• Temperaturanstiege• Veränderung der Regenniederschläge, mit stärkeren Dürrenim Sommer• Verringerung der Schneedecke• Veränderung der Stabilität von Wasserläufen, mit mehr trockenenWasserläufen im Sommer• Verringerung der Wasserressourcen• Veränderung in <strong>den</strong> landwirtschaftlichen Praxis, in der biologischenVielfalt und somit auch landschaftliche Veränderungen• Anstieg der Naturgefahren: Steinschläge, Erdrutsche, Gefahrdurch fallende Eisblöcke und ÜberschwemmungenAll diese <strong>Auswirkungen</strong> können die touristischen Aktivitätendirekt oder indirekt <strong>auf</strong> unterschiedliche Weise beeinflussen.<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong>SommertourismusDie hauptsächliche Bedrohung für das Wandern, das Bergsteigenund sonstige Hochgebirgsaktivitäten ist die Zunahme von Naturgefahrenwie Lawinen, fallende Eisblöcke durch Gletscherschmelzen,Erdrutsche hervorgerufen durch Regenfälle, Schlammlawinenund Steinschläge hervorgerufen durch das Schmelzen <strong>des</strong> Permafrosts.• Mountainbiken könnte das Risiko l<strong>auf</strong>en, von einer Zunahmeder Naturgefahren beeinflusst zu wer<strong>den</strong>, sollte aber ansonstennicht vom Klimawandel beeinträchtigt wer<strong>den</strong>.• Wildwasser-Aktivitäten wie Canyoning hängen stark vom Zustandder Wasserläufe ab. Im Zusammenhang mit dem Klimawandelkann von einer erheblichen Beanspruchung derWasserressourcen ausgegangen wer<strong>den</strong>. Es wird mehr gefährlichniedrige Wasserpegel im Sommer geben und somit ein steigen<strong>des</strong>Risiko <strong>des</strong> Austrocknens der Flüsse, trotz schmelzender Gletscher(wenn es überhaupt einen Gletscher vor Ort gibt) die <strong>den</strong> hydrologischenEngpass nur kurzzeitig kompensieren können.Für Wasserversorger und öffentlichen Behör<strong>den</strong> ist es daherwichtig, das Problem der Wasserressourcen sehr umsichtig anzugehen,da Wasser einen Eckpfeiler <strong>des</strong> Bergtourismus darstellt.• Mit dem Anstieg der Temperaturen wird auch das Schwimmen(in Seen und Schwimmbädern) zunehmen, einhergehend mitmöglicherweise schädlichen Umweltauswirkungen.• Gleichzeitig könnte im Sommer der Temperaturanstieg auchmehr Touristen in die Alpen locken, die versuchen <strong>den</strong> höherenTemperaturen in tieferen Regionen zu entkommen.<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong>Wintertourismus• Skilangl<strong>auf</strong> unterliegt dem Risiko von wenig oder gar keinemSchneefall in einzelnen Jahren, was die Aktivität <strong>auf</strong> langeSicht unmöglich machen kann. Obwohl die Langl<strong>auf</strong>loipenmeist in eher niedrigeren Regionen zu fin<strong>den</strong> sind, ist dieSchneedecke oft nicht so stark der Sonne ausgesetzt, da dieLoipen durch Wälder führen oder sich unterhalb von Hanglagenbefin<strong>den</strong> und sich darüber hinaus die Techniken zur Schneekühlungund Pistenplanung als sehr effizient erweisen. Regionendie derzeit schon unter Schneemangel lei<strong>den</strong> und keine Möglichkeithaben sich in höher gelegene Gebiete auszubreiten,wer<strong>den</strong> mit Blick <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Skilangl<strong>auf</strong> immer anfälliger wer<strong>den</strong>.1850/2007 1850/1975 1975/2007NW +1,71 °C +0,84 °C +1,63 °CNE +1,52 °C +0,77 °C +1,5 °CSW +1,51 °C +0,75 °C +1,53 °CSE +1,37 °C +0,725 °C +1,62 °CTabelle 2.2.1: Anstieg der Temperaturen in <strong>den</strong> angegebenen Zeitspannen(linearer Trend) histalp data http://www.zamg.ac.at/histalp| ALLGEMEINE OUTPUTS |21<strong>ClimAlpTour</strong>
Abbildung 2.2.1: Karte der Standorte, der für das Histalp-Projekt genutzten Wetterstationen. Aufteilung der Alpen in vier klimatischhomogene Sub-Regionen (NW, SW, NE, SE). www.zamg.ac.at/histalp• Ski Alpin ist die vom Klimawandel am stärksten betroffenetouristische Aktivität. Seit <strong>den</strong> 80er Jahren ist die durchschnittlicheWintertemperatur (Dezember–Februar) in <strong>den</strong> Alpenum 1 °C gestiegen und die Schwankungen sind ebenfalls ausgeprägter,mit Wintern ohne Schnee wie 2006/07 und Winternmit starkem Schneefall wie 2008/09. Die <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong><strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> die Wintersaison sind alles andere als linearund es sind die Jahre mit Schneemangel die <strong>den</strong> Betreibernder Winteranlagen Sorgen bereiten. Langfristig gesehen wer<strong>den</strong>erhebliche Veränderungen in der Schneedecke erst <strong>auf</strong>treten,wenn die Temperaturen weiterhin steigen. Die Hauptauswirkungenwer<strong>den</strong> der Anstieg der Schnee-Regen Grenze und dasrasche Schmelzen der Schneedecke bei anti-zyklonalem Wetteroder zu Beginn und zu Ende der Wintersaison sein. Außerdemwer<strong>den</strong> es technische Anpassungsmaßnahmen (wie Kunstschneeproduktionetc.) nicht schaffen, <strong>den</strong> Mangel an natürlichemSchnee vollkommen zu kompensieren, es sei <strong>den</strong>n, esgäbe zukünftig außergewöhnlich große technische Fortschritte.Um die Schneesicherheit in <strong>den</strong> <strong>ClimAlpTour</strong> Pilotregionen zubemessen, wurde eine von der OECD entwickelte Methode angewandt.Diese beruht <strong>auf</strong> der 100-Tage-Regel und der Höheder verlässlichen, natürlichen Schneegrenze. Diese Grenze variiertvon einem Ort der Alpen zum anderen, da sich das Klima selbststark zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Alpengebieten unterscheidet.Mehr Details und zusätzliche Informationen können derOECD-Studie entnommen wer<strong>den</strong> (Climate Change in the EuropeanAlps: Adapting Winter Tourism and Natural Hazards Management,OECD 2007).<strong>ClimAlpTour</strong>| ALLGEMEINE OUTPUTS |22