12.07.2015 Aufrufe

DOI - Yeziden - Yeziden-Colloquium

DOI - Yeziden - Yeziden-Colloquium

DOI - Yeziden - Yeziden-Colloquium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.yeziden-colloquium.de[5]VorwortAm 10. und 11. Oktober 2003 veranstaltete das Deutsche Orient-Institut eine wissenschaftlicheTagung zum Thema: „<strong>Yeziden</strong> – eine alte Religionsgemeinschaft zwischen Tradition undModerne. Perspektiven der Integration und Konfliktlösungen“.In den letzten Jahren hat sich die deutsche Orientwissenschaft vor allem mit dem Islambeschäftigt. Eine Auseinandersetzung mit den kleineren Religionen im Vorderen Orient wieAlewitentum und <strong>Yeziden</strong>tum war daher längst geboten. Wer für mehr Toleranz zwischen dengroßen Religionen wirbt, darf auch die kleineren Religionen nicht unberücksichtigt lassen.Denn gerade in der Beschäftigung mit ihnen zeigt sich eine neue Form von Humanität imUmgang mit den Kulturen. Das Deutsche Orient-Institut hat sich zur Aufgabe gemacht, durchVermittlung von Kenntnissen zum Dialog zwischen Orient und Okzident beizutragen unddabei alle Kulturformen und Religionen des Nahen Ostens und deren Angehörige in Europamit einzubeziehen.Den Anstoß zu der Tagung in Celle gaben Medienberichte Ende 2002 / Anfang 2003 überdie <strong>Yeziden</strong>, die Unverständnis für andersartige religiöse Vorstellungen und andere Formendes sozialen Zusammenlebens, vermischt mit pauschalen Vorurteilen, erkennen ließen. Diesedaher längst fällige Tagung sollte eine breitere Öffentlichkeit in Deutschland für die Problemeder <strong>Yeziden</strong> sensibilisieren und tiefere Einblicke in das <strong>Yeziden</strong>tum vermitteln und so zumDialog mit „dem Fremden“ anregen (um so bedauerlicher war, dass die Medien trotz Einladungdie Tagung kaum wahrnahmen).Die inhaltliche Tagungsvorbereitung lag in den Händen eines Teams, das aus Mitarbeiterndes Instituts sowie yezidischen und nicht-yezidischen Experten bestand, die sich durchihre Beschäftigung mit dem <strong>Yeziden</strong>tum und den <strong>Yeziden</strong> in der Diaspora ausgewiesen hatten.Um in einem durch die allgemeine Mittelknappheit limitierten Zeitrahmen zu bleiben,musste das Vorbereitungsteam die Zahl der Referenten einschränken, und es musste nach eingehendenBeratungen Deutsch als alleinige Tagungssprache festsetzen. Dadurch wurde dieZahl der Referenten weiter eingeschränkt und auch Kurdisch, die Muttersprache der <strong>Yeziden</strong>,ausgeschlossen. Letzte- [6] re Entscheidung wurde konsequent eingehalten, obwohl sie nichtdas ungeteilte Verständnis der Tagungsteilnehmer fand.Referate und Diskussionen vermittelten ein facettenreiches Bild von den Leistungenyezidischer Intellektueller zur Integration in Deutschland. Gemeinsamer Nenner aller Beiträgewar die Feststellung, dass sich das <strong>Yeziden</strong>tum in Deutschland in einem Prozess derVeränderung befindet. Im Verlauf der Tagung kam deutlich zum Ausdruck, dass nicht alleTraditionen, welche deutsche Nicht-<strong>Yeziden</strong> als „typisch“ yezidisch wahrnehmen, in deryezidischen Religion verankert sind. Sie sind vielmehr Bestandteile der traditionellen Kulturin den Herkunftsländern. Daraus entstehende Gesetzeskonflikte dürften – schon im Interessedes <strong>Yeziden</strong>tums – nicht mit religiösen Verpflichtungen entschuldigt werden.Um die Ergebnisse der Tagung in Celle einem weiteren Interessentenkreis zugänglichzu machen, haben die Veranstalter die überarbeiteten Beiträge zusammen mit einem Resümeeder Abschlussdiskussion im vorliegenden Sammelband zusammengefasst.An dieser Stelle möchte das Deutsche Orient-Institut dem Bundesministerium des Innernfür seine Förderung der Tagung danken. Es möchte auch dem Oberbürgermeister derStadt Celle, Dr. Martin Biermann, Dank für sein freundliches Grußwort zu Beginn der Tagungsagen und sich bei CD-Kasernen Celle GmbH für die organisatorische Ausrichtungvor Ort bedanken, die wesentlich zum Gelingen der Tagung beigetragen hat.Hamburg, März 2004Udo SteinbachErhard Franz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!