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Lebenslauf - Life Science Nord

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Drahtlose Oberflächenwellensensoren in der Herzdiagnostik (V)<br />

Anna Karilainen, Institut für Mikrosystemtechnik, Technische Universität Hamburg-Harburg,<br />

Eißendorfer Straße 42, 21073 Hamburg, anna.karilainen@tuhh.de, Tel. 040 42878 2395<br />

Ziel<br />

In Deutschland leiden jährlich 300 000 Menschen unter Herzanfall, und Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

zählen zu den häufigsten Todesursachen. Könnten diese Erkrankungen in einer frühen Phase<br />

besser diagnostiziert werden, würde das Risiko von irreparablen schäden vermindert. Eine frühe Diagnostizierung<br />

kann durch kontinuierliche Überwachung von Risikogruppen erfolgen. Damit werden hohe<br />

Anforderungen an die Überwachungsgeräte gestellt, z. B. bezüglich Patientenkomfort. Dies kann durch<br />

drahtlose Datenübermittlung, Miniaturisierung oder Implantierung verbessert werden. Unser Ziel ist die<br />

Entwicklung eines miniaturisierten, drahtlosen EKG Aufnehmer und eines implantierbaren Herzdrucksensor<br />

für Langzeitdiagnostik.<br />

Methoden<br />

Als Sensoren werden Oberflächenwellen (surface acoustic wave, SAW) Transponder benutzt. Die SAW-<br />

Technik basiert auf dem Prinzip der Wandlung eines elektrischen Signals mit Hilfe einer Interdigitalstruktur<br />

(IDT) in eine Oberflächenwelle auf einem piezoelektrischen Substrat. Im EKG-Sensor wird eine<br />

Lastimpedanz des SAW Transponders durch einen LC-Schwingkreis realisiert. Dessen Impedanz lässt<br />

sich durch einem Varaktor verstimmen. Die Kapazität des Varaktors wird durch das Herzpotential bestimmt<br />

[1]. Im Herzdrucksensor wird die SAW Transponder mechanisch durch den Herzdruck gebogen<br />

[2]. Diese beiden Messmethoden führen zur Phasenmodulation des Sensorsignals, das in einem externen<br />

Modul ausgewertet werden kann.<br />

Ergebnisse<br />

Zur Interpretation des Verfahrens wurde eine EKG-Kurve aufgenommen und in Abbildung 1 dargestellt.<br />

Das beschriebene Herzdruckmessprinzip konnte durch Messungen mit Druckluft bestätigt werden. Die<br />

Ergebnisse sind in Abbildung 2 verdeutlicht.<br />

Phase (grad)<br />

Phase[°]<br />

160<br />

140<br />

2 3 4 5<br />

time[s]<br />

EKG<br />

Phase (grad)<br />

Zeit (s)<br />

Druck (mbar)<br />

Abbildung 1. EKG-Kurve. Abbildung 2. Druckmess-Kurve.<br />

Schlussfolgerung<br />

Der EKG Aufnehmer sowie der Herzdrucksensor wurden nach den oben beschriebenen Methoden<br />

aufgebaut. Die Ergebnisse sind für die genannten Anwendungen sehr vielversprechend. Sie lassen<br />

jedoch auch erkennen, dass eine weitere Optimierung des EKG-Sensors erforderlich ist, um auftretendes<br />

Rauschen zu reduzieren. Der Aufbau des Drucksensors muss nun in der Hinsicht weiter entwickelt<br />

werden, dass er auch unter Umgebungsbedingungen, wie sie im Herzen vorhanden sind (niedrige<br />

Drücke) erfolgreich eingesetzt werden kann.<br />

Literatur<br />

[1] Karilainen, A et Al., Mobile Patient Monitoring Based on Impedance-Loaded SAW-Sensors, IEEE<br />

TUFFC 51(11)2004, Pp. 1464–69.<br />

[2] Pohl, A et Al., Monitoring the tire pressure at cars using passive SAW sensors.<br />

IEEE Ultrasonics Symposium 1(1)1997, Pp. 471–4.<br />

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