im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen
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WASSERSTOFF n n n<br />
Herten koordiniert<br />
Brennstoffzellen-<br />
und Wasserstoff-<br />
Initiativen in<br />
Metropole Ruhr<br />
n SIE kommen aus Herten und werden bald in der<br />
Hauptstadt für Aufsehen sorgen. Die Deutsche Telekom<br />
erprobt nämlich in Berlin 14 Cargobikes der Firma<br />
Masterflex. Die von einer Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis<br />
angetriebenen Lastenräder sind Teil einer<br />
großen Offensive, die in den kommenden Jahren die<br />
umweltfreundliche Technologie <strong>im</strong> nördlichen Ruhrgebiet<br />
etablieren soll.<br />
In der deutschen Hauptstadt ist man von den Fahrrädern,<br />
die eine Ladekapazität von 150 Kilogramm<br />
haben, schon überzeugt. Nach einem Test während<br />
der WM sollen die Cargobikes nun <strong>im</strong> Citybereich<br />
Berlins in der Praxis getestet werden. Das Bike ist 25<br />
Stundenkilometer schnell und hat eine Reichweite<br />
von rund 250 Kilometern. Die Nutzung von Radwegen<br />
ist erlaubt, Staus können so umfahren werden.<br />
Die Deutsche Telekom hofft zudem, dass der Einsatz<br />
der Fahrzeuge aus dem Ruhrgebiet das Wohlbefinden<br />
der Mitarbeiter fördert. „Das Projekt steigert die<br />
Akzeptanz für den Fahrradeinsatz. Indirekt wird<br />
damit auch zunehmendem Bewegungsmangel und<br />
wachsendem Stress durchs Autofahren vorgebeugt“,<br />
so David Anders, Leiter der Technischen Kundendienstleistung<br />
der Telekom.<br />
Weg von Berlin – zurück nach Herten. Die Stadt hat<br />
In Berlin schon <strong>im</strong> Einsatz der Deutschen Telekom:<br />
Cargobike mit Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis<br />
von Masterflex. Bild: Masterflex<br />
6 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Auftakttreffen der Ruhrgebietswirtschaftsförderer in Herten (v. l.): Hanns-Ludwig Brauser (<strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
metropoleruhr GmbH), Volker Lindner (Stadtbaurat Stadt Herten), Dr. Andrea Hoppe (<strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
metropoleruhr GmbH) sowie die Unternehmensberater Dr. Klaus Warnke und Fritz Rudack.<br />
<strong>im</strong> Auftrag der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Metropole<br />
Ruhr die Federführung für das Kompetenzfeld<br />
Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik <strong>im</strong> Ruhrgebiet<br />
übernommen und setzt kräftig Zeichen. So soll<br />
das Wasserstoffkompetenzzentrum „H2Herten“ auf<br />
Ewald der Standort in Nordrhein-Westfalen für die<br />
Anwendung der Technologie werden. „Wir wollen<br />
dort ein sichtbares Zeichen setzen“, so Hertens<br />
Stadtbaurat Volker Lindner.<br />
3000 m 2 Anwenderzentrum<br />
Sichtbar vor allem durch den geplanten Blauen<br />
Turm, in dem der Wasserstoff aus Biomasse erzeugt<br />
werden soll. Dazu wird auf einer Fläche von 3.000<br />
Quadratmetern ein Anwenderzentrum gebaut, in<br />
dem u. a. Firmen wie Masterflex, IdaTech oder AEI-<br />
Europe arbeiten sollen. Hier werden außerdem Fachkräfte<br />
für die Brennstoffzellentechnik durch die RAG<br />
Bildung in Kooperation mit dem Forschungszentrum<br />
Jülich ausgebildet. Auch das Service- und Wartungscenter<br />
„HyServ“ des EU-Projektes „HyChain“ wird<br />
sich ansiedeln. „Wir erwarten bis Ende 2008 rund 60<br />
Arbeitsplätze“, so Lindner.<br />
Laut einer Potenzialanalyse können mittelfristig <strong>im</strong><br />
Anwenderzentrum 300 neue Jobs entstehen; dazu<br />
kommen 600 weitere in den begleitenden Technologien<br />
am Standort direkt und in der Region. Lindner:<br />
„Wenn die Technologie den Durchbruch schafft, werden<br />
die meisten Arbeitsplätze vor allem an den ersten<br />
Standorten entstehen.“ Auch Experte Fritz Rudack<br />
(Mitautor einer Machbarkeitsstudie zur Wasserstoffkompetenz<br />
in der Emscher-Lippe-Region) ist überzeugt<br />
davon, dass Herten mit dem Anwenderzentrum<br />
<strong>im</strong> Wettbewerb die Nase vorn haben wird: „Die Stadt<br />
und die Region können sich europaweit als führender<br />
Produktions-, Anwendungs- und Demonstrationsstandort<br />
positionieren.“<br />
Mitte Februar hat Herten <strong>im</strong> Rahmen einer Informationsveranstaltung<br />
<strong>im</strong> Glashaus eine enge Kooperation<br />
mit den Städten Bottrop, Gladbeck und Marl vereinbart,<br />
die ebenfalls in Sachen Brennstoffzelle und<br />
Wasserstofftechnologie aktiv sind. Auch die<br />
Emschergenossenschaft sowie verschiedene Forschungseinrichtungen<br />
sind Partner der Stadt. Die<br />
Aktivitäten Hertens und der Region sollen noch in<br />
diesem Jahr be<strong>im</strong> Wasserstoff-Weltkongress <strong>im</strong><br />
australischen Brisbane vorgestellt werden. Die Stadt<br />
Essen wird dies übernehmen, die den Kongress dann<br />
2010 ausrichtet.<br />
Unterstützung gibt es außerdem von der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
der Metropole Ruhr. Deren Geschäftsführer<br />
Hanns-Ludwig Brauser nannte Herten bei der<br />
Veranstaltung <strong>im</strong> Glashaus den „Kern der Technologie“,<br />
der in die Region hineinwirke.<br />
EU-Projekt „HyChain“<br />
Ab Herbst dieses Jahres wird die Anwendung der<br />
modernen Technik täglich über die Straßen von Herten<br />
rollen. Sechs Fahrzeuge aus dem EU-Demonstrationsprojekt<br />
„HyChain“, die mit einer Brennstoffzelle<br />
auf Wasserstoffbasis angetrieben werden, sollen<br />
dann für die Grünpflege und andere Servicebereiche<br />
des Zentralen Betriebshofes und der Stadtwerke eingesetzt<br />
werden. Herten hat damit europaweit die bisher<br />
größte Bestellung der umweltfreundlichen Fahrzeuge<br />
aufgegeben.<br />
„Wir wollen durch den Einsatz von drei dieser Fahrzeuge<br />
bei uns einen Beitrag für dieses großartige<br />
europäische Projekt leisten und ich bin überzeugt,<br />
dass dies energiepolitisch der richtige Weg in die<br />
Zukunft ist“, so Stadtwerke-Chef Gisbert Büttner.<br />
Im April sollen die Verträge unterzeichnet werden.<br />
Ab September werden dann durch Herten nicht nur<br />
die HyBikes von der Radstation an der Ewaldstraße<br />
222 durch die Stadt düsen, sondern auch umweltfreundliche<br />
Liefer- und Service-Fahrzeuge mit Wasserstoff<br />
und Brennstoffzelle. n mars<br />
Internet:<br />
www.h2herten.de<br />
www.herten.de/wirtschaft<br />
www.hybike-herten.de