Schule kann Spaß machen - Clicclac
Schule kann Spaß machen - Clicclac
Schule kann Spaß machen - Clicclac
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lernen Ringveranstaltung Bewegung<br />
Die Bedeutung der Bewegung<br />
Worauf es wirklich ankommt!<br />
– Besinnung auf den Kern der frühkindlichen Bildung<br />
Die renommierte Sportwissenschaftlerin und Direktorin des Niedersächsischen Instituts für<br />
frühkindliche Bildung und Erziehung Prof. Dr. Renate Zimmer ist mit einem Vortrag zu Gast in<br />
Braunschweig. Sie eröffnet am 3. November im großen Vorlesungssaal der TU, Campus Nord am<br />
Bienroder Weg, die diesjährige Ringveranstaltung „Kindheit in der Region“, die dieses Jahr den<br />
Titel trägt „Bewegung in die Bildung!“.<br />
Von Anfang an ist Bewegung die elementare<br />
Voraussetzung für die geistige, körperliche und<br />
soziale Entwicklung von Kindern. Sie ist die<br />
grundlegende Handlungs- und Ausdrucksform<br />
aller Kinder, ganz besonders in den frühen Lebensjahren.<br />
Kinder teilen sich durch Bewegung<br />
mit, drücken ihre Gedanken oft durch Handlungen<br />
aus. Bewegung spielt die zentrale Rolle um<br />
sich selbst kennen zu lernen, seine Umgebung<br />
zu entdecken, Dinge z. B. durch spielen und<br />
hantieren zu erkunden und sich somit die Welt<br />
in ihrer Vielfalt zu erschließen. Bewegung ist<br />
also nicht nur wichtig für die körperliche und<br />
motorische Entwicklung, sie ist der ideale Katalysator<br />
für alle Entwicklungsbereiche und spielt<br />
eine entscheidende Rolle in der sozialen, emotionalen<br />
und kognitiven Entfaltung eines jeden<br />
Menschen. Bewegung und Lernen haben ganz<br />
eng etwas miteinander zu tun, das eine geht<br />
ohne das andere nicht.<br />
„Toben ist ein Synonym für die Bewegungsfreude<br />
von Kindern – und nicht mit ziellosem<br />
Herumgerenne gleichzusetzen. Sich bewegen<br />
heißt, selbst aktiv zu werden und dabei etwas<br />
über sich selbst und seine räumliche und dingliche<br />
Umwelt zu lernen. Bewegung wird aber<br />
von Erwachsenen im Zusammenhang mit Lernen<br />
eher als Störfaktor gesehen. Um sich gesund<br />
zu entwickeln, muss ein Kind die Chance haben,<br />
sich täglich zu bewegen. Dabei wird zugleich<br />
der Geist trainiert. Ein Beispiel: Beim Spiel mit<br />
dem Gleichgewicht sucht es ja immer wieder<br />
Ungleichgewichtssituationen auf und übt dabei<br />
nicht nur seine Bewegungskoordination, es setzt<br />
sich auch mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />
auseinander: Je schmaler oder je instabiler<br />
die Unterstützungsfläche, um so labiler ist das<br />
Gleichgewicht. Bei solchen Bewegungshandlungen<br />
geht ein Kind oft sehr systematisch vor<br />
46 46 CLICCLAC November 11<br />
und experimentiert geradezu mit Bedingungen,<br />
die das Balance-Halten erschweren oder erleichtern.<br />
Und wenn ein Kind sich viel bewegen darf,<br />
wird es automatisch auch ein Bedürfnis nach<br />
Ruhe entwickeln.“ So Renate Zimmer in einem<br />
Interview mit dem Deutschen Sportbund.<br />
Gerade in der Krippen- und Kindergartenpädagogik<br />
kommt der Schaffung von vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten<br />
und der Bewegungserziehung<br />
seit Jahren eine sehr große Bedeutung<br />
zu. Renate Zimmer hat mit ihrer Forschungs-<br />
und Lehrtätigkeit in vieler Hinsicht maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass dieses Thema eine zentrale<br />
Rolle gewonnen hat.<br />
In Zeiten, in der die frühkindliche Bildungsarbeit<br />
in aller Munde ist, gilt es diese zentrale<br />
Bedeutsamkeit nicht aus dem Auge zu verlieren<br />
und der „Verkopfung“ der frühen Kindheit entgegen<br />
zu wirken.<br />
Die Vortragsreihe im Rahmen der diesjährigen<br />
Ringveranstaltung hat sich dieses Thema zueigen<br />
gemacht. Sie will mit diesem Auftaktvortrag<br />
und einem anschließenden Reigen von<br />
fünf weiteren Veranstaltungen die Wichtigkeit<br />
und zentrale Bedeutung der Bewegung unterstreichen,<br />
neue Forschungsergebnisse vorstellen<br />
und kreative Ausgestaltungen der Kitapraxis<br />
präsentieren.<br />
Diese Form der Ringveranstaltung „Kindheit<br />
in der Region“ findet das zweite Mal in Braunschweig<br />
statt und ist durch eine Kooperation<br />
unterschiedlicher Kitaträger, der Stadt BS, der<br />
TU BS, der Hochschule Ostfalia WF, der Berufsbildenden<br />
<strong>Schule</strong>n V, der Volkshochschule BS, der<br />
projekt REGION BS GmbH und des Niedersächsischen<br />
Instituts für frühkindliche Bildung und<br />
Entwicklung (nifbe), Regionalbüro SüdOst zustande<br />
gekommen. Die Veranstaltungen sind kostenlos,<br />
die Teilnahme <strong>kann</strong> bescheinigt werden.<br />
rINGVerANStAltuNG<br />
„KINDHeIt IN Der reGION“<br />
Auftaktveranstaltung<br />
03.11.2011,<br />
18.00 – 19.00 Uhr, Hörsaal TU BS, Bienroder<br />
Weg 97, Raum BI 84.1<br />
„Die bedeutung der bewegung – besinnung<br />
auf den Kern der frühkindlichen bildung“<br />
Bewegung ist die elementare Handlungs- und<br />
Ausdrucksform der Kinder. Sie ist der ideale<br />
Katalysator für die Entwicklung sozialer,<br />
emotionaler und kognitiver Basis-Kompetenzen.<br />
Prof. Dr. Renate Zimmer, Uni<br />
Osnabrück<br />
Veranstaltungen in der Alten Waage/VHS,<br />
jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr<br />
22.11.2011<br />
„Inklusion und Heterogenität<br />
in der bewegung“<br />
„Inklusion in bewegung – Zum umgang mit<br />
Vielfalt in der frühkindlichen bildung“<br />
Vielfalt in Bewegungssettings frühkindlicher<br />
Bildung werden nicht als Problem sondern<br />
als Bereicherung für alle verstanden. Ausgangspunkt<br />
ist das Konzept der Inklusion.<br />
Prof. Dr. Heike Tiemann, PH Ludwigsburg<br />
06.12.2011<br />
„Geschlechtsspezifische Körper- und<br />
bewegungssozialisation in früher Kindheit“<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse geben<br />
Einblick in die geschlechtsbezogenen<br />
Vorstellungen 4- bis 6jähriger Mädchen und<br />
Jungen<br />
in Hinblick auf Körper und Bewegung.<br />
Prof. Dr. Ina Hunger, Steffen Loick, Uni GÖ<br />
10.01.2012<br />
„Mut zur entwicklung –<br />
Kinder psychomotorisch begleiten“<br />
In der Psychomotorik wird Bewegung als<br />
Erkundungsaktivität des handelnden Kindes<br />
betrachtet. In Spiel- und Bewegungssituationen<br />
werden stärkende Entwicklungsimpulse<br />
gesetzt. Bianka Salis, Hochschule<br />
Ostfalia WF; Sabine Goes, Verein für Psychomotorische<br />
Entwicklungsförderung BS<br />
24.01.2011<br />
Kurzvorträge: bewegungskonzepte in Kitas:<br />
Sportkita-bewegungsbaustelle<br />
– Waldkindergarten<br />
ASC-Kinderbewegungshaus GÖ Bärbel<br />
Karetta, Sinoui Rzouga; Kita Schuntersiedlung<br />
BS<br />
Ulrike Sottmar, Kindergruppe Till Eulenspiegel,<br />
BS<br />
07.02.2012<br />
„bewegungserziehung in der Krippe“<br />
Sich frei bewegen, in vertrauter, gut vorbereiteter<br />
Umgebung, mit stabilen Beziehungen ist<br />
zentrales Element der Bewegungserziehung<br />
in der Krippe nach dem Konzept von Emmi Pikler.<br />
Annette Drüner, Bildungsreferentin, GÖ