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Jahresbericht 2002/2003 - Unfallforschung der Versicherer

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12 Tätigkeitsbericht IFM<br />

Die zentralen Ergebnisse des Forschungsberichts<br />

lauten: Lkw-Fahrer halten vom Sicherheitsgurt wenig,<br />

trotz Anlegepflicht und erwiesener Schutzwirkung.<br />

Auch haben sie deutliche Wissensdefizite beim Thema<br />

Ladungssicherung. Unfallursachen wie zu dichtes Auffahren<br />

o<strong>der</strong> die Gefahren von Alkohol schätzen sie<br />

dagegen realistisch ein. Weiterhin hoch sind die Lenkund<br />

Arbeitszeiten <strong>der</strong> Lastwagenfahrer – mit dem<br />

bekannten Unfallrisiko „Sekundenschlaf“.<br />

Die entsprechende Studie enthält eine Reihe von<br />

Empfehlungen <strong>der</strong> Deutschen Autoversicherer zu den<br />

Themen Weiterbildung, Ermüdung, Ladungssicherung<br />

sowie allgemeine Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong><br />

Sicherheit im Lkw-Verkehr.<br />

Gurtkampagne „Hat´s geklickt“. Unfallanalysen des<br />

IFM ergaben, dass herausgeschleu<strong>der</strong>te Lkw-Insassen<br />

das größte Risiko haben, bei einem Unfall schwerstverletzt<br />

o<strong>der</strong> getötet zu werden. Weiterhin ergaben die<br />

Analysen, dass <strong>der</strong> Sicherheitsgurt bei bis zu 80 % <strong>der</strong><br />

schweren Unfälle die Verletzungen von Lkw-Insassen<br />

vermin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> ganz vermeidet.<br />

Das IFM beteiligt sich deshalb neben 19 Partnern aus<br />

<strong>der</strong> Industrie, den Medien und Verbänden an <strong>der</strong> vom<br />

DVR initiierten Gurt-Kampagne für Lkw-Fahrer „Hat`s<br />

geklickt“. Die Kampagne greift Argumente aus <strong>der</strong><br />

aktuellen Befragung von Lkw-Fahrern auf und platziert<br />

gezielt Gegenargumente aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Unfallforschung</strong>.<br />

Europäische Forschungsprojekte<br />

European Passive Safety Network 2. Das Informationsnetzwerk<br />

soll offene Fragestellungen im Bereich <strong>der</strong><br />

Passiven Sicherheit aufdecken, die EU-Gremien bei <strong>der</strong><br />

Erstellung ihrer Forschungsprogramme beraten, sowie<br />

neue Forschungsprojekte initiieren. Es fand im Herbst<br />

<strong>2002</strong> ein Kongress in Brüssel statt, in dem Schwerpunkte<br />

zukünftiger Sicherheitsarbeit besprochen wurden.<br />

Das IFM ist im Rahmen dieses interdisziplinären<br />

Netzwerks Koordinator <strong>der</strong> User Group Truck. Eine<br />

wesentliche Aufgabe besteht darin, eine vereinheitlichte<br />

europäische Datenbank für Lkw-Unfälle zu erstellen.<br />

Darüber hinaus sollen technische Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Hinblick auf die passive Lkw-Sicherheit (Lkw-Insassenschutz<br />

und Partnerschutz) sowie <strong>der</strong> Zusammenhang<br />

zwischen passiven und aktiven Sicherheitsmaßnahmen<br />

für Lkws und Anhänger erarbeitet werden.<br />

Schließlich ist das IFM verantwortlich für die Erstellung<br />

einer Market Review, die jährlich aktualisiert wird. In<br />

diesem Zusammenhang wurde vom IFM im Mai <strong>2002</strong><br />

ein Workshop zur Lkw-Sicherheit unter Teilnahme<br />

von Experten aus Industrie, Universitäten und Forschungsinstituten<br />

organisiert und durchgeführt. Die<br />

Ergebnisse aus <strong>der</strong> zweitägigen Veranstaltung wurden<br />

als Grundlage für die Erstellung einer Übersicht von<br />

<strong>der</strong>zeit existierenden europäischen Lkw-Unfalldatenbanken<br />

genutzt.<br />

EU Projekt VC COMPAT. Etwa 60 % aller getöteten Verkehrsunfallopfer<br />

in <strong>der</strong> EU (40.000 Tote, 1,6 Mill. Verletzte)<br />

sind Insassen von Pkw. Dominant und folgenerschwerend<br />

ist die mangelnde Pkw-Pkw- und Pkw-Lkw-<br />

Kompatibilität. Vor diesem Hintergrund wurde das EU-<br />

Projekt VC-COMPAT mit einer Laufzeit von ca. drei Jahren<br />

ins Leben gerufen (Start: März <strong>2003</strong>), an dem sich auch<br />

das IFM aktiv beteiligt. Ziel dieses Projekts ist es, Testverfahren<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Pkw-Pkw- und Pkw-Lkw-<br />

Kompatibilität zu entwickeln und dadurch die Unfallfolgen<br />

für die Pkw-Insassen zu reduzieren. Gleichzeitig<br />

sollen For<strong>der</strong>ungen für die Umsetzung dieser Maßnahmen<br />

in nationales und internationales Recht aufgestellt<br />

werden. Im Rahmen des Projekts hat das IFM die<br />

Aufgabe übernommen, statistische Unfallanalysen,<br />

In-depth-Analysen von relevanten Unfällen sowie eine<br />

Kosten-Nutzen-Abschätzung für energieabsorbierende<br />

Frontunterfahrschutzsysteme durchzuführen.<br />

Kleintransporter-Sicherheit<br />

Im Zeitraum von 1998 bis 2000 sind Unfälle mit Personenschaden<br />

unter Beteiligung von Kleintransportern

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