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Lebenslauf - Life Science Nord

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Online-Beobachtung des Stoffwechsels von Mikroorganismen<br />

im Schüttelkolben (P)<br />

Monika Winkelhorst und Maria Widjaja, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,<br />

Forschungsschwerpunkt Bioprozess- und Analysentechnik, Leitung: Prof. Dr.-Ing. Reiner Luttmann,<br />

Lohbrügger Kirchstraße 65, 21033 Hamburg<br />

Ziel<br />

Gentechnisch veränderte Mikroorganismen, wie die Hefe Pichia pastoris, dienen in der Biotechnologie<br />

zur Expression pharmakologischer Proteine.<br />

Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Optimierung einer Vorkulturstrategie, um die Qualität der<br />

Mikroorganismen für die spätere Kultivierung im Bioreaktor sicher zu stellen. Bedeutende Stoffwechselumstellungen<br />

der Organismen durch Sauerstoff- oder Substratmangel können während der<br />

Vorkultur den nachfolgenden Produktionsprozess in Bezug auf die Produktbildung negativ beeinflussen.<br />

Mit der Online-Beobachtung von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Gasphase besteht die<br />

Möglichkeit Veränderungen diesbezüglich frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen.<br />

Methode<br />

Die Versuche wurden im Schüttelkolben mit Strombrecher und angeschlossener O2- und CO2-<br />

Sensorik der Fa. Bluesens durchgeführt. Die photometrische Bestimmung der optischen Dichte<br />

erfolgte in Einmalküvetten mit 1 cm Schichtdicke in einem Absorptionsmessbereich zwischen 0.2<br />

und 0.7 bei 600 nm. Zur Ermittlung der Biotrockenmasse wurden 1.5 ml-Reaktionsgefäße beschriftet,<br />

getrocknet und ausgewogen. 1 ml der zu bestimmenden Probe wurde in dem jeweiligen Reaktionsgefäß<br />

zentrifugiert, der Überstand entnommen und das Pellet bei 80 °C für 48 h getrocknet.<br />

Die Aufnahme des Vollgewichts und Differenzbildung mit dem Leergewicht ergab die Biotrockenmasse.<br />

Zur Bestimmung von Glycerol stand eine HPLC, Hitachi Merck, mit Brechungsindex-<br />

Detektor zur Verfügung.<br />

Ergebnisse<br />

In einem ersten Versuch konnte das exponentielle Wachstum der Zellen mit Hilfe der Abgasmessung<br />

sehr deutlich aufgezeigt werden. Die Zunahme der Zellmasse, bestimmt durch die Optische<br />

Dichte, verlief synchron zur Abnahme der Sauerstoffabgasmolenbruchs und der Zunahme des<br />

Kohlenstoffdioxidmolenbruchs. Im Laufe des Experiments kam es zu einer Veränderung dahingehend,<br />

dass die Gasmolenbrüche entgegengesetzt des zu erwartenden Trends verliefen. Dies führte<br />

im ersten Moment zu der Annahme, dass das Substrat aufgebraucht war. Die andauernde Zunahme<br />

der OD und die anschließende Offline-Analyse der Substratkonzentration widerlegten dies jedoch.<br />

In einem zweiten Versuch wurde, zusätzlich zu den bereits erwähnten Messgrößen, der pH-Wert<br />

kontrolliert. Dadurch konnte die Ursache für die Veränderung in den Abgasmolenbrüchen gefunden<br />

werden. Der pH-Wert des Mediums sinkt während der Kultivierung kontinuierlich bis in den stark<br />

saueren Bereich von pH = 2. Ab da wurde der verringerte Sauerstoffbedarf und Kohlenstoffdioxidausstoß<br />

beobachtet. Generell ist zu sagen, dass durch die Messung der Gaszusammensetzung im<br />

Schüttelkolben das Wachstum sehr gut beobachtet und ein optimaler Zeitpunkt zum Überimpfen<br />

der Kultur in den Bioreaktor gefunden werden kann.<br />

Schlussfolgerung<br />

Durch die Messung der O2- und CO2-Molenbrüche mit Online Sensoren der Firma BlueSens kann<br />

der optimale Überimpfzeitpunkt ohne weitere Offline-Analytik ermittelt werden.<br />

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