ROSTOCK

20
GENUSS
Bekanntlich, ein guter Ruf verpflichtet.
Das gilt auch für Rostock,
auch für das Kaufmannshaus
in der Großen Wasserstraße
30. Es fanden sich Menschen,
die sich solcher Pflicht
stellen und die in der östlichen
Altstadt die mittelalterliche
Immobilie Krahnstöver zu
neuem Leben erweckten.
Da steht nun Tradition, die
gepflegt sein will und die
vielschichtigen Genuss
garantiert.
Die seit 1692 in Rostock
ansässige Familie
Krahnstöver hatte über
sieben Generationen die
wirtschaftliche und
politische Entwicklung
der Hansestadt maßgeblich
mitbestimmt.
Über 300 Jahre sind seitdem
Bestand, Aufblühen
und auch Verfall des
Hauses. Es gab Tiefen
und Höhen.
In dieses Erbe ist Anfang
2010 die Krahnstöver GmbH &
Co. KG eingetreten. Zu Maibeginn
startete sie eine Bautätigkeit, die
das Wertvolle, das Unverzichtbare
in dem denkmalgeschützten Haus
wahrt. Ergebnis der Sanierung ist,
dass abschnittsweise eine Stätte
für Gaumen – und Kunstgenuss
entstand.
Am 5. August war
Wiedereröffnung, seitdem
brilliert anspruchsvolle Vielfalt.
„Wir haben komplett in die
bestehende Bausubstanz gebaut”,
sagt Joachim Meier, einer der
Geschäftsführer, und „wir sind
offen für Gäste aus dem In- und
Ausland, denen historisches
Ambiente am Herzen liegt.”
Sie sollen Gefallen finden am
Gourmet-Restaurant „Krahnstöver“,
am Französischen Restaurant
„Le Cosy”, im „Weineck”, an den
Darbietungen auf der Veranstaltungsdiele
oder in der Bier- und
Probierstube. Erstmals in der Jahrhundert-Geschichte
ist eine Hotelpension
eingefügt, deren fünf
Doppelzimmer – auf Vier-Sterne-
Veranstaltungen Dezember 2010
• 01. bis 26.12. ab 11.30 Uhr – Kleiner Weihnachtsmarkt
– hausgemachte Leckereien/Glühwein
• 19.12. 11.00 bis 14.00 Uhr – Klassik-Brunch mit Live-Musik (Nur auf Bestellung)
• 25. bis 26.12. ab 11.30 Uhr – Festliches Weihnachtsgourmet
• 31.12 - 01.01. ab 19.00 Uhr – Grosses Silvesterdinner mit Musik
Anzeige
Kleinod in Rostocks Zentrum
Ein Geschwisterpaar: Mathias und Beatrice Harder, Chefkoch und Serviceleiterin im „Krahnstöver”.
Foto: Rostock „delüx“
Niveau - individuell im Florentiner
Stil gestaltet sind. Die „Altenteiler-
Suite“ oder das Hochzeitszimmer
sind etwas Besonderes.
Die ebenerdige Brasserie wartet
auf kleiner Speisekarte mit Frischeprodukten
auf, keine
Geschmacksverstärker, nicht
Farbstoffe, keine Fußnoten. Eine
Etage darüber, im Gourmet-
Restaurant, richtet seit November
Chefkoch Mathias Harder ein
Sieben-Gänge-Menü an, mit
Kaviar vom Stör oder heimischem
Hirsch. „Im Winter sind
die Trüffel am besten”, versichert
der erst 25-Jährige. Oberes Preisniveau
der Mittelklasse ist angesetzt.
Auf Empfehlung von Sommelier
Frank Schollenberger
wurde einer der weltbesten Rotweine,
der australische „Run Rig“,
ins Weinlager aufgenommen.
Mit diesem Tropfen vom 160-jährigen
Rebstock lässt sich gut auf das
Wiederbeleben eines Hauses
anstoßen, aus dem lange vor der
amerikanischen Braun-Brause das
Ur-Cola-Rezept kam und in dem
Julius Krahnstöver dereinst den
Liqueur „Anti-Kater” zur Legende
machte. Unter neuen Eigentümern
wurde das Gotische Giebelhaus in
Zentrumsnähe wieder zum Kleinod.
Es schmückt Rostock.
ROSTOCK delüx 4/2010