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Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus ... - ClimAlpTour

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durch die Folgen der klimatischen Veränderungen betroffen, andererseitsist der <strong>Tourismus</strong> auch ursächlich am Klimawandelbeteiligt. Der Alpenraum reagiert <strong>auf</strong>grund seiner speziellen Sensibilitäthinsichtlich topographischer und ökologischer Aspektebesonders stark <strong>auf</strong> die Klimaänderung – seine Vulnerabilität istbesonders hoch. Der Alpentourismus steht im Zuge der erwartetenklimatischen Veränderungen (u. a. Niederschlags- und Temperaturveränderungen,zunehmende Naturgefahren) vor neuen Herausforderungen,<strong>den</strong>n die touristische Nachfrage und das touristischeProdukt reagieren <strong>auf</strong> die Folgen der Klimaänderung.Die <strong>Tourismus</strong>branche selbst ist aber auch eine wichtige Verursacherin<strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong>. Dabei sind v. a. der Verkehr und dieBeherbergung mit hohen CO 2-Emissionen zu erwähnen. Demzufolgemüssen touristische Gegenstrategien wesentlich im Bereichder Vermeidung (Mitigation), also bei der Verhinderung der Ursachen<strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> ansetzen (v. a. Minderung <strong>des</strong> CO 2-Ausstosses).Daneben wer<strong>den</strong> die touristischen Destinationen versuchen,sich an die Folgen der Klimaänderung anzupassen. Durch dieAnpassung (Adaption) sollen die negativen <strong>Auswirkungen</strong> derklimatischen Veränderungen für Gesellschaft und Wirtschaftsoweit als möglich reduziert wer<strong>den</strong>.Bei der Definition von Anpassungs- und Vermeidungsstrategienmuss beachtet wer<strong>den</strong>, dass <strong>den</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong><strong>auf</strong> <strong>den</strong> Alpentourismus eine Vielzahl von Rahmenbedingungenzugrunde liegen. So beeinflussen bereits der demographischeWandel in <strong>den</strong> Quellmärkten sowie die generelle wirtschaftlicheEntwicklung und gesellschaftliche (Mega-)Trends die touristischeNachfrage erheblich. Eine wichtige Rahmenbedingung für diezukünftige touristische Entwicklung stellt auch die Steigerungder Energiekosten dar.An der vorliegen<strong>den</strong> Delphi-Expertenbefragung waren <strong>Tourismus</strong>undKlimaexperten aus sechs Alpenländern beteiligt (vgl. Siegrist,Gessner 2011). Folgende Untersuchungsfragen stan<strong>den</strong> im Zentrum:• Wie verändern sich die touristische Nachfrage und das Gästeverhaltenunter dem Einfluss der Klimaänderung, unter besondererBerücksichtigung von Destinationswahl und Aktivitäten?• Welche Strategien existieren, mit <strong>den</strong>en sich alpine <strong>Tourismus</strong><strong>des</strong>tinationenan die Folgen der Klimaänderung anpassenkönnen und wie lassen sich diese bewerten?Welches sind dabei die relevantesten Akteure und Akteursgruppen?Welche Rollen besitzen diese im Anpassungsprozess?2.3.2 Methode und VorgehenDie Delphi-Expertenbefragung ist eine Methode der qualitativenSozialforschung und umfasst einen Prozess der Meinungsbildung,unter Einbezug eines Pools von Experten über zukünftig möglicheoder wünschbare Entwicklungen. Durch die wiederholte Befragungeiner Expertengruppe 6 mit problemzentrierten Fragen, strebtdie Delphi-Befragung eine systematische Sammlung von Meinungenzu einem bestimmten Gegenstand an. Ziel ist dabei dieErarbeitung einer konsolidierten Expertenmeinung zu einer klareingegrenzten Fragestellung. Die zusammengefassten Informationenund Feedbacks über die Meinungen der anderen Expertenaus der ersten Fragerunde wer<strong>den</strong> in einer zweiten und ggf. inweiteren Fragerun<strong>den</strong> wieder <strong>auf</strong>gegriffen. Somit haben die Expertendie Möglichkeit, <strong>auf</strong> (anonymisierte) Äußerungen deranderen Teilnehmer zu reagieren. Darüber hinaus bietet die Delphi-Methode<strong>den</strong> Forschen<strong>den</strong> die Möglichkeit, <strong>auf</strong> im L<strong>auf</strong>eder Befragung neu <strong>auf</strong>tauchende Aspekte einzugehen und diesezur Diskussion zu stellen. Dies ist innerhalb eines konventionellen,einstufigen Erhebungsverfahrens nicht möglich.Die Delphi-Analyse wurde in zwei Befragungsrun<strong>den</strong> zwischenMärz 2009 und Oktober 2010 durchgeführt. 7 An der ersten Befragungsrundebeteiligten sich 39 Experten verteilt <strong>auf</strong> sechs Alpenländer,an der zweiten Befragungsrunde 18 Experten, darunterlediglich ein Experte aus Frankreich und zwei Experten ausItalien. Die befragten Experten der ersten Befragungsrunde verteiltensich <strong>auf</strong> folgende Fachbereiche: Forschung 8 Experten,<strong>Tourismus</strong>branche 8 Experten, touristische Destinationen 11 Experten,öffentliche Administrationen 3 Experten, NGOs 9 Experten.6Die Delphi-Befragung wurde unter Beteiligung von 39 Experten aus <strong>den</strong> Alpenländern Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz und Slowenien durchgeführt. Die Auswahl der Experten wurde mit Unterstützung der <strong>ClimAlpTour</strong> Projektpartnergetroffen, um an der Schnittstelle zwischen Klimawandel und <strong>Tourismus</strong> im Hinblick <strong>auf</strong> Branchen, Fachbereiche und Länder bzw. Sprachregionen eine genügend große Bandbreite relevanter Stakeholder abzudecken.7Die Erhebung fand mit Hilfe <strong>des</strong> Online-Evaluationstools »Q-Feedback« der HSR Hochschule für Technik Rapperswil statt.<strong>ClimAlpTour</strong>| ALLGEMEINE OUTPUTS |24

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