im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen
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n n n TITELTHEMA<br />
Kein Problem mit der Wissensweitergabe an den Auszubildenden Niko Schramme (l.) hat hier Karl-Heinz Kus (r.), erst mit Mitte 50 neu bei EMZ eingestellter Leiter der<br />
Elektromotorenwickelei.<br />
Wandel aktiv gestalten<br />
n WER sich auf den demographischen Wandel in seinem<br />
Unternehmen vorbereiten will, für den gibt’s <strong>im</strong><br />
Internet eine Plattform, die viele Tipps, Checklisten<br />
und Informationen zum Thema bietet – das Ganze<br />
auch noch kostenlos.<br />
Unter „www.age-management.net“ finden Unternehmer<br />
und Geschäftsführer so genannte Toolboxen, die<br />
zum Herunterladen zur Verfügung stehen. Hier gibt<br />
es ausführliche Checklisten von A bis Z: Dort geht es<br />
dann u. a. um demographiegerechte Unternehmensführung,<br />
Rekrutierung, Nachfolgeplanung oder Wissenserhalt.<br />
Angeboten werden zudem zahlreiche Broschüren<br />
und Leitfäden.<br />
Die einzelnen Tools sind nicht bloße Fragebögen,<br />
sondern gehen sehr in die Tiefe. Wer sich etwa einen<br />
Überblick über die Alters- und Mitarbeiterstruktur<br />
seines Betriebes verschaffen will, bekommt als Praxisbeispiel<br />
die Altersstrukturanalyse eines Produktionsbetriebes<br />
an die Hand. Außerdem eine Checkliste,<br />
mit deren Hilfe selbstständig der Ist-Zustand des<br />
eigenen Unternehmens ermittelt werden kann. Für<br />
die Nachfolgeplanung wird ein „Nachfolger-Diagramm“<br />
als Excel-Tabelle angeboten. Dazu gibt es<br />
Links, unter denen das Instrument ausführlich erläutert<br />
wird.<br />
„Das Angebot <strong>im</strong> Netz ist das Ergebnis eines<br />
Modellprojektes des Landes NRW und der EU“, so<br />
Projektleiter Dr. Michael Krause. Kleinere und mittlere<br />
Unternehmen wurden zwei Jahre lang bis Ende<br />
2007 unter dem Motto „Mit älter werden Beschäftigten<br />
wachsen“ beraten. Gemeinsam mit Berufsgenossenschaften,<br />
Krankenkassen und Verbänden wurden<br />
praxisnahe Lösungen zur Gestaltung des demographischen<br />
Wandels gefunden.<br />
So hat ein teilnehmender Betrieb – ein kleiner<br />
Maschinenbauer am Niederrhein – durch AGE-<br />
Management (Arbeitsfähigkeits-Gesundheits-Erhaltung)<br />
den Krankenstand deutlich reduziert. Nach<br />
dem Programm lag der Krankenstand bei 2,7 Prozent.<br />
Jährliche Ersparnis durch gesündere Mitarbeiter<br />
nach den notwendigen Einmalinvestitionen: über<br />
100000 Euro. n www.age-management.net<br />
Auch Staat unterstützt<br />
Für EMZ-Chef Stefan Beese spielt die Förderung bei<br />
der Einstellung älterer Arbeitnehmer keine Rolle und<br />
ist lediglich „Mitnahmeeffekt“. Dennoch ist die<br />
staatliche Förderung für Unternehmen zur Einstellung<br />
älterer Mitarbeiter durchaus attraktiv.<br />
Seit dem 1. Mai 2007 ist das „Gesetz zur Verbesserung<br />
der Beschäftigungschancen älterer Menschen“<br />
in Kraft. Mit der „Initiative 50plus“ will die Bundesregierung<br />
die Einstellung älterer Arbeitsloser<br />
fördern. Arbeitgeber können bis zu drei Jahre lang<br />
einen Eingliederungszuschuss erhalten, der zwischen<br />
30 und 50 Prozent des Arbeitslohns beträgt.<br />
Wichtige Voraussetzung: Der Arbeitsvertrag muss<br />
mindestens für ein Jahr geschlossen werden. Die<br />
berufliche Weiterbildung von Arbeitnehmern über<br />
45 Jahre wird besonders gefördert. Wer in Betrieben<br />
mit bis zu 250 Beschäftigten arbeitet, bekommt<br />
kostenlose Weiterbildungsmaßnahmen bezahlt. Der<br />
Arbeitgeber muss in dieser Zeit allerdings das Entgelt<br />
fortzahlen. Nicht zuletzt wird der Abschluss<br />
von befristeten Arbeitsverträgen mit Arbeitnehmern<br />
ab 52 Jahren erleichtert. Diese Maßnahme, so<br />
die Bundesregierung, soll die Anreize für Unternehmen<br />
erhöhen, Ältere verstärkt einzustellen.<br />
Arbeitgeber-Serviceteam Arbeitsagentur<br />
<strong>Recklinghausen</strong>: Angela Feller, 02361/401865<br />
Herten: Stefan Eickler, 02366/800943<br />
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