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Lebenslauf - Life Science Nord

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Fertigung von bipolaren Instrumenten für die minimal<br />

invasive Chirurgie (V)<br />

Florian v. Scotti, Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg,<br />

Institut für Konstruktions- und Fertigungstechnik, Laboratorium Fertigungstechnik,<br />

Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg, f.v.scotti@hsu-hh.de; Tel. 040 6541 3037<br />

Ziel<br />

Im Vergleich zum monopolaren HF-chirurgischen Verfahren, bei dem eine großflächige Passivelektrode<br />

den zweiten Pol bildet, sind bei Operationen mit bipolaren Instrumenten die elektrischen<br />

Auswirkungen örtlich begrenzt. Bei der Fertigung minimal invasiver Instrumente gilt es die Vorteile<br />

der bipolaren HF-Technik auf kleinstem Raum zu realisieren. Eine besondere Herausforderung ist<br />

hierbei die gegenseitige Isolation der Elektroden. Wird beispielsweise eine isolierende Keramik mit<br />

den Metallbauteilen verklebt oder hart verlötet, entsteht neben einem zusätzlichen Arbeitsschritt,<br />

der aufgrund der komplexen Bauteilgeometrie häufig von Hand ausgeführt werden muss, eine Fehlerquelle,<br />

die zum Versagen des Instruments führen kann. Die kritischen Belastungen der Fügestelle<br />

finden sich weniger in der chirurgischen Anwendung als in der thermischen bzw. chemischen<br />

Instrumentenaufbereitung vor dem medizinischen Einsatz. Im Rahmen des InnoNet Projekts<br />

„GreenTaPIM“ des VDI/VDE-IT untersucht das LaFT an der Helmut-Schmidt-Universität Möglichkeiten<br />

der Mikrobearbeitung von bereits in der Urformung gefügten metallkeramischen Verbundbauteilen,<br />

um den hohen Anforderungen an die Maßhaltigkeit und Oberflachengüte der medizinischen<br />

Anwendung gerecht zu werden.<br />

Methoden<br />

Zur Untersuchung der Prozesskenngrößen werden numerische Simulationsverfahren und praktische<br />

Belastungs- und Bearbeitungsversuchsreihen durchgeführt. Als CAD-Engine dient Catia V5<br />

zur Konstruktion der Bauteile und Halbzeuge, die dann in die FEM-Software Abaqus übertragen<br />

werden können. Zur Berechung der FEM-Modelle steht ein HP 9000 SuperDome Parallelrechner,<br />

für die praktische Untersuchung stehen ein Mikrobearbeitungszentrum Microgantry XYZ-S/L der<br />

Firma Kugler sowie verschiedene Versuchseinrichtungen zur Verfügung.<br />

Ergebnisse<br />

Der erste Schritt des Projekts beinhaltete neben der Ermittlung geeigneter Materialien für den metallkeramischen<br />

Verbund (beim IKTS Frauenhofer Institut, Dresden) die Definition des Anforderungsprofils<br />

an das zuerstellende Werkstück und der Konstruktion eines representativen Demonstrators<br />

für die weitere Untersuchung. In enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Olympus<br />

Winter & Ibe GmbH, Hamburg, wurde ein Demonstrator für den Anwendungsbereich „Medizintechnik“<br />

entworfen. Die durch das IKTS vorgeschlagenen Materialien werden derzeit einzeln auf<br />

Bearbeitbarkeit sowohl im grünen als auch im gesinterten Zustand untersucht.<br />

Schlussfolgerung / weitere Vorgehensweise<br />

In der Urformung gefügte metallkeramische Verbundbauteile bieten neue Möglichkeiten für die<br />

Herstellung langlebiger zuverlässiger Instrumente, weil die kritische Fügestelle gemieden wird. Die<br />

Herausforderungen liegen in der gemeinsamen Bearbeitung der gefügten Materialien in einem Arbeitsschritt.<br />

Grundlage für die benötigten Prozessparameter sind die aus der Einzelbearbeitung<br />

ermittelten und angepassten Daten. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Prozesssteuerung<br />

bei Erreichen der Fügestelle und die damit verbundene Parameteranpassung.<br />

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