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Interventionelle Kardiologie - Universitätsspital Basel

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04<br />

4.2 <br />

<strong>Kardiologie</strong><br />

<strong>Interventionelle</strong> <strong>Kardiologie</strong><br />

C. Kaiser, R. Jeger, F. Nietlispach, P. Buser<br />

Trotz den beiden in der Region <strong>Basel</strong> in den letzten<br />

zwei Jahren zusätzlich eröffneten Herzkatheterlabore<br />

im Claraspital sowie im Kantonsspital<br />

Liestal ist die Anzahl der am USB durchgeführten<br />

diagnostischen Eingriffe und Interventionen<br />

an den Herzkranzgefässen während des letzten<br />

Jahres nochmals leicht angestiegen. Der schon<br />

in den Vorjahren beobachtete Trend zu einer Zunahme<br />

von dringlichen Untersuchungen sowie<br />

Notfalleingriffen setzte sich weiter fort, wobei<br />

insbesondere auch eine deutliche Zunahme der<br />

Komplexität der Eingriffe beobachtet werden<br />

konnte. Eine erneut deutliche Volumenzunahme<br />

zeigte sich im Bereich der interventionellen<br />

Herzklappen-Eingriffe. Zusätzlich zu der interventionellen<br />

Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz<br />

sowie den etablierten Typen von interventionell<br />

implantierbaren Aortenklappenprothesen<br />

konnten wir am USB in Zusammenarbeit mit der<br />

Herzchirurgie im letzten Jahr schweizweit erstmals<br />

in 5 Fällen erfolgreich eine neuartige Aortenklappenprothese<br />

(Jena-Valve) von transapikal<br />

implantieren.<br />

Von ärztlicher Seite gibt es zu berichten, dass Dr.<br />

Fabian Nietlispach das USB nach einjähriger Tätigkeit<br />

als interventioneller Oberarzt im September<br />

verlassen hat. Dass das beachtliche Volumen<br />

weiterhin problemlos bewältigt werden kann,<br />

haben wir dem grossen Einsatz der folgenden<br />

Kollegen mit primär nicht-interventionellem Fokus<br />

zu verdanken, welche uns in der täglichen<br />

Routine, aber auch während der Nacht- und Wochenenddienste<br />

tatkräftig im Herzkatheterlabor<br />

unterstützen: Prof. S. Osswald, Prof. P. Hunziker,<br />

Prof. Ch. Sticherling, Prof. M. Zellweger und PD<br />

Dr. M. Kühne.<br />

Der hauptsächliche wissenschaftliche Fokus waren<br />

auch im letzten Jahr die BASKET-Studien.<br />

Nach der Publikation der 2-Jahres-Ergebnisse<br />

der BASKET-PROVE-Studie 2010 arbeiten wir<br />

derzeit intensiv an diversen Subanalysen, deren<br />

Ergebnisse in den nächsten Monaten publiziert<br />

werden. Parallel dazu befinden wir uns am Ende<br />

der Einschlussphase der internationalen, multizentrischen<br />

BASKET-PROVE II-Studie, in welcher<br />

unter der Führung des USB der Frage nach dem<br />

Stellenwert neuer beschichteter Stents und neuer<br />

plättchenhemmender Medikamente nachgegangen<br />

wird. Die Ergebnisse dieser Studie werden für<br />

2014 erwartet.<br />

<strong>Interventionelle</strong>s Radialisprogramm<br />

Die Femoralarterie ist zurzeit der Standard-Zugangsweg<br />

für Linksherzuntersuchungen am <strong>Universitätsspital</strong><br />

<strong>Basel</strong>. Er weist ein hohes Mass an<br />

Sicherheit und Komfort für unsere Patienten auf,<br />

welche nach der Untersuchung bzw. Intervention<br />

dank moderner Verschlusssysteme meist nach<br />

nur kurzer Liegedauer rasch mobilisiert werden<br />

können.<br />

Neuere Studien zeigen aber eine deutlich geringere<br />

Rate an Blutungskomplikationen, wenn die<br />

Untersuchung von der Unterarmarterie (A. radialis)<br />

aus durchgeführt werden kann; zusätzlich<br />

ist der Patientenkomfort beim radialen Zugang<br />

im Vergleich zum femoralen Zugang nochmals<br />

deutlich höher, da er besser toleriert wird und<br />

die Patienten unmittelbar nach der Untersuchung<br />

mobilisiert werden können. Allerdings kann die<br />

Untersuchung nicht immer von radial aus durchgeführt<br />

werden, da einerseits die Durchblutung<br />

der Hand gewährleistet sein muss, andererseits<br />

aufgrund des kleinen Gefässdurchmessers nur<br />

eine beschränkte Kathetergrösse verwendet werden<br />

kann. Zusätzlich ist ein gewisses Mass an Erfahrung<br />

für eine sichere Durchführung der Untersuchung<br />

von radial erforderlich.<br />

Im Jahr 2011 wurden schon 6% aller Koronarangiographien<br />

im <strong>Universitätsspital</strong> <strong>Basel</strong> über<br />

die A. radialis durchgeführt, was einer starken<br />

Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht,<br />

wo nur 1% aller Untersuchungen von radial her<br />

gemacht wurden. Es ist geplant, diese Zahlen in<br />

den nächsten Jahren zu steigern, um die Sicherheit<br />

und den Komfort unserer Patienten weiter zu<br />

verbessern, und den radialen Zugang mittelfristig<br />

zum Standardzugang für Linksherzkatheteruntersuchungen<br />

zu machen.<br />

25<br />

4.2

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