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Lebenslauf - Life Science Nord

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Entwicklung einer Methodik zur Ermittlung des metallischen<br />

Verschleißes von explantierten Großkopf-Hüftprothesen (P)<br />

Autor: Studierender/Nachwuchswissenschaftler Malte Strampe<br />

Betreuer: MPhil. N. Bishop; Prof. Dr. M. M.Morlock<br />

Technische Universität Hamburg-Harburg; Institut für Biomechanik<br />

Denickestraße 15, 21073 Hamburg; Tel.: 040 / 42878-3253; macsek@tu-harburg.de<br />

Ziel<br />

Seit der Implantation der ersten Hüftendoprothese Ende des 19. Jahrhunderts unterlagen sowohl<br />

die Formen als auch die verwendeten Materialien der Prothesen einem ständigen Wandel. Der<br />

heutige Standard bei der Hüftprothetik besteht aus einem im Femur eingebrachten metallischen<br />

Hüftgelenkskopf, der in einer Hüftpfanne aus Polyethylen gleitet. Ein neues Konzept, das „Resurfacing“<br />

des Femurkopfes mittels einer Großkopfprothese, soll einen Einsatz von Totalendoprothesen<br />

bei jungen Patienten und die langjährige Anlagerung von PE-Abrieb im Körper verhindern. Der<br />

hierbei auftretende volumetrische Verschleiß besitzt auf Grund der verwendeten Metall-Metall-<br />

Gleitpaarung ein äußerst geringes Ausmaß. Diesen zu ermitteln ist die Aufgabe, die sich hier stellt.<br />

Methoden<br />

Um Aufschluss über das Ausmaß des Abriebs unter in vivo-Bedingungen zu erhalten, werden die<br />

Oberflächen explantierter Prothesenköpfe vermessen und untersucht. Ihre unterschiedlichen Implantationsdauern<br />

ermöglichen Aussagen über das Abriebverhalten in Abhängigkeit der Zeit. Die<br />

Ermittlung des volumetrischen Verschleißes erfolgt über einen Vergleich der Formen der explantierten<br />

Prothese mit der der ursprünglichen. Die genaue Geometrie, die vor Implantation bestand,<br />

ist nicht bekannt. Daher muss sie aus der jetzigen approximiert werden. Die Koordinaten der Abriebbereiche<br />

fließen in diese Berechnung mit ein und verfälschen die angenäherte Form. Ein weiteres<br />

Problem liegt in einer durch die Implantation hervorgerufenen Verformung der Geometrie. Auch<br />

diese Bereiche werden fälschlicherweise in die Abriebermittlung miteinbezogen. Damit erschwert<br />

sich die Bestimmung des Abriebs eines explantierten Prothesenkopfes noch weiter.<br />

Ergebnisse<br />

Das geringe Volumen der Metallpartikel erfordert die exakte Berechnung der Ursprungsform der<br />

Prothese. Unter der Voraussetzung, dass eine sphärische Kopfform vorliegt, kann die Annäherung<br />

über eine Kugel erfolgen. Dabei werden die Distanzen zwischen der approximierten und der tatsächlichen<br />

Geometrie minimiert. Die Abriebbereiche weisen jedoch eine geringere Distanz auf.<br />

Werden diese in den Minimierungsprozess miteinbezogen, ergibt sich für die Ursprungsform eine<br />

geringere, als tatsächlich vorlag. Somit wird ein zu großes Volumen für den Verschleiß berechnet.<br />

Damit liegt der Gedanke nahe, die Koordinaten des Abriebs und eventuelle durch die Vermessung<br />

der Prothese hervorgerufene Sprungstellen bei der Berechnung unberücksichtigt zu lassen. Dies<br />

erfolgt einerseits dadurch, dass explizit Distanzen aus der Minimierung entfernt werden. Andererseits<br />

werden für die Berechnung der Ursprungsgeometrie nur Daten verwendet, die nicht vom Abrieb<br />

betroffen sind. Liegt allerdings ein verformter Kopf vor, so muss auch die Gestalt der Vergleichsgeometrie<br />

geändert werden. Es wird eine Finite Elemente Analyse verwendet, um diese<br />

deformierte Prothesenform zu ermitteln.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Methoden zur Berechnung des Verschleißes liefern mit Limitationen verwertbare Ergebnisse.<br />

Liegt eine sphärische Prothesenform vor, kann der Abrieb ermittelt werden, solange die Abriebbereiche<br />

nicht einen Großteil der Oberfläche einnehmen. Es ist denkbar, dass diese Methodik auch<br />

auf andere Prothesen übertragbar sein wird.<br />

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