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C C vo r O rt - Coburger Convent

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B 2042 F<br />

CC-Blätter<br />

<strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong> der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften<br />

4/2009<br />

124. Jahrgang<br />

Dezember 2009<br />

Zum 150. Gründungstag eine Reise nach Breslau:<br />

Heidelberger Zähringer und Vandalen waren in Schlesien auf Spurensuche


Termine<br />

Akademischer Kalender<br />

■ 15. Januar 2010, 19 Uhr<br />

Kommers der Akademischen<br />

Verbände in Mülheim an der<br />

Ruhr im Rittersaal des Schlosses<br />

Broich<br />

■ 29. Januar 2010, 21 Uhr<br />

57. Ball des Wiener Korporationsringes<br />

in der Wiener Hofburg<br />

Die Akademische Landsmannschaft<br />

der Salzburger zu Salzburg<br />

lädt anläßlich der Internationalen<br />

Jagdmesse ›Die Hohe<br />

Jagd‹ alle Verbandsbrüder am<br />

Sa., 27.2.2010, um 20 Uhr ct<br />

zur<br />

Jagakneipe<br />

mit Jause<br />

auf die Burse, Vogelweiderstr. 17,<br />

in A-5020 Salzburg herzlich ein.<br />

Telefonische Anmeldung erbeten<br />

unter (00 43 - 6 50) 5 92 90 15<br />

■ 6. Februar 2010<br />

32. Bonner CC-Ball<br />

in der Godesberger Redoute<br />

■ 13. März 2010<br />

2. Präsidiumssitzung in Göttingen<br />

mit dem CC-Rat<br />

■ 13. bis 14. März 2010<br />

CDA-Frühjahrsconvent in<br />

Stuttga<strong>rt</strong><br />

■ 18. bis 21. März 2010<br />

Bücherstand des CDA mit korporationsstudentischer<br />

Literatur<br />

auf der Leipziger Buchmesse<br />

■ 20. März 2010<br />

55. Ball des CDA<br />

im Kurhaus Bad Homburg<br />

■ 26. März 2010, 20 Uhr<br />

Bremer Verbändekommers<br />

unter Leitung der VACC Bremen<br />

im Hotel ›Maritim‹<br />

■ 13. Mai 2010 (Christi Himmelfah<strong>rt</strong>),<br />

11 Uhr<br />

Akademischer Frühschoppen<br />

2 CC-Blätter 4/2009<br />

der Gießener Korporationen in<br />

Romrod [<strong>vo</strong>rmals in Alsfeld]<br />

■ 13. Mai 2010 (Christi Himmelfah<strong>rt</strong>),<br />

10 bis 16 Uhr<br />

Bürgerfrühschoppen der Frankfu<strong>rt</strong>er<br />

Korporationen, Römerberg<br />

■ 21. bis 25. Mai 2010<br />

CC-Pfingstkongreß in Coburg<br />

Antragsfristen:<br />

CGC: bis 22.1.2010,<br />

verfristete Anträge bis 1.3.2010<br />

CC-Tag: bis 1.3.2010<br />

AHCC-Tag: bis 1.3.2010<br />

Folgende Wahlen stehen an:<br />

CC-Tag: Amtsleiter für Fechtangelegenheiten<br />

und Spo<strong>rt</strong><br />

CGC: Amtsleiter für Nachwuchs,<br />

Bildung / CC-Akademie, Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Rechtsangelegenheiten und<br />

Rechtsangelegenheiten-Stellve<strong>rt</strong>reter.<br />

Geeignete Verbandsbrüder<br />

werden gebeten, ihre<br />

Kandidatur für die Wahlen in<br />

der CC-Kanzlei anzumelden.<br />

■ 17. bis 20. Juni 2010<br />

150. Stiftungsfest der Präsidierenden<br />

L. Verdensia Göttingen<br />

Rückblende<br />

■ 4. Juli 2010<br />

Marburger Marktfrühschoppen<br />

■ 17. Juli 2010<br />

Präsidiumsübergabe in Göttingen<br />

■ 31. Juli 2010<br />

Voro<strong>rt</strong>übergabe in Bremen<br />

■ 25. September 2010, 20 Uhr<br />

Deutschlandkommers des CC<br />

›20 Jahre deutsche Einheit‹<br />

in Stuttga<strong>rt</strong><br />

■ 30. Oktober 2010<br />

CDA-Herbstconvent in Frankfu<strong>rt</strong><br />

am Main<br />

■ 12. bis 14. November 2010<br />

10. Greifensteintagung in<br />

Bad Blankenburg<br />

Zum Jubiläum offene Grenzen<br />

(<strong>Coburger</strong> Tageblatt, 5.11.1990) »Daß<br />

die diesjährige Fechtchargie<strong>rt</strong>entagung<br />

des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s<br />

etwas Besonderes werden würde,<br />

wußte man bereits im letzten Jahr.<br />

Schließlich galt es 1990 das zehnte<br />

Treffen in Coburg zu feiern. Doch es<br />

kam noch etwas Neues hinzu: Der<br />

Programmpunkt ›Grenzbegehung‹,<br />

den stets der BGS durchgefüh<strong>rt</strong> hatte,<br />

konnte aufgrund der Wiedervereinigung<br />

wegfallen.<br />

1980, als sich die Fechtchargie<strong>rt</strong>en<br />

zum ersten Mal in Coburg<br />

zu einer Tagung trafen, kamen<br />

die Veranstalter auf die Idee, daß<br />

man während des Aufenthaltes der<br />

größtenteils recht jungen Männer<br />

doch Grenzbegehungen durchführen<br />

könnte. Schließlich waren und<br />

sind die Teilnehmer, die aus dem<br />

ganzen Bundesgebiet kommen,<br />

Seminarangebote und<br />

Semina<strong>rt</strong>ermine<br />

erfahren Sie unter<br />

www.cc-akademie.de<br />

überwiegend weit entfernt <strong>vo</strong>m<br />

›Eisernen Vorhang‹ gewesen. … Der<br />

Fechtamtsleiter des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s,<br />

Henner Huhle, erinne<strong>rt</strong>e<br />

sich an die vielen Begehungen, bei<br />

denen man immer wieder bedrückt<br />

feststellen mußte, daß die Grenze<br />

stets undurchdringlicher wurde. …<br />

Worüber bei der neunten Tagung<br />

noch spekulie<strong>rt</strong> wurde, trat<br />

dann dieses Jahr tatsächlich ein.<br />

Die Grenzen öffneten sich und verschwanden<br />

ganz.<br />

Daß damit auch die Grenzbegehungen<br />

überflüssig wurden, darüber<br />

waren weder die Fechtchargie<strong>rt</strong>en,<br />

noch Reinhard Kilian, Polizeihauptkommissar<br />

im BGS, der die<br />

Begehungen immer leitete, böse.«<br />

Daran erinne<strong>rt</strong><br />

Henner Huhle,<br />

Macaria, Saxo-Afrania


4/2009<br />

›Mut zum Optimismus!‹ lautet das Motto der<br />

derzeitigen Präsidierenden. Es war auch Thema<br />

des Hochschulgesprächs in Bad Blankenburg 5<br />

Das Verdenser-Haus in Göttingen.<br />

Die neue Präsidierende im CC stellt sich<br />

und ihre Sprecher <strong>vo</strong>r 13<br />

Couleurbesuch in Bad Blankenburg:<br />

Im Rahmen eines Liedseminars besuchte<br />

die GDS auch die Spo<strong>rt</strong>anlagen des VC 28<br />

Aus dem Inhalt<br />

Akademischer Kalender 2<br />

Rückblende:<br />

Zum Jubiläum offene Grenzen<br />

Aus dem CC 5<br />

9. Greifensteintagung mit Teilnehmerrekord:<br />

Hochschulpolitik, We<strong>rt</strong>e und Weiterbildung<br />

Neuer Semina<strong>rt</strong>yp in der Erprobung:<br />

Das ›Chargie<strong>rt</strong>enseminar‹<br />

Festes Element des Pfingstkongresses:<br />

Die Akademische Feierstunde<br />

Das Traditionsfest der Landsmannschaften<br />

in Zwingenberg an der Bergstraße<br />

Spo<strong>rt</strong> im CC 10<br />

Segel, Stürme und viel Spaß:<br />

Die 20. CC-Sail <strong>vo</strong>r der Kieler Förde<br />

Das Amtsblatt 12<br />

Verbum peto.<br />

Die Kolumne des AHCC-Vorsitzers<br />

Die Landsmannschaft Verdensia Göttingen<br />

ist die Präsidierende im CC 2009/10:<br />

Ihre Geschichte – ihre Sprecher<br />

In memoriam Horst Siebe<strong>rt</strong><br />

Forum 16<br />

Vom Nutzen des CC-Rates für den Verband –<br />

eine Lesermeinung<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong> 18<br />

Identität stiften – Tradition bilden –<br />

Akzente setzen. Über das 160. Stiftungsfest<br />

der L. Neoborussia Halle zu Freiburg<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der Ostbünde im CC<br />

feie<strong>rt</strong>e mit einem Kommers den Mauerfall<br />

Schlesisches Korporationsleben:<br />

Auf den Spuren der Breslauer Vandalen .<br />

Studentische Erinnerungskultur<br />

Respekt <strong>vo</strong>r der Leistung eines<br />

Couleurverbandes:<br />

Die Gemeinschaft für deutsche<br />

Studentengeschichte (GDS) besuchte in<br />

Bad Blankenburg die Stätten des VC<br />

Kurzmeldungen<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

3<br />

Inhalt


Editorial<br />

Auch per Telefax (0 89) 22 31 22 oder als E-Mail kanzlei@coburger-convent.de<br />

An den Verband Alter Herren des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s (AHCC) e. V.<br />

Triftstraße 1, D-80538 München<br />

o Adreßänderung o Neuaufnahme<br />

Hiermit teile ich meine ab sofo<strong>rt</strong> / ab ......................... gültige Adresse mit:<br />

Titel/Beruf, Vorname, Name Gebu<strong>rt</strong>sjahr<br />

Mutterbund / weitere Bünde<br />

Straße, Hausnummer, Postleitzahl, O<strong>rt</strong><br />

4 CC-Blätter bisherige Anschrift 4/2009<br />

Zum Jahreswechsel<br />

Das alte Jahr vergangen ist, das neue Jahr beginnt,<br />

Wir danken Gott zu dieser Frist, wohl uns, daß wir noch sind!<br />

Wir seh’n aufs alte Jahr zurück und haben guten Mut:<br />

ein neues Jahr, ein neues Glück! Die Zeit ist immer gut.<br />

Ja, keine Zeit war jemals schlecht: in jeder lebet fo<strong>rt</strong><br />

Gefühl für Wahrheit, Ehr’ und Recht und für ein freies Wo<strong>rt</strong>.<br />

Hinweg mit allem Weh und Ach! Hinweg mit allem Leid!<br />

Wir selbst sind Glück und Ungemach, wir selber sind die Zeit.<br />

Und machen wir uns froh und gut, ist froh und gut die Zeit<br />

und gibt uns Kraft und frohen Mut bei jedem neuen Leid.<br />

Und was einmal die Zeit gebracht, das nimmt sie wieder hin –<br />

drum haben wir bei Tag und Nacht auch immer frohen Sinn.<br />

Und weil die Zeit nur <strong>vo</strong>rwä<strong>rt</strong>s will, so schreiten <strong>vo</strong>rwä<strong>rt</strong>s wir;<br />

die Zeit gebeut, nie stehn wir still, wir schreiten fo<strong>rt</strong> mit ihr.<br />

Ein neues Jahr, ein neues Glück, wir ziehen froh hinein;<br />

denn »Vorwä<strong>rt</strong>s! <strong>vo</strong>rwä<strong>rt</strong>s! nie zurück!« soll unsre Losung sein.<br />

Mit diesem Neujahrsgedicht <strong>vo</strong>n August Heinrich<br />

Hoffmann <strong>vo</strong>n Fallersleben (Sie können es nach der<br />

Melodie »Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust« übrigens<br />

auch singen …) wünschen Ihnen das Präsidium des<br />

<strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s sowie Schriftleitung und Verlag<br />

der CC-Blätter ein glückliches Neues Jahr<br />

mit vielen harmonischen Begegnungen mit<br />

Bundes- und Verbandsbrüdern.<br />

Impressum<br />

CC-Blätter<br />

Magazin des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s.<br />

Offizielles Verbandsorgan<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Verband Alter Herren des<br />

<strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s (AHCC) e. V.,<br />

Triftstraße 1, D-80538 München,<br />

Tel. (0 89) 22 37 08,<br />

Fax (0 89) 22 31 22<br />

kanzlei@coburger-convent.de<br />

Anschriftenänderungen bitte nur<br />

an diese Adresse!<br />

Redaktion (verantwo<strong>rt</strong>lich) und<br />

Verlagsve<strong>rt</strong>retung:<br />

Pfr. em. Detlef Frische (df),<br />

Ubia Brunsviga, Hasso-Guestfalia,<br />

akadpress GmbH<br />

Oberstraße 45, D-45134 Essen<br />

Tel. (02 01) 43 55 41-00<br />

Fax (02 01) 43 55 41-01<br />

Funkruf (01 72) 218 41 23<br />

E-Mail: info@akadpress.de oder<br />

cc-blaetter@coburger-convent.de<br />

ISDN-Dateitransfer<br />

(02 01) 43 55 41-02 (MacOS)<br />

(02 01) 43 55 41-03 (PC Eurofile)<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Rüdiger Gerald Franz (rgf), Teutonia<br />

Bonn;<br />

Markus Gail (mg), Alsatia;<br />

Hans-Werner Goldner (go),<br />

Asci burgia.<br />

Erscheinungsweise: vie<strong>rt</strong>eljährlich.<br />

Einzelheft 1,– Euro zzgl. Versandgebühren<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

CC-Kanzlei (Anschrift s. o.) in Verbindung<br />

mit akadpress GmbH<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13<br />

Gesamtherstellung:<br />

akadpress GmbH, Essen<br />

Anschrift s. Redaktion<br />

Auflage: 14.000 Exemplare<br />

Abbildungen in diesem Heft:<br />

Archiv akadpress, Klaus Wöhner,<br />

Polylux/Zoomar, Elmar Drewitz,<br />

Detlef Frische, Raimund Lang,<br />

Michael Mayer, Andreas Thaler,<br />

Privataufnahmen.<br />

Redaktionsschluß für Nr. 1/2010:<br />

28. Februar 2010


Neunte Greifensteintagung mit vielen Seminaren und Gesprächsforen<br />

Hochschulpolitik, We<strong>rt</strong>e<br />

und Weiterbildung<br />

Mit 300 Verbands- und Waffenbrüdern Teilnehmerrekord gebrochen<br />

Der Freitagabend stand im Zeichen<br />

der Anreise nach Bad Blankenburg.<br />

Wohlbehalten fanden sich nahezu<br />

300 Verbands- und Waffenbrüder<br />

in der Landesspo<strong>rt</strong>schule Thüringen<br />

ein. Dies ist eine neue Rekordteilnehmerzahl<br />

und zeigt, daß die<br />

Weiterbildung der Verbandsbrüder<br />

als Mehrwe<strong>rt</strong> durch die Bünde anerkannt<br />

wird.<br />

Am Samstag begannen die verschiedenen<br />

Lehrgänge, wie etwa der<br />

Fechtchargie<strong>rt</strong>enlehrgang, die Aussprache<br />

über Nachwuchsfragen, das<br />

Seminar für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

der CC-Spo<strong>rt</strong>lehrgang<br />

und die Seminare der CC-Akademie<br />

(dreimal Rhetorik, zweimal Selbstmanagement<br />

und Zeitorganisation,<br />

Effektives Lernen, Benimm und Etikette,<br />

Erfolgreicher Berufssta<strong>rt</strong> und<br />

Kontakte knüpfen – Menschen für<br />

sich gewinnen), an denen über 200<br />

Verbands- und Waffenbrüder teilnahmen.<br />

Parallel dazu tagten die<br />

verschiedenen Gremien des Verbands:<br />

Vorstand, Präsidium, CC-Rat<br />

und natürlich auch der VACC-Tag.<br />

Das Hochschulgespräch wurde<br />

in diesem Jahr durch die Deutsche<br />

Sängerschaft ausgerichtet. Herr<br />

Wbr. Hilchenbach (DS) leitete die<br />

abwechslungsreiche Diskussion zum<br />

Thema ›20 Jahre nach der Wende –<br />

blühende Landschaften auch an den<br />

Universitäten?‹.<br />

Am Nachmittag wurde im Rahmen<br />

der Gedenkfeier am Ehrenmal<br />

der Turnerschaften auf Burg Greifenstein<br />

der Toten aus den Weltkriegen<br />

gedacht. Die Gedenkrede hielt der<br />

1. stv. CC-Sprecher Reinhard Kröger<br />

und schloß neben den Gefallenen<br />

auch die Todesopfer an der innerdeutschen<br />

Grenze in sein Gedenken<br />

ein. Im Anschluß lud die Stadt Bad<br />

Blankenburg zum Empfang in das<br />

Rathaus. Aufgrund des großen Andrangs<br />

und der beengten Platzverhältnisse<br />

mußte die Teilnehmerzahl<br />

beschränkt werden. Ein sichtlich gut<br />

gelaunter Bürgermeister Persike hatte<br />

neben freundlichen Grußwo<strong>rt</strong>en<br />

auch Gästegeschenke und reichlich<br />

Watzdorfer Bier für die durstigen<br />

Verbandsbrüder parat.<br />

Der Tag wurde am Abend mit<br />

einer Festveranstaltung in der Landesspo<strong>rt</strong>schule<br />

beschlossen. Die<br />

Festrede hielt der Sprecher der Präsidierenden<br />

Holger Fender. Seine Ansprache<br />

stand <strong>vo</strong>r allem im Zeichen<br />

des Mauerfalls <strong>vo</strong>r 20 Jahren, des<br />

Mutes der deutschen Landsleute und<br />

des Wunsches, optimistisch in die<br />

Zukunft schauen zu wollen. Immerhin<br />

handelt es sich um ein Ereignis<br />

<strong>vo</strong>n epochaler Bedeutung, das den<br />

Weg zur deutschen Wiedervereinigung<br />

ebnete. Es beinhaltete aber<br />

auch die Mahnung an die Jugend,<br />

diese We<strong>rt</strong>e weiterzutragen und sich<br />

zum Vorbild zu machen, an sich zu<br />

arbeiten und sich für die persönliche<br />

und gesellschaftliche Weiterentwicklung<br />

einzusetzen – wofür die<br />

Greifensteintagung in idealer Weise<br />

Unterstützung bietet!<br />

Am Sonntag wurden die Seminare<br />

fo<strong>rt</strong>gesetzt. Darüber hinaus fand<br />

im Rahmen des Diskussionsforums<br />

›CC im Gespräch‹ eine konstruktive<br />

Rückschau der vergangenen Tage<br />

statt. Es darf abschließend <strong>vo</strong>n einer<br />

rundum gelungenen Tagung gesprochen<br />

werden, die auch die noch<br />

nicht so stark ve<strong>rt</strong>retenen Bünde<br />

ermutigen sollte, künftig nicht nur<br />

die Pflichtve<strong>rt</strong>reter zur Greifensteintagung<br />

zu entsenden.<br />

Verdensia Göttingen,<br />

Präsidierende im CC 2009/10<br />

Hochschulgespräch, Kranzniederlegung<br />

und Empfang im Rathaus<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

5<br />

Aus dem CC


Aus dem CC<br />

6 CC-Blätter 4/2009<br />

Das ›Chargie<strong>rt</strong>enseminar‹<br />

Längere Zeit im CC nur als ›Geisterseminar‹<br />

bzw. Desiderat in aller Munde,<br />

kann es ab sofo<strong>rt</strong> gebucht werden: das<br />

Seminar für Chargie<strong>rt</strong>e und Amtsträger!<br />

Ob der Volksmund mit »Was lange<br />

wäh<strong>rt</strong>, wird endlich gut« Recht behält,<br />

wird dann der ›Ernstfall‹ mit hoffentlich<br />

vielen Semina<strong>rt</strong>eilnehmern zeigen.<br />

Die Testsemina<strong>rt</strong>eilnehmer jedenfalls<br />

waren dieser Meinung.<br />

Für das Testseminar hatte die Präsidierende,<br />

die L. Verdensia zu Göttingen,<br />

<strong>vo</strong>m 2. bis 4. Oktober dankenswe<strong>rt</strong>erweise<br />

ihr Haus und ihren Faxen zur<br />

Verfügung gestellt, der <strong>vo</strong>rzüglich für<br />

das leibliche Wohl sorgte. Das Seminar<br />

begann am Freitagabend mit einem<br />

Essen. Es wurde – wie alle Mahlzeiten<br />

– gemeinsam eingenommen. Sie bildeten<br />

die Grundlage für Erläuterungen zu<br />

den Tischsitten.<br />

Das Seminar beinhaltet zwölf<br />

Unterrichts einheiten über ›We<strong>rt</strong>e und<br />

Grund sätze des CC‹, ›Benimm und<br />

Etikette‹, ›Biercomment und interkorporativen<br />

Umgang‹, ›Grundlagen der<br />

Kommunikation‹, ›Rede- und Argumentationstechniken‹,<br />

›Gewinnung<br />

neuer Mitglieder‹, ›Einbindung neuer<br />

Mitglieder‹ und eine ›Übungskneipe‹,<br />

›Durchführung <strong>vo</strong>n Besprechungen‹,<br />

›Konfliktmanagement‹, ›Methoden<br />

effizienter Organisation‹ bis hin zu<br />

›Strategien kooperativer Führung‹.<br />

Neuer Semina<strong>rt</strong>yp in der Erprobungsphase<br />

Aktive erlernen Grundlagen der Kommunikation und Führung<br />

Auf der Übungskneipe sollen<br />

möglichst alle Teilnehmer kurz das<br />

Präsidium bzw. das Contrapräsidium<br />

besetzen und darüber hinaus eine Ve<strong>rt</strong>reterrede<br />

halten. Jede Leistung wird<br />

<strong>vo</strong>n der Corona unmittelbar danach<br />

in einer kurzen Aussprache bewe<strong>rt</strong>et.<br />

Abgeschlossen wird das Seminar<br />

durch ein gemeinsames Bewe<strong>rt</strong>ungsgespräch,<br />

das sich nach dem Testseminar<br />

als besonders wichtig herausgestellt<br />

hat, weil es Anregungen für<br />

die Überarbeitung und Gewichtung<br />

einzelner Details der Unterrichtseinheiten<br />

liefe<strong>rt</strong>e.<br />

Wer die Seminarangebote der CC-<br />

Akademie kennt, wird feststellen, daß<br />

die Unterrichtseinheiten Kurzfassungen<br />

<strong>vo</strong>n Vollseminaren der CC-<br />

Akademie sind (bis auf ›Biercomment<br />

und interkorporativer Umgang‹ sowie<br />

die Übungskneipe). Deshalb wird das<br />

Seminar auch (nur) ›Grundlagen der<br />

Kommunikation und Führung‹ heißen.<br />

Selbstverständlich gibt es ein<br />

verwe<strong>rt</strong>bares Ze<strong>rt</strong>ifikat für die erfolgreiche<br />

Teilnahme.<br />

Am Testseminar nahmen Ve<strong>rt</strong>reter<br />

der L. Verdensia, der T. Cheruscia<br />

und der S. Gotia et Baltia – alle zu<br />

Göttingen – teil, darüber hinaus Vbr.<br />

Hoffmann als Ve<strong>rt</strong>reter des AHV Verdensia,<br />

der Unterzeichner als Ve<strong>rt</strong>reter<br />

der CC-Akademie und natürlich der<br />

Referent, Vbr. Bokelmann, Concordia,<br />

Niedersachsen, der das Seminar<br />

nach intensivem Gedankenaustausch<br />

konzipie<strong>rt</strong> und geleitet hat. Die aktiven<br />

Teilnehmer setzten sich aus Kraßfüchsen,<br />

je zwei Erstchargie<strong>rt</strong>en a. i.<br />

und Fuchsmajoren a. i. sowie Inaktiven<br />

zusammen. Konzipie<strong>rt</strong> ist das Seminar<br />

für Erstchargie<strong>rt</strong>e und Fuchsmajore a. i.<br />

Das Seminar hat aber gezeigt, daß auch<br />

Kraßfüchse, die in Bälde Führungsverantwo<strong>rt</strong>ung<br />

übernehmen sollen, auf<br />

diese Übernahme gut <strong>vo</strong>rbereitet werden<br />

können. Die Teilnehmerzahl sollte<br />

zwölf Personen nicht überschreiten.<br />

In der nächsten Ausgabe des Verbandsorgans<br />

der Deutschen Sängerschaft<br />

wird ein Bericht <strong>vo</strong>n Herrn Wbr.<br />

Meineke über dieses Seminar wie folgt<br />

beginnen:<br />

»Die Botschaft dieses A<strong>rt</strong>ikels<br />

gleich am Anfang, damit sie am<br />

Ende nicht verlorengeht: Gönnt Euren<br />

amtierenden und angehenden<br />

Chargie<strong>rt</strong>en unbedingt zumindest<br />

einmalige Teilnahme an den ab 2010<br />

bundesweit angebotenen Chargie<strong>rt</strong>enseminaren.<br />

Sie sind trotz nur geringen<br />

Einsatzes eine große Bereicherung<br />

für den Einzelnen und helfen<br />

unseren Bünden, zu blühen und zu<br />

gedeihen, weil unsere Chargie<strong>rt</strong>en<br />

dadurch ›besser‹ werden …«<br />

Meine Herren Verbandsbrüder!<br />

Das Chargie<strong>rt</strong>enseminar kann gebucht<br />

werden! OCC, VACC und die<br />

Regionen sind gefragt. Ein Bund<br />

übernimmt die Organisation, und<br />

der Erfolg wird für sich sprechen.<br />

Doch eines muß abschließend in<br />

aller Deutlichkeit gesagt werden:<br />

Dieses Seminar ist kein Erholungsurlaub!<br />

Es kann sein Ziel nur erreichen,<br />

wenn alle konzentrie<strong>rt</strong> bis zum<br />

Schluß mitarbeiten, <strong>vo</strong>r allem aber<br />

der Empfehlung folgen, sich nach<br />

der Übungskneipe am Samstag um<br />

24 Uhr zur Ruhe zu begeben …<br />

Wolf Honigmann, Cheruscia<br />

Göttingen, Alemanno-Palatia


Bewäh<strong>rt</strong>e Symbiose: Wissenschaft im Zentrum – Eine Philosophie der Heiterkeit als Basis<br />

Das ›Akademische‹ betonen<br />

Eine Rückschau auf eine zentrale Veranstaltung unseres 141. Pfingstkongresses<br />

Im Anschluß an das Gedenken am<br />

CC-Ehrenmal fand in der Aula des<br />

Casimirianums erneut die ›Akademische<br />

Feierstunde des CC‹ statt. Für<br />

2009 lag keine Bewerbung für den<br />

CC-Studienpreis <strong>vo</strong>r, so daß ›nur‹<br />

der Wissenschaftspreis des CC verliehen<br />

wurde. Geeh<strong>rt</strong> wurde in diesem<br />

Jahr Herr Vbr. Rechtsanwalt Dr.<br />

Andreas Hochwimmer, Salzburger zu<br />

Salzburg. Neben dem Engagement,<br />

für seinen Bund – diverse Chargen<br />

und Ämter sowie acht<br />

Pa<strong>rt</strong>ien während seiner<br />

Aktivenzeit – hat er<br />

sich insbesondere auch<br />

mit dem Thema seiner<br />

Disse<strong>rt</strong>ation her<strong>vo</strong>rgetan:<br />

›Die studentische<br />

Mensur im Lichte des<br />

Strafrechts‹. 1 Wie bei<br />

uns in Deutschland<br />

ist die gesellschaftliche<br />

Meinung über<br />

das Korporationswesen, insbesondere<br />

auch über schlagende Verbindungen,<br />

in Österreich eher negativ. Um so<br />

mehr muß der Mut her<strong>vo</strong>rgehoben<br />

werden, den der Preisträger mit der<br />

Themenwahl bewiesen hat. In der<br />

Arbeit wird ausführlich begründet,<br />

Viel Lob <strong>vo</strong>m Vorjahrespreisträger<br />

CC-Akademie: Vbr. Schawer als Vorsitzender, Geschäftsführer Vbr. Honigmann,<br />

die Preisträger 2009 Dr. Hochwimmer und 2008 Prof. Dr. Wedde<br />

weshalb die heutige Schlägermensur<br />

keine rechtswidrige Handlung darstellt.<br />

Wenn auch das österreichische<br />

Strafrecht den Hintergrund bildet,<br />

so liefe<strong>rt</strong> die Arbeit ebenfalls für das<br />

deutsche Strafrecht wichtige Aspekte.<br />

Die sehr persönliche Laudatio auf<br />

den Auserwählten hielt der Vorjahrespreisträger,<br />

der Wi<strong>rt</strong>schaftsjurist<br />

Professor Dr. Rainer Wedde, Schottland,<br />

Germania Dresden.<br />

Anschließend folgte der Fest<strong>vo</strong><strong>rt</strong>rag,<br />

der gleichzeitig auch ein Gedenken<br />

an das fünfzigjährige Bestehen<br />

der Studentengeschichtlichen Verei-<br />

Der Preisträger und<br />

sein Vorgänger<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

7<br />

Aus dem CC


Aus dem CC<br />

Brillant wie immer:<br />

Prof. Raimund Lang<br />

nigung des CC war. Der Festredner<br />

war Prof. Raimund Lang aus Hamburg,<br />

Schauspieler und führender<br />

Kopf der Studentenlied-Forschung<br />

mit zahlreichen Veröffentlichungen<br />

zu diesem Thema. Er ist Mitglied der<br />

KDStV 2 Borussia-Wien im MKV 3 , der<br />

KDStV Frankonia-Czernowitz zu Erlangen<br />

im CV 4 und einigen anderen<br />

Korporationen. Er referie<strong>rt</strong>e lebendig<br />

über das Thema ›Kleine Welt in bunten<br />

Farben – Couleurstudententum<br />

als Subkultur‹.<br />

Der Begriff der Subkultur ist ein<br />

seit den 1940 er Jahren in der Soziologie<br />

verwendeter Terminus, mit dem<br />

eine bestimmte Untergruppe der Gesellschaft<br />

beschrieben wird, die sich<br />

im Hinblick auf zentrale Normen<br />

deutlich <strong>vo</strong>n der ›herrschenden‹ Kultur<br />

abgrenzt, aber nicht abschottet.<br />

Grundsätzlich bescheinigte Raimund<br />

Lang den Mitgliedern studentischer<br />

Korporationen, daß sie<br />

im gesellschaftlichen Umfeld verwurzelt<br />

sind. Die Korporation selber<br />

beschrieb er als eine Bildungsgemeinschaft,<br />

die als Lebensbund<br />

konstruie<strong>rt</strong>, wi<strong>rt</strong>schaftlich <strong>vo</strong>n der<br />

Umwelt unabhängig, sozial orientie<strong>rt</strong><br />

und we<strong>rt</strong>ebewußt ist. Dafür hat<br />

sie eigene Regeln und Verhaltensweisen<br />

entwickelt. Daneben haben aber<br />

die Normen des sozialen Umfelds<br />

nach wie <strong>vo</strong>r für sie eine wichtige<br />

Bedeutung.<br />

Die Korporationen müssen jedoch<br />

besorgt sein, daß die historische Bildungskette,<br />

derer sie sich durchaus<br />

bewußt sind, nicht abbricht. Diese<br />

Mahnung ist berechtigt, stellen doch<br />

8 CC-Blätter 4/2009<br />

die meisten Verbindungen bei ihrer<br />

Nachwuchswerbung – notgedrungen<br />

– die zu erwerbenden materiellen<br />

und persönlichen Vo<strong>rt</strong>eile in<br />

einer Spaßgesellschaft in den Vordergrund.<br />

Aber glauben wir wirklich,<br />

auf diese Weise die Traditionen unserer<br />

›Korporationsväter‹ fo<strong>rt</strong>führen<br />

zu können? Die studentengeschichtliche<br />

Forschung, durchaus auch <strong>vo</strong>n<br />

interessie<strong>rt</strong>en Laien, ist also eminent<br />

wichtig, um weitere Traditionsabbrüche<br />

zu verhindern und unser Überleben<br />

als Korporation zu sichern.<br />

Dabei haben es insbesondere die<br />

überliefe<strong>rt</strong>en Traditionen mit sich<br />

gebracht, daß die Korporationen<br />

eine Vielfalt modeunabhängiger Eigenständigkeiten<br />

entwickelt haben.<br />

Die Korporie<strong>rt</strong>en sollten sich nicht<br />

scheuen, sich in aller Öffentlichkeit<br />

hierzu zu bekennen. Das gilt nicht<br />

nur für ihr äußeres Auftreten, vielmehr<br />

auch für die Auseinandersetzung<br />

mit ihren Grundsätzen und<br />

für die Pflege ihrer akademischen<br />

Bräuche. Ein Gutteil der Motivation<br />

eines jungen Menschen, einer<br />

studentischen Verbindung beizutreten,<br />

beruht dabei durchaus auf einer<br />

jugendlichen Abenteuerlust, die<br />

ihn beflügelt und aktiv werden läßt.<br />

Das zunächst ›Fremda<strong>rt</strong>ige‹ unserer<br />

Sitten ist dabei für manchen eher<br />

faszinierend als abstoßend.<br />

Die Kultur der Kommunikation<br />

ist bei studentischen Korporationen<br />

bunt und vielgestaltig. Neben dem<br />

Streben nach gesiche<strong>rt</strong>er Existenz<br />

sowie dem Erwerb <strong>vo</strong>n gesellschaftlicher<br />

und beruflicher Achtung ist ins-<br />

Für die Studentengeschichtliche<br />

Vereinigung sprach deren Vorsitzender<br />

Vbr. Peter Engelhardt,<br />

Hansea a. d. Wels, Vitebergia<br />

besondere der Hang zur Parodie her<strong>vo</strong>rzuheben,<br />

den das studentische<br />

Brauchtum auszeichnet. So entwikkelte<br />

sich im Laufe der Jahrhunde<strong>rt</strong>e<br />

eine besondere A<strong>rt</strong> des geselligen Beisammenseins.<br />

Das wird in vielfältigen<br />

Bekundungen offenbar, seien es<br />

die Bräuche ihres Kneipcomments<br />

oder auch das studentische Liedgut.<br />

Diese Ausgelassenheit birgt in sich<br />

eine Philosophie der Heiterkeit.<br />

Diese kleine Welt in bunten Farben<br />

hebt sich <strong>vo</strong>m Zeitgeist ab. In<br />

ihr hat sich ein spezielles Lebensgefühl<br />

entwickelt, und es haben sich<br />

bestimmte Verhaltensweisen herausgebildet.<br />

Dennoch sind unsere<br />

Korporationen keine esoterischen<br />

Zirkel. Ihr soziales Umfeld erkennen<br />

sie nicht nur an, sondern wollen es<br />

aktiv mitgestalten.<br />

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde<br />

<strong>vo</strong>n drei Mitgliedern der<br />

SV 5 Ernesto-Albe<strong>rt</strong>ina am Gymnasium<br />

Albe<strong>rt</strong>ina zu Coburg. In der<br />

nationalen Musikwelt haben sie sich<br />

bereits als Interpreten ausgezeichnet.<br />

Sie trugen Bearbeitungen aus dem<br />

Bereich des studentischen Liedguts<br />

<strong>vo</strong>r, wobei ich den Tenor Tobias Engelhardt<br />

(Bild oben) besonders her<strong>vo</strong>rheben<br />

möchte.<br />

Franz Bauer,<br />

Hammonia-Marko Natangia<br />

1 Die Disse<strong>rt</strong>ation ist inzwischen als Paperback<br />

erschienen: Hochwimmer, Andreas,<br />

Student sein, wenn die Hiebe fallen . Mensur<br />

und Strafrecht. akadpress-Verlag Essen, Tel.<br />

(02 01) 43 55 41- 00. ISBN 978-3-939413-04-<br />

2, 24,00 Eur[D] / 24,00 Eur[A] / 38,00 CHF<br />

(unverbindliche Preisempfehlung), 520 S.,<br />

Format 21 × 14,8 cm, erschienen 04/2009,<br />

2 Katholische Deutsche Studentenverbindung<br />

3 Mittelschüler-Ka<strong>rt</strong>ell-Verband Österreich<br />

4 Ca<strong>rt</strong>ellverband der katholischen deutschen<br />

Studentenverbindungen<br />

5 Schüler-Verbindung


Immer am Sonntag nach Pfingsten an der Bergstraße …<br />

Das Zwingenbergfest<br />

Das Traditionsfest der Landsmannschaften hat eine weitere Renaissance verdient<br />

Bei durchwachsenem, aber zunächst<br />

trockenem Wetter trafen sich ca. 50<br />

Teilnehmer und drei Hunde am Gedenkstein<br />

im Zwingenberger Stadtga<strong>rt</strong>en.<br />

Es chargie<strong>rt</strong>en die Gründungslandsmannschaften<br />

Teutonia<br />

Bonn (Präsidierende 2008/09), Ghibellinia<br />

Tübingen (Vorpräsidierende)<br />

und Verdensia (Nachpräsidierende)<br />

sowie die Landsmannschaft Darmstadtia<br />

und die Alte Prager Landsmannschaft<br />

Hercynia. Nach einer<br />

Ansprache des CC-Sprechers, Vbr.<br />

Franz (Bild), zogen die Verbandsbrüder<br />

mit ihren Damen durch den<br />

schönen, in Blüte stehenden Stadt-<br />

ga<strong>rt</strong>en in das Gründungs lokal des<br />

Deutschen Landsmannschafterverbandes,<br />

einer Wurzel des heutigen<br />

CC, den ›Bunten Löwen‹, wo alle<br />

Angereisten im Restaurant bei her<strong>vo</strong>rragenden<br />

Speisen und ebenso gepflegten<br />

Getränken wie Unterhaltungen<br />

noch einige Stunden verweilten.<br />

In den 60 er Jahren war das Zwingenbergfest<br />

ein regelrechtes ›Volksfest‹<br />

des CC. Die damals üblichen<br />

Teilnehmerzahlen werden vermutlich<br />

nie wieder erreicht werden können.<br />

Nun wird sich die Gründungslandsmannschaft<br />

Ghibellinia ab<br />

2010 der Organisation des Zwingenbergfestes<br />

annehmen. Wir sollten<br />

sie alle bei ihrem Vorhaben unterstützen!<br />

Ich habe das Fest zusammen<br />

mit meinem Bundesbruder und<br />

Con-AHCC-Vorsitzer Gerhard Wilk,<br />

Preußen, wieder aus dem Schlaf erweckt,<br />

und wir sind froh, daß sich<br />

nun Jüngere der Aufgabe, das Zwingenbergfest<br />

weiter zu beleben, annehmen,<br />

so daß wir uns beruhigt<br />

in den ›Ruhestand‹ zurückziehen<br />

können.<br />

Dr. Dieter Rackwitz,<br />

Macaria, Preußen<br />

AHCC-Vorsitzer 2004 bis 2006<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

9<br />

Aus dem CC


Spo<strong>rt</strong> im CC<br />

Segel, Stürme und viel Spaß<br />

Zur rechten Seite ist endlich das Wasser<br />

der Kieler Förde zu sehen, das sich<br />

bereits unruhig kräuselt. Es ist windig<br />

draußen, und für den Folgetag sind<br />

acht bis neun Windstärken angesagt.<br />

Das Haus der Schleswig-Holsteiner<br />

wird gerade renovie<strong>rt</strong>, so daß wir mit<br />

dem Auto mehrmals <strong>vo</strong>rbeifahren:<br />

Ein Gerüst verdeckt es, der Putz ist<br />

runter, der Balkon als solcher nicht zu<br />

erkennen. Erst im nächsten Jahr wird<br />

es eine Perle am Meer sein. Aber bei<br />

diesem Wetter ist es auch egal, denn<br />

der echte Korporie<strong>rt</strong>e sehnt sich nach<br />

der warmen ›Pantry‹, eigentlich die<br />

Kombüse einer Yacht, und kühlem<br />

Bier bei knatterigen Gesprächen in<br />

kuscheliger Kapitänskajütenatmosphäre.<br />

Am Abend der Ankunft herrscht<br />

zwar zunächst eine ausgelassene<br />

Stimmung, doch mit fo<strong>rt</strong>geschrittener<br />

Stunde beschleicht sie ob der<br />

Wetterprognose ein nervöser Unte<strong>rt</strong>on.<br />

Hat jeder auch die richtige<br />

Kleidung dabei? Schnelle Entscheidungen<br />

werden getroffen: Wir fahren<br />

zu acht zu einem Laden für Motorradbekleidung<br />

und decken uns<br />

mit Overalls ein.<br />

Am nächsten Morgen, nach dem<br />

liebe<strong>vo</strong>ll gestalteten Frühstück, kommen<br />

bei einigen – zunächst als ›verrückt‹<br />

klassifizie<strong>rt</strong>en – Verbandsbrüdern<br />

Gelüste nach Neopren-Schuhen<br />

auf. Die ursprünglich geplante Fah<strong>rt</strong><br />

nach Maasholm wird <strong>vo</strong>n Wind und<br />

Wetter abgeblasen, die Kon-Tiki – die<br />

kleinere der gecha<strong>rt</strong>e<strong>rt</strong>en Segelyachten<br />

– dreht schon bald bei und keh<strong>rt</strong><br />

zurück.<br />

Und genau das sind jene Momente,<br />

die Skipper Harald pro<strong>vo</strong>zieren.<br />

Der Kapitän hat Regattaerfahrung,<br />

ein Funkeln zwischen<br />

Neugierde und Wahnsinn in den<br />

Augen, den typischen Ba<strong>rt</strong> eines<br />

Seebären, und er ist stolz auf den<br />

mächtigen Kiel seiner Tilikum:<br />

»Wenn die Segel 15 ° unter Wasser<br />

10 CC-Blätter 4/2009<br />

Auf ›Tilikum‹ und ›Kon-Tiki‹ <strong>vo</strong>r der Förde<br />

Slesvico-Holsatia Kiel war Gastgeber der 20. CC-Sail<br />

sind, richtet sich das Boot immer<br />

noch selbständig auf.«<br />

Die meisten nahmen dies zum Anlaß,<br />

ihre Overalls über die Kleidung<br />

zu spannen, aber andere auch nicht.<br />

Während die Fah<strong>rt</strong> in der Förde<br />

höchstens <strong>vo</strong>n einigen Gischtspritzern<br />

begleitet ist, zeigt sich die Macht<br />

des Meeres spätestens, nachdem wir<br />

an Laboe <strong>vo</strong>rbeigesegelt sind. Viele<br />

werden später keinen Appetit auf die<br />

herrlichen Fischbrötchen haben …<br />

Die Krängung ist ordentlich, sieben<br />

bis neun Knoten bei stark gerefften<br />

Segeln sorgen für ordentliches<br />

Tempo. Die Bierlust wächst, der Skipper<br />

teilt aus, alle trinken lustig. Doch<br />

der Wind nimmt zu, Wellen spülen<br />

über Deck, Harald lacht so dreckig,<br />

wie es anderen bereits geht, als sie<br />

ihren ›Dialog‹ an der Reling führen.<br />

Die Gesichtsfarben wechseln <strong>vo</strong>n rosigem<br />

Rot in die maritimen Farbtöne<br />

blau und grün; manche wählen auch<br />

weiß als Tarnfarbe. Die Besucher des<br />

Motorradladens genießen die Fah<strong>rt</strong><br />

auf die eine, die restlichen auf eine<br />

andere A<strong>rt</strong>.<br />

Die Tilikum ist benannt worden<br />

nach dem Schiff des Weltumseglers<br />

John Voss, das er im April 1901 <strong>vo</strong>n<br />

einer Chinook erwarb, und bedeutet<br />

in der Sprache der am Columbia River<br />

lebenden Indianer ›Freund‹. Die<br />

Kon-Tiki hingegen war ein Floß aus<br />

Balsaholz, das der Norweger Thor<br />

Heyerdahl 1947 zu einer Pazifiküberquerung<br />

nutzte. Der Begründer der<br />

experimentellen Archäologie hat<br />

damit bewiesen, daß die Besiedlung<br />

Polynesiens <strong>vo</strong>n Südamerika aus<br />

möglich war.<br />

Als die Tilikum im Hafen anlegt,<br />

gibt es etwas, das einigen an Bord<br />

bekannt <strong>vo</strong>rkommen dürfte: Labskaus,<br />

hier ein Gemisch aus Brocken<br />

za<strong>rt</strong>en Rindfleisches, Ka<strong>rt</strong>offelbrei<br />

und Speck. Und es schmeckt tatsächlich<br />

sehr lecker. Die Slesvico-<br />

Holsaten haben extra ein Zelt im<br />

Ga<strong>rt</strong>en aufgebaut, wo noch interessante,<br />

differenzie<strong>rt</strong>e und niveau<strong>vo</strong>lle<br />

Gespräche zu diversen akademischen<br />

Themen den Abend versüßen.<br />

Und nebenbei ist auch moderne<br />

Kunst zu bestaunen: Auf einem


einige Meter hohen Baumstumpf<br />

ist ein umgedrehter Schubkarren zu<br />

bewundern, der mit viel Liebe zum<br />

Detail befestigt worden ist. Ein Besuch<br />

lohnt sich; der Eintritt ist frei.<br />

Die Müdigkeit zeigt allen Anwesenden<br />

ihre Grenzen, und schließlich<br />

ist man nicht zum Feiern, sondern<br />

zum Segeln gekommen – es geht ab<br />

in die Koje.<br />

Am Samstag sind natürlich alle<br />

<strong>vo</strong>ll gerüstet, was aber wenig nützt,<br />

da der Wind abgeflaut ist. Es gibt<br />

Fischbrötchen und ein Wiedersehen<br />

mit einem Bundesbruder, der zufällig<br />

am Ufer <strong>vo</strong>n Laboe mit seiner<br />

Familie auftaucht. In der Innenförde<br />

fahren wir an einer gewaltigen Yacht<br />

mit mächtigem Radar <strong>vo</strong>rbei, die<br />

den Skipper an eine russische erinne<strong>rt</strong>.<br />

Trotz ihrer Raketenwerfer und<br />

Torpedos an Bord darf sie aufgrund<br />

internationaler Abkommen als Zivilschiff<br />

unbehelligt in deutschen<br />

Häfen anlegen. Zu Silvester wollten<br />

wir uns do<strong>rt</strong> am liebsten einladen.<br />

Das echte Abenteuer findet am<br />

Samstag auf der Kon-Tiki statt. Eine<br />

Brille fällt in die Fluten, und der<br />

Merovinger Tobias Jungblut stürzt<br />

sich todesmutig – in Unterhose – in<br />

die eiskalten, mörderischen Fluten<br />

des Hafenbeckens. Doch in der Tiefe<br />

wa<strong>rt</strong>en nur Dunkelheit, Morast und<br />

Verachtung auf ihn. Als dann noch,<br />

kurz <strong>vo</strong>r dem Auslaufen bei Laboe,<br />

der Motor ausfällt und eine Kollision<br />

mit der Hafenmauer beinahe das<br />

Schiff ruinie<strong>rt</strong>, ist der Tag perfekt.<br />

Abgerundet wird er mit einer<br />

Resteschlacht und der sich daran<br />

anschließenden Seglerkneipe. Wegen<br />

›Trunkenheit am Ruder‹ wird so<br />

mancher fast mit Mineralwasser und<br />

Salz kielgeholt, aber der Erstchargie<strong>rt</strong>e<br />

Klaus ›Yogi‹ Scharf ist <strong>vo</strong>ller<br />

Gnade – es sind ja Damen anwesend.<br />

Als dann noch das CC-Sail-Lied und<br />

Wir lagen <strong>vo</strong>r der Kieler Förde gesungen<br />

wird und eine Bandaufnahme stattfindet,<br />

sind alle in bester Stimmung.<br />

Max hat seinen Bruder Karl für die<br />

Verbindung begeiste<strong>rt</strong>.<br />

Und wieder einmal gehen die<br />

Tage zu rasch <strong>vo</strong>rüber. Darüber sind<br />

sich alle einig, als das Sonntagsfrühstück<br />

zu Ende ist. Es ist doch etwas<br />

Besonderes dran, an diesem Land der<br />

›Muschelschubser und Grätenkikker‹<br />

– wie es Verbandsbruder Markus<br />

Berwanger ausdrücken würde.<br />

Christian Bubenheim,<br />

T. Munichia Bayreuth<br />

Umfangreiche etablie<strong>rt</strong>e<br />

Allgemeinarztpraxis<br />

(in fachübergreifender Gemeinschaftspraxis / + Teilgemeinschaftspraxis<br />

/ + Praxisgemeinschaft in Kürze)<br />

- H-Arzt-Zulassung; Teilradiologie, kleine Chirurgie,<br />

amb. Operationen<br />

- auch für Chirurgen geeignet –<br />

In Ostwestfalen – Raum Bielefeld (10 km) im Laufe der nächsten<br />

3 Jahre an Verbandsbruder abzugeben<br />

Zuschrift unter Chiffre 9401 an die Redaktion (siehe Impressum)<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

11<br />

Spo<strong>rt</strong> im CC


Das Amtsblatt<br />

Verbum peto<br />

Die Kolumne des AHCC-Vorsitzers<br />

Rückblick und<br />

Vorschau<br />

Sehr geeh<strong>rt</strong>e Herren Verbandsbrüder,<br />

auch in diesem Jahr zog die 9.<br />

Greifensteintagung <strong>vo</strong>m 13. bis 15.<br />

November wieder viele Verbandsbrüder<br />

nach Bad Blankenburg.<br />

Es ist besonders zu erwähnen, daß<br />

die Teilnehmerzahl an den <strong>vo</strong>n der<br />

CC-Akademie angebotenen Seminaren<br />

und damit die Zahl der durchgefüh<strong>rt</strong>en<br />

Seminare in diesem Jahr<br />

stark angestiegen sind. Dieses ist um<br />

so erfreulicher, da die Bereitschaft<br />

der Bünde, eigene Seminare zu veranstalten,<br />

nicht diese Tendenz zeigt.<br />

Doch wir gehen mit der Zuversicht<br />

in das Jahr 2010, daß sich dieses<br />

auch noch ändern wird. Von der CC-<br />

Akademie wird alles getan, damit<br />

dieses eintritt. Die Homepage der<br />

CC-Akademie (www.cc-akademie.<br />

de) ist neu gestaltet worden, und die<br />

geplanten Seminare sind auf einer<br />

gesonde<strong>rt</strong>en Seite aufgefüh<strong>rt</strong>. Dieses<br />

soll interessie<strong>rt</strong>en Verbandsbrüdern<br />

eine mögliche Teilnahme an einzelnen<br />

Seminaren erleichtern.<br />

Das Hochschulgespräch am Samstagnachmittag<br />

mit dem Thema ›20<br />

Jahre nach der Wende – blühende<br />

Landschaften auch an den Universitäten?‹,<br />

das in diesem Jahr turnusmäßig<br />

<strong>vo</strong>n der Deutschen Sängerschaft<br />

ausgerichtet worden ist, fand regen<br />

Zuspruch und allgemeines Lob.<br />

Nachdem wir im letzten Jahr<br />

zum ersten Mal den jetzigen Bürger-<br />

12 CC-Blätter 4/2009<br />

meister der Stadt Bad Blankenburg,<br />

Herrn Persike, auf der Festveranstaltung<br />

am Samstagabend begrüßen<br />

konnten, war dieser in diesem Jahr<br />

leider durch die gleichzeitig stattfindende<br />

Jubiläumsfeier eines Bad<br />

Blankenburger Vereins verhinde<strong>rt</strong>.<br />

Nach Bad Blankenburg ist <strong>vo</strong>r Bad<br />

Blankenburg. Schon jetzt beginnen<br />

die Vorbereitungen zum zehnjährigen<br />

Bestehen der Greifensteintagung<br />

in 2010. Und vielleicht ist dieses Jubiläum<br />

ein Anreiz für noch mehr Verbandsbrüder,<br />

die Greifensteintagung<br />

zu besuchen.<br />

Im Jahr 2010 sollen zu Pfingsten<br />

zum fünften Mal der Wissenschaftspreis<br />

des CC und zum dritten Mal<br />

der Studienpreis des CC ausgelobt<br />

werden. Wir hoffen, daß in diesem<br />

Jahr wieder interessante Bewerbungen<br />

für beide Preise eingereicht werden,<br />

nachdem für das Jahr 2009 keine<br />

Bewerbung für den Studienpreis<br />

eingegangen war. Ich bitte alle Bünde<br />

des CC, geeignete Verbandsbrüder<br />

aus ihren Reihen <strong>vo</strong>rzuschlagen.<br />

Die Eingabefrist läuft erst am 31.12.<br />

des Jahres aus. Die Verleihung dieser<br />

Preise im Rahmen der akademischen<br />

Feierstunde in Coburg ist immer eine<br />

herausragende Veranstaltung und<br />

eine her<strong>vo</strong>rragende Außendarstellung<br />

unseres Verbandes.<br />

Leider ist der Aufschwung in<br />

Deutschland noch nicht so eingetreten<br />

wie vielleicht <strong>vo</strong>n vielen erwa<strong>rt</strong>et<br />

oder zu mindestens erhofft.<br />

Immer noch lesen wir <strong>vo</strong>n Firmeninsolvenzen<br />

und Entlassungen <strong>vo</strong>n<br />

Arbeitnehmern. Diese Probleme<br />

sind auch nicht an uns <strong>vo</strong>rbeigegangen.<br />

Denn auch wir sind da<strong>vo</strong>n<br />

betroffen, entweder direkt oder<br />

durch Verwandte, Freunde, Bekannte,<br />

Arbeitskollegen. Doch wir sollten<br />

zuversichtlich in die Zukunft schauen,<br />

da die Prognosen für das nächste<br />

Jahr einen Aufschwung in kleinen<br />

Schritten <strong>vo</strong>rhersagen.<br />

Zum Schluß möchte ich noch einmal<br />

auf die im letzten Verbum peto<br />

<strong>vo</strong>rgestellte Drei-Verbände-Vereinbarung<br />

mit der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hochschulkunde (DGfH)<br />

zurückkommen und hier meinen<br />

besonderen Dank an Verbandsbruder<br />

Peter Kredel aussprechen. Ohne<br />

seinen Einsatz und ohne seine Vorarbeiten<br />

wäre diese Vereinbarung<br />

nicht in dieser Form zustandegekommen.<br />

Ich wünsche allen Verbandsbrüdern<br />

und ihren Familien ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und einen guten<br />

Rutsch in das Jahr 2010.<br />

Ihr Jürgen Schawer<br />

Rheno-Germania Clausthal,<br />

Chattia Gießen,<br />

Vorsitzer des AHCC<br />

Studentenhistorischer<br />

Kalender 2010<br />

Die im obigen Text erwähnte Deutsche<br />

Gesellschaft für Hochschulkunde<br />

ist vielen als Herausgeber eines<br />

sehr beliebten studentengeschichtlichen<br />

Monatskalenders bekannt.<br />

Infolge einer Vereinbarung zwischen<br />

der DGfH und der Gemeinschaft für<br />

deutsche Studentengeschichte (GDS)<br />

e.V. und akadpress steht er jetzt auch<br />

Nichtmitgliedern zur Verfügung<br />

und kostet als Einzelexemplar nur<br />

12 Euro, die sich lohnen. Informationen<br />

und Bestellungen unter<br />

www.akadpress.de,<br />

E-Mail: info@akadpress.de,<br />

Telefon (02 01) 43 55 41-00, Fax -01


Verdensia Göttingen ist unsere Präsidierende 2009/2010<br />

›Fo<strong>rt</strong>i animo atque prudenti‹<br />

Ein kurzer Überblick über die Geschichte der Landsmannschaft<br />

Die Landsmannschaft Verdensia wurde<br />

am 8. März 1860 <strong>vo</strong>n ehemaligen<br />

Schülern des noch heute existierenden<br />

Domgymnasiums zu Verden a. d.<br />

Aller gegründet. Das zum Wappen<br />

gewählte schwarze Kreuz auf silbernem<br />

Grund ist das Zeichen der Stadt<br />

Verden. Als Wahlspruch gab man<br />

sich Fo<strong>rt</strong>i animo atque prudenti – Mit<br />

tapferem Geist und Sinn.<br />

Der Zweck der Verbindung war<br />

zunächst Geselligkeit und Pflege der<br />

Freundschaft der einstigen Schüler<br />

untereinander. Ursprünglich durften<br />

nur Domgymnasiasten als Mitglieder<br />

aufgenommen werden.<br />

Zunächst trug die Landsmannschaft<br />

Verdensia keine Farben, gehö<strong>rt</strong>e<br />

also zu den schwarzen Verbindungen,<br />

den sogenannten ›Blasen‹.<br />

Hauptwirkungsstätte dieses<br />

Verbindungstyps war Göttingen,<br />

wo die Georgia Augusta Universität<br />

nach 1830 eine reformerische,<br />

das Landsmannschaftliche stärker<br />

betonende Gegenbewegung gegen<br />

den Anspruch der Corps begünstigte.<br />

Im WS 1864/65 schaffte man sich<br />

Waffen an und beschloss das Tragen<br />

<strong>vo</strong>n Band und Mütze in den durch<br />

das Wappen <strong>vo</strong>rgegebenen Farben<br />

Schwarz-Weiß-Schwarz. Zugleich<br />

wurde der A<strong>rt</strong>name ›Landsmannschaft‹<br />

angenommen.<br />

Nach ersten Kontakten der Landsmannschaft<br />

Ghibellinia Tübingen<br />

zu Verdensia wuchs der Gedanke,<br />

die Landsmannschaften in einem<br />

Verband zusammenzufassen. Dies<br />

füh<strong>rt</strong>e am 1. März 1868 zur Gründung<br />

des ›Allgemeinen Landsmannschafterverbandes‹<br />

in Kassel. Dessen<br />

Gründungslandsmannschaften<br />

waren Ghibellinia Tübingen, Teutonia<br />

Bonn, Teutonia Halle, Makaria<br />

Würzburg und Verdensia Göttingen.<br />

1872 wurde der Verband in ›<strong>Coburger</strong><br />

Landsmannschafterconvent‹ umbenannt.<br />

Im Jahre 1885 schloss man sich<br />

dann dem Silbernen Ka<strong>rt</strong>ell an, das<br />

zum damaligen Zeitpunkt aus Plavia<br />

Leipzig, Neoborussia Halle und Troglodytia<br />

Kiel bestand. Später folgten<br />

noch Suevia Jena und Thuringia Berlin<br />

sowie Hasso-Borussia Marburg.<br />

Aus diesen frühen Jahren entstammen<br />

auch die Freundschaftsverhältnisse<br />

zu Ghibellinia Tübingen,<br />

Teutonia München und Alemannia-<br />

Makaria Würzburg.<br />

Am 4. November 1888 meldete<br />

sich Hermann Löns als Fuchs aktiv.<br />

Als ›Heidedichter‹ sollte er später zu<br />

beträchtlichem Ruhm gelangen. Es<br />

folgten die turbulenten Zeiten der<br />

Jahrhunde<strong>rt</strong>wende, die <strong>vo</strong>n mehreren<br />

Suspensionen und Rekonstitutionen<br />

gekennzeichnet waren. Sehr<br />

viel ist in dieser Phase dem Pater<br />

Verdensiae, Bundesbruder Ferdinand<br />

Willige, zu verdanken. Als Pastor in<br />

der Nähe Göttingens ansässig, hat<br />

er sich unermüdlich für den Fo<strong>rt</strong>bestand<br />

der Landsmannschaft eingesetzt.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg wuchsen<br />

in den 1920 er Jahren die Aktivenzahlen<br />

auffällig und kontinuierlich<br />

an. Im SS 1928 kamen 16 Füchse<br />

und im WS 1928/29 noch einmal<br />

sechs Füchse hinzu, so dass mehr als<br />

40 Aktive am O<strong>rt</strong> waren und Verdensia<br />

zum stärksten Bund in Göttingen<br />

wurde. Im Jahr 1923 wurde das Haus<br />

in der Theaterstraße 15 als Sitz der<br />

Verbindung für Verdensia erworben.<br />

Es hat auch die NS-Diktatur überstanden.<br />

Konsequent war der Ablauf zur<br />

Ausschaltung der Korporationen.<br />

Anfangs wurde im SS 1933 statt der<br />

demokratischen Verfassung sowohl<br />

für die Universität als auch für die<br />

Verbindungen das Führerprinzip<br />

eingefüh<strong>rt</strong>. Der nächste Schritt war<br />

die Forderung an jede Verbindung,<br />

ein Kameradschaftshaus einzurichten<br />

– so entstand im WS 1933/34 die<br />

›Wohnkameradschaft der Verdensia‹.<br />

Man trug aber weiterhin Couleur<br />

auf der Straße, was zu Schlägereien<br />

mit der Hitlerjugend füh<strong>rt</strong>e. Als<br />

auf Dauer auch diese Gründung als<br />

›Freundeskreis‹ nichts half, erfand<br />

man selbst die Kameradschaft ›Hermann<br />

Löns‹, um das Haus nicht <strong>vo</strong>m<br />

NSDStB konfiszieren zu lassen. Im<br />

März 1937 wurde beschlossen, das<br />

Haus an AH Adolf Ruhstrat zu verkaufen,<br />

der bereits beim Erwerb des<br />

Hauses eine wesentliche Rolle spielte.<br />

Die beiden Weltkriege fügten<br />

auch Verdensia herbe Verluste zu. Im<br />

Ersten Weltkrieg sind <strong>vo</strong>n 70 Bundes-<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

13<br />

Das Amtsblatt


Das Amtsblatt<br />

brüdern 15, im Zweiten Weltkrieg<br />

mindestens 24 Bundesbrüder gefallen.<br />

So war auch der Neusta<strong>rt</strong> <strong>vo</strong>n<br />

Unwägbarkeiten geprägt: Die Sammlung<br />

alter Verdenser begann im Jahre<br />

1947 mit einem Treffen in Göttingen,<br />

zunächst nicht als Verbindung,<br />

denn diese waren noch nicht wieder<br />

zugelassen. Am 14. Juli 1951 wurde<br />

Verdensia offiziell rekonstituie<strong>rt</strong>, im<br />

gegenseitigen Einverständnis <strong>vo</strong>n<br />

Aktivitas und der ›Vereinigung Alter<br />

Göttinger Verdenser‹. Die Aktivitas<br />

erhielt ihre Lizenz <strong>vo</strong>m Rektor und<br />

Senat der Universität, die Altherrenvereinigung<br />

war als eingetragener<br />

Verein konstituie<strong>rt</strong>. Es wurde auch<br />

erstmals das weiß-schwarz-weiße<br />

Fuchsenband eingefüh<strong>rt</strong>.<br />

Als unmittelbare Folge des Zweiten<br />

Weltkriegs suchte auch die 1885<br />

in Berlin gegründete Landsmannschaft<br />

Sedinia Anschluss im Westen:<br />

Am 10. Mai 1952 folgte auf besonderes<br />

Betreiben der Altherren<strong>vo</strong>rsitzenden<br />

Dr. Dahlgrün, Verdensia,<br />

und Dr. Deckwi<strong>rt</strong>h, Sedinia, der Zusammenschluss<br />

mit Verdensia. Der<br />

Verdenser-Zirkel wurde durch ein<br />

›S‹ erweite<strong>rt</strong> und beide Wappenfenster<br />

im Kneipsaal angebracht. Die<br />

Alten Herren der Sedinia erhielten<br />

das Verdenserband, und ein Traditionszimmer<br />

wurde eingerichtet. Die<br />

Amtsträger der Verdensia wie auch<br />

die Alten Herren tragen auch heute<br />

noch das Sedinenband.<br />

Im Oktober 1952 erhielt man das<br />

Verdenser-Haus zurück – Verdensia<br />

ist die einzige Verbindung in Göttingen,<br />

die ein Verbindungshaus innerhalb<br />

des Stadtwalls ihr Eigen nennen<br />

darf, direkt neben dem Deutschen<br />

Theater. Das Verdenser-Haus ist der<br />

zentrale O<strong>rt</strong> des Verbindungslebens<br />

der Aktivitas: ein modernes Verbindungshaus,<br />

das mit einem großen<br />

Ga<strong>rt</strong>en, großzügigen Aktivenräumen,<br />

zwölf Studentenzimmern im<br />

Wohnheim, einem Fernsehzimmer,<br />

Billard-Raum und Studierzimmer<br />

den Aktiven ideale Studien<strong>vo</strong>raussetzungen<br />

ermöglicht.<br />

Die Landsmannschaft Verdensia<br />

ist eine moderne und zugleich geschichtsträchtige<br />

Verbindung. Im<br />

Heute lebend, bekennt sie sich zu<br />

ihren We<strong>rt</strong>en und Traditionen und<br />

blickt mit Mut zum Optimismus in<br />

die Zukunft!<br />

14 CC-Blätter 4/2009<br />

Die Landsmannschaft<br />

Verdensia stellt die<br />

Sprecher des CC <strong>vo</strong>r:<br />

Dipl.-Kfm. Holger Fender, DESS<br />

Sprecher des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s<br />

im Geschäftsjahr 2009/2010<br />

Holger Fender wurde am 11. Mai<br />

1968 in Braunschweig geboren.<br />

Seinen Wehrdienst leistete er als<br />

Fernmeldeaufklärer bei der elektronischen<br />

Kampfführung ab. Im<br />

Zuge dessen erlernte er auch Grundkenntnisse<br />

der russischen Sprache.<br />

Nach dem Erwerb des Vordiploms<br />

in Wi<strong>rt</strong>schaftswissenschaften in<br />

Braunschweig wechselte er im WS<br />

1991 / 92 nach Göttingen, wo er<br />

gemeinsam mit unserem Bundesbruder<br />

Reinhard Kröger das Verdenserband<br />

aufnahm. Nach dem<br />

Bekleiden der Ämter des Dritt-,<br />

Erst- und Zweitchargie<strong>rt</strong>en sowie des<br />

Fuchsmajors schloss er im Sommersemester<br />

1995 das Studium der Betriebswi<strong>rt</strong>schaftslehre<br />

mit Erfolg ab.<br />

Danach zog es ihn für mehrere Semester<br />

nach Fontainebleau, wo er im<br />

Rahmen eines Aufbaustudiengangs<br />

das Diplôme d‘Etudes Supérieures<br />

Spécialisées (DESS) in Internationaler<br />

Unternehmensführung erwarb.<br />

Seine berufliche Verwirklichung<br />

suchte Holger Fender zunächst für<br />

mehrere Jahre in der internationalen<br />

Industrieberatung. Seit 2001 ist er in<br />

unterschiedlichen Führungsfunktionen<br />

in der Schweiz tätig. Aktuell<br />

leitet er do<strong>rt</strong> ein mittelständisches<br />

Unternehmen in der Sondermaschinenbau-Branche.<br />

Er ist verheiratet<br />

und hat drei Kinder.<br />

Unser Bundesbruder Fender hat<br />

Freude am Gestalten und an der Gemeinschaft.<br />

Beides kann unsere Verdensia<br />

bieten. Deshalb gab es für ihn auch<br />

kein Zögern bei der Bandaufnahme.<br />

Als Sprecher der Präsidierenden trägt<br />

ihn der starke Wille, etwas zu bewirken.<br />

Wir wünschen ihm dafür gutes<br />

Gelingen!<br />

Dipl.-Kfm. Reinhard Kröger, MBA<br />

1. stellve<strong>rt</strong>retender Sprecher des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s<br />

im Geschäftsjahr 2009 / 2010<br />

Reinhard Kröger wurde am 19. Mai<br />

1969 in Eckernförde an der Ostsee<br />

geboren. Nach dem Abitur und zweijähriger<br />

Dienstzeit bei der Marine<br />

begann er das Studium der Betriebswi<strong>rt</strong>schaftslehre<br />

in Göttingen. Nach<br />

erfolgreichem Studienabschluss holte<br />

er sich seinen akademischen Feinschliff<br />

an der University of Wales.<br />

Nach dem Durchlaufen eines<br />

Trainee-Programms bildete sich<br />

unser Bundesbruder konsequent in<br />

den Bereichen Finanzierung und<br />

Factoring fo<strong>rt</strong>. Als Spezialist für Fac-


toring arbeitet er als Risikomanager<br />

für einen internationalen Finanzdienstleister<br />

in Hamburg. In seiner<br />

Freizeit nimmt Reinhard Kröger auf<br />

seinem eigenen Boot gemeinsam mit<br />

einer eingespielten Mannschaft an<br />

nationalen und internationalen Seeregatten<br />

in der Ostsee teil.<br />

Als Verbandsaltherrensohn fand<br />

er sehr leichten Zugang zu unserem<br />

Bund. Seine Aktivenzeit daue<strong>rt</strong>e <strong>vo</strong>n<br />

1991 bis 1997. Seine persönlichen<br />

Beweggründe für den damaligen<br />

Eintritt in unsere Landsmannschaft<br />

gelten für Reinhard Kröger nach<br />

wie <strong>vo</strong>r: Er will gleichzeitig Teil einer<br />

starken Gemeinschaft sein und<br />

dabei diese Gemeinschaft durch aktives<br />

Handeln stärken und tatkräftig<br />

fo<strong>rt</strong>entwickeln. Er bekleidet während<br />

des Präsidialjahres das Amt des<br />

1. stellve<strong>rt</strong>retenden Sprechers. Wir<br />

wünschen unserem Bundesbruder<br />

Kröger viel Erfolg bei seinem Vorhaben!<br />

Robe<strong>rt</strong> Bidlingmaier, stud. phil<br />

2. stellve<strong>rt</strong>retender Sprecher des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s<br />

im Geschäftsjahr 2009 / 2010<br />

Robe<strong>rt</strong> Bidlingmaier wurde am<br />

16. August 1975 in Barnaul (Russland)<br />

als Sohn deutschstämmiger<br />

Eltern geboren. Eines der einschneidensten<br />

Ereignisse in seinem Leben<br />

war die Ausreise nach Deutschland<br />

im Jahr 1988. Nach dem Bestehen<br />

der Reifeprüfung wurde er zum<br />

Wehrdienst bei der Bundeswehr<br />

eingezogen, wo er als Sanitätssoldat<br />

tätig war.<br />

Im Anschluß machte Robe<strong>rt</strong> Bidlingmaier<br />

eine dreijährige Ausbildung<br />

zum Kaufmann für Bürokommunikation<br />

beim Norddeutschen<br />

Rundfunk in Hannover. Nach einigen<br />

Jahren beim NDR in Hamburg<br />

sowie dem Beginn des Studiums der<br />

Kulturwissenschaften in Lüneburg<br />

erkannte er seinen eigentlichen Berufswunsch:<br />

Er wollte Lehrer werden<br />

und nahm deswegen im Jahr 2006<br />

das Studium der Pädagogik in Göttingen<br />

auf.<br />

Auf das bislang für ihn unbekannte<br />

Verbindungswesen stieß<br />

unser Bundesbruder recht schnell,<br />

und es daue<strong>rt</strong>e nicht lange, bis er<br />

das Band unserer Landsmannschaft<br />

aufgenommen hat. Seine Beweggründe<br />

für den Eintritt waren<br />

ganz klar die Freundschaft unter<br />

den Bundesbrüdern und die stetige<br />

Hilfsbereitschaft untereinander.<br />

Robe<strong>rt</strong> Bidlingmaier hat während<br />

unseres Präsidialjahres das Amt des<br />

2. stellve<strong>rt</strong>retenden Sprechers inne.<br />

Wir wünschen unserem Bundesbruder<br />

dabei viel Erfolg!<br />

In memoriam<br />

Horst Siebe<strong>rt</strong><br />

Die Turnerschaft<br />

im <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong><br />

Munichia zu<br />

Bayreuth beklagt<br />

den viel zu frühen<br />

Tod ihres Bundesbruders<br />

und langjährigenAltherren<strong>vo</strong>rsitzenden<br />

Horst<br />

Siebe<strong>rt</strong>.<br />

Am 7. Dezember 1960 trat Horst<br />

Siebe<strong>rt</strong> als Altherrensohn in München<br />

in unsere Turnerschaft ein. Nach Beendigung<br />

seines Studiums wurde er 1969<br />

zum Alten Herrn ernannt. Bereits zwei<br />

Jahre später stand er als Vorsitzender<br />

an der Spitze des Altherren-Verbandes.<br />

Es waren damals schwierige Zeiten für<br />

unseren Bund in München. Letztendlich<br />

suspendie<strong>rt</strong>e er 1974 den aktiven<br />

Bund in München. Die Zuversicht auf<br />

eine Wiedergründung hat er aber niemals<br />

aufgegeben und er war sich sicher,<br />

daß Munichia weiterleben wird. Gemeinsam<br />

mit Bundes- und Verbandsbrüdern<br />

hat er sich fo<strong>rt</strong>während für<br />

eine Reaktivierung unserer Verbindung<br />

eingesetzt. Im WS 1977 / 78 war<br />

es dann so weit: Im Schloßberglein<br />

in Bayreuth wurde Munichia wiedergegründet.<br />

Das ist <strong>vo</strong>r allem Horst<br />

Siebe<strong>rt</strong>s unermüdlichem Streben zu<br />

verdanken. Ohne sein Engagement<br />

gäbe es heute wohl keine Turnerschaft<br />

Munichia mehr. Dafür gilt ihm unser<br />

aller Dank!<br />

Auch um den <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong><br />

hat sich Horst Siebe<strong>rt</strong> verdient gemacht.<br />

In den Jahren 1979 bis 1990<br />

war er als Leiter des Amtes für Leibesübungen<br />

für den Verband tätig.<br />

Im Herbst 2000 wurde Siebe<strong>rt</strong> erneut<br />

zum Altherren<strong>vo</strong>rsitzenden gewählt.<br />

Er bekleidete dieses Amt bis<br />

2003.<br />

Er hatte immer ein offenes Ohr für<br />

die jungen Aktiven. Seine humorige,<br />

aber – wenn es drauf ankam – auch<br />

durchsetzungsstarke Natur wird uns<br />

immer im Gedächtnis bleiben. Er war<br />

einer der bemerkenswe<strong>rt</strong>esten Bundesbrüder,<br />

zuweilen auch mit nie verletzendem,<br />

situationsbedingtem Witz<br />

ausgestattet.<br />

Wir werden Horst Siebe<strong>rt</strong> stets in<br />

dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Dipl.-Geogr. Univ. Andreas Grosch,<br />

Munichia zu Bayreuth,<br />

AHV Munichia et Frankonia<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

15<br />

Das Amtsblatt


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

18 CC-Blätter 4/2009<br />

»Aufladestation korporativer Batterien«<br />

Identität stiften – Tradition<br />

bilden – Akzente setzen<br />

Mit 160 Jahren sieht man ganz<br />

schön alt aus. Allerdings gibt es immer<br />

noch etwas älteres. Also: vier<br />

mal vierzig Jahre – na und? Kein<br />

Keilargument. Kein Grund, da<strong>vo</strong>n<br />

besonderes Geschrei zu machen;<br />

schon gar keiner, damit die Spalten<br />

der CC-Blätter über Gebühr zu füllen.<br />

Allerdings sind do<strong>rt</strong> ja immer wieder<br />

Stiftungsfestberichte zu lesen, gern<br />

erzählt unter ehrender Nennung der<br />

Akteure, gespickt mit dem Stolz auf<br />

sich selbst, blind dafür, daß die Chose<br />

meist immer la même – und höchstens<br />

in dem Punkt unterschieden<br />

ist, daß Bund X den Kommers zum<br />

Höhepunkt korporie<strong>rt</strong>er Festkultur<br />

erklä<strong>rt</strong>, während Bund Y als solchen<br />

einen Ball zelebrie<strong>rt</strong>.<br />

Über das 160. Stiftungsfest der L. im CC Neoborussia Halle zu Freiburg<br />

Die Landsmannschaft Neoborussia<br />

Halle zu Freiburg, um‘s nur<br />

gleich zu sagen, huldigt nicht dem<br />

tanzspo<strong>rt</strong>iven, sondern dem Kommers-Konzept.<br />

Daher: 5. November<br />

2009 Begrüßungsabend auf dem in<br />

rauchfreie Zonen und ein gegenteiliges<br />

Reservat gegliede<strong>rt</strong>en Haus;<br />

6. November Ball auf dem Dattler<br />

am Schloßberg, schon allein wegen<br />

des Blicks auf Freiburgs Schönheit<br />

im nächtlichen Lichterglanz; 7. November<br />

<strong>Convent</strong> und Kommers;<br />

8. November Ausklang im Kappler<br />

Kreuz, will sagen: ein bissle im<br />

Schwarzwaldflair. Sonst noch was?<br />

Ja, denn Neoborussia integrie<strong>rt</strong> seit<br />

langen Jahren in ihre Stiftungsfesttage<br />

kulturelle Akzente in Form <strong>vo</strong>n<br />

Museumsbesuchen im Breisgau,<br />

Markgräfler Land oder Elsaß. Diesmal<br />

stand die Kirche der Region zur<br />

Besichtigung an, natürlich in Freiburg<br />

das Münster selbst, gezie<strong>rt</strong> <strong>vo</strong>m<br />

»schönsten Turm der Christenheit«.<br />

Die Führung übernahm mit Prof. Dr.<br />

Konrad Kunze ein Wissenschaftler,<br />

dessen Lebenswerk die Deutung dieses<br />

»Himmels aus Stein« umfaßt, ein<br />

auch pädagogisch ausgezeichneter<br />

Universitätslehrer, dem 1969 immatrikulie<strong>rt</strong>en<br />

Germanistikstudenten<br />

durch seine instruktiven Skripten<br />

immer noch in bester Erinnerung.<br />

»Die Wahrheit wird euch frei machen!«<br />

steht nach wie <strong>vo</strong>r mehrdeutig<br />

über dem Kollegiengebäude der<br />

alma mater Albe<strong>rt</strong>ina-Ludovica. Was


sind da 40 Jahre, die zwischen dem<br />

Lernen damals und heute liegen?<br />

Was die 160 Jahre zwischen Gründung<br />

der Neoborussia und ihrer<br />

heuer anstehenden Gebu<strong>rt</strong>stagsfête?<br />

Den fragenden Bogen spannte die<br />

Festgabe der »Neupreußen-Stiftungsfeste<br />

1849–2009«, die Korporationshistorie<br />

einmal ganz anders erzählte:<br />

als Bildergeschichte, im Spiegel <strong>vo</strong>n<br />

litho- oder fotografie<strong>rt</strong>en Stiftungsfestbildern.<br />

Auf einmal fällt das<br />

Alter schwer ins Gewicht. Freilich,<br />

die Bilder zeigen eigentlich immer<br />

die gleiche Szene: eine mehr oder<br />

weniger große Zahl <strong>vo</strong>n Bundesbrüdern,<br />

die sich zur Gründungsfeier<br />

ihrer Neoborussia zusammenfanden<br />

und nach dem Motto »Schaut<br />

her – wir sind’s« konterfeien ließen,<br />

identitätsstiftend und traditionsbildend<br />

zugleich. Aber natürlich liegen<br />

Welten zwischen den Szenarien und<br />

ihren Hintergründen, einst in Halle<br />

an der Saale und jetzt in Freiburg<br />

im Breisgau. Unverände<strong>rt</strong> <strong>vo</strong>n Anfang<br />

an sind nur jene vier Farben<br />

»Rosa-Schwarz-Weiß-Schwarz im<br />

Zeichen« geblieben, die eine kleine<br />

renitent-resistente Gemeinschaft seit<br />

so vielen Jahren auf dem Hochschulboden<br />

verbinden. Die Stiftungsfeste<br />

erscheinen wie Knotenpunkte<br />

in dieser langen Entwicklungslinie,<br />

die durch die frühe Zeit als Hallenser<br />

Verbindung (seit 1849), das Bekenntnis<br />

zur Landsmannschaft (1872), den<br />

Übe<strong>rt</strong>ritt zum SC (1897), die Rekonstitution<br />

als DL-Korporation (1908)<br />

und den Daseinskampf in Krisenzeiten<br />

(bis 1936), dann durch die relativ<br />

späte Freiburger Wiederaufmachung<br />

(1963) und im Lauf der folgenden<br />

schönen, kühnen und zeitweise auch<br />

bitteren Jahre schier wie das Auf und<br />

Ab einer Aktienkurve erscheint. Ihr<br />

We<strong>rt</strong> wird <strong>vo</strong>m Lebensbundprinzip<br />

konnotie<strong>rt</strong>, das zunächst einen Bund<br />

unter Lebenden meint, die einander<br />

seit Studentenzeiten kennen und<br />

sich seitdem auf der Basis gemeinsamer<br />

Überzeugungen durchs Dasein<br />

begleiten. Doch unser Band umschließt<br />

weit mehr – nämlich alle,<br />

die sich seit 1849 zu den eigenwilligen<br />

vier Farben und den <strong>vo</strong>m Preußenethos<br />

geprägten Wahlspruch<br />

Suum cuique neu numerentur hostes<br />

bekannten. So lautete die Botschaft<br />

jener Stiftungsfestbilder, auf denen<br />

(fast) jeder Neupreuße namentlich<br />

identifizie<strong>rt</strong> werden konnte: Je bes-<br />

ser wir unsere Vorgänger kennen,<br />

desto deutlicher läßt sich die tiefere<br />

Dimension der Landsmannschaft<br />

erkennen, die eben ein Bund der Lebenden<br />

und der Toten ist.<br />

Deswegen ziemte es sich, gerade<br />

im Rahmen des Festkommerses insbesondere<br />

der seit 1999 Verstorbenen<br />

zu gedenken und sie so in die Freude<br />

der studentischen Feier einzubeziehen.<br />

Das gab der traditionellen Veranstaltung<br />

diesmal einen besonderen<br />

Akzent. Etwa 120 Personen, ca. 60<br />

Neupreußen und ebensoviele Gäste,<br />

hatten sich dazu im großen Saal des<br />

Kolpinghauses versammelt, in den<br />

– vergleichsweise pünktlich – die Herren<br />

Chargie<strong>rt</strong>en einmarschie<strong>rt</strong>en. Die<br />

Ehre der Tête war gerne der jüngsten<br />

Freiburger OCC-Korporation zugesprochen<br />

worden, die diese Aufgabe<br />

in strahlendem Grün trefflich erfüllte.<br />

Dann folgten die Turnerschafter,<br />

dann die Bünde des Silbernen Ka<strong>rt</strong>ells<br />

in der umgekeh<strong>rt</strong>en Reihenfolge ihres<br />

Beitritts zu dieser ehrwürdigen Institution,<br />

und schließlich die Neupreußenchargie<strong>rt</strong>en.<br />

An deren Seite im<br />

Präsidium, heraldisch rechts, kam e/<br />

lbf L. Verdensia zu sitzen, der damit<br />

die Reverenz ob ihrer derzeitigen Eigenschaft<br />

als Präsidierender des CC<br />

erwiesen wurde. Das sind so Feinheiten<br />

eines Kommersprotokolls, die<br />

<strong>vo</strong>n der Corona meist nicht vermerkt<br />

werden. Um so mehr fiel manchem<br />

auf, daß die Ve<strong>rt</strong>reterinnen der Freiburger<br />

Damenverbindung ihre Plätze<br />

inmitten der Korporie<strong>rt</strong>en erhielten;<br />

wo denn sonst. Auch die neupreußischen<br />

Couleurdamen waren diesmal<br />

zum Kommers geladen, nicht als Zuschauerinnen,<br />

sondern als Teilnehmerinnen<br />

an eigenem Zapfen; was<br />

denn sonst. Es möge erlaubt sein,<br />

<strong>vo</strong>n den vielfarbenen Gästen besonders<br />

den CC-Sprecher Kbr. Fender,<br />

Verdensia, und den AHCC-Beisitzer<br />

Vbr. Dr.-Ing. Weiß, Borussia, zu erwähnen.<br />

Weil der CC-Rat-Vorsitzer<br />

derzeit Bundesbruder ist, durfte sich<br />

Neoborussia also wieder einmal der<br />

Präsenz dreier hoher Verbandsspitzen<br />

erfreuen. Man lauschte aufmerksam<br />

der prägnanten Festrede, die <strong>vo</strong>n<br />

der Freiheit des Burschen in heutiger<br />

Zeit handelte; man applaudie<strong>rt</strong>e<br />

donnernd den gerade <strong>vo</strong>n Fender und<br />

Weiß sehr persönlich formulie<strong>rt</strong>en<br />

Grußwo<strong>rt</strong>en; man sang begeiste<strong>rt</strong> die<br />

Preislieder auf die alten Musenstädte<br />

Halle, Freiburg und Danzig. Ein<br />

Wagnis war’s, im Anschluß an die<br />

Erstchargie<strong>rt</strong>enwo<strong>rt</strong>e nach dem Willen<br />

der Aktivitas ein <strong>vo</strong>n ihr ausgegrabenes<br />

Farbenlied der Neoborussia<br />

aus den 1870 er Jahren anzustimmen,<br />

dessen reichlich gefühl<strong>vo</strong>ller Wo<strong>rt</strong>laut<br />

durchaus gewöhnungsbedürftig<br />

war. Doch siehe da, markant und<br />

kräftig <strong>vo</strong>n den vielen gut geölten<br />

Kehlen gesungen, erwachte der alte<br />

Heuler nachgerade zu neuem Leben<br />

– und einmal mehr war bei diesem<br />

würdigen Kommers im gemeinsamen<br />

Bekenntnis zu Rosa-Schwarz-Weiß-<br />

Schwarz ein korporativer Akzent sui<br />

generis gesetzt, die <strong>vo</strong>rdergründige<br />

Zeitspanne zwischen Einst und Jetzt<br />

wie weggewischt.<br />

Der kundige CC-Blatt-Leser hat<br />

es längst gemerkt: Neoborussia hat<br />

ihr 160. als kleines Stiftungsfest gefeie<strong>rt</strong>.<br />

Dessen wichtigste Veranstaltung?<br />

Der Generalconvent, auf dem<br />

etwa vier Stunden lang die derzeit<br />

prekäre Lage der Landsmannschaft<br />

erö<strong>rt</strong>e<strong>rt</strong> wurde – kritisch, sachlich,<br />

ohne persönliche Verletzungen, akzentsetzend<br />

und <strong>vo</strong>rwä<strong>rt</strong>sweisend.<br />

Das war der Höhepunkt dieser Novembe<strong>rt</strong>age,<br />

die sich damit würdig<br />

in den Kranz der neupreußischen<br />

Gründungsfeiern reihten, jener Feste<br />

fast immer im gleichen Rahmen,<br />

jedesmal ganz besonders schön:<br />

studentischer Ausnahmezustand,<br />

gelebter Lebensbund, vielseitige Aufladestation<br />

›korporativer Batterien‹.<br />

Sie bilden einen Teil unserer Erinnerungskultur,<br />

die uns zuversichtlich<br />

in die Zukunft schauen läßt.<br />

Jürgen Kloosterhuis<br />

Neoborussia, Cimbria Wien,<br />

Preußen Danzig<br />

Festgabe zum 160. Stiftungsfest:<br />

Neupreußen-Stiftungsfeste, eine<br />

Bildergeschichte. Mehr dazu in<br />

den CC-Blättern 1/2010.<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

19<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

An warmen Somme<strong>rt</strong>agen Anfang<br />

Juli 2009 begann das Stiftungsfest<br />

mit einem gut besuchten familiären<br />

Treffen im Remstal, das nordöstlich<br />

<strong>vo</strong>n Stuttga<strong>rt</strong> gelegen ist. Zum eigentlichen<br />

Jubiläum kamen die Bundesbrüder<br />

und ihre Damen dann nochmals<br />

Mitte November zusammen.<br />

Darum sei zuerst der offizielle Höhepunkt<br />

des Stiftungsfestes genannt,<br />

der feierliche Kommers im Kursaal<br />

in Stuttga<strong>rt</strong>-Bad Cannstatt am 14.<br />

November 2009. Dieser Tag war gewählt<br />

worden, weil die Keimzelle der<br />

Turnerschaft Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg, der<br />

Ingenieurverein, am 11. November<br />

1869 an der polytechnischen Schule<br />

Stuttga<strong>rt</strong> gegründet worden ist.<br />

Ein bedeutsames Jubiläum war das<br />

100. Stiftungsfest, das <strong>vo</strong>m 14. bis<br />

zum 18. Mai 1969 gefeie<strong>rt</strong> wurde.<br />

Mit diesem Datum schlossen sich die<br />

20 CC-Blätter 4/2009<br />

Familiäres Treffen im Remstal und ein Kommers in Bad Canstatt<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg zu Stuttga<strong>rt</strong><br />

feie<strong>rt</strong>e das 140. Stiftungsfest<br />

Das runde Stiftungsfest wurde in zwei Abschnitten begangen<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberger und die in Westdeutschland<br />

lebenden Alten Herren<br />

der Dresdner Turnerschaft Germania<br />

zur neuen größeren ›Altherrenvereinigung<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg et Germania<br />

Dresden‹ zusammen. Damit war<br />

für die Alt-Wü<strong>rt</strong>temberger nach der<br />

erneue<strong>rt</strong>en Satzung die Verpflichtung<br />

verbunden, die Turnerschaft<br />

Germania in Dresden wiederzugründen,<br />

sobald es die politischen<br />

Verhältnisse erlauben. Schon in<br />

den Jahren 1990 und 1991 nahmen<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberger Interessen für<br />

Germania wahr, als Rückführungs-<br />

oder Entschädigungsansprüche aus<br />

Grundbesitzvermögen in Dresden<br />

angemeldet werden konnten. Am<br />

7. Dezember 1991 begann mit dem<br />

Restitutionskommers das neue Leben<br />

der Turnerschaft Germania in<br />

Dresden.<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberger <strong>vo</strong>r der Grabkapelle in Stuttga<strong>rt</strong>-Rotenberg<br />

Nun der Reihe nach. Auf Sommerwetter<br />

Anfang Juli hatten die Organisatoren<br />

gehofft, aber so hätte sich<br />

keiner den Beginn des Treffens im<br />

Remstal <strong>vo</strong>rgestellt: Wolkenbruch und<br />

heftiges Gewitter machten Straßen<br />

unpassierbar. In den als Veranstaltungso<strong>rt</strong><br />

<strong>vo</strong>rgesehenen Gewölbekeller<br />

des Hotels Lamm in Hebsack war<br />

Wasser eingedrungen, aber nach dem<br />

raschen Einsatz <strong>vo</strong>n Feuerwehrpumpen<br />

konnte der Begrüßungsabend<br />

doch nur wenig verzöge<strong>rt</strong> beginnen.<br />

Manche Bundesbrüder hatten sich seit<br />

Jahren nicht mehr gesehen, dementsprechend<br />

lebhaft und froh fielen die<br />

Begrüßungen aus. Während einige<br />

ältere Semester den Abend noch lang<br />

ausdehnten, denn man übernachtete<br />

ja im Haus, fuhren die Angehörigen<br />

der Aktivitas mit der letzten S-Bahn<br />

nach Stuttga<strong>rt</strong> zurück.


Am folgenden Morgen brachte die<br />

S-Bahn die Bundesbrüder und ihre<br />

Damen nach Schorndorf. Das Gebu<strong>rt</strong>shaus<br />

Gottlieb Daimlers ist ein<br />

Fachwerkhaus in einem Vie<strong>rt</strong>el mit<br />

vielen anderen schönen Fachwerkhäusern.<br />

Wer hat schon gewußt, daß<br />

die kleine Stadt Schorndorf einmal<br />

eine Grenzfestung der Grafschaft<br />

Wü<strong>rt</strong>temberg gegen die mächtigen<br />

freien Reichsstädte Ulm und Esslingen<br />

war? Die hohen Wälle sind<br />

längst abgetragen, aber das Schloß<br />

hat festgefügte hohe Außenmauern;<br />

diese Außenansicht einer Burg bildet<br />

einen großen Gegensatz zum wohnlichen<br />

Innenhof, auf den viele Fenster<br />

schauen. Nun war das erhoffte<br />

sonnige warme Sommerwetter doch<br />

gekommen und verschönte beide<br />

Festtage. Nach dem Stadtrundgang<br />

mit Führung stärkten sich alle in<br />

einer modernen, zugleich zünftigen<br />

Brauereigaststätte, be<strong>vo</strong>r die Rückfah<strong>rt</strong><br />

zum Hotel angetreten wurde.<br />

Das Remstal ist bekannt für seine<br />

Weine. Darum wurde der Nachmittag<br />

zu einem Rundgang durch die<br />

Rebberge genutzt, mit fachkundigen<br />

Erläuterungen durch einen Weingä<strong>rt</strong>ner.<br />

Gerne hö<strong>rt</strong>e man ihm auch<br />

am Abend zu, als Weine <strong>vo</strong>m landestypischen<br />

Trollinger bis zu einem<br />

Gewürztraminer besprochen und<br />

<strong>vo</strong>r allem verkostet wurden. Immer<br />

noch nicht genug der Genüsse, folgte<br />

am Abend ein <strong>vo</strong>rzügliches Menü,<br />

und danach blieben alle noch lange<br />

beieinander. Plätze wurden mehrfach<br />

getauscht, denn mit vielen ins<br />

Gespräch zu kommen ist der große<br />

Vorzug eines meh<strong>rt</strong>ägigen Regionaltreffens,<br />

wie sie bei Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg<br />

jährlich an wechselnden O<strong>rt</strong>en stattfinden.<br />

Daß das Jubiläumstreffen<br />

insgesamt so interessant war und<br />

so gut gelang, dafür wurde Bundesbruder<br />

Dipl.-Ing. Ma<strong>rt</strong>in Rabe und<br />

seiner Frau, die alles bestens <strong>vo</strong>rbereitet<br />

hatten, herzlicher Dank ausgesprochen.<br />

Am Sonntagmorgen war der<br />

Wü<strong>rt</strong>temberg, am östlichen Rand<br />

<strong>vo</strong>n Stuttga<strong>rt</strong> gelegen, das Ziel. So<br />

heißt die heute meistens Rotenberg<br />

genannte Bergkuppe, auf der die<br />

Grabkapelle für die Königin Katharina<br />

steht. Stuttga<strong>rt</strong> hat ihr viel zu<br />

verdanken. In der Krypta stimmten<br />

die Bundesbrüder das Wü<strong>rt</strong>tembergerlied<br />

Preisend mit viel schönen Reden<br />

<strong>vo</strong>n Justinus Kerner an. Die große<br />

Treppe <strong>vo</strong>r dem Bauwerk war für eine<br />

Gruppenaufnahme bestens geeignet.<br />

Das nächste Ziel war das Alt-<br />

Wü<strong>rt</strong>temberger-Haus. Do<strong>rt</strong> fand der<br />

sommerliche Teil des Stiftungsfestes<br />

seinen harmonischen Abschluß; die<br />

Aktiven zeigten sich als gute Gastgeber<br />

beim bis in den Nachmittag<br />

ausgedehnten Frühschoppen. Zum<br />

Abschied gaben sich viele Bundesbrüder<br />

und ihre Damen das Versprechen,<br />

im November bestimmt und<br />

gerne wieder zusammenzukommen.<br />

Und so war es dann auch am Freitagabend,<br />

dem 13. November 2009.<br />

Nach und nach trafen Bundesbrüder<br />

mit ihren Damen ein und sahen sogleich<br />

im Vorraum den neu erstellten<br />

schönen Stammbaum, der die Leibverhältnisse<br />

der Bundesbrüder zeigt.<br />

Nicht zum ersten Mal wurde damit<br />

der Zusammenhalt über die Generationen<br />

hinweg veranschaulicht.<br />

Schon zum 98. Stiftungsfest »fand<br />

der <strong>vo</strong>n Bundesbruder Gerhard Nobiling<br />

im Vorraum des Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg-Hauses<br />

angebrachte riesige<br />

Bierfamilienstammbaum großes<br />

Interesse«, vermerkt die Festschrift<br />

100 Jahre Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg. Zwei Jahrzehnte<br />

später gestaltete Bundesbruder<br />

Volker Hess die Tafel mit den<br />

vielen Namen der Bundesbrüder und<br />

fügte eine interessante Bildergalerie<br />

dazu. Und 20 Jahre später fehlte wieder<br />

Platz, um die hinzugekommenen<br />

Bundesbrüder aufnehmen zu können.<br />

Darum ergriff Bundesbruder<br />

iaB Nils Brucker die Initiative, einen<br />

neuen Stammbaum zu realisieren,<br />

der <strong>vo</strong>n Jahr zu Jahr zeigt, wer sich<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg angeschlossen hat.<br />

Gerne setzten sich Jung und Alt im<br />

Kneipsaal zusammen und tauschten<br />

Neuigkeiten aus. Der <strong>vo</strong>n den Aktiven<br />

<strong>vo</strong>rbereitete Spieleabend bot<br />

Gelegenheit, sich beim Tischtennis<br />

oder Tischfußball zu messen. Nahm<br />

man ein kleines Gerät in die Hand<br />

und füh<strong>rt</strong>e damit Bewegungen aus<br />

wie beim Golfspielen, so flog der Ball<br />

über eine <strong>vo</strong>m Beamer projizie<strong>rt</strong>e<br />

Landschaft, hüpfte nach seinem<br />

Aufschlag und rollte nach weiteren<br />

Schlägen schließlich ins Loch. So<br />

begann der herbstliche Teil des Stiftungsfestes<br />

vergnügt und spielerisch.<br />

Und es gab auch Leckeres zum Essen.<br />

Am Abend danach beim Stiftungsfestkommers<br />

im Kursaal Bad<br />

Cannstatt chargie<strong>rt</strong>en die befreundeten<br />

Turnerschaften Gotia-Zaringia<br />

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CC-Blätter 4/2009<br />

21<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

Karlsruhe zur Rechten, Germania<br />

Dresden zur Linken der Turnerschaft<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg, dahinter die Stuttga<strong>rt</strong>er<br />

Landsmannschaften Borussia<br />

und Saxonia. Alle überbrachten<br />

Grüße und Glückwünsche ihrer<br />

<strong>Convent</strong>e sowie kleine Geschenke.<br />

Den Kommers leitete Bundesbruder<br />

Dipl.-Ing. Christian Woisetschläger,<br />

der über 100 Verbandsbrüder und<br />

Bundesbrüder begrüßen konnte.<br />

Der Vorsitzende der Altherrenvereinigung<br />

des Jubilars, Dipl.-Ing. Rolf<br />

Rabe, schlug in seiner Rede den Bogen<br />

<strong>vo</strong>n der Gründungszeit über das<br />

20. Jahrhunde<strong>rt</strong> bis in die Zukunft.<br />

Hochschule und Studium wurden in<br />

den vergangenen 140 Jahren mehrmals<br />

weitreichend umgestaltet. Auch<br />

auf die heutigen großen Veränderungen<br />

wird die Verbindung so reagieren,<br />

daß Freundschaft wachsen<br />

kann und guter Zusammenhalt gewah<strong>rt</strong><br />

wird. Herzliche Grüße und<br />

Glückwünsche <strong>vo</strong>n Germania Dresden<br />

brachte Freundschaftsbruder<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Pescheck. Hätte<br />

es die Friedensgebete und Montagsdemonstrationen<br />

in Leipzig und die<br />

nachfolgenden Ereignisse des Jahres<br />

1989 nicht gegeben, so hätte er, der<br />

in Leipzig geboren wurde, niemals<br />

zu diesem Fest nach Stuttga<strong>rt</strong> kommen<br />

können. Dank gebühre Alt-<br />

Wü<strong>rt</strong>temberg, die der Germania im<br />

Exil eine Heimat geboten hat. Da<strong>vo</strong>n<br />

legt die Dresdner Stube auf dem Alt-<br />

Wü<strong>rt</strong>temberg-Haus Zeugnis ab. Vor<br />

kurzem legten junge Alt-Wü<strong>rt</strong>temberger<br />

selbst Hand an, damit sie<br />

wieder in frischen Farben zu gemütlichem<br />

Zusammensein einlädt. Eine<br />

begeisternde Festrede auf dem Kommers<br />

hielt Bundesbruder Dipl.-Ing.<br />

Manfred Wild. Als Architekt war er<br />

nach 1990 viele Jahre in Rußland sowie<br />

in arabischen und afrikanischen<br />

Staaten tätig – auch heute noch. Mit<br />

starkem Engagement trug er seine<br />

Sicht der Wechselbeziehungen<br />

zwischen Europa und Afrika <strong>vo</strong>r. Er<br />

schilde<strong>rt</strong>e viele Tatsachen, die heute<br />

in der öffentlichen Diskussion nicht<br />

beachtet werden. Die Europäer sehen<br />

sehr kritisch auf die eigene Vergangenheit.<br />

Aber sie brauchen nicht zu<br />

verschweigen, daß es nicht nur sie<br />

allein waren, die durch Sklavenhandel<br />

großes Leid über afrikanische<br />

Menschen gebracht haben. Andere<br />

Völker begannen früher damit und<br />

beendeten Sklavenarbeit später als<br />

22 CC-Blätter 4/2009<br />

Wir trauern um unseren lieben Bundesbruder,<br />

<strong>vo</strong>n dem wir in diesem Jahr<br />

Abschied nehmen mußten<br />

Dipl.-Volkswi<strong>rt</strong> Rudolf Kienzlen<br />

* 12. November 1918 † 5. Oktober 2009<br />

Requiescat in pace<br />

Tübingen, anläßlich ihres 132. Stiftungstages<br />

am 10. Dezember 2009<br />

Turnerschaft Hohenstaufia im CC<br />

Vbr. Kanitz, Vorsitzer der VACC<br />

Stuttga<strong>rt</strong>, überbrachte deren<br />

Grüße. Photo: º4<br />

europäische Nationen. Europa hätte<br />

deshalb wirklich das Recht, <strong>vo</strong>n den<br />

afrikanischen Staaten ebenfalls eine<br />

kritische Aufarbeitung ihrer Vergangenheit<br />

zu fordern. So brachte Manfred<br />

Wild geschichtliche Fakten und<br />

manche persönliche Bewe<strong>rt</strong>ungen<br />

der Zustände in Afrika zur Sprache.<br />

Verbandsbruder Dipl.-Ing. Hans-<br />

Wolfgang Kanitz, Borussia Stuttga<strong>rt</strong>,<br />

verknüpfte die besten Grüße der<br />

VACC Stuttga<strong>rt</strong>, deren Vorsitzender<br />

er ist, mit der Ankündigung, daß<br />

Stuttga<strong>rt</strong> ab 2010 für zwei Jahre Voro<strong>rt</strong><br />

im AHCC sein wird.<br />

Am Sonntag trafen sich die Alt-<br />

Wü<strong>rt</strong>temberger zum Totengedenken.<br />

Im Oktober 2009 verstarb Bundesbruder<br />

Ministerialrat a. D. Dipl.-Ing.<br />

Gerald Ikinger. Rolf Rabe erinne<strong>rt</strong>e<br />

an den hochgeschätzten treuen<br />

Bundesbruder, seine Verdienste um<br />

Germania Dresden und in der VACC<br />

Köln. Zum anschließenden gemütlichen<br />

Ausklang auf dem Haus gehö<strong>rt</strong>e<br />

das <strong>vo</strong>n den Aktiven <strong>vo</strong>rzüglich <strong>vo</strong>rbereitete<br />

Weißwurstfrühstück.<br />

Für den AHV: Max Kampschulte II<br />

Für die Aktivitas: Ma<strong>rt</strong>in Lenger<br />

An die besonderen Tage des Feierns<br />

im Juli und November 2009<br />

werden sich alle Teilnehmer noch<br />

lange gerne erinnern.<br />

Dr.-Ing. Werner Wagner<br />

Alt-Wü<strong>rt</strong>temberg Stuttga<strong>rt</strong> et<br />

Germania Dresden<br />

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Mit Hochachtung <strong>vo</strong>r der Bevölkerung<br />

AOCC gedachte des Mauerfalls<br />

Die Ostbünde im CC feie<strong>rt</strong>en mit einem Kommers den Beginn der Wiedervereinigung<br />

Am 24. Oktober 2009 wurde in Halle<br />

a. d. Saale mit mehr als 120 Teilnehmern<br />

die 20 jährige Wiederkehr des<br />

Mauerfalls gefeie<strong>rt</strong>. Dank der her<strong>vo</strong>rragenden<br />

Organisation <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong> durch<br />

die Landsmannschaft Palaeomarchia<br />

mit ihrem AHV Ernst Hagel an der<br />

Spitze war der Kommers ein geradezu<br />

unerwa<strong>rt</strong>et großer Erfolg! Dies wegen<br />

der großen Zahl der teilnehmenden<br />

Verbandsbrüder und der Chargie<strong>rt</strong>enabordnungen<br />

der Präsidierenden<br />

wie auch der Ostbünde. Auch der CC<br />

war her<strong>vo</strong>rragend ve<strong>rt</strong>reten: Für ihre<br />

Anwesenheit danken wir dem zweiten<br />

Vorsitzer des AHCC, Herrn Vbr.<br />

Koltermann, den Verbandsbrüdern<br />

Junge und Huhle in ihren jeweiligen<br />

Funktionen und insbesondere<br />

auch Vbr. Wilk, der den CC ja bereits<br />

seit vielen Jahre bei der AOCC<br />

ve<strong>rt</strong>ritt. Auch der stellve<strong>rt</strong>retende<br />

CC-Sprecher Vbr. Kröger war dabei<br />

und richtete wohltuende Wo<strong>rt</strong>e an<br />

die Corona.<br />

Höhepunkt des Kommerses war<br />

der Fest<strong>vo</strong><strong>rt</strong>rag <strong>vo</strong>n Waffenbruder<br />

Eberhard Diepgen, B. Saravia Berlin,<br />

– ehemals Regierender Bürgermeister<br />

<strong>vo</strong>n Berlin – der als Zeitzeuge <strong>vo</strong>r<br />

O<strong>rt</strong> die Ereignisse unmittelbar und<br />

in allen Facetten erlebt hat. Ihm ist<br />

es sehr eindrucks<strong>vo</strong>ll und gekonnt<br />

gelungen, der Corona die seinerzeitigen<br />

dramatischen Ereignisse – auch<br />

mit neuen und individuellen Details<br />

– eloquent <strong>vo</strong>r Augen zu führen.<br />

Sehr beeindruckend auch die Wo<strong>rt</strong>e<br />

<strong>vo</strong>n Vbr. Michael Pabst, uns bestens<br />

ve<strong>rt</strong>raut als langjähriger, engagie<strong>rt</strong>er<br />

Bürgermeister <strong>vo</strong>n Bad Blankenburg,<br />

und Vbr. Honigmann, CC-Bildungsamtsleiter<br />

und Geschäftsführer der<br />

CC-Akademie. Beide mußten die DDR<br />

an eigenem Leib leid<strong>vo</strong>ll erfahren und<br />

zeichneten in ihrer Rückschau der eigenen<br />

Erfahrungen ein eindrucks<strong>vo</strong>lles<br />

Bild der menschenverachtenden<br />

Machthaber der DDR. Gerade diese<br />

persönlichen Erfahrungsberichte ha-<br />

Festredner Eberhard Diepgen<br />

ben <strong>vo</strong>r Augen gefüh<strong>rt</strong>, welches Leid<br />

das seinerzeitige DDR-Regime über<br />

die Menschen gebracht hat, das auch<br />

und gerade <strong>vo</strong>n der Bevölkerung zu<br />

Fall gebracht wurde. Das Volk hatte<br />

die Zeichen der Zeit erkannt und<br />

mit den Rufen »Wir sind das Volk«<br />

und »Wir sind ein Volk« zusammen<br />

mit bislang nicht erlebten Massendemonstrationen<br />

<strong>vo</strong>n 70.000 Menschen<br />

und mehr den Mauerfall maßgeblich<br />

beschleunigt.<br />

Dieser Kommers hat allen nochmals<br />

das seinerzeitige Wunder des<br />

Mauerfalls mit der bald danach erfolgten<br />

Wiedervereinigung <strong>vo</strong>r Augen<br />

gefüh<strong>rt</strong>. Sie war bestimmt nicht<br />

allein ein Gottesgeschenk, sondern<br />

ein Ergebnis vieler Umstände, die<br />

zu einem Zeitpunkt glücklich zusammentrafen,<br />

aber als solche eben<br />

auch <strong>vo</strong>n den handelnden Personen<br />

erkannt wurden, die darauf zielgerichtet<br />

handelten.<br />

Der Kommers war damit letztlich<br />

eine Verbeugung <strong>vo</strong>r allen, die dieses<br />

Wunder <strong>vo</strong>llbracht haben. Hochachtung<br />

<strong>vo</strong>r allem der Bevölkerung der<br />

seinerzeitigen DDR, die mit Gespür<br />

für das Machbare konsequent, aber<br />

friedlich gehandelt hat. Hochachtung<br />

aber auch <strong>vo</strong>r den handelnden<br />

Personen, die die Zeichen der<br />

Zeit richtig gedeutet haben und so<br />

zielgerichtet die Wiedervereinigung<br />

betreiben konnten!<br />

Ein Glücksfall für unser Deutsches<br />

Volk, aber auch Verpflichtung<br />

für uns alle, die Ereignisse auch im<br />

Nachhinein als Wunder zu erkennen<br />

und zu würdigen. Dies ist mit<br />

dem Kommers mit Sicherheit eindrucks<strong>vo</strong>ll<br />

gelungen und wird auch<br />

in Zukunft – zumindest bei uns, den<br />

CC-Bünden – Bestand haben!<br />

M. Spurzem und J. Kretzer-Moßner,<br />

Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Ostbünde im CC<br />

Die Kommersleitung lag in den Händen <strong>vo</strong>n Vbr. Stefan Hamann<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

23<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

Einleitung<br />

Die 150. Wiederkehr der Gründung<br />

der ehemaligen Breslauer Landsmannschaft<br />

Vandalia, heute aufgegangen<br />

in der Landmannschaft im CC<br />

Zaringia Heidelberg vereinigt mit der<br />

Landsmannschaft Vandalia Breslau,<br />

war Anlaß für einige Bundesbrüder<br />

zum Aufruf zu und zur Organisation<br />

einer Breslaufah<strong>rt</strong> zum Gründungstag<br />

21. Mai. Auf Anregung des AHV sollte<br />

im Vorfeld eine Einführungsveranstaltung<br />

stattfinden. Dazu gelang es,<br />

Herrn Farbenbruder Schellakowsky,<br />

Mitglied dreier CV-Verbindungen,<br />

teilweise auch mit Breslauer Tradition,<br />

als Referenten zu gewinnen, Herrn<br />

Schellakowsky deshalb, weil er sich als<br />

Historiker mit diesem Thema schon<br />

mehrfach qualifizie<strong>rt</strong> beschäftigt hat,<br />

u. a. in einem Vo<strong>rt</strong>rag bei der Studentengeschichtlichen<br />

Vereinigung des<br />

CC zu Pfingsten 2006. Er sollte uns am<br />

Nachmittag der Antrittskneipe zum<br />

Sommersemester 2009 am 25. April<br />

2009 Schlesisches Korporationsleben<br />

aus neutraler, dennoch engagie<strong>rt</strong>er<br />

und fachlich fundie<strong>rt</strong>er Sicht nahebringen.<br />

Begriffe<br />

Zunächst machte uns der Referent mit<br />

den grundlegenden Begriffen ve<strong>rt</strong>raut,<br />

die der Historiker bei der Annäherung<br />

an ein dera<strong>rt</strong>iges Thema schwerpunktmäßig<br />

verwendet:<br />

Gedächtnis und Erinnerung<br />

Nach dem Münchner Historiker Thomas<br />

Nipperdey ist »die Erinnerung das<br />

Organ, mit dem Geschichte in jedem<br />

Leben präsent ist, hier hat Geschichte<br />

ihren Sitz im Leben«. Die persönliche<br />

24 CC-Blätter 4/2009<br />

In und um Breslau herum<br />

Schlesisches<br />

Korporationsleben<br />

Studentische Erinnerungskultur in Theorie und Praxis<br />

und individuelle Erinnerung als zentrale<br />

Kategorie der menschlichen Existenz<br />

ist jedoch immer eingebettet in<br />

größere Zusammenhänge, die man als<br />

»kollektives Gedächtnis« bezeichnet.<br />

Erinnerungskultur und<br />

Erinnerungso<strong>rt</strong><br />

Das kollektive Gedächtnis konkretisie<strong>rt</strong><br />

sich in vielfältigen Formen der<br />

öffentlichen Erinnerungskultur als<br />

»Sammelbegriff für die Gesamtheit<br />

des nicht spezifisch wissenschaftlichen<br />

Gebrauchs <strong>vo</strong>n Geschichte in<br />

der Öffentlichkeit« (nach H. G. Hokke<strong>rt</strong>).<br />

Ihre Spannweite ist breit: sie<br />

reicht <strong>vo</strong>n der Diskussion um Jahres-<br />

und Gedenktage und öffentliche<br />

Gedenkveranstaltungen über die<br />

Umsetzung historischer Stoffe in der<br />

Literatur, der bildenden Kunst und der<br />

Musik bis zur medialen Vermittlung<br />

historischer Epochen, Persönlichkeiten<br />

und Ereignisse.<br />

Eine entscheidende Bedeutung hat<br />

dabei die Konzentration auf den historischen<br />

O<strong>rt</strong>, an dem sich das Geschehen<br />

direkt zugetragen hat, den<br />

›Erinnerungso<strong>rt</strong>‹. Hier wird der genius<br />

loci greifbar und Geschichte damit<br />

anschaulich. Der Begriff ist nicht auf<br />

das rein Ö<strong>rt</strong>liche beschränkt, sondern<br />

kann materieller und immaterieller<br />

Natur sein. Zu ihm gehören reale<br />

und mythische Gestalten und Ereignisse,<br />

Gebäude und Denkmäler, Institutionen<br />

und Begriffe, Bücher und<br />

Kunstwerke. Oft steht die symbolische<br />

Funktion des Erinnerungso<strong>rt</strong>es im Vordergrund<br />

(z. B. ›Schlacht bei Liegnitz‹).<br />

Der Referent stellte im weiteren<br />

Verlauf aus seiner Quellenlage markante<br />

Bespiele <strong>vo</strong>n studentischer Erinnerungskultur<br />

und studentischer<br />

Erinnerungso<strong>rt</strong>e <strong>vo</strong>r:<br />

1. Umgang mit der eigenen Vergangenheit<br />

Nach den Ausführungen des Referenten<br />

– gestützt <strong>vo</strong>n unseren eigenen<br />

Kenntnissen und Erfahrungen –<br />

ist die Situation der aus Breslau stammenden<br />

Verbindungen nach 1945<br />

gekennzeichnet durch Fusionen und<br />

Umbenennungen mit schwieriger<br />

Traditionspflege einerseits und der<br />

Hinwendung zum neuen Hochschulo<strong>rt</strong><br />

andererseits. Die Traditionspflege<br />

wird erschwe<strong>rt</strong> durch den Verlust der<br />

Verbindungs-Archive und privaten<br />

Sammlungen, und bis zur Wende<br />

auch der eingeschränkten Zugänglichkeit<br />

allgemeiner Quellen und<br />

Archive sowie der nicht zerstö<strong>rt</strong>en<br />

Verbindungshäuser. Als ein Beispiel<br />

nennt der Referent die Festschrift der<br />

Burschenschaft der Raczeks zu ihrem<br />

150. Jubiläum 1967. Hier hatten sich<br />

in Bonn unter der Federführung der<br />

ältesten Breslauer Burschenschaft der<br />

Raczeks – benannt nach dem Wi<strong>rt</strong><br />

der langjährigen Konstante – alle <strong>vo</strong>r<br />

der Auflösung in Breslau aktiven Burschenschaften<br />

in der DB (Arminia,<br />

Germania und Cheruscia) zu einem<br />

neuen Bund zusammengeschlossen.<br />

Das Billardzimmer im Vandalenhaus


Die Festschrift legt eindrucks<strong>vo</strong>ll<br />

Zeugnis ab über eine studentische<br />

Erinnerungskultur in der Adenauerzeit,<br />

geprägt <strong>vo</strong>m Verlust der Heimat<br />

und der deutschen Teilung.<br />

2. Breslauer Verbindungshäuser<br />

Herr Schwellakowsky bedaue<strong>rt</strong>e<br />

es bei seinen Ausführungen, daß es<br />

bislang für die Verbindungshäuser<br />

als wichtige Erinnerungso<strong>rt</strong>e keine<br />

umfassende Darstellung ihrer<br />

Baugeschichte und künstlerischen<br />

Ausstattung gibt. Manches läßt sich<br />

mühsam aus einzelnen Verbindungsgeschichten<br />

rekonstruieren,<br />

eine grundlegende Aufarbeitung ist<br />

jedoch wünschenswe<strong>rt</strong>. – Hierzu sei<br />

angemerkt, daß wir <strong>vo</strong>r wenigen Tagen<br />

eine Veröffentlichung <strong>vo</strong>n Heinz<br />

Gelhoit, Das Korporationswesen in Breslau<br />

erschienen ist (WJK-Verlag, 312 S.,<br />

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3. Der Schweidnitzer Keller im<br />

Breslauer Rathaus<br />

Der Schweidnitzer Keller als ältester<br />

deutscher Ratskeller – erstmals<br />

1237 erwähnt – entwickelte sich im<br />

19. Jahrhunde<strong>rt</strong> zum zentralen Treffpunkt<br />

der Breslauer Verbindungsstudenten.<br />

Begonnen damit hatten die<br />

Raczeks, bald schon gesellten sich weitere<br />

Verbindungen dazu – so natürlich<br />

auch Vandalia. Jede do<strong>rt</strong> ve<strong>rt</strong>retene<br />

Korporation hatte in einer Nische<br />

des Fürstensaales – ›Bucht‹ genannt<br />

– ihren Tisch, in dem sich jeder Student<br />

seinen Biernamen und Zirkel<br />

einschnitzend verewigte. Die Wände<br />

waren <strong>vo</strong>n den Wappen der Bünde<br />

gezie<strong>rt</strong>. Zu Semesterbeginn hielten<br />

alle Verbindungen do<strong>rt</strong> ihre Keilfrühschoppen<br />

ab, jeder Bund hatte z. T.<br />

mehrere unterschiedlich große, mit<br />

speziellen Namen belegte Kannen,<br />

die meist <strong>vo</strong>n Alten Herren gespendet<br />

wurden und über deren Leerung<br />

genau Buch gefüh<strong>rt</strong> wurde, da die<br />

25. Kanne als ›Freikanne‹ <strong>vo</strong>m Wi<strong>rt</strong><br />

ausgegeben wurde. Die Erinnerungen<br />

in den Bundesgeschichten, aber auch<br />

z. B. erhaltene Speiseka<strong>rt</strong>en mit den<br />

Zirkeln der Bünde bezeugen, daß der<br />

Schweidnitzer Keller ein ›Zentrum der<br />

Burschenherrlichkeit‹ und ›Revier der<br />

Fröhlichkeit‹ war. Belegt ist dies auch<br />

in neutralen Darstellungen <strong>vo</strong>n Rudolf<br />

Stein (erstmals 1940, spätere Auflagen<br />

Die Kapelle auf dem Zobten, jahrzehntelang beliebtes Ausflugsziel<br />

der Breslauer Korporationen am Himmelfah<strong>rt</strong>stag<br />

bis 1973) und dem kürzlich erschienenen<br />

Buch <strong>vo</strong>n Thomas Maruck aus<br />

2009 (beide im aus Breslau stammenden<br />

Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb<br />

Korn, heute Würzburg).<br />

4. Städtchen in der Umgebung <strong>vo</strong>n<br />

Breslau<br />

Herr Schellakowsky berichtete weiterhin<br />

<strong>vo</strong>n der Tradition der seit 1839<br />

alle fünf Jahre <strong>vo</strong>n den Raczeks in und<br />

um Bad Warmbrunn mit der Ruine<br />

Kynsburg abgehaltenen ›Studienerinnerungsfeste‹.<br />

Es sei bereits hier angefügt,<br />

daß diese gelegentlich auch ›Ferialfeste‹<br />

genannten Feierlichkeiten im<br />

Charakter eines Stiftungsfestes viele<br />

Verbindungen in jeweils unterschiedlichen<br />

kleineren Städten in der Umgebung<br />

Breslaus pflegten, so auch die<br />

in Vandalia aufgegangene Verbindung<br />

Baltia in Nimptsch. Vandalias O<strong>rt</strong> dafür<br />

war die Stadt Zobten am Fuße des<br />

gleichnamigen Berges. Bis zum Erwerb<br />

des ersten Hauses 1892 fanden hier<br />

regelmäßig die Stiftungsfeste unter<br />

Einbezug der Bevölkerung statt.<br />

5. Der Berg Zobten<br />

Der Zobten, auch ›Silling‹ genannt,<br />

war bereits in <strong>vo</strong>rgermanischer Zeit<br />

eine Kultstätte. Sein Name prägte den<br />

Germanenstamm der Sillinger, worauf<br />

der Name ›Schlesien‹ zurückgeht.<br />

Einen Unterstamm der Sillinger bildeten<br />

die Vandalen, die bekanntlich<br />

der am weitesten <strong>vo</strong>rdringende Germanenstamm<br />

der Völkerwanderung<br />

waren. Beim Übergang <strong>vo</strong>n einer<br />

Pharmazeutischen Fachgesellschaft<br />

zu einer ›Vollverbindung‹ wählten un-<br />

sere korporativen Vorfahren daher<br />

mit Bedacht diesen Namen.<br />

Wie der Referent ausfüh<strong>rt</strong>e, waren<br />

der Zobten und seine Umgebung in<br />

den Zeiten der Befreiungskriege ab<br />

dem Jahr 1813 einer der markantesten<br />

Kristallisationspunkte. Hier am<br />

Fuße war das Lützowsche Freicorps<br />

stationie<strong>rt</strong> und in der Kirche zu Rogau<br />

vereidigt worden (die Raczeks<br />

tragen die Uniform des Freicorps als<br />

Chargenwichs, die burschenschaftlichen<br />

Grundfarben und damit die<br />

deutschen Nationalfarben gehen auf<br />

die Farben der Lützower zurück). So<br />

war es nicht verwunderlich, daß do<strong>rt</strong><br />

bereits in der ersten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunde<strong>rt</strong>s am Himmelfah<strong>rt</strong>stag<br />

<strong>vo</strong>n der Breslauer Studentenschaft<br />

Kommerse zum Andenken an die<br />

Befreiung abgehalten wurden, teilweise<br />

(Stichwo<strong>rt</strong>: Metternich) trotz<br />

Verboten, ab 1842 nach Verbotsaufhebung<br />

regelmäßig. Schilderungen<br />

da<strong>vo</strong>n finden sich z. B. in den Erinnerungen<br />

Gustav Freytags, C. Borussia<br />

Breslau.<br />

Einen Höhepunkt erlebten diese<br />

Feierlichkeiten 1913 zur Hunde<strong>rt</strong>jahrfeier<br />

des Beginns der Befreiungskriege<br />

mit der Enthüllung eines<br />

Denkmals eines betenden Lützowers<br />

zu Pferde. Damit einhergehend ergab<br />

sich nach der Reichsgründung<br />

1871 auch eine gewisse Akzentverschiebung<br />

in Richtung ›Bismarck-<br />

Kommers‹, dann auch nicht mehr<br />

am Himmelfah<strong>rt</strong>stag. Diese Zobten-<br />

Kommerse fanden bis 1935 statt, in<br />

späterer Zeit meist verbindungs- oder<br />

verbandsspezifisch.<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

25<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

6. Einordnung des Breslauer<br />

Vandalenbrauchtums,<br />

Schlußbetrachtung<br />

Die Schilderungen des Referenten<br />

zum Thema Zobten bildeten den<br />

Übergang zu einer Aussprache, bei der<br />

vandalen-spezifisches Brauchtum und<br />

Erfahrungen <strong>vo</strong>n bereits durchgefüh<strong>rt</strong>en<br />

Breslaufah<strong>rt</strong>en zur Sprache kamen:<br />

Seit Himmelfah<strong>rt</strong> 1909 – exakt am<br />

Gründungstag 21.5. – füh<strong>rt</strong>en Vandalia<br />

und die Raczeks auf Aktivenebene<br />

eine gemeinsame Zobtenfah<strong>rt</strong> durch:<br />

Man fuhr gemeinsam mit dem Zug<br />

in das Städtchen Zobten (in der ›Holzklasse‹,<br />

in der Mitte des Wagens kleine<br />

Bierfäßchen, Trinkhörner gehö<strong>rt</strong>en<br />

zur weiteren Ausrüstung), die Raczeks<br />

eilten mit ihren Fäßchen <strong>vo</strong>ran auf<br />

etwa halbe Höhe zur ›Apothekerbaude‹<br />

und bewi<strong>rt</strong>eten die Vandalen, anschließend<br />

gingen die Vandalen <strong>vo</strong>ran und<br />

zapften auf dem Plateau des Zobten<br />

ihre Fäßchen zur Gegeneinladung der<br />

Raczeks an. Ab 1930 nahm auch die T.<br />

Suevia, nach Verschmelzung mit der L.<br />

Suevia-Jena heute in der L. Saxo-Suevia<br />

aufgegangen, an dieser Veranstaltung<br />

teil. Den Organisatoren der Breslaufah<strong>rt</strong><br />

2009 war es deshalb ein großes<br />

Anliegen, die Zobtenfah<strong>rt</strong> möglichst<br />

originalgetreu nachzu<strong>vo</strong>llziehen. Bei<br />

der Zobtenfah<strong>rt</strong> 2009 begleitete uns<br />

der Breslauer Historiker Krzystof Popinsiki,<br />

Verfasser des kurz nach der Fah<strong>rt</strong><br />

erschienenen 46. Bandes der Historica<br />

academica mit dem Titel Studenten an<br />

der Universität Breslau 1871 bis 1921.<br />

Über die enge Beziehung der Vandalen<br />

und der in ihr aufgegangenen<br />

Balten zu den Städten Zobten bzw.<br />

Nimptsch war schon die Rede.<br />

Das zweite Vandalenhaus in der<br />

Novastraße war seit 1973 (erstmals<br />

AH Stücklin und der Verfasser) schon<br />

mehrfach Ziel <strong>vo</strong>n einzelnen Bundesbrüdern<br />

und gemeinsamen Breslaufah<strong>rt</strong>en.<br />

Vor der Wende war das Haus<br />

Sitz der Forst- und Jagd-Behörde der<br />

Woiwodschaft Wroclaw (1973 war in<br />

der Kneipe, damals als Speiseraum<br />

genutzt, sogar noch die alte Bestuhlung<br />

<strong>vo</strong>rhanden), seit etlichen Jahren<br />

ist es im Besitz der Architektur- und<br />

Bauträgergruppe Archicom. Auf deren<br />

Homepage konnten wir uns bereits<br />

<strong>vo</strong>r Antritt der gemeinsamen Breslaufah<strong>rt</strong><br />

<strong>vo</strong>m guten äußeren Zustand<br />

des Hauses überzeugen.<br />

Wie Google Ea<strong>rt</strong>h zeigt (und wir<br />

konkret bei der Breslaufah<strong>rt</strong> erkennen<br />

mußten), steht <strong>vo</strong>m ersten Vandalen-<br />

26 CC-Blätter 4/2009<br />

haus in der Werderstraße nichts mehr;<br />

es wurde übrigens 1930 an den Buchtnachbarn,<br />

die freie Landsmannschaft<br />

Glacia verkauft.<br />

Ein tatkräftiger Alter Herr hat das<br />

letzte in Gebrauch befindliche ›Buchtbuch‹,<br />

in dem die Kannen fast bis<br />

Kriegsende genau protokollie<strong>rt</strong> sind,<br />

sowie eine Buchtkanne bei der Ve<strong>rt</strong>reibung<br />

mitnehmen und zur Verfügung<br />

stellen können. Beide Erinnerungsstücke<br />

zieren einen Schrank auf dem<br />

Zähringerhaus.<br />

Als weiterer Querbezug zu den<br />

Raczeks sei erwähnt, daß der wichtigste<br />

akademische Förderer bei der Gründung<br />

Vandalias als Pharmazeutischer<br />

Verein, der Professor für Botanik Heinrich<br />

Göppe<strong>rt</strong>, Mitglied der Raczeks war<br />

(weswegen er auch zeitweise <strong>vo</strong>m Studium<br />

ausgeschlossen war und einige Zeit<br />

um seine akademische Anerkennung<br />

Auf den Spuren der<br />

Breslauer Vandalen<br />

45 waren es insgesamt: Zähringer und<br />

alte Vandalen, mit Damen, einem Gast,<br />

darunter mehrere Altherrensöhne und<br />

Altherrentöchter, die am Tag nach<br />

Himmelfah<strong>rt</strong> im Traditionskeller des<br />

Breslauer Rathauses fröhlich zusammen<br />

saßen und beim gemeinsamen<br />

Abendessen des 150. Gründungstages<br />

der Landsmannschaft Vandalia-Breslau<br />

gedachten. Der Altherren<strong>vo</strong>rsitzende,<br />

Franz Donner, erinne<strong>rt</strong>e in kurzen<br />

Wo<strong>rt</strong>en an dieses Ereignis. O alte Burschenherrlichkeit<br />

erklang, mehr war in<br />

Gegenwa<strong>rt</strong> anderer Gäste nicht möglich,<br />

und die eigentliche ›Bucht‹ ist<br />

heute eben eine Bar, die korporativen<br />

Vorstellungen nicht mehr entspricht.<br />

Dennoch war es ein würdiges und stimmungs<strong>vo</strong>lles<br />

Gedenken an den ältesten<br />

Teil unserer Bundesgeschichte.<br />

Der eigentliche Gründungstag, der<br />

21.5., fiel in diesem Jahr auf den Himmelfah<strong>rt</strong>stag<br />

und wurde mit einem<br />

Ausflug auf den Zobten gestaltet, wie<br />

er wohl seit 1859 unter den Breslauer<br />

Bünden üblich war. Ein ›Gedenkmarsch‹<br />

also in die Vergangenheit<br />

der Breslauer Vandalen! Peter Kästner<br />

hatte zusammen mit Elmar Drewitz<br />

und Uwe Welp eine Breslaufah<strong>rt</strong> mit<br />

Ausflug ins Riesengebirge <strong>vo</strong>rbereitet<br />

kämpfen mußte). Er war Ehrenmitglied<br />

beim Pharmazeutischen Verein, noch<br />

heute ist in Breslau eine Straße nach<br />

ihm benannt. Seine Urenkelin Maria<br />

Göppe<strong>rt</strong>-Mayer bekam zusammen mit<br />

dem Heidelberger Physiker Hans D.<br />

Jensen 1963 den Nobelpreis für Physik.<br />

Wie der folgende Bericht <strong>vo</strong>n Hans<br />

Kästner II zeigt, war die Breslaufah<strong>rt</strong><br />

ein gelungenes und würdiges Beispiel<br />

studentischer Erinnerungskultur. In<br />

den Ausführungen unserer Festschrift<br />

zum 100. Stiftungsfest im Jahre 1959<br />

haben die Autoren als Zeitzeugen die<br />

Erinnerung an Breslau eindrucks<strong>vo</strong>ll<br />

dokumentie<strong>rt</strong>. Wir als Nachfahren<br />

konnten 50 Jahre später die Erinnerung<br />

am O<strong>rt</strong> des Geschehens auffrischen<br />

und für die nächsten Generationen<br />

bewahren.<br />

Elmar Drewitz, Zaringia v. m.<br />

Vandalia, Plavia-Cheruscia<br />

und so der Erinnerung an 150 Jahre<br />

Vandalia einen besonderen Anstrich<br />

gegeben, wofür alle Teilnehmer an<br />

der ringsum gelungenen Veranstaltung<br />

sehr dankbar waren. Das breit<br />

gestreute Interesse daran zeigt die heute<br />

erreichte Zusammengehörigkeit der<br />

verschiedenen Ursprünge und Traditionen<br />

unseres Bundes.<br />

Nicht alle der älteren Teilnehmer<br />

unserer Gruppe mußten den Anstieg<br />

auf den Zobten wie früher <strong>vo</strong>n der<br />

Stadt aus mitmachen, der Bus fuhr bis<br />

zu einem Wander-Parkplatz auf halber<br />

Höhe. Dennoch war der Aufstieg<br />

<strong>vo</strong>n do<strong>rt</strong> noch lang genug, um sich so<br />

richtig auf ein Bierchen oben zu freuen.<br />

Die alte Zobten-Wi<strong>rt</strong>schaft wurde<br />

im mittleren Teil zwar durch eine<br />

überdachte Terrasse erweite<strong>rt</strong>, ist aber<br />

durchaus noch wiederzuerkennen.<br />

Eine Bewi<strong>rt</strong>schaftung erfolgte jedoch<br />

nur durch einen Kiosk; außer uns waren<br />

auch nur wenige Ausflügler oben<br />

anzutreffen. Die in früheren Jahren<br />

als Pausenstation beim Aufstieg angesteue<strong>rt</strong>e<br />

sogenannte ›Apothekerlaube‹<br />

konnten wir nicht wiederfinden.<br />

Die Rückfah<strong>rt</strong> nach Breslau füh<strong>rt</strong>e<br />

alternativ über die Gedenkstätte<br />

Schloß Kreisau (Vorbereitung des 20.


Juli 1944) oder die Stadt Schweidnitz<br />

mit ihrer berühmten Friedenskirche<br />

(Welt-Kulturerbe), wo der Schwiegervater<br />

unseres Seniors AH Gladisch<br />

einst als Pfarrer Dienst tat.<br />

Eine Stadtrundfah<strong>rt</strong> in Breslau<br />

›Auf den Spuren der Vandalen‹<br />

trifft – abgesehen <strong>vo</strong>m Besuch der<br />

Jahrhunde<strong>rt</strong>halle – immer wieder auf<br />

einen Mittelpunkt: das Rathaus mit<br />

dem Schweidnitzer Keller und der<br />

›Bucht‹. Dabei wird die Nähe zur Universität<br />

und zum ersten Vandalenhaus<br />

in der Werderstraße sichtbar, obwohl<br />

da<strong>vo</strong>n nur unbebautes und verwilde<strong>rt</strong>es<br />

Brachland übriggeblieben ist.<br />

Fechterbrunnen und Aula Leopoldina<br />

bleiben eindrucks<strong>vo</strong>lle Glanzlichter<br />

Breslauer Studentenlebens, deren Besichtigung<br />

mit Erinnerungen beladen<br />

ist und erfreulicherweise heute jedem<br />

Nostalgie-Touristen offen steht und<br />

mit Kommentaren ohne historische<br />

Streitpunkte begleitet wird. Im sakralen<br />

Bereich der Stadt, auf Dominsel<br />

und Domplatz, hat unsere Heidelberger<br />

Zähringergruppe sicher mehr Zeit<br />

zugebracht als die alten Vandalen <strong>vo</strong>r<br />

150 Jahren und später!<br />

Zu einer gelungenen Überraschung<br />

wurde der Besuch des letzten Vandalenhauses<br />

in der ehemaligen Novastraße,<br />

wenn auch leider nicht allen möglich,<br />

da die gesamte Reisegesellschaft<br />

zu groß für eine Führung gewesen<br />

wäre. Schade, denn das <strong>vo</strong>n zahlreichen<br />

Bildern uns allen wohlbekannte<br />

Äußere des Hauses wurde nun ergänzt<br />

durch einen Blick in das Innere unseres<br />

einstigen Korporationshauses.<br />

Der heutige Besitzer, ein polnischer<br />

Architekt, hat das Anwesen <strong>vo</strong>m polnischen<br />

Staat erworben, der <strong>vo</strong>rher<br />

ein Forstamt do<strong>rt</strong> untergebracht hatte.<br />

Einzelne Teile, wie die große Kneipe<br />

in der 1. Etage sind zu zweckentsprechenden<br />

Büroräumen umgestaltet,<br />

viele Details der Innenausstattung<br />

lassen aber durchaus noch den Stil der<br />

Gründerjahre erkennen und sind mit<br />

historischem Verständnis restaurie<strong>rt</strong><br />

worden: der Eingangsbereich mit Marmorfliesen,<br />

das Kaminzimmer, der<br />

Turm , Wandverkleidungen aus Holz,<br />

alle Stuckdecken, Glasfenster, einzelne<br />

alte Möbelstücke findet man ergänzt<br />

durch geschmack<strong>vo</strong>lle Einrichtungsgegenstände<br />

aus Stahl und Glas.<br />

Insgesamt bleibt der beruhigende<br />

Eindruck <strong>vo</strong>n einem Hausherrn, der<br />

uns nicht nur sehr zu<strong>vo</strong>rkommend begrüßt<br />

und herumgefüh<strong>rt</strong> hat, sondern<br />

auch seine Freude – und die seiner<br />

Frau – an der Pflege und Erhaltung<br />

innenarchitektonischer Zeitbezüge<br />

gezeigt hat. Nostalgiefotos aus unserem<br />

Archiv, die wir als Gastgeschenk<br />

eingepackt hatten, zie<strong>rt</strong>en do<strong>rt</strong> bereits<br />

vergröße<strong>rt</strong> und gerahmt die Wände!<br />

Peter Kästner hat den Architekten<br />

zu einem Gegenbesuch auf unser Haus<br />

nach Heidelberg eingeladen. Vielleicht<br />

kommt er wirklich einmal zu uns<br />

und bewunde<strong>rt</strong> das Schloß und den<br />

Neckar, so wie wir Heidelberger die<br />

nahezu mediterrane Atmosphäre am<br />

Ring in Breslau auf uns wirken lassen<br />

konnten.<br />

Noch einmal herzlichen Dank allen<br />

drei Organisatoren und auch dem<br />

Dolmetscher, der uns vier Tage begleitet<br />

hat, für eine gelungene, mit<br />

gründlichen Erläuterungen angereiche<strong>rt</strong>e<br />

Reise in Vergangenheit und Gegenwa<strong>rt</strong><br />

unserer schlesischen Heimat.<br />

Denn die Ganztagstour am Samstag<br />

ging in alte und neue touristische Attraktionen<br />

des landschaftlich so herrlichen<br />

Riesengebirges. Wir erlebten<br />

Hirschberg mit seinen Kirchen und<br />

schönen Arkaden am Markt, besuchten<br />

die hölzerne Kirche Wang und<br />

sahen do<strong>rt</strong> den Aufstieg zur Schneekoppe<br />

<strong>vo</strong>r uns liegen; wir besichtigten<br />

Gerha<strong>rt</strong> Hauptmanns pompöses ›Haus<br />

Wiesenstein‹ in Agnetendorf und<br />

aßen zum Schluß in einem gemütlichen<br />

Ski-Touristen-Lokal in Krummhübel<br />

(heute Karpacs) zu Abend. Zumindest<br />

dem Namen nach sind diese<br />

O<strong>rt</strong>e heute wie früher vielen bekannt<br />

und wurden <strong>vo</strong>n manchem Teilnehmer<br />

unserer Gruppe nicht zum ersten<br />

Mal angesteue<strong>rt</strong>. Mit zunehmender<br />

touristischer Erschließung des Ostens<br />

werden auch sie mehr und mehr an<br />

Beliebtheit gewinnen und Grenzen<br />

überbrücken helfen.<br />

Hans Kästner II,<br />

Zaringia v. m. Vandalia<br />

In Erinnerung gerufen<br />

Das alte Lied <strong>vo</strong>m<br />

Schweidnitzer Keller<br />

Du hast dein Schloß,<br />

Altheidelberg,<br />

Dein Faß, das weltbekannte,<br />

Du hast Perkeo, deinen Zwerg,<br />

Dem stets die Kehle brannte.<br />

Dich, klingenscharfes Jena, preist<br />

Das Lied in hohen Tönen,<br />

weil du noch echten Burschengeist<br />

Bewah<strong>rt</strong> den Musensöhnen.<br />

Du, Leipzig, schufst dir Ansehn<br />

durch<br />

Den Auerbachschen Keller,<br />

Darin gezecht einst wie ein Lurch<br />

Mephisto Muskateller.<br />

Doch keine deiner Schwestern darf<br />

Dich, Brassel minder achten;<br />

Auch du führst deine Klinge scharf<br />

Und schlägst Philisterschlachten.<br />

Verschenkst ein köstlich braunes<br />

Naß<br />

Im Schweinschen Keller munter;<br />

Es rollt der Bierknecht Faß um Faß<br />

Die Treppen flott herunter.<br />

Hier herrscht bei Tage und bei<br />

Nacht<br />

Ein lustiges Zecherleben;<br />

Hier wird gesungen und gelacht,<br />

Daß rings die Wände beben.<br />

Um eichene Tische sitzen sie,<br />

Die feinsten Biergestalten,<br />

Und junge Füchslein kneipen wie<br />

Die trunkbewäh<strong>rt</strong>en Alten.<br />

Doch Mitternacht geht um ein<br />

Spuk –<br />

Der toten Rastherrn Seelen<br />

Erscheinen, weil noch mancher<br />

Schluck<br />

Gefehlt den durstigen Kehlen.<br />

Sie lauern, ob nicht wo berauscht<br />

Ein Zecher umgesunken,<br />

Bis sie ihn rasch und unbelauscht<br />

Die Kufe ausgetrunken.<br />

Ich aber ruf’: »Komm mir nur her,<br />

Versoff’ne Galgenstricke!<br />

Und wenn es selbst der Teufel wär’,<br />

Ich brech’ ihm das Genick.«<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

27<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

28 CC-Blätter 4/2009<br />

Achtungs<strong>vo</strong>lles Schweigen im Fuchsturm der Ruine Greifenstein<br />

Respekt <strong>vo</strong>r der Leistung<br />

eines Couleurverbandes<br />

Die Teilnehmer an einem GDS-Liedseminar besuchten auch Bad Blankenburg<br />

Seit beinahe 18 Jahren veranstaltet die<br />

GDS (Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte<br />

e.V.) in unregelmäßigen,<br />

aber nicht allzu großen Abständen<br />

und an wechselnden O<strong>rt</strong>en sogenannte<br />

Liedseminare. Neben der Ve<strong>rt</strong>iefung<br />

des Wissens über das tradie<strong>rt</strong>e<br />

studentische Liedgut und deren praktische<br />

Anwendung gilt dem jeweiligen<br />

genius loci besonderes Augenmerk. Am<br />

letzten Oktoberwochenende war das<br />

thüringische Rudolstadt Gastgeber<br />

einer solchen lectio cantandi. Als ehemalige<br />

Wirkungsstätte der Komponisten<br />

Traugott Max Eberwein (Ergo<br />

bibamus; Mich ergreift, ich weiß nicht<br />

wie; Punschlied) und Gottlieb Albe<strong>rt</strong><br />

Methfessel (Stimmt an mit hellem,<br />

hohem Klang; Brüder, zu den festlichen<br />

Gelagen; Bemooster Bursche<br />

zieh’ ich aus) bot der O<strong>rt</strong>, der schon<br />

rein optisch <strong>vo</strong>n großer Anziehungskraft<br />

ist und mit dem ehemaligen<br />

RSC-Denkmal im Heinepark eines der<br />

größten studentischen Monumente<br />

birgt, auch inhaltlich genügend Anhaltspunkte,<br />

um der Lust am Gesang<br />

auch einen theoretischen Unterbau<br />

zu setzen.<br />

Daß aus der lectio auch ein cursus<br />

wurde, dafür sorgte eine Rundreise<br />

am Samstag, welche über mehr<br />

als hunde<strong>rt</strong> Kilometer zu verschiedenen<br />

Stätten meist – aber nicht<br />

nur – studentischer Kultur füh<strong>rt</strong>e.<br />

Den Anfang machte das Gebu<strong>rt</strong>shaus<br />

Rudolf Baumbachs in Kranichfeld;<br />

nicht weit da<strong>vo</strong>n liegt Stadtilm<br />

mit seinem gewaltigen Methfessel-<br />

Obelisken am Marktplatz; <strong>vo</strong>n do<strong>rt</strong><br />

füh<strong>rt</strong>e der Weg nach Arnstadt (mit<br />

Besuch der Bach’schen Hochzeitskirche<br />

in Dornheim und Orgelkonze<strong>rt</strong><br />

in der Arnstädter Bachkirche), wo<br />

auch ein Denkmal des ehemaligen<br />

›Arnstädter Verbandes mathemati-<br />

Ehrenmal in der Burgruine<br />

(Teilansicht)<br />

scher und naturwissenschaftlicher<br />

Vereine an deutschen Hochschulen‹<br />

(AV) erhalten geblieben ist; schließlich<br />

weiter nach Ilmenau zum ersten<br />

deutschen Scheffel-Denkmal. Auf<br />

das nahe Baum bachdenkmal beim<br />

Gabelbach mußte aus zeitlichen<br />

Gründen leider ebenso verzichtet<br />

werden wie auf das Erklimmen des<br />

Goethe’schen Kickelhahns (Über<br />

allen Gipfeln ist Ruh’ …).<br />

Dafür galt auf dem Rückweg nach<br />

Rudolstadt ein letzter Abstecher der<br />

Burgruine Greifenstein. Zwar hat das<br />

do<strong>rt</strong>ige, Pfingsten 1929 eingeweihte<br />

Ehrenmal des VC nichts Unmittelbares<br />

mit dem studentischen Gesang<br />

zu tun, doch jedenfalls ist es ein O<strong>rt</strong><br />

des Respektes. So versammelten sich<br />

die rund 50 Teilnehmer des Seminars<br />

im Turm, dessen schneckenförmiger<br />

Aufgang ausreichend Platz bot.<br />

Die nötigen Informationen waren<br />

bereits zu<strong>vo</strong>r vermittelt worden, folglich<br />

konnte auf verbale Begleittöne<br />

verzichtet werden. Um so eindrucks<strong>vo</strong>ller<br />

war es, als <strong>vo</strong>r dem Ehrenmal<br />

der junge Tenor Sebastian Köchig,<br />

ein ÖCVer, drei Strophen des Gaudeamus<br />

in der alten, schwermütigen<br />

Mollweise sang, die <strong>vo</strong>n der Corona<br />

wiederholt wurden. Dem Nachhall<br />

des Gesanges folgten Augenblicke<br />

achtungs<strong>vo</strong>llen Schweigens.<br />

Schon im Vorfeld der Veranstaltung<br />

hatte ich die einzelnen Stationen<br />

abgefahren. Den Greifenstein<br />

kannte ich zwar bereits aus DDR-Zeiten<br />

(also ohne die nach der Wende<br />

wiederhergestellte Inschrift), offen<br />

war für mich aber die Frage nach<br />

dem Bildhauer – die mir bekannte<br />

einschlägige Literatur (CC-Blätter; Historia<br />

Academica; Deutsche Hochschulwa<strong>rt</strong>e<br />

1 ) gibt darüber keine Auskunft.<br />

Einem Hinweis aus Blankenburg folgend,<br />

suchte ich nun die Signatur,<br />

wozu ich in einem unbeobachteten<br />

Augenblick das schützende Gitter<br />

überklettern mußte – wenig pietät<strong>vo</strong>ll,<br />

aber erfolgreich: Tatsächlich ist<br />

die Skulptur am Sockel rechts unten<br />

signie<strong>rt</strong>, und zwar mit ›H. Scheuernstuhl<br />

Hannover‹. Damit war die<br />

1 Hingewiesen sei auch noch auf den Aufsatz<br />

»Herabgestürzt in seines Walles Schoos …«<br />

<strong>vo</strong>n dem Blankenburger Heimatforscher<br />

Dieter Krause in: Rudolstädter Heimathefte,<br />

47. Jg. (2001), Heft 1/2


Blick <strong>vo</strong>m Greifensteinturm auf die ehemaligen VC-Spo<strong>rt</strong>anlagen<br />

folgende Identifizierung einfach. Es<br />

handelt sich um den 1894 in Pforzheim<br />

geborenen Bildhauer Hermann<br />

Scheuernstuhl, der erst in seiner Heimatstadt,<br />

danach in Karlsruhe und<br />

München ausgebildet wurde und ab<br />

1925 die Abteilung ›Plastik‹ an der<br />

Kunstgewerbeschule Hannover leitete.<br />

Folglich finden sich <strong>vo</strong>r allem<br />

do<strong>rt</strong> noch heute seine Arbeiten, etwa<br />

der Fackelträger und der Fischreiter am<br />

Maschsee, der Mann mit Pferd am Hohen<br />

Ufer und mehrere Bauplastiken.<br />

Daß er sich dem nationalsozialistischen<br />

Geist verpflichtet fühlte, soll<br />

nicht verschwiegen werden, und somit<br />

sind einige seiner Arbeiten unlängst<br />

wieder in den Meinungsstreit<br />

geraten. Nach 1945 nahm er seine<br />

Leh<strong>rt</strong>ätigkeit wieder auf. Für Göttingen<br />

schuf er 1959 den Märchenstein.<br />

1982 starb er in Hannover.<br />

Faszinierend ist natürlich der Blick<br />

<strong>vo</strong>n der Plattform des Bergfrieds, und<br />

er läßt auch die jenseits des O<strong>rt</strong>szen-<br />

trums gelegenen Spo<strong>rt</strong>anlagen erkennen.<br />

Auch diese habe ich bereits <strong>vo</strong>r<br />

der Wende besucht, als ihr Erscheinungsbild<br />

jenem der Vorkriegszeit<br />

noch näher war. Inzwischen wurde<br />

do<strong>rt</strong> die Landesspo<strong>rt</strong>schule gebaut<br />

und damit, unter Einbeziehung und<br />

denkmalpflegerischer Beachtung der<br />

Ursubstanz, ein großzügiges, modernes<br />

Spo<strong>rt</strong>zentrum geschaffen.<br />

Natürlich suchte ich auch den Gedenkstein,<br />

den der CC im Jahre 2000<br />

errichtet hat; er steht unverseh<strong>rt</strong>, ist<br />

aber inzwischen <strong>vo</strong>m Lavendel so<br />

überwachsen, daß er kaum erkennbar<br />

und die Inschrift schwer lesbar ist.<br />

Bei der Rezeption fragte ich auch<br />

nach dem VC-Gedenkraum. Die äußerst<br />

freundliche und hilfsbereite<br />

Dame wußte meine Frage sofo<strong>rt</strong> dem<br />

CC zuzuordnen und berichtete mir<br />

auch <strong>vo</strong>n jährlichen Herbsttreffen<br />

der Studenten. Ein Telephonat mit<br />

einer Kollegin bestätigte aber ihre<br />

Annahme, daß dieser Raum – sie<br />

Derzeit hinter Lavendel versteckt: Gedenkstein des VC<br />

sprach <strong>vo</strong>n einer ›Kanzlei‹ – ständig<br />

verschlossen sei. Das ist mir zwar verständlich,<br />

doch als Studentenhistoriker<br />

erlaube ich mir die Anregung,<br />

eine dokumentarische Darstellung<br />

der Rolle des VC in Bad Blankenburg<br />

eventuellen Interessenten zumindest<br />

auf Voranmeldung zugänglich<br />

zu machen.<br />

Denn diese Rolle ist ja alles andere<br />

als gering. Noch heute beeindruckt<br />

es, wenn man die Ausmaße der alten<br />

Spo<strong>rt</strong>anlagen und des im gepflegten<br />

Bauhausstil gehaltenen Turnerschafterhauses<br />

betrachtet. Und schließlich<br />

ist ja auch die an der Schwarza<br />

Steinplatte in der<br />

Stadthalle mit<br />

Signaturen <strong>vo</strong>n<br />

Bürgermeister und<br />

Stadtamtsdirektor<br />

und an der Bundesstraße gelegene<br />

Stadthalle <strong>vo</strong>n 1931, die jeder Durchreisende<br />

zwangsweise passie<strong>rt</strong>, ohne<br />

den VC nicht denkbar. Sie wurde seither<br />

ständig genutzt und Anfang des<br />

neuen Jahrhunde<strong>rt</strong>s für 15 Millionen<br />

Euro grundlegend renovie<strong>rt</strong>, wobei<br />

die Form des Baukörpers erhalten<br />

blieb. Auf den VC weist heute kein<br />

Text mehr hin, aber eine Steintafel<br />

beim Eingang nennt das Jahr der<br />

Grundsteinlegung (1930) und jenes<br />

der Sanierung (2000). Dabei finden<br />

sich auch zwei geheimnis<strong>vo</strong>lle Kürzel<br />

eingemeißelt: Es sind die Signaturen<br />

des damaligen Bürgermeisters Michael<br />

Pabst und des Stadtamtsleiters<br />

Jürgen Stracke.<br />

Jedenfalls ist es imponierend zu<br />

sehen, was <strong>vo</strong>r mehr als acht Jahrzehnten<br />

ein Couleurverband Großes,<br />

Ausbaufähiges und damit Bleibendes<br />

geschaffen hat.<br />

Raimund Lang<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

29<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

30 CC-Blätter 4/2009<br />

Aus dem Leben unseres Verbandes<br />

<strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong> <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong><br />

In dieser Rubrik der CC-Blätter stellen Bünde, Altherrenverbände und VACC<br />

besondere Aktivitäten und Ereignisse <strong>vo</strong>r. Zur Mitarbeit ist jedermann eingeladen<br />

Erlangen<br />

Bundesverdienstkreuz für<br />

Vbr. Prof. Dr. Legal<br />

Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler<br />

hat unserem Bundesbruder Prof. Dr.<br />

Helmut Legal, Landsmannschaft Saxo-<br />

Suevia zu Erlangen, in Anerkennung<br />

der um Volk und Staat erworbenen<br />

Verdienste das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande verliehen. Die Ordensübergabe<br />

erfolgte in einer Feierstunde am<br />

12.12.2008 im Senatssaal der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen<br />

durch den Bayerischen Staatsminister<br />

des Inneren Joachim Hermann.<br />

In seiner Laudatio hob der Minister<br />

die herausragenden wissenschaftlichen<br />

Verdienste des Geeh<strong>rt</strong>en insbesondere<br />

auf dem Gebiet der Biomechanik<br />

der Gelenke her<strong>vo</strong>r, die sich<br />

in zahlreichen Publikationen niederschlagen.<br />

Dank seines engagie<strong>rt</strong>en<br />

Wirkens genieße zudem das <strong>vo</strong>n ihm<br />

als Ärztlicher Direktor über lange Jahre<br />

geleitete O<strong>rt</strong>hopädische Krankenhaus<br />

Schloß Werneck einen weit über<br />

die Grenzen Deutschlands hinausreichenden<br />

her<strong>vo</strong>rragenden Ruf.<br />

Der Minister hob auch das vielfältige<br />

ehrenamtliche Engagement Legals<br />

her<strong>vo</strong>r, so z. B. in zwei völkerverbindenden,<br />

die Aussöhnung zwischen<br />

Deutschland und Polen fördernden<br />

Projekten, sowie als jahrzehntelanges<br />

Vorstandsmitglied beim Bayerischen<br />

Roten Kreuz. Prof. Legal habe<br />

des weiteren im Jahre 1997 in Schloß<br />

Werneck in Anwesenheit des Geigers<br />

Yehudi Menuhin den gemeinnützigen<br />

Verein Yehudi Menuhin Live Music Now<br />

Franken mitgegründet, der kulturelle<br />

Sozialarbeit betreibe, verbunden<br />

mit der Förderung hochtalentie<strong>rt</strong>er<br />

Musikstudentinnen und -studenten.<br />

Die jungen Künstler konze<strong>rt</strong>ieren in<br />

Kliniken, Behinde<strong>rt</strong>en-, Senioren-<br />

und Asylantenheimen oder auch in<br />

Strafanstalten und lassen Menschen,<br />

die alt, krank, geistig oder körperlich<br />

behinde<strong>rt</strong> sind bzw. am Rande der Gesellschaft<br />

leben, ihre Lebensumstände<br />

zumindest zeitweise vergessen.<br />

Staatsminister Hermann betonte,<br />

daß sich Prof. Legal durch seinen<br />

beispielgebenden und weit über das<br />

normale Maß hinausgehenden Einsatz<br />

zum Wohle der Mitmenschen große<br />

Verdienste erworben habe.<br />

Wir gratulieren unserem Bundesbruder<br />

und Ehrenmitglied des AHV<br />

Saxo-Suevia zu dieser hohen Auszeichnung<br />

und wünschen uns <strong>vo</strong>n<br />

ihm, daß er auch weiterhin unser<br />

Bundesleben wie bisher in bemerkenswe<strong>rt</strong>er<br />

Weise bereichern und<br />

fördern möge!<br />

aB Johann Steinhauer,<br />

Saxo-Suevia<br />

Jena und Marburg<br />

Viele fröhliche<br />

Familien-Ferien-Feste<br />

Urlaubstreffen an wechselnden O<strong>rt</strong>en<br />

begeiste<strong>rt</strong> immer mehr Rhenanen.<br />

Schon zum zehnten Mal hat die<br />

Landsmannschaft Rhenania zu Jena<br />

und Marburg ihrer traditionellen<br />

Maikneipe den Rücken gekeh<strong>rt</strong> –<br />

zugunsten eines Treffens an wechselnden<br />

O<strong>rt</strong>en der Bundesrepublik<br />

fernab des im Jahreslauf mehrfach<br />

frequentie<strong>rt</strong>en Hauses an den beiden<br />

Hochschulo<strong>rt</strong>en. Und: Anders als bei<br />

den früheren Maientreffen nicht in<br />

Männerrunde, sondern in der großen<br />

Bundesfamilie mit den Damen,<br />

Kindern, Eltern, Enkeln und auch<br />

Freunden.<br />

Jeweils ein Bundesbruder an interessantem,<br />

sehenswe<strong>rt</strong>en O<strong>rt</strong> wird ›ausgeguckt‹<br />

und organisie<strong>rt</strong> das Treffen<br />

– meist Anfang September zur schönsten<br />

Spätsommerzeit. Das Konzept<br />

findet in der Rhenanenfamilie zunehmend<br />

eindrucks<strong>vo</strong>llen Zuspruch.<br />

In diesem Jahr traf man sich in<br />

Lüneburg. 26 Alte Herren waren gekommen<br />

– da<strong>vo</strong>n über 20 mit ihrer<br />

Herzdame, dazu eine kleine Aktivenschar<br />

und ganze sieben Zwergerl –<br />

insgesamt eine stattliche Corona<br />

<strong>vo</strong>n knapp Sechzig. Ausgerichtet


Rhenanen-Treffen – so unterhaltsam wie interessant<br />

hatte das Treffen ebenso unterhaltsam<br />

wie präzise Bundesbruder Daniel<br />

Schneider, Rechtsanwalt am O<strong>rt</strong>. Es<br />

gab einen Begrüßungsnachmittag<br />

in einem freundlichen Parkcafé, ein<br />

fulminantes hanseatisch-historisches<br />

Ess- und Trink-›Gelage‹ in der ›Brauerkumpaney‹,<br />

eine Stadtrundfah<strong>rt</strong> per<br />

Kutschwagen, gezogen <strong>vo</strong>n gemütlichen<br />

Bräurössern, einen Stadtrundgang,<br />

gefüh<strong>rt</strong> mit viel Witz und Anekdoten<br />

<strong>vo</strong>n historisch gewandeten<br />

und gewandten Stadtwächtern und<br />

Herolden und natürlich reichlich<br />

Einkehr zu Erfrischung und Atzung.<br />

Insgesamt freute man sich über viel<br />

Wissens- und Sehenswe<strong>rt</strong>es und viel<br />

Gelegenheit zu Plausch und Gedankenaustausch<br />

unter Bundesbrüdern,<br />

<strong>vo</strong>n denen man viele lange nicht sah.<br />

Keine Frage, daß es 2010 wieder ein<br />

Rhenanen-Ferien-Treffen geben wird.<br />

Diesmal in Düsseldorf (<strong>vo</strong>rausgegangen<br />

waren schon Berg am Starnberger<br />

See, Höxter, Hohenlimburg, Mainz,<br />

Münster, Neuruppin, Regensburg,<br />

Saalfeld und Weinheim). Das Konzept<br />

hat sich prächtig bewäh<strong>rt</strong>.<br />

Bernd Glocke,<br />

Rhenania zu Jena und Marburg<br />

Mülheim<br />

60 Jahre VACC Mülheim<br />

an der Ruhr<br />

Am 6. November 2009 konnte die<br />

VACC Mülheim an der Ruhr im Mülheimer<br />

Restaurant ›Ratskeller‹ mit<br />

einer gelungenen Festveranstaltung<br />

die Feier ihres 60 jährigen Bestehens<br />

begehen. Waren in den ersten Jahrzehnten<br />

solche Jubiläums-Daten stets<br />

Anlaß für einen Kommers, hatte sich<br />

das im Laufe der Zeit geände<strong>rt</strong> in<br />

einen gemeinsamen Abend mit unseren<br />

Damen, die – das sei nebenbei<br />

erwähnt – seit langem einen gut besuchten<br />

Damenstammtisch parallel<br />

zu den Herren der Schöpfung durchführen.<br />

Auch diesmal fand also das Jubelfest<br />

– mit 54 Teilnehmern – als<br />

eine A<strong>rt</strong> ›Akademisches Festessen‹<br />

statt: Nach einem wohlschmeckenden<br />

Aperitif konnte im Laufe des<br />

Abends einem <strong>vo</strong>rzüglichen Menü<br />

zugesprochen werden, natürlich<br />

mit den entsprechenden guten Getränken<br />

garnie<strong>rt</strong>.<br />

Der langjährige Vorsitzende der<br />

VACC Mülheim an der Ruhr, Vbr.<br />

Wilfried Arenz, Cimbria Freiburg,<br />

ging in seiner Ansprache auf einige<br />

besondere Ereignisse in der Geschichte<br />

der VACC ein. Schon am 22.9.1949<br />

wurde auf Initiative des verdienst<strong>vo</strong>llen<br />

Vbr. Dr. Karl Gernand, Chattia<br />

Gießen, Tyrol Innsbruck, zunächst<br />

die VAL wiedergegründet, die sich<br />

dann nach dem Zusammenschluß<br />

<strong>vo</strong>n Landsmannschaften und Turnerschaften<br />

1952 mit der VAT vereinigte;<br />

Dr. Gernand blieb über 25 Jahre<br />

1. Vorsitzender, bis zu seinem Tode<br />

1977, in den letzten Jahren ve<strong>rt</strong>reten<br />

durch den 2. Vorsitzenden Dr. Heinz<br />

aus der Fünten, Troglodytia Kiel,<br />

Hasso-Borussia Marburg, der dann<br />

zunächst die Leitung übernahm und<br />

heute noch Kassenwa<strong>rt</strong> ist! Der Vorsitz<br />

wurde ab dem 1.1.1981 <strong>vo</strong>n Vbr.<br />

Arenz übernommen, der seitdem bis<br />

heute – und hoffentlich noch viele<br />

Jahre bei bester Gesundheit! – das<br />

Schiff der VACC durch die Wogen<br />

der Zeit steue<strong>rt</strong>.<br />

Klar, daß einigen herausragenden<br />

Ereignissen in diesen langen Jahren<br />

besondere Erwähnung zuteil wurde;<br />

so z. B. die vielen Besichtigungen in<br />

Firmen, Museen, in Ateliers <strong>vo</strong>n bildenden<br />

Künstlern und Konze<strong>rt</strong>besuche,<br />

nicht zu vergessen die vielen<br />

geselligen Ereignisse wie Spargelessen,<br />

runde Gebu<strong>rt</strong>stage und so vieles<br />

mehr. Darauf wies als Ve<strong>rt</strong>reter der<br />

anderen akademischen Verbände –<br />

ve<strong>rt</strong>reten waren die VAC, VAB, CV<br />

und Wingolf – auch Herr Wbr. Auberg,<br />

VAC – Corps Franconia Fribergensis<br />

Sylvania Tharant zu Aachen,<br />

hin, der als typisches Geschenk des<br />

Ruhrgebiets (er ist selber Bergmann!)<br />

mit kräftigem »Glückauf!«eine echte<br />

Grubenlampe überbrachte (Bild<br />

links).<br />

Keine akademische Feier ohne<br />

entsprechenden Gesang! So erklang –<br />

an der Bierorgel begleitet <strong>vo</strong>n Vbr. Dr.<br />

Volker Kuntzsch, Cheruskia Darmstadt,<br />

manch kräftig gesungenes<br />

Kommerslied zur Abrundung eines<br />

äußerst gut gelungenen Abends. Die<br />

VACC Mülheim an der Ruhr – zurzeit<br />

mit 46 Mitgliedern – sieht ve<strong>rt</strong>rauens<strong>vo</strong>ll<br />

und optimistisch in die Zukunft!<br />

Dr. Volker Thien,<br />

Alemanno-Palatia, Tyrol<br />

CC-Blätter 4/2009<br />

31<br />

CC <strong>vo</strong>r O<strong>rt</strong>


Verband Alter Herren des <strong>Coburger</strong> <strong>Convent</strong>s (AHCC) e. V., Triftstraße 1, D-80538 München<br />

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