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Interventionelle Kardiologie - Universitätsspital Basel

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04<br />

4.0<br />

<strong>Kardiologie</strong><br />

Einleitung<br />

Dienstleistung<br />

Der enge Kontakt und persönliche Austausch mit<br />

den Zuweisern ist und bleibt ein zentrales Anliegen.<br />

In allen Bereichen konnten auch die Interventions-<br />

und Untersuchungszahlen im zurückliegenden<br />

Jahr bei gleichbleibendem Personalstamm<br />

gesteigert werden. Auf der Medizinischen Kurzzeitklinik<br />

kam es zu einem weiteren Anstieg der<br />

behandelten Patienten bei nach wie vor sehr<br />

kurzen Liegezeiten. Zunehmend wurde auch bei<br />

gewissen operativen Eingriffen (Schrittmacher-,<br />

ICD-Implantationen) dem Wunsch des Patienten<br />

und dem der Zuweiser nach ambulanter Behandlung<br />

entsprochen. Wir sehen uns weiterhin als<br />

Zentrumsspital für die Region Nordwestschweiz<br />

und erhalten in mehreren Bereichen, zum Beispiel<br />

der interventionellen Elektrophysiologie, enge<br />

Kooperation mit überregionalen Partnern (Kantonsspital<br />

St. Gallen).<br />

Im Jahr 2011 kamen zudem als neue Untersuchungsmodalitäten<br />

die renale Denervation zur<br />

Behandlung der therapierefraktären arteriellen<br />

Hypertonie sowie der interventionelle Vorhofsohrverschluss<br />

zur Behandlung von Patienten mit<br />

Kontraindikationen zur oralen Antikoagulation<br />

ins Leistungsangebot. Überdies wurde das interventionelle<br />

Klappenersatzproramm als typische<br />

Zentrumsleistung weiter deutlich ausgebaut und<br />

Spezialsprechstunden, wie beispielsweise die<br />

GUCH-Sprechstunde ("grown-ups with congenital<br />

heart disease") in Kooperation mit anderen<br />

Kliniken etabliert.<br />

Universitäre Aufgaben<br />

Die <strong>Kardiologie</strong> beteiligt sich nach wie vor umfassend<br />

an der Ausbildung von Medizinstudenten<br />

am <strong>Universitätsspital</strong> <strong>Basel</strong> sowie an der Weiterbildung<br />

von Assistenzärzten. Zudem werden zahlreiche<br />

nationale sowie internationale Kongresse<br />

durch die Klinik organisiert. Das von Prof. Peter<br />

Buser organisierte und von der Europäischen Gesellschaft<br />

für <strong>Kardiologie</strong> akkreditierte European<br />

Heart Imaging – Meeting fand wiederum im Oktober<br />

2011 in <strong>Basel</strong> statt. Aus der Klinik konnte<br />

im vergangenen Jahr PD Dr. Michael Kühne habilitiert<br />

werden. Prof. Dr. Christoph Kaiser wurde<br />

die Titularprofessur verliehen, während Prof. Dr.<br />

David Conen mit einer Förderprofessur durch den<br />

Schweizerischen Nationalfonds ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Forschung<br />

Die Umstrukturierung der Forschungsleistungen<br />

wurde im Jahre 2011 nach der Besetzung der<br />

neugeschaffenen Position Klinische Outcome-<br />

Forschung und Prozesse unter der Leitung von<br />

Prof. Christian Müller fortgesetzt. Hier wurden<br />

sehr erfolgreich die verschiedenen personellen<br />

und wirtschaftlichen Ressourcen der verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen koordiniert und Synergieeffekte<br />

genutzt. Nicht zuletzt basierend auf dieser<br />

Optimierung wurden 2011 insgesamt 65 Originalpublikationen<br />

sowie 20 eingeladene Case Reports<br />

und eingeladene Arbeiten publiziert sowie<br />

zahlreiche Dissertationen betreut und zu Ende<br />

gebracht.<br />

Flash: Konzept der Mortality und<br />

Morbidity (M&M) Konferenz<br />

M. Kühne<br />

Erfassung und systematische Nachbesprechung<br />

von schwerwiegenden Komplikationen nach kardiologischen<br />

Interventionen.<br />

Trotz des Bestrebens im klinischen Alltag stets<br />

höchste Qualität zu erbringen ist es leider wie in<br />

allen operativen Fächern auch in der <strong>Kardiologie</strong><br />

eine Realität, dass Komplikationen auftreten können.<br />

Die Ursachen des Auftretens von Komplikationen<br />

sind mannigfaltig, einerseits ist sicherlich<br />

die Erfahrung des Teams und der einzelnen<br />

Operateure ein wichtiger Faktor, andererseits ist<br />

auch die Schwere der Krankheit per se und die<br />

Risikokonstellation des einzelnen Patienten von<br />

Bedeutung. Während die Art und Weise, Komplikationen<br />

zu erfassen, in verschiedenen Kliniken<br />

unterschiedlich strikt gehandhabt wird und Komplikationen<br />

nicht einheitlich definiert sind, gibt es<br />

gewisse Grössen, welche klar bestimmt werden<br />

können und Transparenz schaffen. Daher haben<br />

wir uns darauf geeinigt, Komplikationen bezogen<br />

auf einzelne Prozeduren zu analysieren. Dennoch<br />

bleibt auf Grund des unterschiedlichen Risikoprofils<br />

der behandelten Patienten eine Limitation in<br />

Bezug auf die Vergleichbarkeit mit anderen Institutionen.<br />

Basierend auf Bestrebungen, die auch von der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für <strong>Kardiologie</strong> unterstützt<br />

werden, wird in der <strong>Kardiologie</strong> des USB<br />

ein Todesfall, welcher nach einer Intervention innerhalb<br />

der gleichen Hospitalisation erfolgt, zwin-<br />

gend erfasst. Hieraus definiert sich die sogenannte<br />

In-hospital Mortality. Diese ist unabhängig von der<br />

Frage, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen<br />

einer Intervention und einem Todesfall besteht.<br />

Ein Beispiel: Ein Patient, bei welchem wegen einer<br />

RIVA-Stenose ein Stent implantiert wird, der aber<br />

am Folgetag vor Austritt im Spitalgarten vom Blitz<br />

getroffen wird und stirbt, wird in der Statistik der<br />

In-hospital Mortality erfasst. Auf Grund dieses Beispiels<br />

wird klar, dass es wichtig ist, bei jedem Todesfall<br />

die Möglichkeit eines kausalen Zusammenhangs<br />

des Todes mit der Intervention zu klären.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde die Mortality und<br />

Morbidity (M&M) Konferenz ins Leben gerufen.<br />

Hier werden alle Todesfälle und schwerwiegenden<br />

Komplikationen im Team besprochen, um im<br />

Konsens zu beurteilen, ob ein kausaler Zusammenhang<br />

zwischen der Intervention und dem Todesfall<br />

besteht. Hieraus ergibt sich die Procedurerelated<br />

Mortality.<br />

Im Jahr 2011 hat sich die M&M Konferenz als<br />

wichtiger Baustein der Qualitätskontrolle in der<br />

<strong>Kardiologie</strong> des USB etabliert. Zudem hat sich<br />

daraus auch eine Lehrveranstaltung entwickelt,<br />

bei der das Auftreten, aber auch die Verhinderung<br />

und das Management von schweren Komplikationen<br />

offen diskutiert werden. Ziele für die<br />

kommenden Jahre sind unter anderem, die untersuchten<br />

und behandelten Patienten und ihre Risikokonstellation<br />

besser zu kennen, um die Komplikationen<br />

in Relation zum Risiko stellen zu können.<br />

Hierfür werden verschiedene Risikoscores bereits<br />

jetzt systematisch erfasst.<br />

23<br />

4.1

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