30.11.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2010 - Zentrum für Sonderpädagogik Auf der Leiern

Jahresbericht 2010 - Zentrum für Sonderpädagogik Auf der Leiern

Jahresbericht 2010 - Zentrum für Sonderpädagogik Auf der Leiern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

geht es doch hier vor allem auch um praktische Fähigkeiten sowie<br />

den guten Umgang mit den Tieren. Auch Bildkarten dienen teilweise<br />

als Rückmeldemedium o<strong>der</strong> ganz einfach eine Kurzbesprechung.<br />

Taschengeld verdienen<br />

Spannend finde ich immer wie<strong>der</strong>, wie die Jugendlichen sich allmählich<br />

an den Pferdegeruch gewöhnen und ihn nicht mehr als Gestank<br />

wahrnehmen. Die meisten schätzen die ungestörte Zeit mit den<br />

Pferden, welche ihnen dieses Arbeitstraining ermöglicht. Während<br />

<strong>der</strong> Arbeit können sie das Verhalten <strong>der</strong> Tiere beim Fressen, Trinken<br />

und im Zusammenleben miteinan<strong>der</strong> beobachten. Dabei entdecken sie<br />

neue Charaktereigenschaften <strong>der</strong> Pferde. Dies steigert wie<strong>der</strong>um die<br />

Neugierde rund ums Pferd und führt oft zu spannenden Gesprächen.<br />

Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung <strong>für</strong> ein Tier, welches<br />

sie schätzen und lieb haben. Ihr <strong>Auf</strong>gabenfeld ist klar definiert und<br />

abgegrenzt und ihr Tun sichtbar und nachvollziehbar. Sie können in<br />

ihrem eigenen Arbeitstempo wirken und müssen lernen, sich die Zeit<br />

einzuteilen. Ihnen wird ein grosses Vertrauen entgegengebracht,<br />

indem sie ohne Begleitperson selbstständig mitarbeiten. Dies stärkt<br />

ihr Selbstwertgefühl. Sie sind nicht einfach ersetzbar in ihrer Position.<br />

Kontinuität und <strong>der</strong> persönliche Erfahrungsschatz sind von grosser<br />

Bedeutung <strong>für</strong> ein gutes Gelingen. Wer im Zweierteam arbeitet, lernt<br />

zudem, sich gegenseitig zu unterstützen, Arbeiten gerecht aufzuteilen<br />

und sich bei Problemen gegenseitig weiter zu helfen. Die Jugendlichen<br />

verdienen auch einen kleinen Lohn. So leisten sie nicht nur einen<br />

Pferdepflege<br />

wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden <strong>der</strong> <strong>Leiern</strong>pferde, son<strong>der</strong>n<br />

können sich sogar ein Taschengeld dazu verdienen.<br />

Stimmen aus dem Arbeitstraining<br />

Samantha: „Ich miste den Stall gerne, weil ich gerne Zeit im Stall<br />

verbringe und so mit den Pferden zusammen bin. Am Anfang hatte<br />

ich oft Mühe, so früh aufzustehen. Jetzt macht mir das Frühaufstehen<br />

weniger aus.“<br />

Laura: „Ich arbeite gerne im Stall, weil ich Pferde gerne habe und es<br />

mir gefällt, wenn ich am Schluss sehe, wie schön ich geputzt habe.<br />

Im Gegensatz zu früher sehe ich nun, was es an Arbeit bedeutet. Ich<br />

finde es schön, dass ich ihnen etwas Gutes tun kann. Sie können ja<br />

nicht selber putzen und sind auch <strong>für</strong> mich da. Wenn ich Probleme<br />

habe, kann ich zu ihnen und ihnen erzählen. Sie sind zwar keine<br />

Frauen und können mir keine Tipps geben, aber sie sind gute Zuhörer<br />

und erzählen nichts weiter. Anfangs hatte ich etwas Angst und wusste<br />

nicht wie sie reagieren. Jetzt kann ich sogar hinter ihnen stehen voller<br />

Vertrauen. Auch <strong>der</strong> „Gestank“ ist nun normal, ich merke es gar nicht<br />

mehr. Nur manchmal ist es noch schwierig, so früh aufzustehen, vor<br />

allem bei schlechtem Wetter.“<br />

Stefan: „Mir gefällt <strong>der</strong> Umgang mit den Tieren und bei ihnen zu sein.<br />

Ich mag sie. Ich helfe auch meinem Götti auf dem Hof und mir macht<br />

die Arbeit im Stall an sich Spass.“<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!