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Basler Denkmalpflege - Denkmalpflege - Basel-Stadt

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Der Gesamtumbau von Rheingasse 43 wurde im 1. Obergeschoss fortgesetzt. Dabei<br />

ergaben sich einige ergänzende Aufschlüsse. Im Vorjahr war vom Boden des 2.<br />

Obergeschosses her die Existenz eines mit gemalten Wappen und Spruchbändern<br />

dekorierten Saals im ersten Stock festgestellt worden. In diesem Raum konnten nun im<br />

Rahmen der Baumassnahmen die Wände auf weitere Bemalungsreste sondiert<br />

werden. Ergebnis: Die Malerei war auf den Wandflächen offenbar bereits im 16./17. Jh.<br />

abgewaschen worden und nur im Zwischenraum über der eingehängten Decke gut<br />

erhalten geblieben. Immerhin zeichnete sich die frühere Gliederung des Raumes mit<br />

Türen und Fenstern anhand des originalen Verputzes etwas deutlicher ab. Zur Frage<br />

der zeitlichen Stellung des strassenseitigen Hausteils im Verhältnis zum hinteren,<br />

kernbauartigen Abschnitt ergaben sich weitere Hinweise auf eine einheitliche, d. h.<br />

gleichzeitige Entstehung.<br />

Die Dachsanierung von Rheinsprung 21 erbrachte den Befund, dass das heute relativ<br />

flach geneigte Dach beim klassizistischen Umbau der früheren „Augustinerschütte“<br />

1817 auf dem alten Gebälk unter Wiederverwendung der alten Sparren hergestellt<br />

worden ist. Die angetroffenen Spuren des spätgotischen Vorgängerdaches<br />

(Zapfenlöcher, Blattsassen) stammten von einem Steildach, das auch in Bildquellen<br />

(Merian, Büchel) überliefert ist. Der Umbau hatte wohl nicht nur modische Gründe,<br />

sondern dürfte der Absicht entsprungen sein, dem gegenüberliegenden Wohnhaus die<br />

prächtige Aussicht freizuräumen.<br />

An der Schneidergasse 28 soll eine historisch bedeutende Liegenschaft mit<br />

weitgehend unversehrt gebliebener alter Bausubstanz im Jahr 2001 umgebaut werden.<br />

Insbesondere die barocke Ausstattung in Form von Täfern, Treppen, Türen, Fenstern<br />

und Stuckprofildecken prägt das derzeitige Erscheinungsbild, jedoch ist<br />

erfahrungsgemäss mit verdeckten älteren Bestandteilen zu rechnen. Auslösend für die<br />

Sanierung war ein Brandschaden im Keller des Vorderhauses. Dieses Hauptgebäude<br />

der insgesamt über 40 Meter tiefen Liegenschaft steht an der Schneidergasse, das<br />

Hinterhaus am Pfeffergässlein. Ein Flügelbau überdeckt den Hofbereich zur Hälfte. Der<br />

bereits 1477 erwähnte Keller des Hinterhauses unterquert mit einem Tonnengewölbe<br />

das Pfeffergässlein.<br />

Die Aufgabe für die Bauforschung bestand zunächst in einer gründlichen<br />

Zustandsdokumentation; dazu wurde die z. Zt. grösstenteils noch bewohnte<br />

Liegenschaft fotodokumentiert und eine komplette Planaufnahme gefertigt (sämtliche<br />

Grundrisse, Fassadenansichten und mehrere Schnitte). Die zwei Dachstühle von<br />

Vorder- und Hinterhaus wurden dendrodatiert. Das Vorderhaus an der Schneidergasse<br />

ist mit einem stehenden Stuhl mit durchgehender Firstsäule ausgestattet, der um 1492<br />

errichtet wurde. Der Dachstuhl des Hauses am Pfeffergässlein ist 12 Jahre älter. Er<br />

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