Jahresbericht 2002/2003 - Unfallforschung der Versicherer
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einhaltet, konnte <strong>der</strong> hohe Anteil von Stürzen beim<br />
Bremsen bestätigt werden. Von insgesamt 70 beobachteten<br />
Stürzen ereigneten sich 54 beim Bremsen vor<br />
dem Aufprall o<strong>der</strong> dem Verlassen <strong>der</strong> Fahrbahn. In einer<br />
Einzelfallanalyse dieser 54 Fälle konnte erarbeitet<br />
werden, dass über 85 % dieser Stürze durch ABS hätten<br />
vermieden werden können.<br />
Die Studie ist im Tagungsband Nr. 10 des IFZ veröffentlicht<br />
und von dort zu beziehen.<br />
Motorradtreffen<br />
Alljährlich findet in Kulmbach ein von <strong>der</strong> Polizei Bayern<br />
veranstaltetes Motorradtreffen, verbunden mit einer<br />
Sternfahrt, statt. Im letzten Jahr besuchten über 10.000<br />
Motorradfahrer und -fahrerinnen diese Veranstaltung.<br />
Einen Beitrag lieferte das IFM mit einem eigenen Stand,<br />
auf dem die Problematik <strong>der</strong> aktiven und passiven<br />
Sicherheit angesprochen wurde.<br />
Sicherheit von Nutzfahrzeugen<br />
Lkw-Sicherheit<br />
Der Lkw ist mit einer Gütertransportleistung von jährlich<br />
knapp 1.300 Milliarden Tonnenkilometer auf den<br />
Straßen <strong>der</strong> Europäischen Union das Transportmittel<br />
Nummer eins. Damit verbunden sind auch Lkw-Unfälle,<br />
die auf Grund ihrer beson<strong>der</strong>en Unfallschwere einen<br />
hohen Stellenwert einnehmen.<br />
Nationale Forschungsprojekte<br />
Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) in Lastkraftwagen.<br />
Das IFM hat gemeinsam mit dem Bremsenhersteller<br />
Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH<br />
und dem Lehrstuhl Fahrzeugtechnik <strong>der</strong> Technischen<br />
Universität München das Wirkungspotenzial von ESP hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Vermeidbarkeit von Lkw-Unfällen sowie <strong>der</strong><br />
Fahrversuch ohne ESP mit Schleu<strong>der</strong>n des Sattelzuges<br />
Tätigkeitsbericht IFM 11<br />
Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>er Unfallfolgen untersucht. Dazu war<br />
es notwendig, gezielt Unfallsituationen zu analysieren,<br />
die durch ESP beeinflusst werden könnten, um bei Fahrversuchen<br />
Unfallsituationen simulieren zu können.<br />
Die erste Wirksamkeitsanalyse anhand von realen<br />
Lkw-Unfällen offenbarte, dass das ESP in Verbindung<br />
mit einer Kippstabilisation für Lkw und Lkw-Züge innerhalb<br />
<strong>der</strong> gegebenen physikalischen Grenzen ein hohes<br />
Potenzial zur Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit aufweist. In Bezug<br />
auf die Zahl schwerer Lkw-Unfälle kann eine Verringerung<br />
um bis zu 9 % erwartet werden. Rechnet man<br />
die ESP-relevanten Fälle Bayerns auf ganz Deutschland<br />
hoch, so ergeben sich rund 427 schwere Lkw-Unfälle<br />
(mit 87 Getöteten und 456 Schwerverletzten), die durch<br />
ESP positiv beeinflusst hätten werden können.<br />
Lkw-Fahrer-Befragung – Ein Beitrag zur Analyse des<br />
Unfallgeschehens. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Zunahme<br />
<strong>der</strong> Lkw-Unfälle und <strong>der</strong> daraus resultierenden notwendigen<br />
Gegenmaßnahmen wurde unter Fe<strong>der</strong>führung<br />
des IFM eine Repräsentativ-Umfrage bei Lkw-Fahrern<br />
durchgeführt. Insgesamt wurden 2.988 Lkw-Fahrer<br />
befragt. Hierzu wurde ein Katalog mit etwa 100 Fragen<br />
verwendet.