezirksklasse gegen SV Merklinde, TTC<br />

Wickede, TTC Schwelm, TuS Eving-Lindenhorst mit. Der Breitensport feierte Erfolge, denn die „1b-<br />

Mannschaft" von VfL, die Vorspiele zur Gauliga austrug, wurde außerhalb der Punktewertung mit<br />

Schreiner, Sinn, Müller und Dr. Funke durch ein 9:7 gegen Westfalia Somborn Dortmunder<br />

Stadtmeister der unteren Mannschaften. VfL II rangierte auf Platz 4 der 1. Kreisklasse Dortmund.<br />

Größter Einzelerfolg dieser Saison: Karl-Heinz Förster wurde Dritter der Jugendkreismeisterschaften.<br />

Das Jahr 1951/52 brachte in der Bezirksklasse Südwestfalen erstmals <strong>Schwerte</strong>r Ortskämpfe<br />

zwischen TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost und dem 1. TTC Blauweiß <strong>Schwerte</strong> 1945 (seit dem 27. September 1951<br />

aus dem VfL <strong>Schwerte</strong> ausgegliedert). Leider ist nur Ergebnis und Bericht vom Hinspiel zwischen<br />

Blauweiß und TuS überliefert. Am 10. Oktober 1951 siegte Blauweiß mit 11:5. Für Blauweiß traten in<br />

dieser Saison Kebekus, Förster, Leutert, Berg, Schriewer, Bloch und Sinn sowie in der Rückrunde der<br />

junge Franz Hofschulte an. Auf <strong>Schwerte</strong>-Oster Seite spielten u.a. Angelkorte, J.Schmitt, Kordel,<br />

Säcker und Dickmann. Meister wurde im übrigen Friesen Haspe, gegen den Blauweiß immerhin ein<br />

8:8 erreicht hatte. Am Ende der Saison erklärten Kebekus und Förster ihren Rücktritt bei Blauweiß.<br />

Beide wollten in der kommenden Spielzeit bei TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost spielen.


8<br />

Von den beiden <strong>Schwerte</strong>r Vereinen hatte daher 1952/ 53 TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost die besseren Aussichten<br />

in der Bezirksklasse. Kebekus, Säcker, Kordel, Förster, Dyckmanns und J. Schmitt peilten Platz 2<br />

hinter der überragenden Reserve von SSV Hagen an, der sie zu Hause mit 3:9 unterlegen waren.<br />

Schließlich überflügelte aber SuS Menden 09 (mit Meyer) die Östlichen. Blauweiß kämpfte in der mit<br />

TV Lichtenplatz, Saxonia Lendringsen, TTC Unna 11, TV Holzen-Bösperde, Fichte Hagen, VfL Hagen,<br />

Friesen Haspe II besetzten Klasse lange gegen den Abstieg. Beim 9:3 in der Rückrunde deuteten sich<br />

ausgerechnet gegen den Lokalrivalen TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost wieder aufsteigende Tendenzen an. Dabei<br />

deklassierte Hoffschulte, der später mit der westdeutschen Jugendauswahl nach Schweden reiste,<br />

Kordel mit 21:3, 21:4.<br />

Ganz anders verlief die Saison 1953/54. Blauweiß hatte gegenüber TuS Ost nun die besseren Karten.<br />

Förster und Kebekus kehrten zu ihrem Stammverein zurück.<br />

Blauweiß <strong>Schwerte</strong> 1953: oben Förster, Kebekus, Schreiner,<br />

Leutert, unten Hoffschulte, Kleine (jeweils von links)<br />

Das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Lokalrivalen drehte sich wieder um. Am 28. Oktober 1953<br />

erwartete Blauweiß als ungeschlagener Tabellenführer die Östlichen. Kebekus, Schriewer, Förster,<br />

Leutert, Hoffschulte und Sinn gewannen mit 9:4 gegen Dickmann, Bracht, Säcker, Dyckmanns,<br />

Schmitt und Schmitz. Die „<strong>Schwerte</strong>r Zeitung" bescheinigte den Blauweißen die bessere<br />

Spielübersicht, gute Nerven und die größere Erfahrung. Ganz souverän wurde Blauweiß mit 32:0<br />

Punkten vor Eintracht Dortmund, TTC Hörde und TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost Meister der Bezirksklasse.<br />

Wiederum war der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse geglückt.<br />

Weitere Triumphe feierte Blauweiß in Einzelwettbewerben: Günter Kebekus wurde Vizemeister bei den<br />

Kreismeisterschaften in der Herren-A-Klasse, Franz Hoffschulte belegte den gleichen Platz in der<br />

Jugendklasse. Die „Alten Herren" der Blauweißen (Berg, Schreiner, Sinn, Voß, Pozorski) belegten<br />

Platz 1 im Kreis Dortmund, die Reserve kehrte in die 1. Kreisklasse Dortmund zurück. Das<br />

prestigegeladene Jugendduell zwischen Blauweiß und TuS endete mit 10:6 für BW. Beim Verein aus<br />

der Stadtmitte sorgte das neue Klubheim in der Mülmkestraße für neuen Aufschwung. Jetzt spielten<br />

neben drei Herrenmannschaften zwei Jugendmannschaften und eine Damenmannschaft. TuS stellte<br />

zwei Herren- und eine Jugendmannschaft. Josef Schmitt und Helmut Jacobi zogen am 11.1.1954 die<br />

ersten <strong>Schwerte</strong>r Stadtmeisterschaften (offen bis zur Bezirksebene) auf. 200 Teilnehmer traten im


Kasino am EAW an. Blauweiß glänzte mit zwei Siegen durch Hoffschulte in der Jugend- und Sinn in<br />

9<br />

der Herren-C-Klasse und zahlreichen guten Plazierungen. Der Gastgeber verbuchte nur einen zweiten<br />

Platz von Herbert Schmitt im Schülereinzel.<br />

Drei Jahre Oberliga<br />

Zur Vorbereitung auf die Liga Saison 1954/55 verpflichtete die Vereinsführung von Blauweiß den<br />

Oberligaspieler Gerd Topp aus Hagen als Trainer. Als Sparringspartner gastierte u. a. SD Grafica<br />

Belgrad mit den Weltklassespielern Vogrinc und Uzorinas in der Ruhrstadt. Insgesamt bereiteten sich<br />

die <strong>Schwerte</strong>r durch eine Serie von 15 Testspielen auf die Ligaspiele vor. Angesichts einer solchen<br />

Vorbereitung verlief der Start in die Liga enttäuschend. Denn gegen TTC Blau-Gold Barmen gab man<br />

einen Punkt beim 8:8 ab. Danach kam die Mannschaft, die mit Kebekus, Förster, Winkler, Naujoks,<br />

Hoffschulte und Schriewer startete, immer besser in Form. SV Vohwinkel, Aplerbeck09, FC Schwelm,<br />

SuS Menden 09, Fortuna Dortmund, TV Lichtenplatz und schließlich TuS Iserlohn wurden klar<br />

distanziert. Mit dem 9:4 im letzten Spiel gegen TuS Iserlohn am 31.3.1955 stand Blauweiß als Meister<br />

und Aufsteiger zur Oberliga fest, obwohl Winkler zur Rückrunde abwanderte. Schoen ersetzte ihn<br />

vollwertig. In der Besetzung Säcker, Dickmann, Dyckmanns, J. Schmitt, Schmitz, Bretschneider stieg<br />

TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost aus der Bezirksklasse ab, während die Reserve um Dieter Bock mit wechselndem<br />

Erfolg in der 2. Kreisklasse mitwirkte. Erstmals gewannen die Jugendlichen von TuS Ost unter der<br />

Regie von J. Schmitt mit 6:4 gegen Blauweiß.<br />

Der 1. TTC Blauweiß <strong>Schwerte</strong> trat 1955/56 in der damals noch zweigleisigen Oberliga Westan. In der<br />

Gruppe Westfalen waren die Gegner FC Schalke 04, ESV Rheine, TTC Wiedenbrück, TTC Asseln,<br />

ETuS Wanne, TTV Metelen, Preußen Horstmar, VfL und SSV Hagen. Für Blauweiß spielten mit<br />

Kebekus, Förster, Naujoks, Schriewer, Hoffschulte und Leutert ausschließlich Eigengewächse.


10<br />

Gönnerkarte für den Oberligisten 1. TTC Blauweiß <strong>Schwerte</strong>, später: <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> 1945/47<br />

Gleich der September bescherte Günter Kebekus einen der größten Erfolge seiner Laufbahn. Er wurde<br />

Dortmunder Kreismeister in der Herren-A-Klasse. Wie stark Kebekus zu jener Zeit war, zeigte er im<br />

Januar 1956 beim Gastspiel des spanischen Meisters FC Barcelona. Er bezwang Gadea, den<br />

Einzelmeister seines Landes. In den Punktespielen des Jahres 1955/56 orientierte sich Blauweiß eher<br />

am Tabellenende. Mit 12:24 Punkten und einem Punkt Vorsprung erreichte man vor ETuS Wanne und<br />

ESV Rheine das rettende Ufer. Entscheidend war, dass die späteren Absteiger je zweimal geschlagen<br />

wurden, ein 9:4 gegen Wiedenbrück sowie zwei 8:8-Unentschieden gegen Schalke und Horstmar<br />

kräftigten die <strong>Schwerte</strong>r Gesamtbilanz. Deftige 2:9Niederlagen gegen die Spitzenklubs TTV Metelen,<br />

VfL Bochum und TTC Asseln verdeutlichen allerdings den Abstand zur Spitze. TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost<br />

wetzte die Scharte des Abstiegs sogleich wieder aus und stieg als Meister der 1. Kreisklasse<br />

Dortmund auf in die Bezirksklasse. Das Duell zwischen den beiden Jugendabteilungen ging<br />

unentschieden aus. TuS Ost gewann. in der 1. Serie (9:4), Blauweiß in der 2. Serie (9:5). Die Östlichen<br />

rangierten schließlich als Dritter direkt vor Blauweiß, aber hinter TTC Asseln und Polizei Dortmund. Die<br />

Jugend von <strong>Schwerte</strong>-Ost spielte in diesem ihrem erfolgreichsten Jahr mit Kneiding, Schaaf, Klein,<br />

Hartmann, Langer und H. Schmitt (von Brett 6 bis 1).<br />

1956/57 gelang es Blauweiß <strong>Schwerte</strong> erneut, sich im westdeutschen Oberhaus zu behaupten. Mit<br />

11:25 Punkten besaß man einen sicheren 4-Punkte-Vorsprung vor TTC Wiedenbrück und FC Schalke<br />

04. Als am 4.3.1957 Kebekus, Förster, Naujoks, Schoen, Hoffschulte und Schriewer ein 8:8 aus<br />

Wiedenbrück mitbrachten, war der Klassenverbleib unter Dach und Fach. Wiederum wechselten Licht<br />

und Schatten in der Oberliga. Gegen Schalke und Wiedenbrück wurden sieben von acht möglichen


11<br />

Pluspunkten eingefahren. Gegen SV Brackwede ließ Blauweiß einem 1:9 im Hinspiel ein 9:5 zu Hause<br />

folgen, gegen Preußen Horstmar ein 9:6 nach einer 2:9-Auswärgtsniederlage. TTC Asseln ließ auch<br />

1956/57 beim 3:9 den Blauweißen keine Chance, ebenso RW Bottrop (1:9) und VfL Bochum (3:9).<br />

Gegen Bochums Spitzenspieler Berni Vossebein feierte Karl-Heinz Förster den größten Einzelerfolg<br />

seiner Laufbahn. Er drang bis ins Finale der Bezirksmeisterschaften vor und unterlag erst dort gegen<br />

Vossebein mit 1:3 Sätzen. Im Doppel revanchierten sich die <strong>Schwerte</strong>r dann. Kebekus/Förster wurden<br />

gegen Vossebein/Nöller Bezirksmeister. In der Besetzung Schriewer, Scherff, Bräuer, Tanas, Hudek,<br />

Kebekus II stieg die Blauweiß-Reserve zur 1. Kreisklasse Dortmund auf.<br />

TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost nahm im Jahr nach dem Wiederaufstieg einen 6. Platz in der Bezirksklasse ein.<br />

Dyckmanns, Holbein, H. Schmitt, Risse, Dickmann, Bretschneider und J. Schmitt erkämpften diesen<br />

achtbaren Mittelplatz. In der Jugendkreisklasse schob sich Blauweiß in den Gruppenspielen vor TuS<br />

Ost auf den 2. Platz hinter der übermächtigen Jugend von TTC Asseln I vor. Hinter zwei Asselner<br />

Mannschaften errang die BW-Jugend den 3. Rang auf Kreisebene. Nach 1954 wurden 1956 in<br />

<strong>Schwerte</strong>-Ost abermals bezirksoffene Stadtmeisterschaften ausgetragen. Höhepunkt des Jahres 1956<br />

aber war der Auftritt der schwedischen Nationalmannschaft bei Blauweiß <strong>Schwerte</strong>. Kebekus und<br />

Förster bezwangen sensationellerweiser die schwedische Nr. 3 Lundquist.<br />

Die letzte Bezirksklassen-Mannschaft von TuS <strong>Schwerte</strong> Ost 1955/56:<br />

Dyckmanns, Dickmann, Risse, Herbert Schmitt, Holbein,<br />

Josef Schmitt und Bretschneider (von links)


Spielerpässe: Dyckmanns, Hoffschulte, Risse<br />

Fusion 1957: die <strong>TTVg</strong> entsteht<br />

Seit August 1957 gingen Blauweiß <strong>Schwerte</strong> und TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost einen gemeinsamen Weg. Die<br />

12<br />

Hallenprobleme beider Vereine führten zur Fusion. Unter den Namen Tischtennis-Vereinigung <strong>Schwerte</strong><br />

1945/47 nahmen 1957/58 drei Herren- und zwei Jugendmannschaften den Spielbetrieb auf. Im<br />

Mittelpunkt stand natürlich die Oberligamannschaft, die mit Rege, Münch und Block drei neue Spieler<br />

neben Kebekus, Förster, Naujoks und Hoffschulte aufbieten konnte, aber nicht mehr zu der<br />

Geschlossenheit früherer Jahre zurückfand. Anfangs gingen drei Spiele gegen Preußen Horstmar, ESV<br />

Hamm und VfL Hagen mit 6:9 bzw. 5:9 knapp verloren. Gegen VfL Bochum erreichte die <strong>TTVg</strong> mit 4:9<br />

das beste Ergebnis seit Jahren. Kebekus schlug den damaligen deutschen Vizemeister Vossebein mit<br />

21:17 im 3. Satz. Doch danach war die Moral der <strong>Schwerte</strong>r gebrochen, zumal Förster und Rege lange<br />

durch Verletzungen ausfielen. Gegen Borghorst, Brackwede, Bottrop und TTV Metelen verlor <strong>TTVg</strong> in<br />

deprimierender Form. Ohne einen Zähler gewonnen zu haben, stieg <strong>TTVg</strong> aus der Oberliga ab. Nur noch<br />

einmal ließ man Spielkunst der Vorjahre aufblitzen, als im Pokal nach Siegen über Bottrop (5:2) und VfL<br />

Hagen (5:1) das westdeutsche Pokalfinale erreicht wurde. Damit war aber auch das Kapitel Oberliga für<br />

die <strong>TTVg</strong> beendet. Besser erging es der Reserve des Fusionsvereins in der Bezirksklasse. Mit Holbein,<br />

Dyckmanns, Kebekus II, Risse, Reuter, Hudek, Babilon und H. Schmitt hielt man die Bezirksklasse.<br />

Intensiviert wurde unter Josef Schmitt die Jugendarbeit. Die 1. Jugend belegte hinter Preußen Horstmar<br />

Rang 2 in den Gruppenspielen und qualifizierte sich für die Kreisend-runde. Dort blieb aber die junge<br />

Sechs mit Kneiding, Stöber, Mendel, Schaaf, Klein und Decker stecken. Gegen TTC Asseln, Preußen


Horstmar und TBV Mengede gab es drei Niederlagen mit 3:9,4:9 bzw. 5:9. Im Juni 1958 wurde Klaus<br />

Mendel Dortmunder Stadtmeister im Schülereinzel und mit Ernst Stöber Erster im Doppel.<br />

13<br />

J. Schmitt führt Jugend zum Erfolg<br />

1958/59 hatte sich der Landesligist <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> in seiner Klasse mit SSV Hagen, Wuppertaler SV, SF<br />

Siegen, Saxonia Hagen, TTC Gellinghausen, SW Wuppertal, TuS Iserlohn, FC Schwelm, VfL Hagen und<br />

Aplerbeck 09 auseinander zu setzen. Lange Zeit rangierte <strong>TTVg</strong> (Kebekus, Förster, Hoffschulte, Block,<br />

Dyckmanns, Naujoks) auf Platz 2 hinter dem SSV Hagen, dann fehlten beim 2:9 gegen den Wuppertaler<br />

SV die Nerven. Die Vizemeisterschaft und damit die Aufstiegsspiele zur Oberliga wurden um zwei Punkte<br />

verfehlt. Die Reserve spielte mit Hudek, Babilon, H. Schmitt, Reuter, Kebekus II, Schmitz im oberen<br />

Drittel der Bezirksklasse, u. a. gegen TV Arnsberg, TTC Marsberg, KF Siedlinghausen, TV Hüsten und<br />

TuS Iserlohn 11. Die größten Erfolge gelangen der 1. Jugendmannschaft. Schon in der Vorrunde der<br />

Punktespiel gelang endlich der erste Sieg gegen den Erzrivalen TTC Asseln. Mit 9:3 fiel der Erfolg gleich<br />

sehr deutlich aus. Im Rückspiel bezwang man Asseln gar mit 9:1 und wurde ungeschlagen Kreismeister.<br />

Bei der Endrunde der Bezirksmeisterschaften schickte die <strong>TTVg</strong> J. Schmidt, Stöber, Kneiding, Mendel,<br />

Trappe und die Gebrüder Beschmann ins Rennen. In der Vorrunde schlug diese Mannschaft den<br />

Kreismeister von Hamm und Hagen jeweils mit 9:5. Im Endspiel siegte die <strong>TTVg</strong>-Jugend gegen Post<br />

Bochum (damals mit dem jungen Wilfried Lieck) mit 9:6 und wurde erstmals Bezirksmannschaftsmeister.<br />

Auf westdeutscher Ebene stoppte erst der TTV Metelen mit 9:5 die <strong>TTVg</strong>.1958/ 59 wurde aber auch die<br />

Jugendarbeit in der Breite ausgedehnt. Neben der 2. Jugend (Reddig, Dönnebrink, Lamschik, Reichel)<br />

nahm eine 3. Jugend (Neumann, Hartenfels, Thiel, Arens, Groth) den Spielbetrieb auf. Die<br />

Kreismeisterschaften 1958 sahen Karl-Heinz Förster in<br />

Hochform. Seine „kurz gedroschenen Rückhandbälle" (<strong>Schwerte</strong>r Zeitung) eliminierten alle Gegner;<br />

zuletzt die Nr. 1 der Bezirksrangliste Witte (Horstmar) und Mönnikes (Polizei Dortmund): Förster war<br />

ein würdiger Dortmunder Kreismeister.


14<br />

Die Bezirksmeisterjugend von 1959: Schmidt. Stöber,<br />

Kneiding, A. Beschmann, Mendel, Trappe (von links)<br />

Als einer der Favoriten startete <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong>, der Ex-Oberligist, in die Ligasaison 1959/60; niemand<br />

hätte es für möglich gehalten, dass im April 1960 der Abstieg in die Bezirksklasse beschlossene Sache<br />

war. Wie kam der tiefe Fall in die Viertklassigkeit zustande? Die Klasse war in sich ausgeglichen. Mit<br />

SF Siegen, ETSV Witten, TTC Gellinghausen, TuS Iserlohn, TTC und SW Barmen, TTC Velbert,<br />

Friesen Klafeld, Aplerbeck 09 und SuS Menden 09 war die Konkurrenz wesentlich stärker als im<br />

Vorjahr. Der <strong>TTVg</strong> fehlte obendrein der abgewanderte Förster; Dyckmanns, Naujoks und Block<br />

standen in diesem Jahr ebenfalls kaum zur Verfügung. Mit der Stammbesetzung Kebekus,<br />

Hoffschulte, Schmidt, Stöber, Kneiding und Schmitz reichte es am Ende nur zum undankbaren 10.<br />

Platz. Die gute Breite der <strong>TTVg</strong> dokumentierte das Abschneiden der Reserve um Babilon, Hudek,<br />

Reuter und H. Schmitt, die gegen Fichte Hagen, Saxonia Lendringsen, TTC Marsberg und TuS<br />

Meschede einen vorderen Mittelplatz erkämpfte. Zeitweilig war die Reserve sogar Tabellenzweiter.<br />

Eine dritte Herrenmannschaft nahm den Spielbetrieb in der untersten Kreisklasse auf.<br />

Das Prunkstück des Vereins war die Jugend auch im Jahr 1959/60. Ernst Stöber, mit 16 Jahren<br />

mittlerweile in der Herrenmannschaft eingesetzt, wurde dank seines „Angriffsstakkatos"<br />

Jugendkreismeister und mit Mendel sogar gegen Lieck/Grigo (Post Bochum) Bezirksmeister. Der<br />

Bezirk Arnsberg nominierte ihn für die Westdeutschen Meisterschaften. Die 1. Jugend verteidigte ihren<br />

Titel als Bezirksmeister erfolgreich, ohne allerdings Kreismeister zu werden. Man spielte nicht mehr so<br />

souverän wie im Vorjahr und musste in der Besetzung Reddig, Trappe, Mendel, Dönnebrink, Lamschik<br />

und Thiel auf Kreisebene Borussia Dortmund den Vortritt lassen. Der direkte Vergleich fiel mit 8:8 und<br />

5:9 für die Borussen aus. Zum Heimspiel gegen die BVB-Jugend wurden im übrigen 104 Eintrittskarten<br />

verkauft! Als Kreisvizemeister qualifizierte sich die <strong>TTVg</strong>-Jugend dennoch für die Bezirkstitelkämpfe.<br />

Die Vorrunde überstanden die Schmitt-Schützlinge nach einem 8:8 gegen TTC Meschede nur dank<br />

des besseren Satzverhältnisses (21:20). Am 10.4.1960 nutzten sie dann den Heimvorteil. Mit 9:4<br />

bezwangen sie Borussia Dortmund, VfL Hagen mit 9:7. Die <strong>TTVg</strong> war wiederum Bezirksmeister. Auf


westdeutscher Ebene scheiterte sie abermals gegen TTV Metelen, nachdem man gegen<br />

15<br />

Ostwestfalenmeister Salzkotten gewonnen hatte. Unterhalb der 1. Jugend spielten weitere 15 Spieler<br />

in der. Jugendabteilung, die Schülerarbeit wurde intensiviert.<br />

1960/61 traten zwei Herrenmannschaften der <strong>TTVg</strong> in der Bezirksklasse Sauerland an. Die großen<br />

Rivalen beim Kampf um den Wiederaufstieg waren TTC Hohenlimburg, TTC Marsberg und TTC<br />

Meschede. Die Erstvertretung ließ sich auch durch eine Verletzung von Ferdi Schmitz nicht aus dem<br />

Tritt bringen und hatte schon zur Halbzeit vier Punkte Vorsprung. Nur gegen TTC Hohenlimburg verlor<br />

sie im letzten Spiel mit 3:9. Kebekus, Hoffschulte, Stöber, Schmitz, Naujoks, H. Schmitt und Kneiding<br />

schafften den sofortigen Wiederaufstieg, der um so höher zu bewerten ist, weil die<br />

Trainingsbedingungen katastrophal waren. Die Presse kommentierte zur Aufstiegsfeier: „Mangelndes<br />

Training wurde durch besonderen Eifer und vor allen Dingen durch einen guten Mannschaftsgeist<br />

ausgeglichen". Die zweite Mannschaft hatte es schwer, sich im Schatten des Meisters zu profilieren.<br />

Babilon, Trappe, Thiel und Co. mussten sich schließlich im Abstiegskampf hauchdünn geschlagen<br />

geben.<br />

Aufsteiger zur Landesliga 1961: Schmitz, Naujoks, Stöber, H. Schmitt, Hoffschulte, Kebekus (von links)<br />

Mit J. Schmitt, Dönnebrink, Seegräf, Sczimarowski, Semmler und Tischer trat die 3. Mannschaft in der<br />

2. Kreisklasse Dortmund u. a. gegen die Lokalrivalen TTC Westhofen, TTC Syburg, TuS Sommerberg<br />

und TTC Hengsen an und errang einen Mittelplatz.<br />

Die 1. Jugend (Reddig, Mendel, Lamschik, Arens, Reichel, Clemens, Neumann) kämpfte mitTTC<br />

Huckarde um die Meisterschaft auf Kreisebene. Vor einer begeisterten Zuschauermenge wurde<br />

Huckarde zwar daheim mit 9:3 geschlagen, doch behielten die Dortmunder Vorstädter am Ende die<br />

Nase vorne, weil die <strong>TTVg</strong>-Jugend gegen BV Lünen patzte. Auf Bezirksebene scheiterte <strong>TTVg</strong> als<br />

Kreisvizemeister gegen BV Rentfort. Klaus Mendel nahm an der Westdeutschen Meisterschaft teil,<br />

nachdem er 2. Jugendkreismeister im Einzel und Kreismeister im Doppel (mit Micke, Borussia


Dortmund) geworden war. Klaus Lamschik wurde Vizekreismeister bei den Schülern, Ernst Stöber<br />

Kreismeister der Herren-B-Klasse.<br />

16<br />

Dramatik: BVB fängt <strong>TTVg</strong> noch ab<br />

1961/62 verlief die Saison für die wiederaufgestiegene <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> dramatisch und unglücklich. In<br />

der Landesliga Sauerland überflügelte Borussia Dortmund die <strong>Schwerte</strong>r erst in letzter Minute,<br />

nachdem die <strong>TTVg</strong> 20 Spieltage lang die Tabelle angeführt hatte. Die Stammbesetzung Kebekus,<br />

Förster, Stöber, Hoffschulte, Mendel und Schmitz konnte nicht sehr oft zusammen spielen, weil Förster<br />

am Meniskus operiert wurde und auch Kebekus verletzt war. Mit nur zwei Punktverlusten durch 8:8-<br />

Unentschieden gegen Friesen Wuppertal und SSV Barmen wurden die <strong>Schwerte</strong>r Herbstmeister. Die<br />

Begegnungen gegen die mitfavorisierten Dortmunder Vereine Polizei und Borussia entschied die <strong>TTVg</strong><br />

mit 9:7 für sich, gegen den damaligen Zweiten TTC Gellinghausen siegte sie gar mit 9:1. Nach dem<br />

9:7 gegen Polizei vor vielen Schlachtenbummlern im Polizeipräsidium Dortmund besaß die <strong>Schwerte</strong>r<br />

Sechs vier Punkte Vorsprung. In der Rückrunde büßte sie einen ersten Punkt beim Remis gegen die<br />

Polizisten ein, die sich mittlerweile mit dem Jugoslawen Stencel verstärkt hatten. Einen Knacks<br />

versetzte der Mannschaft die 5:9-Niederlage bei TuS Iserlohn, nachdem sie in der Hinrunde noch mit<br />

9:0 gegen Iserlohn gewonnen hatte. Förster war verletzungsbedingt nur Statist in diesem Spiel. Bei<br />

Borussia Dortmund gingen die <strong>Schwerte</strong>r mit 2:9 regelrecht baden". Aber immer noch lagen sie mit<br />

den Borussen an Minuspunkten gleichauf auf Platz 1. Ein 8:8-Unentschieden im Nachholspiel am 1.<br />

Mai 1962 gegen Knipschilds TTC Gellinghausen zerstörte alle Hoffnungen auf den Aufstieg in die<br />

Verbandsliga. Ausschlaggebend für das Nachlassen der Kräfte waren die Verletzungssorgen und die<br />

fehlenden Trainingsmöglichkeiten von April bis Oktober.<br />

1961/62 gingen insgesamt acht Teams für die <strong>TTVg</strong> an den Start. Die Reserve mit J. Schmidt, Hudek,<br />

Babilon, Dyckmanns, Reddig, H. Schmitt und Naujoks spielte unterschiedlich und hatte Mühe, sich<br />

vom unteren Tabellendrittel abzusetzen. Aufsteiger in die 2. Kreisklasse wurde die 3.<br />

Herrenmannschaft, in der Heiner Schriewer neben Trappe, Arens, Reichel, Dönnebrink, Sczimarowski<br />

mitwirkte. Hinter SW Unna Il blieb diese Mannschaft bei sechs Unentschieden als Tabellenzweiter<br />

ungeschlagen. Die 1. Jugend hielt den Standard der Vorjahre nicht, da nur noch Neumann in der<br />

Mannschaft weiterspielen konnte. Mit Tengel, Gurris, Neumann, W. Hu<br />

dek, W. Hoffschulte, J. Specht landete man im Mittelfeld. Eine reine Schülermannschaft (Schulte, B.<br />

Hudek, Sehmer, Kockelke, Modersohn, Reininghaus) trat als 2. Jugend an und zahlte mit 2:34<br />

Punkten Lehrgeld. Bei den WTTV-Schülerpokalspielen, in den Sportschulen Kaiserau und Hachen<br />

ausgetragen, überstand das erste von drei <strong>TTVg</strong>-Teams jedoch mehrere Runden. Vier Vizetitel<br />

brachte die <strong>TTVg</strong> von den Kreismeisterschaften mit: Mendel/Schmitz im Herren-A-Doppel (1:3 im<br />

Finale gegen Büttig/Micke, Borussia Dortmund), Reddig/J. Schmidt im Herren-B-Doppel, Mendel im


17<br />

Jugendeinzel und Schulte/Sehmer im Schülerdoppel. Klaus Mendel spielte sich in der Jugendklasse<br />

als Dritter der Bezirksmeisterschaften bis in die Runde der letzten 16 der Westdeutschen<br />

Meisterschaften. In einem Qualifikationsturnier verpasste er nur ganz knapp die Teilnahme an den<br />

Deutschen Meisterschaften.<br />

Die Schülermannschaften 1963. Zu sehen sind u.a.: Bernd<br />

und Klaus vom Hofe (unten), Rohe, Reininghaus, Hudek,<br />

Kockelke, Sehmer, Schulte, Berg (Mitte), Modersohn sowie<br />

die Betreuer Josef Schmitt, Kleemann (Sölde) und Micke (BVB)<br />

Erneut nur „Vize": 5:9 gegen TuS 46<br />

1962/63 verlief die Saison für die 1. Herrenmannschaft der <strong>TTVg</strong> nicht minder spannend. Wiederum<br />

musste sich die <strong>TTVg</strong> auf der Zielgerade geschlagen bekennen: ausgerechnet gegen TuS Iserlohn 46.<br />

Die Spiele gegen die Waldstädter fanden Anfang der 60er Jahre „stets in einer äußerst<br />

spannungsgeladenen Atmosphäre statt" (Zeitungsvorschau vom November 1962). Entscheidend war,<br />

dass die <strong>Schwerte</strong>r zweimal gegen die 46er verloren. Dabei hatten sie kraftvoll und mit Temperament"<br />

gleich zu Beginn die Tabellenführung erobert. Trotz des Abgangs von Förster erschien die Mannschaft<br />

mit Kebekus, Stöber, Hoffschulte, Mendel und Dyckmanns stärker als im Vorjahr. Mit 18:0 Punkten<br />

reiste man im November nach Holzen bei Menden, wo TuS 46 seine Punktespiele austrug. Die <strong>TTVg</strong><br />

wurde überrannt. Mit 2:8 lag sie hinten, ehe sie noch auf 5:8 herankam. Doch Iserlohn siegte mit 9:5.<br />

Eine Niederlage der <strong>Schwerte</strong>r gegen TTC Asseln (7:9) folgte gleich hinterher. In der 2. Serie<br />

bedeutete nach einem Ausrutscher gegen ESV Hagen ein 5:9 gegen den Rivalen aus Iserlohn (zwar<br />

auf eigenen Platten, aber in der ungewohnten Umgebung der Aula der Eintrachtschule) das Aus der<br />

<strong>Schwerte</strong>r Träume. Mit den Neueinkäufen Meyer (Menden 09), Milobinski (Hohenlimburg) und<br />

Mönnikes (Polizei Dortmund) erwiesen sich die Waldstädter am Ende als die bessere Mannschaft, der


18<br />

<strong>TTVg</strong> blieb erneut nur das Nachsehen als Vizemeister. Die 2. Herrenmannschaft schaffte mit Reddig,<br />

J. Schmidt, Hudek, Babilon, H. Schmitt einen Mittelplatz in der 1. Kreisklasse Dortmund. Die 3.<br />

Herrenmannschaft (um Reichel, Dönnebrink, Specht und Arens) hielt die Zugehörigkeit zur 2.<br />

Kreisklasse. Erfreuliches wusste die Jugendabteilung zu berichten. Die 1. Jugend mit den<br />

Spitzenspielern H. G. Kebekus und W. Hoffschulte belegte bei 26:6 Punkten hinter Borussia Dortmund<br />

den 2. Platz in der Kreisklasse Dortmund. Die 1. Schülermannschaft mit Schulte, Sehmer, Hudek,<br />

errang die Vizebezirksmeisterschaft und stieß auf westdeutscher Ebene im sog.<br />

Sportschulenwettbewerb bis in die Runde der letzten Acht vor. Bert Hudek verbuchte den größten<br />

Einzelerfolg. An der Seite seines Doppelpartners Dost (Borussia Dortmund) wurde er Westdeutscher<br />

Vizemeister im Schüler-Doppel.<br />

Für den Tischtennis-Sport in <strong>Schwerte</strong> war es sicher ein Meilenstein, dass man sich innerhalb des<br />

Stadtverbandes für Leibesübungen <strong>Schwerte</strong> und Umgebung zu einer Fachgruppe Tischtennis<br />

zusammenschloss. Dem Fachgruppenvorstand gehörte Josef Schmitt von der <strong>TTVg</strong> mit an. In den<br />

ersten Jahren war das Spiellokal der <strong>TTVg</strong>, das Friedrich-Bährens-Gymnasium, durchgängig<br />

Austragungsort der Stadtverbandsmeisterschaften. Von 1963 bis 1966 gewann Karl-Heinz Förster die<br />

Wettbewerbe der Herren-A-Klasse.<br />

Einen dritten Anlauf im Kampf um den Aufstieg in die Verbandsliga nahm die <strong>TTVg</strong> 1963/64. Sie<br />

spielte nunmehr in der Gruppe Industrie/Münsterland und hatte die Gruppe Sauerland der Landesliga<br />

verlassen. Die Saison wurde wie gehabt eröffnet. Nach wenigen Spieltagen, vor allem nach<br />

Auswärtserfolgen bei Preußen Horstmar und beim TTC Asseln (9:11) stand die <strong>TTVg</strong> an der Spitze,<br />

allerdings mit einem hartnäckigen Rivalen im Nacken, dem gleichfalls noch ungeschlagenen Polizei-<br />

SV Recklinghausen. Gustav Plötz war von ATS Nahmer kommend, zu den <strong>Schwerte</strong>rn gestoßen. Er<br />

ergänzte ein Sextett mit dem zurückgekehrten Förster, Kebekus, Mendel, Schmitz und Dyckmanns.<br />

Nach weiteren deutlichen Siegen (u.a. 9:1 gegen Polizei Dortmund und 9:5 bei SV Beckum mit den<br />

drei Daniels) lief alles auf das direkte Aufeinandertreffen zwischen <strong>Schwerte</strong> und Recklinghausen<br />

hinaus. lm entscheidenden Spiel um die Herbstmeisterschaft am 15. Dezember 1963 gewannen die<br />

Vestischen in <strong>Schwerte</strong> mit 9:6. Es war eines der dramatischsten Spiele der Vereinsgeschichte. Die<br />

<strong>TTVg</strong> hatte schon mit 4:1 und 6:3 geführt.


19<br />

Vizemeister der Landesliga: von links nach rechts:<br />

Vorsitzender Dr. Lamschik, Dyckmanns, Schmitz,<br />

Mendel, Plötz, Förster, Kebekus und Sportwart Sukowski<br />

Dann versagten ausgerechnet bei den Routiniers Förster und Hoffschulte die Nerven. Knappe Spiele<br />

gingen an die Gäste, die mit einem tollen Endspurt die <strong>TTVg</strong> noch abfingen. Im entscheidenden<br />

Moment, so schrieb die <strong>Schwerte</strong>r Presse, hatten nur Mendel und Schmitz Bestform gezeigt und das<br />

war zu wenig. Damit waren die Würfel schon gefallen, denn die <strong>Schwerte</strong>rvermochten im Rückspiel<br />

nicht mehr den Spieß umzudrehen. Im dritten Jahr hintereinander verblieb ihnen nur die<br />

Vizemeisterschaft.<br />

Die Reserve spielte in der Formation Stöber, Reddig, H. Schmitt, Babilon, F.P. Hudek, J. Schmidt,<br />

Sczimarowski und Beschmann und rangierte im vorderen Mittelfeld der 1. Kreisklasse. Die 3.<br />

Mannschaft mit den Gebrüdern Specht, Reichel, W. Hudek, Arens und Tschirbs blieb lange ohne<br />

Niederlage und fiel erst spät ins Mittelfeld zurück. Die Jugendabteilung spekulierte nach einem 8:8 bei<br />

Polizei Dortmund schon mit der Meisterschaft, doch aus der Stammbesetzung Kebekus, Hudek,<br />

Hoffschulte, Sehmer, Schulte, Berg wurden Sehmer und Berg herausgerissen, so dass man in der<br />

Rückrunde auf Platz 3 abfiel. Die 2. Jugend mit Bittner, Missullis, Kockelke, Schreiner, Schieferstein<br />

und Externbrink belegte einen Mittelplatz in der Aufbauklasse, während die 1. Schüler mit Klaus vom<br />

Hofe, Bernd vom Hofe, Reininghaus nur knapp die Kreismeisterschaft vergab. Klaus vom Hofe landete<br />

als 12jähriger bei den Bezirksmeisterschaften im Schülerdoppel auf Platz 1, während Sehmer Dritter<br />

im Jugendeinzel der Kreismeisterschaften wurde.<br />

Rückzug in Raten aus der Liga<br />

1964/65 gelang es der Ligamannschaft, dem Aushängeschild des Vereins, nicht mehr, bei der<br />

Vergabe der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden. Zwar spielte jetzt mit Werner Müller, dem<br />

Geschäftsführer des WTTV, eine neue Nr.1 bei den <strong>Schwerte</strong>rn mit. Der gebürtige Siegerländer war


eine große Verstärkung, ein ausgezeichneter Spieler, dem der Ruf vorauseilte, in Westdeutschland<br />

20<br />

den Topspin salonfähig gemacht zu haben. Aber auch mit Müller gelang der Mannschaft mit Förster,<br />

Hoffschulte, Stöber, Dyckmanns und Mendel nicht, über das vordere Mittelfeld hinaus vorzustoßen.<br />

Umso erfreulicher verlief die Entwicklung für die 2. Herrenmannschaft (eine 3. Mannschaft war nicht<br />

mehr gemeldet worden). Für die Reserve machte sich bemerkbar, dass der Verein den Kreis<br />

gewechselt hatte und jetzt dem Kreis Iserlohn angehörte. Die Konkurrenz in der dortigen 1.<br />

Kreisklasse war nicht so stark wie in Dortmund. Reddig, J. Schmidt, H. Schmitt, H. G. Kebekus,<br />

Reichel und Dönnebrink belegten hinter CVJM Lendringsen den zweiten Rang und stiegen in die<br />

Bezirksklasse auf. Josef Schmitt hatte die 1. Jugend in der neugeschaffenen Bezirksklasse<br />

angemeldet. Schulte, Hudek, Schreiner, K. vom Hofe, Kockelke, Bittner standen lange auf dem letzten<br />

Platz, arbeiteten sich durch ein 9:6 gegen TTC Assein und 9:3 gegen Olympia Bochum noch auf Platz<br />

9 vor. Die 2. Jugend (Bremerich, Reininghaus, L. vom Hofe, Schieferstein, Rösener, Schubert) belegte<br />

den 3. Platz in der Iserlohner Kreisklasse. Als Kreis- und Bezirksmeister im Schülereinzel spielte sich<br />

Klaus vom Hofe bis auf Platz 13 der Westdeutschen Rangliste vor.<br />

1965/66 spielte die 1. Herrenmannschaft in der Liga in beinahe unveränderter Besetzung. Ferdi<br />

Schmitz stand wieder zur Verfügung, während Förster nur noch als Stammersatz fungierte. In der 1.<br />

Serie hatten Müller, Schmitz, Stöber, Mendel, Dyckmanns, Hoffschulte noch Kontakt zur<br />

Tabellenspitze, in der Rückrunde wurden dann aber nur noch zwei Spiele gewonnen. Mit 0:9 gegen<br />

SV Moltkeplatz Essen Il (mit Seppi) gab es die höchste Niederlage seit dem Abstieg aus der Oberliga.<br />

Werner Müller allerdings feierte einen großen persönlichen Triumph. Bei den Kreismeisterschaften<br />

setzte er sich in Iserlohn in 10stündigem Kampf gegen die Elite des klassenhöheren TuS Iserlohn<br />

durch und gewann nach sieben Jahren wieder eine A-Klassen-Kreismeisterschaft für die <strong>TTVg</strong>. Die<br />

Bilanz am Saisonende für Müllers Mannschaft fiel jedoch mit 18:26 Punkten unerfreulich aus. Erstmals<br />

seit 1959/60 schloss die <strong>TTVg</strong> wieder ein Spieljahr mit roten Zahlen ab.<br />

Die 2. Herrenmannschaft hielt sich mit Reddig, Schreiner, J. Schmidt, H. Schmitt, Kebekus, Reichel,<br />

Dönnebrink, W. Hudek in der Bezirksklasse recht achtbar. Sie stabilisierte sich im Mittelfeld. In der<br />

Jugendabteilung hatte eine Wachablösung stattgefunden. Josef Schmitt übergab das Amt des<br />

Jugendleiters an Jörg Reichel. Die Jugendabteilung wurde immer größer und zu einer der stärksten im<br />

Bezirk. Die 1. Jugend schnellte in der Bezirksklasse mit Schulte, Hudek, Klaus vom Hofe, Bittner,<br />

Kockelke und Lothar vom Hofe auf den 3. Platz vor, nur Borussia Dortmund und Polizei Dortmund<br />

waren besser. Auf Kreisebene gab die <strong>TTVg</strong> den Ton an. Sie gewann souverän den Jugendkreispokal<br />

und den erstmals ausgespielten KSB-Pokal für Stadtverbandsmannschaften.


21<br />

Ehrenmitglied Ferdinand Schmitz im Trikot der sechziger Jahre<br />

Die 2. Jugend (Bremerich, Schieferstein, Reininghaus, B. vom Hofe, Pape, Körner, Klahold) belegte<br />

hinter TTV Letmathe Platz 2 der Kreisklasse. Erstmals nahm eine dritte Jugendsechsermannschaft an<br />

Punktespielen teil (Besetzung: Faber I, Lips, Schubert, Harders, Deffner, Fabisch, Venghaus). Die 1.<br />

Schülermannschaft (B. vom Hofe, Faber II, Besser, Bruening) wurde vor TTC Kalthof Kreismeister. Bei<br />

den Kreiseinzelwettkämpfen errangen Schulte/Klaus vom Hofe Platz 1 im Jugend-Doppel und die<br />

Plätze 2 und 3 im Einzel; Bernd vom Hofe wurde Schülerkreismeister im Einzel.<br />

Das Jahr 1966/67 sollte eine Wachablösung in der Herrenabteilung bringen. Die Routiniers Förster,<br />

Kebekus, Dyckmanns zogen sich zurück und standen nur noch für den Notfall zur Verfügung. Für sie<br />

rückten aus der Jugend Schulte, Hudek und Kockelke nach. Von ihnen erwies sich nur Schulte als<br />

„landesligatauglich", während Hudek und Kockelke Lehrgeld zahlen mussten. Zwar retteten die älteren<br />

Spieler unter Sportwart Ferdi Schmitz den Platz in der Landesliga, doch als zum Saisonende die alten<br />

Kämpen definitiv ihren Rücktritt erklärten und auch Mendel nicht mehr zur Verfügung stand, schien die<br />

<strong>TTVg</strong> vor dem Nichts zu stehen. Intern entschied die Jahreshauptversammlung, den Ligaplatz<br />

abzugeben und zu beantragen, mit einer verjüngten Mannschaft in der Bezirksklasse anfangen zu<br />

können. Auf einem dramatisch verlaufenden Bezirkstag stimmte man dem Antrag der <strong>TTVg</strong> zu -<br />

andernfalls hätte man in der 1. Kreisklasse starten müssen. Denn die 2. Mannschaft hielt sich trotz der<br />

Rückkehr von Trappe und Lamschik nicht in der Bezirksklasse. Das entscheidende Spiel ging mit 7:9<br />

gegen TTV Letmathe mit Stake und Koch verloren. Die 1. Jugend steigerte sich noch einmal und<br />

errang in der Aufstellung Klaus vom Hofe, Bittner, Lothar vom Hofe, Bremerich, Bernd vom Hofe,<br />

Reininghaus die Vizebezirksmeisterschaft hinter Polizei Dortmund. Weitere 5 Jugend- und<br />

Schülermannschaften gingen an den Start. Einmalig war der Triumph der <strong>TTVg</strong> bei den<br />

Kreismeisterschaften in Platteheide. Denn alle Einzel- und Doppeltitel in der Jugend- und


Schülerklasse fielen an die <strong>TTVg</strong>: Jugendeinzel: Klaus vom Hofe, Jugenddoppel: Klaus und Lothar<br />

22<br />

vom Hofe; Schülereinzel: Bernd vom Hofe, Schüler-Doppel: Bernd vom Hofe/Schulze (TTC Kalthof).<br />

Die Lokalpresse berichtete vom Triumph einer Familie!<br />

Neuanfang: zwei Teams in der Bezirksklasse<br />

Das Jahr 1967/68 markierte den Neuanfang der <strong>TTVg</strong> in tieferen Klassen. Eine neue 1.<br />

Herrenmannschaft wurde in Ausscheidungskämpfen ermittelt. Sie sah in neuer Formation als letzte<br />

Überlebende der Ligazeit Stöber an Brett 1, Schmitz an Brett 5 vor. Klaus vom Hofe spielte auf<br />

Position 2, Schulte, J. Schmidt, Bittner und Dönnebrink vervollständigten die Mannschaft, die<br />

schließlich einen guten dritten Platz in der Bezirksklasse Sauerland belegte. Meister wurde CVJM<br />

Lendringsen, damals mit Funk.<br />

Kreisklassenmeister 1968: <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> II mit Reichel, Schreiner,<br />

Lothar vom Hofe, Kockelke, Lamschik, Conrad (von links)<br />

Die 2. Herrenmannschaft startete in der 1. Kreisklasse und errang dort die Meisterschaft. Die<br />

entscheidenden Partien gegen CVJM Lendringsen 11 gingen mit 9:7 und 9:6 an die <strong>Schwerte</strong>r, die<br />

Conrad, Lamschik, Reininghaus, L. vom Hofe, Schreiner, Reichel, Kockelke und Bremerich in dieser<br />

Saison aufboten. Unter dem neuen Jugendleiter Gerd Schreiner schrumpfte die Jugendabteilung<br />

zusammen. Mit Pape und Körner an den Spitzenbrettern konnte die 1. Jugend erstmals auch auf<br />

Kreisebene keinen vorderen Platz erringen. Zwei Schülermannschaften setzten sich aus Anfängern<br />

zusammen.


23<br />

1968/69 sah die Lage für den Gesamtverein schon rosiger aus. Karl-Heinz Strauß wechselte vom SSV<br />

Hagen zur <strong>TTVg</strong>, zur Rückrunde verstärkten dann auch Trappe und Mendel die 1. Herrenmannschaft,<br />

die allerdings noch im Schatten von ETuS Jahn Soest stand. Auf eigenen Platten ging die Partie<br />

gegen Soest mit 5:9 verloren. Hinter Soest landete die <strong>TTVg</strong> auf Platz 2, der aber nichts nutzte. Die<br />

zweite Mannschaft hielt sich in der Bezirksklasse in der gleichen Umgebung wie die Erstvertretung<br />

besser als erwartet. Mit Bittner, Schmidt, Lamschik, Dönnebrink, Reichel und Kockelke sicherte man<br />

sich durch ein 9:2 gegen SSV Hagen lI den Klassenverbleib. Als Unterbau zu den<br />

Bezirksklassenmannschaften entstand eine 3. Herrenmannschaft, die sich in der Rückrunde mit<br />

Bremerich, Lothar vom Hofe, Reininghaus, Gurris, Krahne und H. Schmitt bis in die Spitzengruppe der<br />

2. Kreisklasse vorkämpfte. Josef Schmitt übernahm wiederum nach dreieinhalb Jahren Abstinenz die<br />

Jugendabteilung. Mit der 1. Jugend (Krumsiek, Stüttgen, Brinkmann, Flamming) und zwei<br />

Schülermannschaften um Hansi Krause forcierte J. Schmitt wieder die Jugendarbeit.<br />

Am Ende der Spielzeit 1969/70, im Jahre des 25jährigen Jubiläums, standen drei <strong>TTVg</strong> Mannschaften<br />

als Aufsteiger fest. Die 1. Mannschaft leistete sich in der Bezirksklasse zwar tolle Kapriolen, z.B.<br />

spielte sie in Karnevalszeiten gegen den Abstiegsanwärter TTC Kalthof nur 8:8 in eigener Halle. Doch<br />

es reichte zur Meisterschaft und zum Wiederaufstieg in die Landesliga mit deutlichem Vorsprung vor<br />

dem ärgsten Verfolger Eintracht Grüne und schon - weiter zurück - TuS Iserlohn III. Stöber, vom Hofe,<br />

Trappe, Mendel, Schulte, Schmidt und Strauß bildeten die Mannschaft, die aufstieg. Die 2. Mannschaft<br />

mit Reichel, Dönnebrink, Bittner, Kockelke, Bremerich und Lamschik konnte nicht an die Erfolge des<br />

Vorjahres anknüpfen und stieg sang- und klanglos ab. Die 3. Herrenmannschaft verließ die unterste<br />

Spielklasse. Ferdi Schmitz führte eine Mannschaft mit Reininghaus, W. Pape, Berg, Wachholz und<br />

Schreiner an, die das entscheidende Spiel auf eigenen Platten gegen TuS Holzen-Sommerberg Il nach<br />

6:8-Rückstand noch unentschieden gestaltete und damit einen 2-Punkte-Vorsprung vor Holzen rettete.<br />

Die 1. Jugend mit Deterding, Krumsiek, Rätscher, Krause qualifizierte sich als Zweiter auf Kreisebene<br />

für die Jugendbezirksklasse. Das Vierteljahrhundert <strong>Schwerte</strong>r Tischtennis feierte man mit einer<br />

Festwoche vom 24. bis 30. Mai 1970; an fünf Turniertagen kämpften Teilnehmer aus dem Bezirk<br />

Arnsberg im Jubiläumsturnier gegeneinander. Eine gelungene Festveranstaltung im Kreinbergsaal mit<br />

über 300 Gästen schloss die Jubiläumswoche ab.<br />

Ein Doppel aus der Meistermannschaft von 1969/70: Mendel/Trappe


24<br />

Liga-Gastspiel dauert nur ein Jahr<br />

Das Niveau aus dem Jubiläumsjahr 1970 konnte in der folgenden Spielzeit 1970/71 nicht gehalten<br />

werden. Im Frühjahr 1971 war die Landesligazugehörigkeit der ersten Mannschaft schon wieder<br />

verloren. Mit Ausnahme von Röhr (Sölde) hatte man keine Verstärkung gewinnen können. Die<br />

Leistungen der Sechs vom Hofe, Stöber, Trappe, Mendel, Schulte, Röhr stellten sich als zu<br />

unterschiedlich heraus, um zu einem Mittelfeldplatz zu reichen. Ein tolles 9:3 gegen den Spitzenreiter<br />

TTV Berghausen mit den Gebrüdern Weustermann blieb die Ausnahme: die Niederlagen gegen<br />

mitbedrohte Mannschaften waren die Regel. In der 1. Kreisklasse spielten zwei Mannschaften. Die<br />

Reserve mit Schmitz, Dönnebrink, Bremerich, Bittner, Lamschik und Reichel landete im vorderen<br />

Mittelfeld, die 3. Mannschaft mit Rätscher, Reininghaus, Schmitt, Schreiner, Wachholz, W. Pape,<br />

Spickhoff, Krenzer reaktivierte im letzten Spiel gegen TG Hemer Franz Hoffschulte und vermied so<br />

den Abstieg. Die 1. Jugend kehrte aus der Bezirksklasse in die Kreisklasse zurück.<br />

Klaus vom Hofe (links) und Ernst Stöber im Einsatz während<br />

der verunglückten Landesliga-Saison 1970/71<br />

In der Saison 1971/72 gab es keine Hoffnung auf einen sofortigen Wiederaufstieg. Aus der 1.<br />

Mannschaft verließen Klaus vom Hofe (TuS Nachrodt II) und Röhr TC Lichtendorf) den Verein, Trappe<br />

stand nicht mehr zu Verfügung. Mit Stöber, Schulte, Mendel, Schmidt, Dönnebrink, Berg rangierte der<br />

Absteiger in mittleren Gefilden der Bezirksklasse. Die 3. Mannschaft musste aus der 1. Kreisklasse<br />

zurückgezogen werden, dort entging die 2. Mannschaft mit Wachholz und Rätscher gerade noch dem<br />

Abstieg. Die beste Leistung in der Jugendabteilung verbuchte die 1. Schüler, die in der Besetzung l.<br />

Tiemann, Bansen und Simon Platz 4 auf Kreisebene einnahm. Auch 1972/73 kam die Bezirksklassen-<br />

Sechs der <strong>TTVg</strong> nicht über einen Platz im unteren Mittelfeld hinaus. Stöber, Schulte, Mendel, Schmidt,<br />

Dönnebrink, Reddig schafften nicht den Durchbruch nach oben; Meister wurde TuS Sommerberg-<br />

Holzen mit Roski und Junkmann. Die Reserve musste sich als Drittletzter abermals strecken, um die<br />

Klasse zu halten. Wiedergegründet wurde die 3. Herrenmannschaft, die sich um Horst Meier und Karl


25<br />

Frentzel scharte und mit 16:20 Punkten im Mittelfeld landete. In der Jugendabteilung hatte mittlerweile<br />

Herbert Schmitt die Nachfolge seines Bruders Josef angetreten. In der Jugendkreisklasse kletterte<br />

<strong>TTVg</strong> I bis auf Platz 2 hinter Post Iserlohn nach vorne und stieg damit in die Bezirksklasse auf. Die<br />

Schülermannschaft erreichte mit Pape, Bansen und Uwe Buschhaus den größten Erfolg seit langem.<br />

Sie erreichte das Finale um die Kreismeisterschaft und verlor als Favorit gegen TTV Letmathe mit 3:6.<br />

Axel Pape: dritter Westmeister<br />

Schülerkreismeister wurden 1973 Axel Pape und Uwe Bansen (r.)<br />

In der Besetzung Stöber, Schulte, Mendel, Berg, Schmidt, Reddig musste 1973/74 die 1.<br />

Herrenmannschaft bis in den März 1974 hinein um den Klassenverbleib in der Bezirksklasse zittern.<br />

Erst ein 9:4 gegen TTC Kalthof und ein 9:6 gegen TV Werl brachten letzte Sicherheit. Die Reserve um<br />

Ferdi Schmitz spielte sich in der Kreisliga langsam nach vorne, während die 3. Mannschaft hinter<br />

Grüne Eiche Bürenbruch in der 2. Kreisklasse Platz 2 belegte. Die 1. Jugend um Pape, Finke, Bansen<br />

und Strunck mischte in der Bezirksklasse erfreulich weit oben mit. Die 2. Jugend belegte mit Kapitän<br />

Reetz einen Platz im Vorderfeld der Kreisklasse. Und endlich gab es den ersehnten Titel für die<br />

Schülermannschaft: Uwe Buschhaus, Jürgen Menke und George Buschhaus wurden durch ein 6:3<br />

über TC Lichtendorf Kreismeister. Platz 2 auf Kreisebene erzielte die 1. Knabenmannschaft mit Stefan<br />

Dahlbüdding und Thomas Schmitz. Die größte Leistung diese Spielzeit vollbrachte allerdings Axel<br />

Pape. Bei den Westdeutschen Schülermeisterschaften in Langenberg war er auf die Minute topfit; er<br />

schlug zwei gesetzte Spieler und scheiterte erst im Halbfinale gegen Nationalspieler Peters (Jülich).<br />

Bis heute ist Papes Bronzemedaille auf westdeutscher Ebene die beste Plazierung eines <strong>TTVg</strong>-<br />

Spielers geblieben.<br />

Frischen Wind erhielt die Herrenabteilung des Vereins 1974/75. Wolfgang Walter (früher TuS Iserlohn)<br />

zog nach <strong>Schwerte</strong> und zur Rückrunde kehrte auch Klaus vom Hofe von der Altenaer Bundesliga-<br />

Reserve zu seinem Stammverein zurück. In der 2. Serie blieben vom Hofe und Walter zusammen mit<br />

Stöber, Schulte, Mendel und Berg ungeschlagen und gaben nur beim 8:8 gegen Meister TTV


Platteheide einen Punkt ab. In der Endabrechnung bedeutete dies Platz 3. Im Pokal hielt man sich<br />

schadlos. Walter, vom Hofe und Stöber wurden Bezirkspokalsieger und spielten sich bis zum<br />

26<br />

Halbfinale auf Verbandsebene vor; dort verlor man allerdings ohne die Urlauber Stöber und Walter mit<br />

0:5 gegen VfL Suderwich. Die unteren Mannschaften mischten im oberen Drittel ihrer Klassen mit: Die<br />

Reserve um Reddig, Schmidt, Dönnebrink in der Kreisliga, die 3. Herren mit Krause, Krumsiek,<br />

Wachholz, Blume, Meier in der 1. Kreisklasse, die 4. Herren mit Reininghaus, H. Schmitt, Frentzel und<br />

Co. in der 2. Kreisklasse.<br />

Zum dritten Mal Bezirksmannschaftsmeister: die <strong>TTVg</strong>-Jugend von 1975/76:<br />

Dahlbüdding, Reetz, Bansen, Pape, Uwe und Georg Buschhaus (von links)<br />

Die Jugendabteilung konzentrierte sich auf die 1. Jugend (Pape, Sackmann, Finke, Bansen, Reetz, U.<br />

Buschhaus). Sie verpasste die Teilnahme an der Bezirksendrunde durch ein 7:9 bei TuS Scharnhorst,<br />

obwohl man mit 7:2 geführt hatte. Ein fundierter Unterbau mit einer zweiten und dritten Jugend, 2<br />

Schüler- und 2 Knabenmannschaften sorgten für ein hohes Niveau, das sich in Spitzenplätzen bei der<br />

Kreismeisterschaft niederschlug. Pape/Sackmann wurden Kreismeister im Jugend-Doppel,<br />

Vizemeister wurden Thomas Schmitz (Schüler B) und Stefan Dahlbüdding (Schüler A). Klaus vom<br />

Hofe war in überragender Form. Er wurde Kreismeister in der Herren-A-Klasse und brach damit nach<br />

Werner Müller (1966) als erster wieder in die Phalanx von TuS Iserlohn ein. Dreimal holte er 0:2<br />

Rückstände auf. gegen Fuhrmann (TuS Iserlohn), Kimm, (TTV Platteheide) und schließlich im<br />

Endspiel gegen Funk (TuS Iserlohn), der beim Wechsel im fünften Satz sogar noch 10:3 führte. Ein<br />

weiterer Titel fiel an das B-Klassen-Doppel Krause/ Blume.<br />

Premiere feierte bereits im August 1974 das Ruhrtalturnier in der <strong>Schwerte</strong>r Sporthalle. Über 400<br />

Teilnehmer gingen an den Start; Die Herren-A-Klasse gewann Erdmann (Datteln). Ein Jahr später fand<br />

schon das 2. Ruhrtalturnier statt. Es stand im Zeichen des Deutschen Meisters Wilfried Lieck (VfB<br />

Altena), der die S-Klasse beherrschte. Internationales Flair erhielt die Veranstaltung durch die<br />

Teilnahme der Spieler von SV Jaski Hilversum. Der niederländische Verein erwiderte einen Besuch<br />

der <strong>TTVg</strong>-Jugend aus dem Sommer 1974. Die <strong>Schwerte</strong>r TT-Spieler standen zu diesem Zeitpunkt voll<br />

in Vorbereitung auf die Bezirksklassen-Saison 1975/76. Wolfgang Walters Sieg in der B-Klasse, den er<br />

ein Jahr später noch einmal wiederholte, deutete schon an, wie gut die Spitze des Vereins war. Mit


27<br />

Baingo (TGH Wetter 11) und Röhr (SW Unna) hatte sich die <strong>TTVg</strong> gezielt verstärkt. Härtester Rivale<br />

war die Reserve von TGH Wetter, die sich allerdings nach einem 8:8 daheim gegen die <strong>TTVg</strong> mehrere<br />

Ausrutscher leistete. Im März 1976 war Wetter abgeschlagen und die <strong>Schwerte</strong>r reisten mit 4 Punkten<br />

Vorsprung zum Zweiten TTV Letmathe.<br />

Ihnen glückte der Sprung in die Landesliga: vom Hofe, Walter, Röhr, Stöber, Baingo, Schulte (von rechts)<br />

Die <strong>Schwerte</strong>r Fans feierten das 9:2 von vom Hofe, Walter, Baingo, Stöber, Schulte und Röhr schon<br />

als Meisterschaft, die praktisch erst 14 Tage später perfekt war. Von den Verstärkungen für die 1.<br />

Mannschaft profitierten alle übrigen Mannschaften. Die Drittvertretung schaffte mit Schmitz,<br />

Reininghaus, Reichel, Rätscher, Strunck, Blume souverän den Sprung in die höchste Kreisklasse. Die<br />

4. Mannschaft kam in der Formation Krumsiek, Wachholz, Meier, Bröer, Dürholt, Schieferstein,<br />

Frentzel einen Punkt vor Post Iserlohn II ein und verließ die 3. Kreisklasse. Lediglich die Reserve<br />

(Mendel, Berg, Finke, Lamschik, Dönnebrink, Reddig) scheiterte am Bezirksklassenabsteiger TTC<br />

Kalthof.<br />

Der von Karl Witteler schon mehrfach geäußerte Wunsch, eine Damenmannschaft zu gründen, wurde<br />

1975 Wirklichkeit. Hiltrud Reininghaus bildete mit Sabine Voß, Susanne Haase, Angelika Thomas, Eva<br />

Degener und Bärbel Huber ein Team, das in der übergeordneten Spielklasse auf Bezirksebene im<br />

ersten Jahr gleich drei Siege errang. Die 1. Jugend der <strong>TTVg</strong> beherrschte ein<br />

Jahr lang die Bezirksklasse. Am 3. Mai 1976 glückte elf Jahre nach den Siegen von Mendel und Co.<br />

wieder der große Wurf, den wertvollsten Mannschaftstitel auf Bezirksebene zu erkämpfen. Nach einem<br />

9:6 gegen ETuS Jahn Soest, 9:0 gegen Viktoria Bochum und 9:6 gegen Gastgeber TV Mengede stand<br />

die Mannschaft Pape, Reetz, Bansen, U. Buschhaus, Dahlbüdding, G. Buschhaus als<br />

Bezirksmannschaftsmeister fest.<br />

Auf westdeutscher Ebene tat man es den Vorgängern gleich. Mit 3:9 gegen MTV Rheinwacht<br />

Dinslaken war gleich in der 1. Runde die Endstation erreicht. Vizekreismeister wurde die 2. Jugend mit


Menke, U. Mohnke, Th. Queißer, Broer, selbst die 3. Jugend wurde noch Fünfter der<br />

28<br />

Jugendkreisklasse. Mit Schmitz, D. Mohnke und Hoffmann landete auch die 1. Schüler auf Platz 2 der<br />

Kreisklasse. Kreismeister der Jugend wurde 1976 Axel Pape im vereinsinternen Endspiel gegen Uwe<br />

Buschhaus. Thomas Strunck gewann das Finale der Juniorenklasse (als krasser Außenseiter gegen<br />

Pape), während Stefan Dahlbüdding im Schülerfinale gegen Vogelsänger (Lichtendorf) unterlag. Vom<br />

Hofe und Walter kamen in der Herren-A-Klasse gemeinsam auf Platz 3.<br />

Landesliga-Comeback/Damen im Verein<br />

Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg kannte Landesligist <strong>TTVg</strong> 1976/77 zunächst nur ein Ziel: die<br />

Fehler von 1970/71 vermeiden! Vom Hofe, Walter, Schulte, Stöber, Pape und Röhr starteten mit einem<br />

8:8 bei Fichte Hagen und legten dann 7:1 Punkte vor, ehe TTG Klafeld die <strong>Schwerte</strong>r stoppte. Das 7:9<br />

bedeutete die erste Niederlage nach zwei Jahren. Der Weg war schließlich für TTG Meschede-<br />

Gellinghausen frei, die <strong>TTVg</strong> wurde mit deutlichem Rückstand Dritter. Die Reserve (Mendel, Finke,<br />

Reetz, Berg, Schmitz, Strunck) schaffte endlich den Sprung in die Bezirksklasse. Nach zwei<br />

Unentschieden gegen TTV Letmathe 11 glückte ein 9:7 im Entscheidungsspiel. In der gleichen Klasse<br />

sicherte sich die Drittvertretung (Dönnebrink, Reddig, Reininghaus, Lamschik, Bansen, Schmitt)<br />

frühzeitig den Verbleib. Der 4. Mannschaft (Rätscher, Krumsiek, Wachholz, Blume, Meier, Stüttgen)<br />

reichte ein 4. Platz hinter TTC Wimbern, ATS Nahmer III und TTV Platteheide IV, um in die 1.<br />

Kreisklasse aufzusteigen. Die neugegründete 5. Mannschaft (Schieferstein, Berkenhoff, Paschedag,<br />

Döring, J. Reif, Th. Reif) rangierte im unteren Drittel der 3. Kreisklasse. Die 1. Jugend (U. und G.<br />

Buschhaus, Dahlbüdding, Broer, Menke, Mohnke) „verschlief" die Teilnahme an der Bezirksendrunde<br />

förmlich, weil Punkte verschenkt wurden. Sieben weitere Jugendmannschaften (2. Jugend, 2 Schüler-,<br />

4 Knabenmannschaften) gingen an den Start. Axel Pape qualifizierte sich für die Westdeutsche<br />

Jugendmeisterschaft in Neuß.<br />

Die Damenabteilung schickte eine Mannschaft in der Bezirksklasse (Reininghaus, Thomas, Keil,<br />

Fischer, Wyrwich, Herrmann) sowie eine Schülerinnenmannschaft (Schmitz, Kampmann, Cordt, Reif,<br />

Most) ins Rennen. Petra Schmitz wurde Zweite der Schülerinnen-B-Bezirksmeisterschaft im Einzel und<br />

mit Britta Böckmann Erste im Doppel.<br />

Bei den Kreismeisterschaften im Mai 1977 dominierte die <strong>TTVg</strong> wie nie zuvor in den Herren-Klassen. 4<br />

<strong>TTVg</strong>-Spieler waren im Halbfinale der A-Klasse unter sich, schließlich siegte Kober, der nach<br />

Saisonschluss zur <strong>TTVg</strong> stieß, vor vom Hofe. Kober gewann auch die B-Klasse, Reetz die C-Klasse.<br />

Damit fiel der Pokal für den erfolgreichsten Verein an die <strong>TTVg</strong>.<br />

Im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur Landesliga startete die <strong>TTVg</strong> 1977/78 als erklärter Favorit in die<br />

Saison, weil man sich mit Kober (vom TC Lichtendorf) und Udo Möller (TTV Berghausen) verstärken


29<br />

konnte. Doch schon nach wenigen Spieltagen trennte sich die <strong>TTVg</strong> vom Neuzugang Kober, der zum<br />

alten Verein TC Lichtendorf zurückkehrte. Trotzdem gewann die <strong>TTVg</strong> die Herbstmeisterschaft. Ein<br />

Sieg gegen den härtesten Rivalen TTV Letmathe hätte schon eine Vorentscheidung bedeuten können,<br />

doch unter Nervenbelastung ging das Spiel mit 7:9 in eigener Halle verloren. Die Entscheidung war<br />

aber nur vertagt worden. Letmathe verlor gegen Klafeld, so dass die Spiele von <strong>Schwerte</strong> und<br />

Letmathe gegen Weidenau bzw. Lichtendorf die Entscheidung bringen mussten. Letmathe schlug<br />

Lichtendorf, das der <strong>TTVg</strong> beim 8:8 einen Punkt abknöpfte.<br />

Sie legten den Grundstein zur Damenabteilung: Eva Degener, Susanne Haase,<br />

Hiltrud Reininghaus, Angelika Thomas (von links)<br />

Da die stärkste Mannschaft der Rückrunde Weidenau an den Schlusstagen sowohl <strong>Schwerte</strong> als auch<br />

Letmathe schlug, war die <strong>TTVg</strong> um einen Punkt geschlagen. Mit vom Hofe, Möller, Walter, Stöber,<br />

Pape, Schulte fehlte im Aufstiegsspiel der Zweiten der <strong>TTVg</strong> beim 8:8 gegen Recklinghausen das<br />

Glück; mit dem schlechteren Satzverhältnis schied sie aus den Relegationsspielen aus. Die unteren<br />

Mannschaften erreichten nicht alle Ziele. Die Reserve schaffte den Klassenverbleib im ersten Jahr<br />

nach dem Aufstieg sicher. Die Drittvertretung belegte einen Mittelplatz in der 1. Kreisklasse, während<br />

die 4. Mannschaft mitjunger Besetzung in dieser Klasse überfordert war und wieder abstieg. Das fünfte<br />

Herrenteam musste noch weiter Lehrgeld zahlen. Zwei Damenmannschaften konnten sich in der<br />

Bezirksklasse nicht halten und mussten in die Kreisklasse weichen. In der Jugendabteilung sicherte<br />

sich die 1. Jugend so eben noch den Klassenverbleib in der Bezirksliga, die 1. Schülermannschaft um<br />

Dirk Bömer und Selami Halat spielte sich in der Bezirksklasse nach schwachem Start in das untere<br />

Mittelfeld. Zwei weitere Schüler-, drei Knaben und zwei Schülerinnenmannschaften vervollständigten<br />

das Aufgebot der Jugendabteilung. Im März gastierten die Damen- und Herrennationalmannschaften<br />

von Irland in der Realschule. Gegen eine Kombination <strong>TTVg</strong>/ TC Lichtendorf siegten die Gäste von der<br />

Grünen Insel mit 5:1. Klaus vom Hofe fegte dabei allerdings den irischen Vizemeister Keane mit


30<br />

21:6,21:13 förmlich vom Tisch. TC Lichtendorfs Damen unterlagen verstärkt durch Bärbel Lang (SSV<br />

Hagen) ebenfalls mit 1:5.<br />

Im Jahr nach dem verpassten Aufstieg zur Verbandsliga fand sich die <strong>TTVg</strong> 1978179 in ungewohnter<br />

Umgebung wieder. Auf einmal kämpfte man gegen den Abstieg aus der Landesliga. Die schwierige<br />

Situation, die durch, Krankheit und Verletzung entstanden war, wurde vom Team vom Hofe, Möller,<br />

Walter, Pape, Stöber und Mendel in der Rückrunde aber noch gut bewältigt. Vom Personaldilemma<br />

der 1. Mannschaft war die Reserve betroffen, die verheißungsvoll startete, dann aber immer wieder<br />

Ersatzspieler stellen musste und schließlich in der Rückrunde nach einer Niederlagenserie ins<br />

Mittelfeld zurückfiel. Die 3. Mannschaft um Schmitz und Dönnebrink plazierte sich im Vorderfeld der<br />

1.Kreisklasse. Erfolgreichste Mannschaft war die 4. Mannschaft, deren Wiederaufstieg in die 1.<br />

Kreisklasse durch ein 9:7 bei GSV Fröndenberg am letzten Spieltag feststand. Die erfolgreiche<br />

Mannschaft bildeten Reddig, Blume, Krumsiek, Lamschik, Meier, Wachholz, Queißer. In der 5.<br />

Mannschaft mischten junge Akteure nebst dem Vorsitzenden Reichel kräftig mit.<br />

Einen Aufstieg verbuchte auch die Damenmannschaft mit Reininghaus, Meißner, Schmitz, Benda,<br />

Most, die ungeschlagen sofort wieder die Kreisklasse Iserlohn in Richtung Bezirksklasse verließ. Die 1.<br />

Schülerinnenmannschaft mit Meise/Cordt wurde Dritte der Bezirksmeisterschaften, ferner gingen<br />

Damen- und Mädelpokal auf Kreisebene an die <strong>TTVg</strong>. Petra Schmitz errang einen 6. Platz bei der<br />

Westdeutschen Schülerinnen-B-Rangliste. Im Vergleich dazu stagnierte die männliche Jugend; die 1.<br />

Jugend zahlte weiter Lehrgeld in der Bezirksliga. Unter 5 Mannschaften hatten die Knabenteams die<br />

beste Saison: die 1. Knabenmannschaft mit Sparfeld/Lamers wurde Vizekreismeister, die 2.<br />

Knabenmannschaft mit J. Gotthelf/Sonderkötter erspielte sich einen beachtlichen 4. Platz. Jens<br />

Gotthelf stand auf Platz 5 der C-Schüler-Bezirksrangliste.<br />

Drei Jahre in der Verbandsliga<br />

Der zwei Jahre zuvor verpasste Aufstieg in die Verbandsliga glückte der Erstvertretung im Spieljahr<br />

1979/80 ohne große Mühe. Begünstigt wurde allerdings der Aufstieg durch die Neugliederung der<br />

Spielklassen im Verband. Als Meister der Landesliga hätte die <strong>TTVg</strong> sogar den Sprung in die<br />

neugeschaffene Oberliga schaffen können. Bis weit in die zweite Serie hinein blieb die Mannschaft mit<br />

vom Hofe, Schnabel, Walter, Schilling, Pape, Stöber der ernsthafteste Rivale von Herbstmeister<br />

Borussia Dortmund II. Als dann aber die Dortmunder aus eigener Kraft nicht mehr einzuholen waren,<br />

gab es einen erheblichen Leistungseinbruch mit mehreren sehr klaren Niederlagen.


31<br />

Blick in die <strong>Schwerte</strong>r Sporthalle, in der zum Ruhrtal-Turnier 20 Tische aufgebaut wurden<br />

Das erklärte Saisonziel, der Aufstieg in die Verbandsliga, war aber nicht in Gefahr. Glücklos kämpfte<br />

die Reserve um Kapitän Uli Reetz. Sie hatte einen der vier Aufstiegsplätze in der Bezirksklasse<br />

anvisiert. Platz 4 wurde am Ende knapp verpasst, obwohl sich die jüngeren Spieler im Laufer der<br />

Saison steigerten. Doch unglückliche Niederlagen und Verletzungspech verhinderten den Aufstieg. Die<br />

dritte Garnitur behauptete sich ohne Mühe erneut in der 1. Kreisklasse, aus der die vierte Mannschaft,<br />

eine regelrechte Fahrstuhlmannschaft, nach nur einjähriger Zugehörigkeit wiederum abstieg. Die 5.<br />

Mannschaft erkämpfte mit großen Einsatzwillen einen guten Mittelplatz in der 3. Kreisklasse. Die 1.<br />

Damenmannschaft rutschte nach anfänglichen Erfolgen auf den drittletzten Platz ab und musste<br />

erneut in die Kreisklasse absteigen. Die Mannschaft mit Reininghaus, Schmitz, Meißner und Benda<br />

war noch zu unausgeglichen. Die 2. Damenmannschaft wurde Vizekreismeister, die<br />

Schülerinnenmannschaft wurde mit Printz/Wagner Vierter in der Kreisklasse. Die Jugend hat 1979/80<br />

die Talsohle durchschritten. Zwar stieg die 1. Jugend mit Schmitz, Strunck, Halat, Hartmann, Pillich<br />

und Kohlmann aus der Bezirksliga ab, doch fiel erstmals wieder ein Mannschaftstitel an die <strong>TTVg</strong>.<br />

Jens Gotthelf/Tim-Oliver Mattem wurde Meister der Knabenklasse, in der die 2. Knabenmannschaft<br />

der <strong>TTVg</strong> mit Kalbeitzer, Breuer, Hohmann noch sechste wurden. Die Schülerteams zeigten mit einem<br />

6. Platz (D. Gotthelf, St. Queißer, Knackstedt) und 8. Platz (Sonderkötter, Sparfeld, Lamers)<br />

Aufwärtstendenz.<br />

1980/81: Dramatische Minuten am 12. April 1981: in Menden spielen gleichzeitig zwei <strong>TTVg</strong>-<br />

Mannschaften gegen TTV Platteheide in entscheidenden Begegnungen. Beide Teams, sowohl die 1.<br />

Herren- wie auch die 1. Damenmannschaft, erreichen ihre Ziele. Die Verbandsligamannschaft musste<br />

am letzten Spieltag den Massenerhalt unter Dach und Fach bringen. Bis in die zweite Serie hinein<br />

wurden Punkte leichtfertig vergeben, so dass trotz zahlreicher Siege gegen Mannschaften der


Spitzengruppe erst das 9:7 in Platteheide die Rettung bescherte. Vom Hofe, F. Schnabel, Menzen,<br />

32<br />

Schilling, Walter und Pape standen in dieser Mannschaft. Die Damenmannschaft hatte zum gleichen<br />

Zeitpunkt, als die Herren ein 9:7 und damit den Klassenverbleib sicher hatte, ein 8:8 erreicht; nach<br />

einem 8:8 im Hinspiel musste erst ein Entscheidungsspiel die Frage nach dem Aufsteiger zur<br />

Bezirksklasse beantworten. Meißner, Schmitz, Meise und Cordt holten in Letmathe einen 9:6-Sieg<br />

über Biele und Co., angefeuert von großer Schlachtenbummlerzahl. Die unteren Herrenmannschaften<br />

erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen. Die Reserve lag vorübergehend in der Spitzengruppe der<br />

Bezirksklasse Sauerland und fiel dann ab. Die 3. Mannschaft sicherte souverän den Klassenverbleib in<br />

der 1. Kreisklasse, während die 4. Mannschaft eine Talfahrt stoppte und vom Tabellenende ins<br />

Mittelfeld der 2. Kreisklasse vorstieß. Die 5. Mannschaft griff neben Reichel auf Routinier Schmitz<br />

zurück und behauptete sich im oberen Drittel der 3. Kreisklasse und stieg damit auf, weil die Klasse<br />

nach Stärke geteilt wurde. Jugendwart Herbert Schmitt blickte auf eine Leistungssteigerung aller<br />

Mannschaften zurück. Die 1. Jugend mit Schulz, Strunck, Halat und Kohlmann landete auf Platz 3 der<br />

Bezirksklassse. Die Schüler unterlagen erst im Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gegen<br />

ATS Nahmer (Aufstellung: Sonderkötter, Aßhoff und Kalbeitzer). Gotthelf und Hohmann verteidigten<br />

den Titel in der Knabenkreisklasse.<br />

Im zweiten Jahr der Verbandsliga tat sich die <strong>TTVg</strong> 1981/82 Ieichter. Mit Thomas Schnabel kam eine<br />

neue Nr. 2 nach <strong>Schwerte</strong>. Am Ende sprang ein Mittelplatz in der Verbandsliga heraus. Die 2.<br />

Herrenmannschaft hatte sich erhofft, dank der Verstärkung für die erste Mannschaft mit den<br />

erfahrenen Stöber und Schulte endlich einmal ganz nach vorne zu stoßen und in die Bezirksliga<br />

aufzusteigen. Doch wieder einmal lief nach gutem Start in der Rückrunde nichts mehr zusammen.<br />

Während die 3. Mannschaft sich in der Kreisliga behauptete, gelang der 4. Mannschaft zum dritten Mal<br />

der Aufstieg in diese höchste Klasse auf Kreisebene. Mendel, Meier, Queißer, Mohnke, Reininghaus,<br />

Strunck, Wachholz hieß die Mannschaft des Aufsteigers. Bei vermehrtem Aufstieg aus den unteren<br />

Klassen rutschte auch die 5. Mannschaft ein weiteres Mal nach oben. Die 1. Jugend- und 1.<br />

Schülermannschaft spielten in den starken Staffeln auf Bezirksebene und nahmen Plätze im oberen<br />

Tabellendrittel ein. Auch die 2. Jugend stieß auf Kreisebene weit nach vorne. die Damenmannschaft<br />

spielte in der Besetzung des Aufstiegsjahrs, musste aber in der Bezirksklasse TTV Platteheide wegen<br />

der Stärke von Spitzenspielerin Biele den Vortritt lassen. Eine Mädelmannschaft, aus der Aschmann<br />

nach einem Viertejahr abwanderte, spielte ebenfalls auf Bezirksebene mit.


33<br />

1982 -1984: Damen übertrumpfen Herren<br />

1982/83 war kein gutes Jahr, denn das Flaggschiff des Vereins, die Verbandsliga-Mannschaft, musste<br />

die Segel streichen. In einer hektischen Saison war die <strong>TTVg</strong> dadurch benachteiligt, dass Frank<br />

Schnabel zur Rückrunde verzog und nicht mehr zur Verfügung stand. Mit vom<br />

Hofe, Th. Schnabel, Kreitz, Menzen, Walter, Boden holte die Sechs in der Rückrunde mit ungeheurer<br />

Kampfkraft Punkt auf Punkt, doch am Ende reichte es nicht mehr. gegen SSV Hagen wurde das letzte<br />

Heimspiel mit 3:9 verloren, während SV Moltkeplatz Essen 11, der Rivale im Abstiegsrennen, den<br />

nicht komplett angetretenen TTV Letmathe bezwang. Gegen den Abstieg der Erstvertretung trat<br />

zurück, dass alle übrigen Mannschaften ihre Klassenziele erreichten. Die Reserve spielte im vorderen<br />

Mittelfeld mit, die Drittvertretung kam auf Platz 4 ein, während die 4. Mannschaft erstmals den<br />

sofortigen Wiederabstieg aus der Kreisliga vermied und TuS Iserlohn III klar distanzierte. Auch die<br />

fünfte Mannschaft stand im sicheren Mittelfeld und wies die mitgefährdeten Mannschaften in die<br />

Schranken. Die 1. Jugend mit Aßhoff, Kalbeitzer, Sparfeld, Friedrichs, Sonderkötter und Sprickmann<br />

bzw. Schulz war allerdings in der Bezirksliga überfordert und blieb ohne jeglichen Punktgewinn. Die 1.<br />

Schüler trat mit Gotthelf, Zahs, Webelhaus und Hohmann in der Bezirksklasse an. Weitere 6<br />

Jugendmannschaften gingen in den Kreisklassen an den Start. Die Damen waren noch zu<br />

unausgeglichen, um in der Besetzung Schmitz, Meißner, Meise, Cordt den Durchbruch zu schaffen. In<br />

Einzelturnieren gelang den vier Spielerinnen allerdings im Sommer Erfolg auf Erfolg.


34<br />

Der Höhepunkt des Jahres 1983: die Secretin-Show gastiert in der überfüllten Sporthalle<br />

Das Spieljahr 1983/84 wird sicher für lange Zeit das schwärzeste der Vereinsgeschichte sein,<br />

jedenfalls was die Herrenmannschaften betrifft. Als Absteiger aus der Verbandsliga stabilisierte sich<br />

zwar die 1. Herrenmannschaft, doch das war auch schon der einzige Lichtblick. Drei von fünf<br />

Herrenmannschaften stiegen ab, ohne auch nur einen einzigen Punkt gewonnen zu haben! Die<br />

Abgänge von Th. Schnabel und Boden verkraftete das Landesligateam einigermaßen. Die Routiniers<br />

Walter und Stöber stellten sich noch einmal zur Verfügung und zusammen mit vom Hofe, Kreitz,<br />

Menzen und Pape hielt die <strong>TTVg</strong> lange in der Spitzengruppe mit.<br />

Schon zu Saisonauftakt hatte es eine 9:5-Überraschung gegen den Mitfavoriten ATS Nahmer geben.<br />

Bis weit in die Rückrunde hinein besaß man Aufstiegschancen, am Ende fielen die vom Hofe & Co.<br />

aber doch noch etwas ab. Die Reserve spielte in der Hagener Gruppe, musste den Rücktritt mehrerer<br />

Spieler verkraften und holte trotz der guten Einzelleistungen von Frank Finke keinen einzigen Sieg.<br />

Die 3. und 4. Herrenmannschaft waren identisch mit der jeweils unteren Mannschaft des Vorjahrs.<br />

Unter diesen Vorzeichen konnte die 4. Mannschaft natürlich nicht die Klasse halten - ebenso wenig<br />

wie die 5. Mannschaft, die in der 1. Kreisklasse z.T. auf Hobbyspieler zurückgreifen musste, jedoch<br />

sportlich fair alle Spiele absolvierte. In der Damenbezirksliga verfehlten die <strong>TTVg</strong>-Spielerinnen<br />

(Niedersteberg und Streul ersetzten Schmitz und Cordt) den Aufstieg durch Niederlagen gegen TTC<br />

Volkringhausen und Borussia Dortmund II. Was der Erstvertretung misslang, schaffte die 2.<br />

Damenmannschaft. Mit Printz, Wagner, Benda, Hohmann stieg sie ungeschlagen aus der Kreisklasse<br />

in die Bezirksklasse auf. Einen Spitzenplatz in der Jugendbezirksklasse belegte die 1. Jugend in der<br />

Besetzung Gotthelf, Zahs, Paetsch, Sparfeld. Die 1. Schülermannschaft erreichte die Endrunde auf<br />

Kreisebene (Aufstellung: Yoshi, Hohmann, Milbradt), während die 1. Knabenmannschaft mit<br />

Klahold/Wösthoff einen vierten Platz erreichte. In überlegener Manier sicherte sich Klaus vom Hofe die<br />

Kreismeisterschaft in der Herren-A-Klasse. Er ließ Maywaldt (TTV Platteheide) im Finale keine<br />

Chance. Ähnlich überlegen waren die <strong>Schwerte</strong>r Damen und Mädel. Nicole Niedersteberg wurde


gleich dreifache Kreismeisterin. In der Vereinswertung reichte es für die <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> trotz der<br />

35<br />

Einzelerfolge nicht zu einem ersten Platz; sie musste sich knapp dem TV Westig geschlagen geben.<br />

12 Mannschaften starten ins 40. Jahr<br />

Im Jubiläumsjahr gehören 193 Mitglieder der Tischtennis-Vereinigung <strong>Schwerte</strong> 1945/47 an. Der<br />

Verein hat seit nunmehr fünf Jahren seine Heimat in der Turnhalle der Berufsbildenden Schulen an der<br />

Beckestraße gefunden. Blickt man auf die Leistungsbilanz zurück, so haben nicht alle Mannschaften<br />

ihr Planziel erreicht. Eines schaffte der Gesamtverein allerdings: mit weitem Vorsprung holte er sich<br />

die Trophäe für den erfolgreichsten Verein bei den Kreismeisterschaften. Dieser Erfolg ist um so höher<br />

zu bewerten, weil die <strong>TTVg</strong> die Kreistitelkämpfe organisieren musste. In der Halle in der Beckestraße<br />

gingen an drei Tagen über 1000 Spiele über die Bühne! Einzelkreismeister wurden Hiltrud<br />

Reininghaus (Damen B, Seniorinnen), Christiane Meißner (Damen A) und Ferdinand Schmitz<br />

(Senioren).<br />

Die 1. Herrenmannschaft hielt sich in der starken Landesliga Ruhr mit einem Mittelplatz<br />

ausgezeichnet. Die Spitzenmannschaften mussten mehrfach gegen vom Hofe, Struve und Co. zittern.<br />

Meister und damit (Wieder-)Aufsteiger zur Bezirksklasse wurde die „Reserve", die sich nur einen<br />

Seitensprung" gegen GSV Fröndenberg erlaubte. Die 3. Mannschaft rettete sich in der gleichen Klasse<br />

erst am letzten Spieltag. Eine stark verjüngte 4. Mannschaft hielt sich in der 1. Kreisklasse achtbar und<br />

landete im vorderen Mittelfeld. Die 5. Mannschaft holte nach 2:20 Zählern aus der Hinrunde Punkt auf<br />

Punkt auf und schob sich noch auf den drittletzten Platz. Die neugebildete 6. Mannschaft steigerte sich<br />

in der Rückrunde ebenfalls und holte erste Siege. Insgesamt hat die Herrenabteilung das Tief des<br />

Jahres 1983/84 gut überwunden.<br />

Die 1. Damenmannschaft verpasste hauchdünn den Aufstieg in die Landesliga. Am letzten Spieltag<br />

kostete eine Niederlage gegen TuS Lohauserholz II den zweiten Platz. Dagegen landete die 2.<br />

Damenmannschaft in der Bezirksklasse auf einem unerwartet guten dritten Platz im Jahr nach dem<br />

Aufstieg. Die Schülerinnenmannschaft belegte hinter TC Lichtendorf Platz 2 in der Kreisklasse.<br />

Die Jugendabteilung gab 9 Spieler an die Senioren ab. Diesen Aderlass bemühen sich die<br />

Übungsleiter um Dieter Veldscholten wettzumachen. Die einzige Jugendmannschaft plazierte sich im<br />

Mittelfeld der Kreisliga. Die Schülermannschaft wurde Zweiter ihrer Kreisklassen-Gruppe. Im<br />

Vorderfeld landete ebenfalls die 1. Knabenmannschaft, während die 2. Knabenmannschaft als<br />

Anfänger abgeschlagen einkamen.<br />

Im Jubiläumsjahr spielten zur Rückrunde 1984/85 folgende Akteure (als Stamm- und<br />

Stammersatzspieler):


1. Damenmannschaft: Sigrun Scherff, Nicole Niedersteberg, Christiane Meißner, Heike Streul.<br />

2. Damenmannschaft: Bärbel Meise, Silke Printz, Angelika Wagner, Susanne Cordt, Hiltrud<br />

Reininghaus, Annegret Hohmann, Petra Schmitz.<br />

36<br />

1. Herrenmannschaft: Klaus vom Hofe, Rolf Struve, Thomas Kreitz, Ernst Stöber, Olaf Menzen, Jens<br />

Gotthelf.<br />

2. Herrenmannschaft: Wolfgang Walter, Axel Pape, Stefan Dahlbüdding, Frank Finke, Ulrich Reetz,<br />

Thomas Queißer, Uwe Bansen, Ulrich Mohnke, Klaus Mendel.<br />

3. Herrenmannschaft: Jürgen Banscherus,. Marcel Strunck, Thomas Schmitz, Herbert Köhler,<br />

Bernhard Dönnebrink, Horst Meier, Klaus Lamschik, Manfred Conrad.<br />

4. Herrenmannschaft: Klaus Sparfeld, Wilfried Reininghaus, Stefan Paetsch, Ekkehard Zahs, Rainer<br />

Wachholz, Roland Schröder, Jörg Broer.<br />

5. Herrenmannschaft: Dieter Veldscholten, Klaus-Peter Dürholt, Jörg Reichel, Martin Völkel, Kurt Noll,<br />

Ralf Kohlmann, Karl-Friedrich Pautz, Holger Friedrichs, Bernd Sonderkötter, Stefan Queißer.<br />

6. Mannschaft: Gustav Hohmann, Karl Frentzel, Ralf Pienkoß, Markus Kleff, Klaus Maraun, Bernd<br />

Richter, Michael Zeising, Peter Kauwinkel, Wolfgang Hoffmann, Hans-Georg Kretschmann.<br />

1. Schülerinnenmannschaft: Victoria Krol, Kirstin Hahn, Nicole Däther.<br />

1. Jugend: Michael Möller, Gerd Breuer, Tim.-Oliver Mattern, Detlef Kühlein, Oliver Hoffmann.<br />

1. Schüler: Peter Milbradt, Armin Zahs, Kai Mahold. 1. Knaben: Ralf Wösthoff, Christian Meise.<br />

2. Knaben: Jan Stöber, Christian Michallak, Thorsten Niermann.<br />

Hallenfragen: <strong>TTVg</strong> kontra Musikdirektor<br />

In der vierzigjährigen Vereinsgeschichte drohte das Hallenproblem mehrfach zu einem<br />

unüberwindlichen Engpass zu werden. Die ersten 25 Jahre TT-Sport in <strong>Schwerte</strong> waren überschattet<br />

von mangelnden Trainingsmöglichkeiten, die letztlich auch zum Zusammenschluss der beiden<br />

Ursprungsvereine Blauweiß und TuS Ost führten.<br />

Blauweiß bzw. VfL hatte seit 1947/48 im Saalbau Stadermann an der Hüsingstraße eine Bleibe<br />

gefunden. Ab 1950 konnte der Saal nicht mehr genutzt werden. Die damalige TT-Abteilung des VfL<br />

zog in ein Klubheim an der Mülmkestraße 12 um. Mit nur wenigen Platten, dafür aber viel Raum für<br />

Geselligkeit (einer der ersten Fernseher in <strong>Schwerte</strong> stand dort) war die Mülmkestraße ein idealer<br />

Treffpunkt für die TT-Freunde in der Stadtmitte, der leider einen Nachteil besaß: er war zu teuer. Die<br />

Miete berechnete sich auf gewerblicher Grundlage. 1957 war das Klubheim für den Oberligisten nicht<br />

mehr finanzierbar.


37<br />

Zur gleichen Zeit endete die Wanderschaft der 17-Spieler von TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost von einem Spiellokal<br />

zum anderen in einer Sackgasse. Begonnen hatte sie in der Bäckerei Herdickerhoff und führte nach<br />

einem Intermezzo im Kreinberg zum Kasino am EAW. Dort mussten die TuSler 1955 ausziehen. In der<br />

ständig reparaturbedürftigen vereinseigenen Halle am Rollhockeystadion drohte das Aus 1957, als<br />

diese Halle schloss. In dieser Situation fusionierten beide Vereine. Die Tischtennis-Vereinigung bezog<br />

die Halle im Friedrich-Bährens-Gymnasium mit vier Platten. lm Sommer stand sie an zwei Abenden,<br />

zur Wintersaison stand sie der <strong>TTVg</strong> an einem Trainingsabend zur Verfügung. Der Verein suchte<br />

ständig nach Auswegen. Turniere wurden in der F.-L.-Jahn-Halle der Turnerschaft an der<br />

Wittekindstraße ausgetragen (1959 die Stadtmeisterschaften, 1962 die Bezirksmeisterschaften). Für<br />

die Jugendabteilung stand ein Raum mit einer (!) Platte unter dem Restaurant Ostentor neben<br />

Schuhmacher Denz stundenweise bereit.<br />

Wie ein Damoklesschwert schwebte das Hallenproblem über der <strong>TTVg</strong>. Stadtverwaltung und<br />

Stadtverband für Leibesübungen schalteten sich ein, ohne dass dauerhaft Abhilfe gefunden worden<br />

wäre. Anfang der 1960er Jahre gab es in <strong>Schwerte</strong> kaum Hallenraum. Im Januar 1963 kulminierte das<br />

Zittern um Hallenfläche. Denn das Spitzenspiel der Landesliga zwischen der <strong>TTVg</strong> und TuS Iserlohn<br />

musste kurzfristig in die Aula der Eintrachtschule verlegt werden, weil Musikdirektor Kirchhelle eine<br />

Störung des Klavierkonzerts eine Etage höher befürchtete. Die <strong>TTVg</strong> transportierte zwei Platten<br />

kurzfristig quer durch die Stadt und büßte in fremder Umgebung den Heimnimbus und die<br />

Meisterschaft ein.<br />

1966 bis 1969 wurde das Bährens-Gymnasium umgebaut und erweitert. In dieser Zeit schrumpfte die<br />

Spiel- und Trainingsfläche für rund 10 Mannschaften auf drei Platten. Als der Hausmeister dann noch<br />

samstags die Halle schloss, mussten die Spiele der Schüler- und 3. Herrenmannschaft in der Mini-<br />

Halle von Jahn <strong>Schwerte</strong>rheide im Garten hinter dem Vereinslokal Tiemesmann an der Hörder Straße<br />

ausgetragen werden. Dort drohte wegen eines vorsintflutlichen Ofens im Winter ständig Brandgefahr.<br />

Erst der Umzug in die neuerbaute Turnhalle an der Realschule im Bohlgarten im Frühjahr 1970 mit 10<br />

Trainingsstunden pro Woche und dem kompletten Wochenende für Punktespiele schuf dauerhafte<br />

Besserung. Jetzt konnte an neun Platten gleichzeitig gespielt werden. Weitere zehn Jahre später zog<br />

die <strong>TTVg</strong> abermals um. Ab Frühjahr 1980 findet die <strong>TTVg</strong> in der Turnhalle der Berufsschule an der<br />

Beckestraße eine Heimat. Auf 18 Platten sind optimale Spielverhältnisse geboten. Wer noch eines der<br />

zahlreichen Provisorien mitgemacht hat, wird den Wandel zu würdigen wissen.


38<br />

Erstes Training der Jugendabteilung in der neuen Halle der Realschule: Josef Schmitt (rechts) u.a. mit Rätscher, Gebrüder Tiemann,<br />

Deterding, Herzfeld, Krause, Stüttgen, Th. Strunck, P. Queißer, Brinckmann, H. Simon, 0. Schmidt und Krumsiek (von links)<br />

Am laufenden Band: TT-Stars in <strong>Schwerte</strong><br />

Mit dem ersten Ruhrtalturnier 1974 begann eine über viele Jahre andauernde Serie von<br />

Veranstaltungen, in der die <strong>TTVg</strong> dem Publikum in <strong>Schwerte</strong> und Umgebung Tischtennis in Perfektion<br />

bot. Welt- und Europameister gastierten in der Ruhrstadt, die zu einer festen Station im<br />

Terminkalender der Ballartisten wurde. Die zahlreichen Großveranstaltungen zogen stets Hunderte<br />

von Zuschauern in die Sporthallen am Bährens-Gymnasium und am Gänsewinkel.<br />

1975 belegte der Deutsche Rekordmeister Wilfried Lieck vom VfB Altena in der S-Klasse des<br />

Ruhrtalturniers Platz 1. Im Oktober des gleichen Jahres war er der<br />

eigentliche Star beim Duell einer deutschen Auswahl (neben Lieck mit Leiß, Jäger und Micke) gegen<br />

Spartacus Budapest um den frischgebackenen Weltmeister Istvan Jonyer. Lieck sorgte beim 2:6 durch<br />

Siege über Jonyer und Timar für die Gegenpunkte auf deutscher Seite.<br />

1976 gewann Hanno Deutz (Borussia Düsseldorf) überraschend die S-Klasse des Ruhrtalturniers, bei<br />

dem es erstmals um Punkte im JOOLA-Cup ging. Das Deutschland-Finale dieses Wettbewerbs<br />

richtete die <strong>TTVg</strong> im Herbst 1976 aus. Peter Engel (SSV Reutlingen) siegte in der ausverkauften<br />

Sporthalle im Endspiel mit 2:0 gegen Ralf Wosik (Düsseldorf), nachdem die Favoriten Leiß und<br />

Stellwag schon früh scheiterten.


39<br />

Siegerehrung für Europameister Milan Orlowski durch den Stadtverbandsvorsitzenden<br />

Rudi Pohl (rechts) und <strong>TTVg</strong>-Vorsitzenden Jörg Reichel.<br />

Im Hintergrund Ex-Weltmeister Ferenc Sido (Budapest)<br />

Ein Jahr später revanchierte sich Leiß, der beim 4. Ruhrtalturnier Einzel und Doppel in der S-Klasse<br />

gewann. Schon damals waren zwei Drittel der Deutschen Rangliste in <strong>Schwerte</strong> am Start. Am 23.<br />

März 1978 spielte sich der Jugoslawe Dragutin Surbek in die Herzen der <strong>Schwerte</strong>r Zuschauer.<br />

Schneefall auf Sauerlandlinie blockierte seine Anreise zur EM-Revanche, dennoch spielte er sich, u.a.<br />

gegen Abwehrspezialist Hüging, bis ins Finale, das allerdings Stellan Bengtsson gewann. Hochklassig<br />

war auch das Endspiel beim Ruhrtalturnier in jenem Jahr. Desmond Douglas, die englische<br />

Ranglisten-Nr. 1 in Europa, lag schon 0:2 im Rückstand gegen Wilfried Lieck und gewann dennoch mit<br />

3:2.<br />

Beim Top 8 1979 wiederholte „Dragu" Surbek seine Glanzleistung aus dem Vorjahr, diesmal siegte er<br />

souverän. Er war nur in der Vorrunde gegen Lieck in Gefahr, während die Mitfavoriten Douglas und Ulf<br />

Thorsell schon in der ersten Runde scheiterten. Das Endspiel wurde so zu einer rein jugoslawischen<br />

Angelegenheit zwischen den beiden Doppelweltmeistern Surbek und Stipancic, Surbek siegte 21:16,<br />

21:6. Im August des gleichen Jahres bot der Schwede Ulf Thorsell (SSV Reutlingen) als Ersatz eine<br />

Galavorstellung. Beim S-Klassen-Wettbewerb des Ruhrtalturniers distanzierte er die deutsche<br />

Spitzenklasse.<br />

Top 8 1980 fiel an den Ungarn Tibor Klampar in einem Turnier der Überraschungen. Lieck schlug<br />

Surbek, Jonyer Europameister Hilton aus England, Kucharski (Polen) den chinesischen Mannschafts-<br />

Weltmeister Liang Ko-Liang. lm Finale setzte sich Klampar souverän gegen Kucharski durch.


Bei Top 8 1981 standen sich Klampar, Surbek, Hilton, Orlowski (CSR), Stellwag, Carlsson<br />

(Schweden), Kucharski und der Chinese Wang Jiang-quiang im Deutschland-Grand-Prix innerhalb<br />

eines erlesenen Feldes gegenüber.<br />

40<br />

Alle Zuschauer-Rekorde der <strong>Schwerte</strong>r Sporthalle wurden geschlagen, als im Mai 1983 die Jacques-<br />

Secretin-Show gastierte. Über 800 Zuschauern wurden vom französischen Trio Secretin, Purkart,<br />

Bergeret zu Beifallsstürmen hingerissen. Die Artistik und Clownerie mit dem kleinen weißen Ball<br />

werden sicher nicht so schnell vergessen sein.<br />

Abweichend von den Einzelturnieren der Jahre 1974 bis 1981 entschied sich die <strong>TTVg</strong>, im März 1984<br />

ein Mannschaftsspiel der Spitzenklasse auszurichten. Der Bundesliga-Schlager zwischen Borussia<br />

Düsseldorf und GW Bad Hamm fiel in die Schlussphase des Kampfes um die Deutsche Meisterschaft.<br />

Düsseldorf zog durch ein hart umkämpftes 9:6 mit Saarbrücken in der Tabellenspitze gleich.<br />

Aber nicht nur die Spitzenakteure kamen seit der Mitte der 1970er Jahre zum Zuge, auch der<br />

Breitensport war bei der <strong>TTVg</strong> zu Gast. Ein Hobbyturnier für alle diejenigen, die nicht einem TT-Klub<br />

angehören und dort um Punkte spielen, wurden bereits siebenmal von der <strong>TTVg</strong> ausgerichtet. Jedes<br />

Mal gingen 100 Teilnehmer oder mehr an den Start.<br />

<strong>Vereinschronik</strong> <strong>1985</strong>-<strong>1995</strong><br />

Die folgenden Seiten geben einen Überblick über die Jahre <strong>1985</strong> -<strong>1995</strong>.<br />

Basierend auf der unveränderten Chronik der Jahre 1945-<strong>1985</strong> wurden<br />

diese 10 Jahre mit ihren vielschichtigen Ereignissen von den aktiven<br />

Vereinsmitgliedern Klaus Maraun und Sebastian Sauer dargestellt.<br />

Die Chronik konnte in diesem Teil aufgrund des umfangreicheren<br />

Datenbestandes ausführlicher gestaltet werden, als es für die vorherigen<br />

Jahre möglich war. Sie zeigt wieder einmal deutlich, welche Höhen und<br />

Tiefen die <strong>TTVg</strong> innerhalb von 10 Jahren durchlaufen hat.


40 Jahre <strong>TTVg</strong><br />

<strong>1985</strong> wurde die <strong>TTVg</strong> 40 Jahre alt, Grund genug für einige Festveranstaltungen. Die Jubiläumsfeier<br />

41<br />

fand mit fast 300 Festgästen in der Tanzschule Pajonk statt. TT-Bezirksvorsitzender Viehmann ehrte<br />

den Verein mit einer neugeschaffenen Plakette. Außerdem zeichnete er Jörg Reichel für mehr als<br />

zehnjährige Verbandsarbeit mit der silbernen Ehrennadel aus. Der Verein selbst ehrte Willi Maibom<br />

und Willi Schreiner, die seit der Gründung dem Verein angehören. Für 25-jährige und längere<br />

Mitgliedschaft wurden Klaus Schulte, Klaus vom Hofe, Franz Hoffschulte, Richard Schunke und Hans<br />

Thier geehrt. Gratuliert wurde außerdem der zweiten Mannschaft zum Aufstieg in die Bezirksklasse.<br />

Eine Sportveranstaltung besonderer Art war der Sport-Lavit-Supercup in der Sporthalle Nord-West.<br />

750 Zuschauer erlebten ein Tischtennisspektakel mit acht Weltklassespielern: Ralf Wosik, Milan<br />

Orlowski (Vizeweltmeister im Doppel), Ulf Carlsson (Doppelweltmeister), Desmond Douglas, Sun<br />

Jianwei, Xie Saike, Chen Xinhua (Mannschaftsweltmeister) und Chen Zhibin. Im Endspiel siegte Xie<br />

Saike über Sun Jianwei mit 21:14 und 21:14.<br />

Die Zuschauer waren fasziniert von artistischen Aktionen der beiden Chinesen. Vor der Veranstaltung<br />

gab die Stadt <strong>Schwerte</strong> einen Empfang für die acht Spieler sowie für die chinesische Delegation. Der<br />

stellvertretende Bürgermeister Johannes Josephs bedankte sich hierbei recht herzlich bei unserem 1.<br />

Vorsitzenden Jörg Reichet, dem es gelungen war, diese Veranstaltung in die Ruhrstadt zu holen.<br />

Erfolgreiche Saison<br />

1986: Sehr erfolgreich endete die Saison für die 1. Damenmannschaft: Sie schaffte den Aufstieg in die<br />

Verbandsliga. Das Team mit Sigrun Scherff, Nicole Niedersteberg, Heike Streul und Christiane<br />

Meißner belegte ungeschlagen mit 35:1 Punkten den ersten Tabellenplatz der Damen-Bezirksliga.<br />

Maßgeblichen Anteil an diesem tollen Erfolg hatten auch Trainer Klaus-Peter Dürholt und Betreuer<br />

Martin Völkel. Die 2. Damenmannschaft konnte den Klassenerhalt in der Bezirksklasse schaffen. Den<br />

Abstieg von der Landes- in die Bezirksliga musste die 1. Herrenmannschaft hinnehmen. Allerdings war<br />

schon zu Saisonbeginn klar, wie schwierig der Klassenerhalt werden würde. Das gleiche Schicksal<br />

ereilte die 2. Herrenmannschaft: Der zweitletzte Tabellenplatz in der Bezirksklasse bedeutete den<br />

Gang in die Kreisliga. Dies war umso bitterer, weil man erst zu Beginn der Saison aufgestiegen war.<br />

Den 8. Platz in der Kreisliga belegte die 3. Herrenmannschaft.


42<br />

Die <strong>TTVg</strong>-Jugend verbrachte einige Tage im Ski- und Sportheim Winterberg-Langewiese<br />

zusammen mit ihren Trainern. Nach der anstrengenden Saison sorgten<br />

Fußball, Schwimmen, New Games und eine Nachtwanderung für Abwechselung.<br />

Zwei weitere Aufstiege sind zur 4. und 5. Mannschaft zu vermelden: Die 4. mit den Spielern Zahs,<br />

Paetsch, Reininghaus, Farke, Sonneborn, Veldscholten und Schröder schaffte den Sprung in die<br />

Kreisliga. In der 5. Mannschaft konnte das Team mit Schmitz, Dönnebrink, Meier, Zannetin, Sürig,<br />

Dürholt, Conrad, Reichel und Wachholz den Aufstieg in die 1. Kreisklasse schaffen. Die 6. Mannschaft<br />

erreichte einen unbefriedigenden 3. Tabellenplatz in der 3. Kreisklasse, der Aufstieg musste vertagt<br />

werden. Trotz des letzten Platzes in der dritten Kreisklasse ließ sich die 7. Mannschaft nie entmutigen.<br />

Die Erfolge der Damen reißen nicht ab: Beim Gedächtnispokalturnier in Werne-Langern erreichten in<br />

der Damen-B-Klasse Heike Streul den hervorragenden zweiten und Nicole Niedersteberg den dritten<br />

Rang.<br />

Gäste aus Bethune<br />

1987: Aus Frankreich traf Besuch ein und zwar die Sportler des UPEC Bethune. Nach dem Besuch<br />

der „Fiesta Italiana" und des Freilichtmuseums in Hagen stand man sich in einem Freundschaftsspiel<br />

gegenüber. Die Franzosen siegten mit 8:2 Punkten. Jens Gotthelf und Jörg Reichel erzielten die<br />

Ehrenpunkte, während Herbert Schmitt, Wilfried Reininghaus und Markus Ebbinghaus verloren. Die<br />

<strong>TTVg</strong>-Damen waren klar überlegen und siegten mit 8:1. Petra Schmitz, Nicole Niedersteberg, Heike<br />

Möller und Hiltrud Reininghaus ließen den Gästespielerinnen keine Chance.


43<br />

Die <strong>Schwerte</strong>r Spielerinnen und Spieler zusammen mit den Gästen aus Bethune in der Halle am Stadtpark.<br />

Die Franzosen gewannen das Freundschaftsspiel der Herren,<br />

mussten sich aber den <strong>Schwerte</strong>r Damen geschlagen geben.<br />

Zum Saisonabschluss 1986/87 konnte man den Wiederaufstieg der 1. Herrenmannschaft in die<br />

Landesliga feiern. Das Team mit Klaus vom Hofe, Jens Gotthelf, Uwe Boehnke, Dr. Rolf Struve, Axel<br />

Pape, Ernst Stöber und Frank Finke wurde mit 22:0 Punkten Herbstmeister und beendete die Spielserie<br />

unangefochten als Tabellenführer. Die Zweite verpasste nach relativ schwachem Saisonbeginn die<br />

Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse knapp um einen Punkt und belegte den vierten Platz.<br />

Die 3. Mannschaft erreichte den 9. Platz und sicherte sich somit die Kreisligazugehörigkeit. Die Vierte<br />

stand in der Kreisliga auf verlorenem Posten und muss in der nächsten Saison wieder in der ersten<br />

Kreisklasse antreten. Der 5. Mannschaft gelang es trotz ständiger Aufstellungssorgen, die nötigen Punkte<br />

zum Klassenerhalt in der 1. Kreisklasse zu ergattern. Die sechste Mannschaft schlug sich achtbar, für<br />

einen Spitzenplatz in der 3. Kreisklasse reichte es noch nicht. Die erste Damenmannschaft erreichte mit<br />

dem 4. Platz in der Verbandsliga mehr, als man nach dem Aufstieg erhoffen konnte. Freuen konnte sich<br />

die Damen-Reserve über den Aufstieg in die Bezirksliga. In der Aufstiegsrunde boten die Spielerinnen<br />

eine souveräne Leistung und beendeten diese verlustpunktfrei. Zur erfolgreichen Mannschaft gehörten<br />

Christiane Meißner, Silke Printz, Michaela Pohl und Petra Schmitz. Zufrieden konnte man auch mit dem<br />

Abschneiden des Nachwuchses sein. Die Schüler wurden Vizemeister in der Kreisklasse. Einen ebenfalls<br />

erfreulichen 2. Platz belegte die Mädchenmannschaft in der Kreisliga. In ihrer ersten Spielsaison konnten<br />

sich die Knaben recht achtbar aus der Affäre ziehen: Mit drei Teams gestartet, erreichten sie einen 3., 6.<br />

und 12. Tabellenplatz. Platz vier hieß es am Ende für die <strong>TTVg</strong>-Jugend in der Jungen-Kreisliga.<br />

Erfolgreichster Verein wurde die <strong>TTVg</strong> bei den Kreismeisterschaften in Lendringsen. Zur großen<br />

Überraschung holte sich Jens Gotthelf den Titel in der Herren-A-Klasse. Völlig unerwartet holte das


neuformierte Doppel Dirk Stumpe/Uwe Boehnke einen weiteren Kreistitel. Bei den Damen siegte im<br />

vereinsinternen Endspiel Nicole Niedersteberg mit 3:1 gegen Sigrun Scherff.<br />

44<br />

Erfolgreich wie seit Jahren nicht mehr verliefen die Bezirksmeisterschaften in Bochum für die <strong>TTVg</strong>. Der<br />

Gewinn je zweier Bronzemedaillen machte Nicole Niedersteberg und den C-Schüler Jan-Henrik Müller zu<br />

den erfolgreichsten Ruhrstädtern. Mit dem zehnjährigen J.-H. Müller ging ein weiteres großes Talent aus<br />

der Jugendarbeit der <strong>TTVg</strong> hervor. Erst im Halbfinale scheiterte er mit 0:2 an Peters (TTC GW Bad<br />

Hamm). Im Doppel gelang ihm zusammen mit Jens Lang (ebenfalls Bad Hamm) der dritte Rang. Einen<br />

starken Eindruck hinterließ der diesjährige Überraschungskreismeister Jens Gotthelf. In dem sehr stark<br />

besetzten 64er Feld kämpfte er sich bis ins Achtelfinale vor. Hier unterlag er Ralf Helbing (Eintracht<br />

Dortmund) klar. Auch bei den Junioren konnte Jens seine guten Leistungen vom Vortag wiederholen. Er<br />

kämpfte sich erneut bis ins Achtelfinale vor, unterlag dann aber mit 0:3 dem Lünener Ruprecht.<br />

Meister der Landesliga<br />

1988: Zum Abschluss der Saison konnten zwei Aufstiege im Herrenbereich bejubelt werden: Die erste<br />

Mannschaft mit Dirk Stumpe, Klaus vom Hofe, Jens Gotthelf, Uwe Boehnke, Axel Pape, Ernst Stöber und<br />

Ersatzmann Olaf Menzen besiegte im letzten Spiel TTG Weitmar-Munscheid II glatt mit 9:1 und stieg als<br />

Meister der Landesliga in die Verbandsliga auf. Nach fünfjähriger Abstinenz, nach zwei Abstiegen und<br />

einem Durchmarsch aus der Bezirksliga spielt die Mannschaft in der kommenden Saison wieder in der<br />

Verbandsliga.<br />

Den souveränen Aufstieg in die Bezirksklasse erreichte die Zweitvertretung der <strong>TTVg</strong>. Dieser wurde mit<br />

Frank Finke, Stefan Farke, Robert Kuhl, Rolf Rieß, Hartmut Schuster, Eckhardt „Ecki" Zahs und Thomas<br />

Queisser erkämpft. Noch einen Aufstieg gab es aus dem Jugendbereich zu berichten.


45<br />

Als Meister der Landesliga aufgestiegen: Ernst Stöber, Olaf Menzen,<br />

Dirk Stumpe, Jens Gotthelf, Klaus vom Hofe, Axel Pape, Uwe Boehnke (von links)<br />

Die 1. Jugendmannschaft mit Kay Klahold, Matthias Henzler, Ralf Wösthoff, Mike Schneider und<br />

Christian Meise schaffte über die Aufstiegsrunde den Sprung in die Bezirksklasse.<br />

Bethunefahrt zu Pfingsten<br />

Mit einer elfköpfigen Delegation erwiderte die <strong>TTVg</strong> zu Pfingsten den Besuch von UPEC Bethune 1987.<br />

Der sportliche Teil ergab ein 2:8 der ersten Herrenmannschaft (Boehnke, Strunck, Farke und<br />

Ebbinghaus), ein 4:8 der „zweiten" Herrenmannschaft (Reichel, Kohlmann und Reininghaus) und einen<br />

Sieg der Jugend (Klahold, Schneider und Henzler). Die <strong>TTVg</strong> wurde für Verdienste um den<br />

Partnerschaftsgedanken mit einem Pokal von Bürgermeister Jaques Mellik ausgezeichnet. Am zweiten<br />

Tag besuchte man eine Amphibien- und Schmetterlingsschau und abends war die offizielle Show zur<br />

600-Jahr-Feier des „Beffroy" der absolute Höhepunkt des Programms. Eine Mischung aus Lasershow,<br />

Feuerwerk und historischem Festspiel führte Bethuner und französische Geschichte von der Steinzeit bis<br />

in die jüngste Vergangenheit vor. Am letzten Tag rundeten Besuche der Bethuner Märkte das Programm<br />

ab. Für das kommende Jahr war ein Gegenbesuch unserer französischen Freunde vorgesehen.<br />

Bei den Kreismeisterschaften in Fröndenberg wurde Sonja Menges mit zwei Siegen und drei zweiten<br />

Plätzen erfolgreichste Teilnehmerin der <strong>TTVg</strong>. Weitere herausragende Akteure waren Friederike<br />

Aschmann (2x1., 2x2.), Jens Gotthelf (1x1., 2x2.) und aus dem Nachwuchs Jan-Henrik Müller (2x1., 2x2.)<br />

und Oliver Hoischen (2x1., 1x2., 1x3.). In der Mannschaftswertung belegte die <strong>TTVg</strong> den ersten Platz<br />

(306 Punkte), vor GSV Fröndenberg (151 Punkte) und TuS Iserlohn (94 Punkte).


46<br />

Trainingslager für den Nachwuchs<br />

Auch bei unserem Nachwuchs lief die Saisonvorbereitung im Sommer auf Hochtouren. Unsere Sporthalle<br />

wurde zu einem Trainingslager umfunktioniert, in der die jungen Talente von fünf erfahrenen Trainern den<br />

letzten Schliff erhielten. Vier Tage, lang hatten die Jugendlichen neben dem harten Übungsbetrieb beim<br />

Zelten und gemeinsamen Grillen auch viel Spaß.<br />

Die Jugendlichen der <strong>TTVg</strong> im Trainingslager: Zeit für Übungen mit dem Ballroboter<br />

<strong>TTVg</strong>-Nachwuchs zum Lehrgang<br />

1989: Für ihre guten Leistungen in den vergangenen Monaten wurden drei Nachwuchs-<br />

Tischtennisspieler der <strong>TTVg</strong> mit Einladungen zu Lehrgängen des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes<br />

belohnt: Jan-Hendrik Müller nahm an einem zweitägigen Lehrgang für B-Schüler in der Sportschule<br />

Duisburg-Wedau teil. Die C-Schüler Oliver Hoischen und Thomas van Hal erhielten eine Einladung zu<br />

einem eintägigen Lehrgangsturnier in Ascheberg. Oliver verbuchte seinen bisher größten Erfolg, als er<br />

bei der Westdeutschen Rangliste in Köln nur knapp die Finalteilnahme verpasste.<br />

Geehrt wurde auf der Jahreshauptversammlung Lothar vom Hofe für seine 25jährige Mitgliedschaft. Bei<br />

den anstehenden Neuwahlen kam es zu keinen gravierenden Änderungen.<br />

Als Tabellenachter stieg die 1. Herrenmannschaft aus der Verbandsliga ab. Die Regeln der<br />

Wettspielordnung, die bei Punktgleichheit den Spielen der punktgleichen Mannschaften untereinander<br />

den Ausschlag geben läßt, das abgesprochene Verhalten der beiden Wuppertaler Konkurrenten, eine<br />

gehörige Portion Pech und Versäumnisse in der ersten Serie gaben zusammen den Ausschlag dafür,


47<br />

dass der Aufsteiger des Jahres 1987/88 sofort wieder in die Landesliga musste. Dagegen konnten<br />

die erste und die zweite Jugend ihren Aufstieg feiern: die 1. Jugendmannschaft stieg mit Matthias<br />

Henzler, Kai Mahold, Christian Meise, Ralf Wösthoff und Jan-Hendrik Müller in die Bezirksliga auf.<br />

Den Aufstieg zur Kreisliga schafften Senol Erdogan, Sebastian Sauer, Christian van Hal, Mike<br />

Schneider und Markus Rost.<br />

Bei den Kreismeisterschaften, die die <strong>TTVg</strong> selbst ausrichtete, gab es für den Verein eine<br />

hervorragende Bilanz: Zwölf Titel, 13 zweite Plätze und 17 dritte Plätze konnten erkämpft werden.<br />

Sorgte der sportliche Bereich für Schlagzeilen, so verdiente auch der organisatorische Ablauf<br />

Bestnoten. Folgende <strong>TTVg</strong>ler konnten sich als Kreismeister ehren lassen:<br />

Nicole Niedersteberg (Damen A), Sonja Menges/Nicole Niedersteberg (Doppel), Klaus vom<br />

Hofe/Jens Gotthelf (Doppel Herren A), Ekkehard Zahs/Matthias Henzler<br />

(Doppel Herren C), Sonja Menges (Juniorinnen), Menges/Werse (Doppel Juniorinnen), Jens<br />

Gotthelf (Junioren), Sonja Menges (Mädchen), Menges/Kordt (Doppel Mädchen), Oliver Hoischen<br />

(Schüler B) und Hoischen/Mataraci (Doppel Schüler B).<br />

Waliser in <strong>Schwerte</strong><br />

Im März dieses Jahres traf eine Delegation von sechs Tischtennisspielern und einem Betreuer<br />

aus Wales in <strong>Schwerte</strong> zu einem einwöchigen Aufenthalt ein. Der Besuch ging auf Initiative von<br />

Dirk Stumpe zurück. Zum einen wurden drei Freundschaftsspiele bestritten, und zwar gegen die<br />

Erstvertretungen von Ergste und Holzen-Sommerberg und gegen eine Auswahl der <strong>TTVg</strong>. Alle<br />

drei Spiele endeten klar zugunsten der Gastgeber. Zum anderen besuchte man die Tischtennis-<br />

WM in Dortmund, war dort zum Shopping und nahm auch einen Einblick in das Dortmunder<br />

Nachtleben. Auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz.<br />

Die Tischtennisdelegation aus Wales zusammen mit den Gastgebern aus <strong>Schwerte</strong>


48<br />

Erfolgreiches Jahr für die <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong><br />

1990: Das Jahr 1990 sollte sich zu einem sehr erfolgreichen Jahr für die <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> entwickeln.<br />

Es begann mit dem sehr guten Abschluss der Saison 89/90. So schafften zwei der drei<br />

Damenmannschaften und zwei der sechs Herrenmannschaften den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse.<br />

Zudem gelang der 1. Jugend der Sprung in die höchste Jugendklasse, die Verbandsliga. Aber auch für<br />

die übrigen Mannschaften lief es nicht schlecht. Die 1. Damen verpasste mit dem 3. Tabellenplatz nur<br />

knapp die Chance, sich für die Aufstiegsrunde in die Oberliga zu qualifizieren.<br />

Dagegen konnte die 2. Damen mit H. Streul, Ch. Meißner, P Schmitz, G. Bätzel und S. Scherff den 1.<br />

Platz in der Bezirksliga halten und damit in die Verbandsliga aufsteigen. Dies gelang trotz häufiger<br />

Ersatzgestellungen für die Erste und mit geringem Trainingsaufwand. Problemlos in die Bezirksliga<br />

aufgestiegen war außerdem die 3. Damen mit H. Möller, St. Neumann, N. Werse und S. Sparfeld.<br />

Für die folgende Saison konnten sich die Damen zusätzlich noch mit A. Kordt, S. Kupfer und T. Robic<br />

vom TuS Holzen-Sommerberg verstärken.<br />

Die Aufsteiger bei den Herren waren die 3. und 6. Mannschaft. Die 3. Herren beendete die Saison als<br />

Erster der Kreisliga, sichergestellt durch ein 9:5 gegen ATS Nahmer 3 im letzten Spiel. Richtig gejubelt<br />

werden konnte allerdings erst im Juni, als TuS Holzen-Sommerberg seinen Protest gegen das mit 9:1<br />

gegen <strong>Schwerte</strong> verlorene Spiel, der bis vor den Verbandsspruchausschuß ging, zurückzog.<br />

Das Team mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren spielte mit St. Farke, J. Grube, M. Henzler,<br />

E. Zahs, S. Tlews und Th. Köchling.<br />

Eher freuen konnte sich die 6. Mannschaft. Als Gruppenerster der 3. Kreisklasse in die Aufstiegsrunde<br />

gegangen, wurde mit Siegen über Platteheide 5, TuS Holzen-Sommerberg 4 und Post Iserlohn 2 der<br />

Aufstieg in die 2. Kreisklasse sichergestellt. Die Aufsteiger waren: K.-P. Dürholt, D. Richter, D. John, R.<br />

Pienkoß, M. Kleff, M. Zeising, R. Wachholz und R. Kohlmann.<br />

Ein bisschen Pech hatte die 1. Mannschaft, die den Wiederaufstieg in die Verbandsliga nicht schaffte. Die<br />

Gründe lagen zum einen in dem zu starken späteren Meister TTG Weitmar-Munscheid 2 sowie in<br />

inkonstanten Leistungen und Verletzungspech. So wurde die Saison mit einem dritten Platz und damit<br />

knapp verpasster Aufstiegsrundenteilnahme abgeschlossen.<br />

Nicht vergessen werden darf auch die 1. Jugend: Ch. Meise, Th. Weber, J.-H. Müller und J. Rexilius<br />

besiegten als Tabellendritter der Bezirksliga-Ost in der Aufstiegsrunde den Rivalen TuS Querenburg<br />

sicher mit 8:2 und besiegelten damit den Aufstieg in die Jungen-Verbandsliga.<br />

Es gab also etwas zu feiern. Dies geschah im Mai bei der Aufstiegsfeier im katholischen Pfarrheim an der<br />

Goethestraße. Hierbei standen neben der Schlacht am kalten Buffet und Non-Stop-Tanz auch die


49<br />

Ehrungen der aufgestiegenen Mannschaften an, die vom <strong>TTVg</strong>-Vorsitzenden Jörg Reichel vorgenommen<br />

wurden.<br />

Als Höhepunkt des Jahres gab es dann am 27. Mai 1990 die „Show der chinesischen Weltmeister".<br />

Hierbei bestritten Guo Yuehua (10-maliger Weltmeister) und Liang Geliang (6-maliger Weltmeister) einen<br />

Schaukampf , bei dem die rund 200 Tischtennisfans in der Halle am Gänsewinkel voll auf ihre Kosten<br />

kamen. In der knapp 2 1/2-stündigen Veranstaltung stellte die <strong>TTVg</strong> zunächst ihr Trainingskonzept mit<br />

einigen Jugendspielern vor. Daraufhin bestritt Jens Gotthelf, Nr. 2 der Landesligamannschaft ein Einzel<br />

gegen Guo Yuehua und zog sich ehrenvoll aus der Affäre. Auch die Jugendspieler Christian Meise und<br />

Jan-Hendrik Müller bekamen eine Chance und schlugen sich im Doppel gegen die Weltmeister recht<br />

achtbar. Mit den beiden Einzeln des 15-fachen Deutschen Meisters Wilfried Lieck, der gegen Geliang nur<br />

knapp verlor, ging das Rahmenprogramm zu Ende und der eigentliche Schaukampf begann. Hier boten<br />

die beiden Chinesen wirklich alles, was das Tischtennisherz begehrt, von „normalen" Ballwechseln<br />

angefangen bis hin zu Einlagen mit Seitenwechseln während eines Ballwechsels, Spiel mit zwei Bällen<br />

u.s.w. Es war also eine alles in allem sehr gelungene Veranstaltung. Wenn auch die Zuschauer-<br />

Resonanz nicht ganz den Erwartungen entsprach, so zeigte die <strong>TTVg</strong> wieder einmal, dass der<br />

Tischtennissport mehr zu bieten hat, als nur Meisterschaftspiele.<br />

Die ,.Show der chinesischen Weltmeister": Zwischendurch musste sogar<br />

<strong>TTVg</strong>-Mitglied Wilfried Reininghaus für den nach einigen langen Ball<br />

wechseln „erschöpften" Jiang Geliang weiterspielen.<br />

Im Jahr nach der Wende: Noch im Sommer 1990 fand der erste innerdeutsche Vergleichskampf<br />

zwischen <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> und BSG Lokomotive Zeitz (damals noch DDR) statt: Dieses<br />

Freundschaftsspiel, von Kurt Noll, einem gebürtigen Zeitzer und seit 1981 in <strong>Schwerte</strong> ansässig, ins<br />

Leben gerufen, endete mit 9:4 für <strong>Schwerte</strong>. Dies täuscht jedoch über die vielfach knappen<br />

Spielausgänge hinweg. So war die Partie bis zum 3:3 ausgeglichen. Dann fiel die Entscheidung<br />

zugunsten der <strong>Schwerte</strong>r, als Köchling und Henzler ihre Spiele in der Mitte gegen Schwede bzw.


Ullrich gewannen und die <strong>Schwerte</strong>r auch im unteren Paarkreuz punkten konnten. Der neunfache<br />

50<br />

Kreismeister aus Zeitz, Broske, konnte noch einmal gegen Stöber auf 4:7 verkürzen, ehe Farke und<br />

Köchling den 9:4 Endstand herstellten. Es spielten bei <strong>Schwerte</strong>: Stöber, Farke, Köchling, Henzler,<br />

Reininghaus, Noll sowie bei Zeitz: Broske, Schwede, Ullrich, Lenke, Tauchnitz, Pape. Weiterhin, als<br />

Einlagewettbewerb, wurde ein gemischtes Doppel zwischen Zeitzer Herren und <strong>Schwerte</strong>r Damen<br />

ausgetragen, das Meißner/Schwede vor Niedersteberg/Tauchnitz gewannen. Der geplante Vergleich<br />

zwischen den Damenteams musste leider wegen Krankheit mehrerer Spielerinnen aus Zeitz abgesagt<br />

werden. Selbstverständlich wurde ein Rückspiel in Zeitz fest eingeplant, das schließlich knapp ein Jahr<br />

später stattfand.<br />

Die Spieler des ersten innerdeutschen Vergleichskampfes zwischen der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> und BSG Lokomotive Zeitz<br />

Das nächste wichtige Ereignis waren die Kreismeisterschaften zu Beginn der Saison 90/91. Sie standen<br />

wie in den Jahren zuvor im Zeichen der <strong>TTVg</strong>, die erneut den Pokal für den erfolgreichsten Verein mit<br />

großem Abstand gewann. So siegte unter anderem Carsten Niedersteberg in der Herren-A-Klasse<br />

sowohl im Einzel als auch im Doppel. Bei den Damen gewann Sonja Menges die Einzelkonkurrenz und<br />

wurde mit Susanne Rubbert Doppelsiegerin. Henzler/Grube waren bei den Junioren im Doppel nicht zu<br />

schlagen, ebenso Kordt/Menges bei den Juniorinnen, die beide auch die ersten Plätze im Einzel<br />

belegten. Darüber hinaus wurden auch im Jugendbereich sehr viele Titel geholt.<br />

Nach Jahren konnten auch bei den Bezirksmeisterschaften wieder erste Plätze errungen werden. So<br />

siegte Katrin Kohn zweimal im Doppel bei den Mädchen und Schülerinnen-A-Klasse, in der sie auch das<br />

Einzel-Finale erreichte. Weitere <strong>Schwerte</strong>r Lichtblicke waren Oliver Hoischen und Roland Köcher, die mit<br />

ihren Doppelpartnern jeweils in das Halbfinale im Schüler-B und Schüler-C Bereich vordrangen.<br />

Insgesamt zeugt dies auch von der sehr guten Jugendarbeit der <strong>TTVg</strong>. So wurde ab November auch ein<br />

Schnupperkurs eingerichtet, der montags außerhalb der normalen Trainingszeiten stattfand. Hierbei


51<br />

betreuten 4 Übungsleiter knapp 40 Mädchen und Jungen, um sie mit Spielen und Bewegungsübungen<br />

an den Tischtennissport heranzuführen. Ziel des bis Ende Januar geplanten Kurses war, am Ende<br />

mehrere der Kinder ganz für den Verein gewinnen zu können.<br />

Ernüchterung bei den Herren<br />

1991: Gab es in der Saison 89/90 noch 4 Aufstiege im Herren- und Damenbereich zu vermelden, so<br />

kam in der folgenden Serie die Ernüchterung, zumindest bei den Herren. Es gelang keiner Mannschaft<br />

der Sprung in eine höhere Klasse. Im Gegenteil, die 3. Herren, gerade aufgestiegen, musste zurück in<br />

die Kreisliga. Ganz anders bei den Damen. N. Richstein, S. Rubbert, E Köchling und S. Menges<br />

glückte der Aufstieg in die Oberliga. Sie waren damit nach vielen Jahren die Ersten, die den Verein in<br />

dieser Spielklasse vertraten. Einzig die Herren konnten sich in dieser Klasse kurz nach dem 2.<br />

Weltkrieg halten. Der Erfolg hatte seine Gründe unter anderem in der ausgeglichenen Besetzung der<br />

Mannschaft und dem ausgezeichneten Teamgeist. So wurde während der ganzen Saison nur ein Spiel<br />

abgegeben, so dass die Damen am Ende mit 42:2 Punkten auf Platz 1 der Verbandsliga standen.<br />

Perfekt gemacht wurde der Aufstieg im März im letzten Spiel gegen DJK Annen. Hier wurde es nach<br />

einer 6:3 Führung noch einmal knapp, als die Gäste auf 6:5 herankamen. Doch holte Susanne Rubbert<br />

den entscheidenden 7. Punkt, der den Aufstieg sicherte. Das Spiel wurde schließlich mit 8:5<br />

gewonnen.<br />

Das Saisonziel erreichten auch die 2. und 3. Mannschaft. So konnten sich Kohn, Kordt, Bätzel,<br />

Schmitz, Meißner und Volcsanyi sicher in der Verbandsliga halten, während Kupfer, Robic, Möller,<br />

Neumann und Sparfeld fast noch den Aufstieg zur Bezirksliga schafften, nachdem sie die Saison zuvor<br />

erst in die Bezirksklasse aufgestiegen waren. Weniger erfreulich war die Serie für die die<br />

Herrenmannschaften. So erreichte die 1. Herren nicht das gesteckte Ziel, den Aufstieg in die<br />

Verbandsliga. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen wechselte Carsten Niedersteberg zur<br />

Rückserie zu GW Bad Hamm 2, so dass die Erste ohne ihren Spitzenspieler auskommen musste. Zum<br />

anderen kamen von den Brettern 5 und 6 zu wenig Punkte, als dass es von den ersten 4 hätte<br />

kompensiert werden können. Das hatte zur Folge, dass Pape zur Rückrunde in der 2. Herren spielen<br />

musste. Zwei Spieler rückten auf. Dies waren letztendlich Frank Finke von Brett 5 der Zweiten und<br />

Sven Tiews, Nr. 1 der Dritten. Da dadurch zwangsweise Dr. R. Struve auch aufrückte, verlor auch<br />

noch die 2. Herren ihren Spitzenspieler und verpasste somit den angepeilten Aufstieg in die<br />

Bezirksliga. Die 3. Herren konnte ihr Saisonziel, den Klassenerhalt, nicht erreichen. Zwar musste sie<br />

Tiews abgeben, doch lagen die Gründe für den Abstieg nicht allein in der Umstellung der Mannschaft.<br />

So wurden viele Spiele unglücklich verloren und teilweise auch hohe Führungen verspielt.


Dagegen lief es für die unteren Mannschaften gut. Die 4. und 5. Herren konnten sich in der 1.<br />

Kreisklasse sicher behaupten, ebenso die Sechste, die in der 2. Kreisklasse mitspielte.<br />

Für die folgende Saison sah es allerdings wieder rosig aus. Es konnten Lutz Reh, Nr. 3 des<br />

52<br />

Regionalligisten BVB Dortmund und Marcus Bothin, Spitzenspieler des Landesligisten Scharnhorst für<br />

die <strong>TTVg</strong> gewonnen werden. Verbandsliga war das erklärte Ziel. Zudem wechselten Stefan Beckmann<br />

aus Bommern und Stefan Paetsch aus Holzen nach <strong>Schwerte</strong>, so dass zusammen mit hochrückenden<br />

Jugendspielern die personelle Lage sehr gut war. Nicht unerwähnt bleiben darf auch der 5. Platz, den<br />

die Jugend-Verbandsligamannschaft im ersten Jahr der Zugehörigkeit erreichte. Zwar standen die 4<br />

Spieler Meise, Weber, Müller und Strack (Rexilius hatte inzwischen den Verein verlassen) nach der<br />

Hinrunde auf Platz 3, doch musste Meise einige Spiele verletzungsbedingt aussetzen, so dass am<br />

Ende der immer noch gute 5. Platz heraussprang.<br />

Auch 1991 konnte gefeiert werden. Und zwar der Aufstieg der 1. Damen in die Oberliga. Dies wurde<br />

dann auch im Mai im Vereinsheim des VFL <strong>Schwerte</strong> getan. Zu den Gratulanten gehörten<br />

Bürgermeisterstellvertreter Rudi Pohl, Stadtverbandsvorsitzender Hans-Heinrich Lindner sowie <strong>TTVg</strong>-<br />

Vorsitzender Jörg Reichel. Ebenfalls im Mai fand der Gegenbesuch der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> in Zeitz statt.<br />

Die erfolgreiche Damenmannschaft bei der Aufstiegsfeier im Vereinsheim des VFL <strong>Schwerte</strong>. Rudi Pohl, Friederike Köchling,<br />

Susanne Rubbert, Sonja Menges, Hans-Heinrich Lindner, Nicole Richstein, Jörg Reichel (von links)<br />

Mit einer Damen- und Herrenmannschaft fuhr man nach Sachsen-Anhalt. Höhepunkt der<br />

dreitägigen Reise waren die Freundschaftsspiele gegen den 1. TTC Zeitz. Gab es in <strong>Schwerte</strong><br />

noch eine 4:9 Niederlage, so konnten sich die Zeitzer Herren diesmal mit einem 8:8 rehabilitieren.<br />

Die <strong>Schwerte</strong>r führten zwar rasch mit 3:0 und 6:1, doch konnte in der Folge nur noch Gotthelf<br />

punkten, so dass es schließlich vor dem Schlussdoppel 8:7 für Zeitz stand. Die beiden<br />

als Gäste bei der <strong>TTVg</strong> spielenden Lichtendorfer Scherff und Gehring gewannen mit 2:1 und<br />

retteten damit das Unentschieden. Das <strong>Schwerte</strong>r Team: Gotthelf, Schuster, Reininghaus, Farke,<br />

Schröder, Noll, Scherff und Gehring. Diesmal kam es auch zu einem Vergleich der


53<br />

Damenmannschaften, den die <strong>Schwerte</strong>rinnen mit 14:4 für sich entschieden. Trotz dieses hohen<br />

Sieges war die Partie sehr umkämpft. So wurden sechs Spiele erst in der Verlängerung des<br />

dritten Satzes entschieden.<br />

Bei den Kreismeisterschaften in Fröndenberg zu Beginn der neuen Saison dominierte die <strong>TTVg</strong><br />

<strong>Schwerte</strong> wie noch nie zuvor ein Verein. Unter anderem entschied Neuzugang Lutz Reh die<br />

Herren A souverän für sich. Gotthelf und Stumpe belegten gemeinsam Platz 3. Im Doppel siegten<br />

Reh/vom Hofe. Bei den Damen landeten drei <strong>Schwerte</strong>rinnen auf den vorderen drei Plätzen<br />

(Köchling, Menges und Möller). Ebenso konnte die Doppelkonkurrenz von Köchling/Rubbert<br />

gewonnen werden. Weitere Erfolge gab es bei den Herren C (Grube, 2. PI.) und bei den Herren C<br />

(Köchling: 1. PI, Köchling/Farke: 2. PI.). Bei den Juniorinnen lagen Menges und Kordt sowohl im<br />

Einzel als auch im Doppel vorne, während Grube (3. Pl.) und Henzler/Tiews (1. Pl.) bei den<br />

Junioren erfolgreich waren. Darüber hinaus wurden auch in den Jugendklassen zahlreiche Titel<br />

geholt, so dass die <strong>TTVg</strong> deutlich als bester Verein abschnitt.<br />

Ziel: Klassenerhalt<br />

1992: In der Saison 91/92 wurde endlich erreicht, was man mehrere Spielserien lang zum Ziel<br />

hatte. Der 1. Herren der <strong>TTVg</strong> gelang der Aufstieg in die Verbandsliga. Daneben konnte die 3.<br />

Mannschaft den Sprung in die Bezirksklasse schaffen.<br />

Auch im Damenbereich spielte man erfolgreich. Die 1. Damen konnte sich in der Oberliga halten.<br />

Von Anfang an hieß das Ziel Klassenerhalt. So gab es für die in der gleichen Besetzung wie in<br />

der vorigen Saison spielenden Damen häufig hohe Niederlagen.<br />

Doch setzte man sich im Wettstreit mit den potentiellen Mitabsteigern durch Kampfgeist und mit<br />

den nötigen Nerven durch und machte im alles entscheidenden Rückspiel bei Adler Brakel den<br />

Klassenerhalt sicher. Ganz so viel Glück hatte die 2. Damen nicht, die in der außerordentlich<br />

starken Verbandsligagruppe überfordert war. Hinzu kam Verletzungspech von A. Kordt, so dass sich<br />

Z. Volcsanyi, Ch. Meißner und G. Bätzel mit Ersatzspielerinnen behelfen mussten. Man zeigte jedoch<br />

Kampfgeist und holte immerhin noch einige Meisterschaftsspielpunkte.<br />

Die dritte Mannschaft dagegen konnte sicher den Klassenerhalt in der Bezirksklasse schaffen.<br />

Erwähnenswert ist noch, dass die drei Damenteams in Bezug auf die Klassenzugehörigkeit auf dem seit<br />

Bestehen der Damenabteilung höchsten Niveau spielten.<br />

Bei den Herren war das Glanzstück der Aufstieg des 1. Teams. Reh, Gotthelf, Stumpe, vom Hofe, Finke,<br />

Bothin belegten am Ende ungeschlagen, mit 44:0 Punkten und 14 Zählern Vorsprung vor dem


54<br />

Zweitplazierten, Platz 1 der Landesliga. Bereits vier Spieltage vor Schluss wurde der Aufstieg mit einem<br />

9:2 Sieg bei TuS Neuenrade perfekt gemacht. Insgesamt bestach die Mannschaft durch ihre<br />

Ausgeglichenheit über die Saison hinweg und hatte in Lutz Reh den überragenden Spieler der Liga.<br />

Damit es weiter so gut laufen konnte, wurde für die folgende Serie Birand Binguel von TTV Neheim-<br />

Hüsten verpflichtet, der den ausscheidenden Klaus vom Hofe ersetzen sollte.<br />

Nicht ganz so erfolgreich verlief es für die 2. Herren. Zwar spielte man immer oben mit, musste sich aber<br />

letztendlich mit dem 4. Platz in der Bezirksklasse zufrieden geben. In dieser Klasse sollte es in der<br />

folgenden Saison noch eine weitere Mannschaft der <strong>TTVg</strong> geben. Köchling, Paetsch, Farke, Meise,<br />

Strunck, Grube und Zahs gelang der direkte Wiederaufstieg aus der Kreisliga. Mit zwei Punkten<br />

Vorsprung vor TuS. Holzen-Sommerberg 2 wurde man Kreismeister.<br />

Ein wenig enttäuschend lief es dagegen für die Vierte. Man war als Aufstiegsanwärter ins Rennen<br />

gegangen, kam aber über einen unbefriedigenden 4. Platz nicht hinaus. Weiterhin stieg die 5. Herren,<br />

allerdings nicht ganz unerwartet, in die 2. Kreisklasse ab, in der die Sechste den Abstieg verhindern<br />

konnte.<br />

Erfreulich war das Abschneiden der in die Herrenteams aufgerückten Jugendspieler. So war Christian<br />

Meise mitverantwortlich für den Aufstieg der Dritten und Thomas Weber konnte mit 12:2 Punkten im<br />

unteren Paarkreuz der Zweiten glänzen. Beide spielten die Serie davor noch in der Jugend-<br />

Verbandsligamannschaft. Das Fehlen von gleich sieben Jugendspielern, die in den Herrenbereich<br />

wechselten, machte sich deutlich bemerkbar. Es kann von einem totalen Umbruch der Jugendabteilung<br />

gesprochen werden. Mit Jörg Sürig gab es einen neuen Jugendwart und mit Lutz Reh und Marcus Bothin<br />

zwei neue Trainer. Trotz des Einsatzes dieser namhaften Trainer konnten sich die beiden Jugendteams<br />

auf Bezirksebene (-liga und -klasse) nicht halten und stiegen ab.<br />

Im August war dann Premiere für den 1. LBS-Cup, ein Einladungsturnier für Dreiermannschaften, das die<br />

<strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> ins Leben gerufen hat. Erfreulicherweise stellte die <strong>TTVg</strong> auch gleich die ersten Sieger.<br />

Die Landesligaaufsteiger Reh, Stumpe, Gotthelf ließen bei den Herren A die Konkurrenz hinter sich. Bei<br />

den Damen reichte es für Menges und Getta zwar „nur" zum dritten Platz, doch musste man sich<br />

immerhin vier Oberligaspielerinnen aus Castrop geschlagen geben, die die ersten beiden Plätze<br />

belegten.<br />

Schließlich gab es zu Beginn der neuen Spielserie die Kreismeisterschaften, die in der Sporthalle „Am<br />

Gänsewinkel" von der <strong>TTVg</strong> ausgetragen wurden.<br />

Erstmals sollte hier die Computertechnik die Regie über die Spiele übernehmen. Das im Kreis Arnsberg<br />

erfolgreich getestete Programm kapitulierte aber vor der großen Teilnehmerzahl. Nicht kapituliert haben


dagegen die Spielerinnen und Spieler der <strong>TTVg</strong>. So konnten allein 10 Kreismeistertitel nach <strong>Schwerte</strong><br />

geholt werden.<br />

Es reichte aber nicht um den Wanderpokal für den erfolgreichsten Verein zu verteidigen. Erstmals seit<br />

Jahren musste man sich einem anderen Verein (Kalthof) geschlagen geben.<br />

Sieg bei der „Westdeutschen"<br />

1993: Gab es in den letzten Jahren viele Erfolge für den Verein, so musste man 1993 allerdings<br />

akzeptieren, dass es nicht nur aufwärts gehen kann und man auch Rückschläge verkraften muss.<br />

55<br />

Dabei fing das Jahr gut an. Die Erste konnte sich in der Verbandsliga halten. Reh, Gotthelf, Stumpe,<br />

Bothin, Binguel, Finke und der nur in Notfällen einspringende vom Hofe gestalteten den Klassenerhalt<br />

aber spannend bis zum letzten Spieltag. Man machte sich das Leben schwer, indem man den<br />

Spitzenreiter Lützenkirchen bezwang, aber gegen Absteiger Solingen zweimal verlor.<br />

Chaotisch ging es in der Bezirksklasse zu, zumindest bis zu Rückrunde. Die 2. und 3. Mannschaft<br />

stellte bald fest, dass man falsch aufgestellt hatte. So stand nach der Hinrunde die Dritte mit 11:11<br />

Punkten vor der Zweiten, die mit 8:14 eine recht magere Bilanz aufwies. Sogar das interne Duell<br />

konnte die vermeintlich schwächere Dritte für sich entscheiden. Als Folge setzte der Staffelleiter<br />

Paetsch, Zahs und Grube hoch in die 2. Herren, in der Weber, Beckmann und Schuster zurückblieben,<br />

während Stöber, Ries, Queisser und Tiews zu Farke, Köchling und Meise wechseln mussten. Die<br />

Folge war eine souveräne Rückrunde der 2. Mannschaft mit nur einer Punktabgabe, die schließlich in<br />

den Aufstieg zur Bezirksliga mündete. Der Preis dafür war aber der Abstieg der Dritten, die in der<br />

Folge kein Bein an die Erde bekam.<br />

Die 4. Herren schaffte einen sichren 7. Platz in der 1. Kreisklasse, während es die 5. Mannschaft<br />

äußerst spannend machte und erst im Endspurt, durch regelmäßigen Einsatz oben aufgestellter<br />

Stammersatz-Spieler, den drittletzten Tabellenplatz der 2. Kreisklasse erreichte und damit nicht<br />

abstieg.<br />

Traurig, aber erwartungsgemäß verlief es für die 1. Damen, die mit veränderter Aufstellung (Menges,<br />

Rubbert, Köchling, Volcsanyi) den Klassenerhalt in der Oberliga nicht wiederholen konnten. So fielen<br />

einige Spielerinnen aus beruflichen, gesundheitlichen und privaten Gründen aus und häufig musste<br />

Ersatz gestellt werden.<br />

Dies führte zu erheblichen Doppelbelastungen der 2. Damen, so dass der Klassenerhalt in der<br />

Bezirksklasse von Getta, Möller, Neumann und Nowak durchaus als Erfolg zu werten ist. Eine ebenso


56<br />

schwierige Saison hatte auch die 3. Damenmannschaft, die mit dem drittletzten Platz ebenfalls in der<br />

Bezirksklasse verblieb.<br />

Herausragend sind auf jeden Fall noch die Erfolge von Spitzenspielerin Sonja Menges, die bei den<br />

Westdeutschen-Meisterschaften im Doppel der Juniorinnen den ersten Platz belegte und bei den<br />

Bezirksmeisterschaften Vizemeisterin in der Damenklasse wurde.<br />

Ebenso auf Westdeutscher Ebene spielten Jai-Hoon Kim und Simon Schuster. So sicherte sich<br />

Schuster mit fünf Siegen und zwei Niederlagen den 2. Platz bei der Westdeutschen Schüler-C-<br />

Endrangliste. Dritter wurde sein Vereinskamerad Kim.<br />

Insgesamt verlief es aber für die Jugendabteilung nicht so gut. Die 1. Jugend litt unter Spielerausfällen,<br />

die sich auf die 2. Jugend auswirkten. Ebenso wenig lief es bei den Schülern. Allerdings gab es<br />

positive Zeichen für die Zukunft, da mit Köster, Rost und Sauer junge Vereinsmitglieder für die<br />

Jungendbetreuung gewonnen werden konnten.<br />

Stichwort Ehrungen: Davon gab es einige Anfang des Jahres. Auf der Jahreshauptversammlung im<br />

März wurden Herbert Schmitt und Klaus Mendel für 40jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Beide<br />

wurden dabei auch in den Vorstand wiedergewählt. Ebenso ehrte Vorsitzender Jörg Reichel Sonja<br />

Menges für ihre Westdeutsche Meisterschaft.<br />

Geehrt wurde auch die <strong>TTVg</strong> als Verein. Dies geschah bei der alljährlichen Sportlerehrung des Kreises<br />

Unna. Grund war der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Verbandsliga am Ende der Saison 91/92.<br />

Für ihre Erfolge auf westdeutscher Ebene wurde Sonja Menges auf der<br />

Jahreshauptversammlung 1993 ausgezeichnet. Für 40jährige Mitgliedschaft<br />

wurde Herbert Schmitt geehrt (rechts). Die Präsente überreichte Jörg Reichel.


Ab Juni gab es dann eine Pechsträne für den Verein. Grund waren mehrere Spielerwechsel, die zur<br />

Folge hatten, dass die 1. Herren ganz zurückgezogen werden musste. Es fing damit an, dass E Finke<br />

57<br />

ankündigte, für die kommende Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Auch Reh gab bekannt, zu<br />

seinem Heimatverein Witten zu wechseln. War dies noch im Rahmen des „Normalen", so traf die<br />

Tatsache, dass auch Bothin und Stumpe wechselten, die <strong>TTVg</strong> sehr schwer.<br />

Bothin nahm einen Studienplatz in Berlin in Anspruch, den er kurzfristig erhalten hatte und Stumpe zog<br />

schließlich die Konsequenz aus den Abgängen. Das hatte zur Folge, dass der als Neuzugang sicher<br />

geglaubte Reckers von Platteheide doch noch nach Lendringsen wechselte. Es blieb allein Jens Gotthelf<br />

von der alten Mannschaft übrig. Da die Wechselfrist auch noch am 31.5. abgelaufen war stand man vor<br />

einem Neubeginn. Die Zweite, die in der Bezirksliga an den Start ging, wurde die neue 1. Mannschaft.<br />

Auch bei den Damen änderte sich einiges, allerdings nicht so drastisch. Spitzenspielerin Menges konnte<br />

nicht gehalten werden und wechselte nach Ense.<br />

Bei den Kreismeisterschaften im September konnte die <strong>TTVg</strong> nicht an die Erfolge der Vorjahre<br />

anknüpfen. Die <strong>TTVg</strong> kam über Mittelmaß nicht hinaus. Nur Gotthelf war mit einem 2. Platz im<br />

Herrenbereich erfolgreich. Bei den Damen errangen Scherff/Neumann einen 3. Platz. Im Jugendbereich<br />

waren J.-H. Kim/Schuster im Doppel und Km im Einzel bei den Schülern ebenso wie Schulz und<br />

Schulz/S.-H. Kim bei den Schülern C mit 2. und 3. Plätzen auf dem Siegertreppchen.<br />

Simon Schuster und Jai-Hoon Kim waren es auch, die im August Vereinsgeschichte schrieben. Sie<br />

gewannen beim größten europäischen Nachwuchsturnier, das in Karlsborg (Schweden) stattfand, Gold<br />

mit der Mannschaft und Bronze im Einzel.<br />

Siegerehrung beim größten europäischen Jugendturnier in Karlsborg. Die Sieger: Patrick Lautenschläger, Julian Schweikowski,<br />

Simon Schuster, Jai-Hoon Kim, Betreuer Marcel Strunck (von links)


Nur noch vier Männerteams<br />

1994: Mit nur noch vier Herrenteams ging es in die Saison 93/94. Die neue 1. Herren startete in der<br />

Bezirksliga. Schon früh zeigte sich, dass die Spieler Gotthelf, Weber, Beckmann, Zahs, Farke und<br />

58<br />

Paetsch im Kampf um den Aufstieg ein Wörtchen mitzureden hatten. Die Entscheidung fiel letztendlich<br />

am letzten Spieltag. Mit einem 9:4 Sieg in Langem vor einigen mitgereisten <strong>Schwerte</strong>rn wurde der<br />

Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht. Der letzte Spieltag spielte auch für die 2. Herren eine<br />

entscheidende Rolle. Trotz Bezirksklassenerfahrung der meisten Akteure kämpfte man gegen den<br />

Abstieg aus der Kreisliga. Wie bei der Ersten gab es einen 9:4 Sieg, in diesem Fall gegen Kalthof 2,<br />

der den Klassenerhalt sicherte. Überhaupt, der letzte Spieltag...<br />

Ähnlich wie der Zweiten erging es der 3. Mannschaft. Die ganze Saison über spielte man gegen den<br />

Abstieg. Der Verbleib in der 1. Kreisklasse war erst am letzten Spieltag sichergestellt. Allerdings wurde<br />

damit auch das erklärte Ziel erreicht. Zu groß waren die Unterschiede zu den übrigen Teams. Hinzu<br />

kamen häufige Ersatzgestellungen an die Zweite, die das Team zusätzlich schwächten. Ohne<br />

Probleme verlief dagegen die Saison der 4. Herren in der 2. Kreisklasse. Zwischenzeitlich konnte man<br />

sich sogar noch Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz machen. Jedoch erwiesen sich die drei vorderen<br />

Mannschaften als zu stark, so dass am Ende nur der 4. Platz übrig blieb. Nicht so gut verlief es für die<br />

Damen. Wie bei den Herren startete man mit einer Mannschaft weniger als in der vorherigen Saison.<br />

Davon musste zur Rückserie, bedingt durch den Weggang einiger Spielerinnen die 2. Damen<br />

auch noch aufgelöst werden. Übrig blieb nur das Verbandsligateam. Schließlich mussten die<br />

verbleibenden Damen Rubbert, Scherff, Neumann, Nowak und Weinkauf auch noch den Abstieg<br />

in die Bezirksliga hinnehmen. Einen deutlichen Aufwärtstrend gab es dagegen in der<br />

Jugendabteilung, die mit D. Brewedell, K.-P. Dürholt, J. Gotthelf, L. Köster, M. Rost und N.<br />

Richstein ein engagiertes Trainerteam aufweisen konnte. Aushängeschild der sechs<br />

Jugendmannschaften war die 1. B-Schüler, die mit Schulz, Karakonstantinidis und Ries<br />

ungeschlagen Kreismeister wurde und damit in der folgenden Spielserie in der Schüler-<br />

Bezirksliga antraten. Verkraften mußte die <strong>TTVg</strong> dagegen den Weggang der Leistungsträger Kim<br />

und Schuster, wodurch die 1. und 2. Jugend schwer zu kämpfen hatten.<br />

Abgerundet wurde die Serie mit der jährlich stattfindenden Jugendfreizeit, die diesmal für vier Tage<br />

nach Blomberg führte, sowie dem erstmals ausgetragenen Eltern-Cup, der großen Anklang fand.<br />

Insgesamt konnten diese positiven Entwicklungen jedoch nicht über ein Tief im sportlichen Bereich<br />

hinwegtäuschen. Die äußeren Zeichen waren der Verlust gleich zweier Damenteams und der<br />

Rückgang von sechs auf vier Herrenmannschaften in zwei Jahren.<br />

Das Motto konnte also nur heißen, einen Schlussstrich zu ziehen und in der folgenden Spielserie<br />

einen Neubeginn zu starten.


Wie schon in den Jahren davor wurde im Juni der TT-Sommercup ausgetragen, diesmal zum<br />

59<br />

achten Mal. Erfolgreich zeigten sich Beckmann/Weber bei den Herren B (2. PI.), sowie Wachholz<br />

mit Partner Grünewald (Platteheide) bei den Herren D (3. PL). Daneben gab es noch Erfolge bei<br />

den Schülerinnen (Rudolph/Koitzsch und Baumeister/Colac) und C-Schülern (Prause/Schulz). Als<br />

Vorbereitung auf die Saison 94/95 diente dann der 3. LBS-Cup. Auf <strong>Schwerte</strong>r Seite errangen<br />

Gotthelf, Farke, Rolf einen 2. Platz bei den Herren A und Kleff, Kohlmann, Rost einen 3. Platz bei<br />

den Herren C.<br />

Wie üblich fanden die Kreismeisterschaften zu Beginn der neuen Saison statt. Den wichtigsten<br />

Titel holte Gotthelf, der Kreismeister in der Herren A-Konkurrenz wurde. Des weiteren schafften<br />

nur Rost/Sauer und Dürholt/Köster mit 2. und 3. Plätzen im Herren-D-Doppel den Sprung aufs<br />

Treppchen. Die meisten Erfolge gab es bei den Jugendlichen mit sieben 2. Plätzen, fünf 3.<br />

Plätzen und zwei Kreismeistertiteln.<br />

Jubiläumsjahr <strong>1995</strong><br />

<strong>1995</strong>: Die Saison 94/95, die im Jubiläumsjahr endete, war eine Saison mit zwei Gesichtern. Während<br />

es beim <strong>Schwerte</strong>r Nachwuchs sehr viel Positives zu berichten gab, war dies bei den Damen und<br />

Herren leider nicht der Fall. Wohin der Weg nach fünfzig Jahren führen sollte, hing sehr wesentlich von<br />

den nachrückenden, jungen Mitgliedern ab. Angesichts einer äußerst aktiven und mit viel Elan<br />

geführten Nachwuchsabteilung war zu hoffen, dass es wieder aufwärts ging.<br />

Der Bericht über das Spieljahr zeigte - wie bereits erwähnt - viel Licht und auch Schatten.<br />

3. LBS-Cup '94: <strong>TTVg</strong>-Vorsitzender Jörg Reichel und LBS-Bezirksleiter Matthias Schulz<br />

nahmen die Ehrung der Sieger und Plazierten in geselliger Runde<br />

im Vereinslokal „Zum Neuen Rathaus" vor. Foto: Brüggemann


Für die überraschend in die Landesliga aufgestiegene erste Herren-Mannschaft ging es von<br />

Beginn an nur um ein Ziel: den Klassenerhalt.<br />

Auf einer Position verändert - Jan Henrik Müller kam für Stefan Paetsch in die Mannschaft - ,<br />

60<br />

konnte das Team in der Hinrunde nur ein Spiel gewinnen.<br />

Obwohl Paetsch zur Rückrunde wieder in die 1. Garnitur zurückkehrte und damit sowohl<br />

menschlich als auch sportlich für eine Verstärkung sorgte, konnten letztlich nur 10 Punkte auf der<br />

Habenseite verbucht und damit der Abstieg in die Bezirksliga nicht mehr verhindert werden.<br />

Die zweite Mannschaft hatte in der Kreisliga nur gegen zehn gegnerische Team zu spielen, da die<br />

Iserlohner ihre Reserve zurückgezogen hatten.<br />

In der Hinserie war man häufig auf Ersatzspieler angewiesen, so dass auch hier das Saisonziel<br />

nur der Klassenerhalt sein konnte. In der Rückrunde gelang es dann häufiger zu punkten; dabei<br />

wurde sogar der Tabellenführer und Bezirksklassenaufsteiger GSV Fröndenberg klar bezwungen.<br />

Trotz der überraschenden Niederlage im Nachholspiel gegen den Tabellenletzten TTC Kalthof 2<br />

ist der Klassenerhalt gesichert.<br />

Der dritten Mannschaft bleibt die Relegation (leider) erspart. Trotz der durch den Staffelleiter<br />

veranlassten Verstärkung durch Klaus-Peter Dürholt und Markus Rost aus der vierten Mannschaft<br />

wurden zu viele Spiele knapp verloren. Es gelang letztlich nicht, die für den Klassenerhalt<br />

erforderlichen Punkte zu sammeln, so dass der Abstieg in die 2. Kreisklasse nicht mehr<br />

vermieden werden konnte.<br />

Für die vierte Mannschaft stand relativ früh fest, dass sie an der Vergabe eines Aufstiegs-<br />

Tabellenplatzes nicht mehr beteiligt sein wird. Dennoch spielte das Team bis zum letzten Spieltag<br />

engagiert auf und nahm zum Saisonende schließlich einen Platz im gesicherten Mittelfeld der 2.<br />

Kreisklasse ein.<br />

Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga startete die 1. Damen in der Bezirksliga und stand bald<br />

auch dort am unteren Tabellenende, da man sich zu Saisonbeginn nicht verstärken konnte. Mitten<br />

in der Hinrunde trat dann die komplette erste Damenmannschaft vom Spielbetrieb zurück und<br />

meldete sich aus dem Verein ab. Die Gründe für die überraschende Entscheidung waren ge-<br />

sundheitlicher, persönlicher und beruflicher Art.<br />

Die zu Saisonbeginn neu gebildete und in der Kreisliga spielende 2. Damen entschied sich<br />

daraufhin, im Interesse des Vereins komplett aufzurücken und zu versuchen, den Klassenerhalt in<br />

der Bezirksliga zu schaffen. Die zweite Mannschaft musste zurückgezogen werden. Die „neue" 1.<br />

Damen bestand aus vielen Altbekannten, die schon in früheren Jahren Stützen der <strong>TTVg</strong>-Damen-<br />

Abteilung gewesen waren und große Erfolge für den Verein errungen hatten, nämlich Nicole


Niedersteberg, Heike Maslow und Friederike Köchling. Dazu standen als Mitspielerinnen Petra<br />

61<br />

Geitz sowie die junge Alexandra Hemminghaus zur Verfügung. Die Mannschaft erfreute sich im<br />

Verein großer Beliebtheit, was sich insbesondere bei Heim- und Auswärtsspielen im Kampf um<br />

den Klassenerhalt in Form zahlreich anwesender „Fans" bemerkbar machte. Dennoch hatte man<br />

viel Pech in entscheidenden Spielen und musste häufig privaten und beruflichen Zwängen<br />

Rechnung tragen, so dass sich das Team nie entscheidend von den Abstiegsplätzen entfernen<br />

konnte. Zuletzt kam nach langer Pause sogar noch die Ur-<strong>Schwerte</strong>rin Christiane Backhaus zum<br />

Einsatz, welche auch noch entscheidende Punkte holte. Dennoch war auch nach dem<br />

eigentlichen Ende der sportlichen Saison der Klassenerhalt noch nicht gesichert: Gegen die<br />

Entscheidung das Staffelleiters, das Spiel „<strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> - SF Schnee" neu anzusetzen, hatten<br />

die SF Schnee Protest eingelegt. Nach ihrer Niederlage vor dem Bezirksspruchausschuß sagten<br />

sie das damit noch ausstehende Spiel jedoch ab. Durch diesen „8:0-Erfolg" bestand für das<br />

Damenteam der <strong>TTVg</strong> auch in der nächsten Saison die Möglichkeit, in der Bezirksliga an den<br />

Start zu gehen.<br />

<strong>TTVg</strong> - Jugendabteilung weiter im Aufwärtstrend<br />

Die Jugendabteilung der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> hat am Meisterschaftsspielbetrieb der Saison 1994/95<br />

mit insgesamt 8 Mannschaften am Spielbetrieb teilgenommen.<br />

Den größten Erfolg konnten die beiden Mädchen-Mannschaften erringen, die beide in der<br />

Mädchen-Kreisliga in ihrer ersten Saison. ganz vorne landeten. Die 11- bis 13jährigen<br />

Nachwuchstalente der <strong>TTVg</strong> behaupteten sich dabei in einer für bis zu 17-jährige Spielerinnen<br />

zugelassen Klasse. Mit Marlen Koitzsch und Özlem Colak belegte die 1. Mädchenmannschaft in<br />

der Abschlusstabelle zwar den zweiten Platz hinter Union Hagen 1, kann sich aber dennoch als<br />

Kreismeister bezeichnen, da die Hagener Teams mangels Mannschaften im Hagener Raum nur<br />

„außer Konkurrenz" im Kreis Iserlohn mitspielen durften und zudem derzeit keine Mannschaft des<br />

Kreises Iserlohn auf Bezirksebene vertreten ist. Obwohl <strong>TTVg</strong> 1 in der Hinrunde noch drei Spiele<br />

verloren hatte, absolvierte man die Rückrunde in einer sensationellen Aufholjagd ungeschlagen,<br />

wobei man u. a. völlig überraschend auch die routinierten Mannschaften von Union Hagen 1 und<br />

TTV Letmathe besiegte. Einen ernormen Leistungsanstieg verbuchte auch die 2.<br />

Mädchenmannschaft mit Ina vom Hofe und Natascha Baumeister. Sie belegte am Ende hinter,<br />

<strong>TTVg</strong> 1, und TTV Letmathe einen sehr guten und anfangs nicht für möglich gehaltenen 3.<br />

Ligaplatz. Die beste Leistung vollbrachte die 2. Mannschaft sicherlich im letzten Spiel, als man<br />

TTV Letmathe schlug und damit der eigenen ersten Mannschaft überhaupt erst zum<br />

Kreismeistertitel verhalf.


Eine ebenso beeindruckende Aufholjagd, jedoch mit einem eher tragischen Ende, vollbrachte die 1.<br />

Jugendmannschaft der <strong>TTVg</strong>. Standen Thomas van Hal, Linus Lenhard, Ralf Pinkernell und Jens<br />

Schubert nach der Hinserie noch auf Platz 3 der Kreisliga, legten sie in der Rückrunde so richtig los.<br />

62<br />

Durch deutliche Siege gegen alle anderen Spitzenmannschaften wurde die Tabellenführung erobert, so<br />

dass man sich Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bezirksklasse machen konnte. Aber ausgerechnet im<br />

letzten Spiel der Saison in Letmathe patzte die <strong>TTVg</strong>: Bei lautstarker Unterstützung des TTV Letmathe 2<br />

musste sich die 1. Jugend in einer hitzigen Atmosphäre schließlich knapp mit 6:8 geschlagen geben;<br />

dadurch fiel sie auf den 3. Tabellenplatz zurück und schaffte den Aufstieg nicht. Die 2. Jugend konnte<br />

dagegen ihre Ziele in die Tat umsetzen. Nach der Hinserie stand die Mannschaft ohne Sieg am<br />

Tabellenende der Jugend-Kreisliga. In der Rückserie schafften es Sebastian Ries, Marcus Baumeister<br />

und die aufgerückten jungen Talente Christian Schulz und Phillip Ries aber, durch drei Siege das<br />

rettende Ufer zu erreichen und den Abstieg zu verhindern.<br />

Die Schüler-A-Mannschaft der <strong>TTVg</strong>, bestehend aus den Spielern Andreas Knauer, Frank Künemund,<br />

Daniel Lenz, Sönke Schmidt, Jörg Schoof und Henning Wiesemann, belegte zum Saisonende einen<br />

Platz im Mittelfeld der Kreisliga. Gleiches gilt für das Schüler-C-Team, in dem die Nachwuchstalente<br />

Jannik Bartosch, Murat Colac und Christian Epple über das Mittelmaß noch nicht hinauskamen. Eine<br />

erfolgreiche Saison spielte dagegen die 1. Schüler-B-Mannschaft. Zwar konnte der Kreismeistertitel aus<br />

dem Vorjahr nicht verteidigt werden, aber mit dem zweiten Platz muss man hoch zufrieden sein. Gab die<br />

Mannschaft in der Hinrunde noch 5 Punkte ab, verloren Steven Prause, Simon Rudolph, Tobias Stammer<br />

und Ulf Umard in der Rückserie nur das Spiel gegen den Meister ATS Hohenlimburg-Nahmer. Durch<br />

diese tolle Leistung konnten sich die TT-Cracks noch auf den zweiten Platz vorschieben. Die 2. Schüler-<br />

B-Mannschaft hatte dagegen viel Pech und verlor allein in der Rückserie vier Spiele mit dem knappsten<br />

Ergebnis 4:6. Jendrik Hof, Marcel Prause, Patrick Schubert und Robin Schulte gewannen nach<br />

akzeptabler Hinserie in der Rückserie kein einziges Spiel und mussten sich mit zwei Unentschieden<br />

begnügen. Somit konnte schließlich das Ziel, einen Platz im Mittelfeld zu ergattern, nicht erreicht werden.<br />

Die Zukunftsaussichten der Jugendabteilung mussten zu dem Zeitpunkt positiv bewertet werden. So<br />

wurde mit einem Schnupperkurs und der Ausrichtung der Mini-Meisterschaften das Nachwuchstraining<br />

intensiviert, so dass die <strong>TTVg</strong> gerade in den jüngeren Alterklassen in der folgenden Saison viele neue<br />

Spielerinnen und Spieler in das Abenteuer Tischtennis schicken wollte.


63<br />

Der Vorstand der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> im Jubiläumsjahr <strong>1995</strong>:<br />

sitzend von links nach rechts:<br />

Herbert Schmitt (stellv. Geschäftsführer), Jörg Reichel (1. Vorsitzender),<br />

Ralf Kohlmann (Kassierer) und Markus Kleff (Geschäftsführer)<br />

stehend von links nach rechts:<br />

Stefan Beckmann und Stefan Farke (Beisitzer Sportausschuß), Lars Köster (Jugendwart) und Markus Rost (2. Vorsitzender)<br />

Vereinsvorsitzende seit 1945<br />

Blauweiß <strong>Schwerte</strong> (bzw. TT-Abteilung von VfL. <strong>Schwerte</strong>)<br />

1945 - 1947 Willi Maibom<br />

1947 - 1949 Dr. Engelke<br />

1949 - 1951 Josef Flormann<br />

1951 - 1954 Alfred Berg<br />

1954 - 1957 Hans Sukowski<br />

Es fehlen auf dem Foto:<br />

Nicole Niedersteberg und Sebastian Sauer (Beisitzer Sportausschuß)<br />

Foto: Marcel Strunck


TuS <strong>Schwerte</strong>-Ost / Sparte Tischtennis<br />

1945 - 1948 Willi Elksnat<br />

1948 - 1953 Otto Sütering<br />

1953 - 1957 Gerd Dickmann<br />

<strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> 1945/47<br />

1957 - 1959 Hans Sukowski<br />

1959 - 1960 Reinhold Leutert<br />

1960 - 1968 Dr. Wilhelm Lamschik<br />

1968 - 1976 Hans Sukowski<br />

1976 - Jörg Reichel<br />

Quellen<br />

64<br />

Der Vorstand der <strong>TTVg</strong> <strong>Schwerte</strong> dankt allen, die Material für die Chronik zur Verfügung gestellt haben. Die beiden<br />

Tageszeitungen der Ruhrstadt stellten ihr Archiv zur Verfügung, das Institut für Zeitungswissenschaften, Dortmund,<br />

und das Ruhrtal-Museum <strong>Schwerte</strong> waren dabei behilflich, ältere Zeitungen zu beschaffen.<br />

Ende des 1. Teils der <strong>TTVg</strong>-<strong>Vereinschronik</strong><br />

Es folgen:<br />

� 2. Teil: „Die Jahre 1996 bis 2000“<br />

� 3. Teil: „Die Jahre 2001 bis 2006“

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