KH AKTUELL - Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West
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Alle reden von der Krise - bis sie endlich da ist. Nicht<br />
nur Hans Rath, Präsident der Handwerkskammer<br />
Münster, warnt vor Pessimismus und unnötigem<br />
Krisengerede, auch örtlichen Handwerkern geht<br />
es gehörig gegen den Strich.<br />
Durch dieses Krisengerede ist jeder verunsichert.<br />
Die Kunden trauen sich nicht, etwas zu kaufen“,<br />
sagt Tischlermeister Hans-Georg Kouker aus Gelsenkirchen-Horst.<br />
„Jeder redet negativ“, pflichtet ihm Frank<br />
Sienert, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung<br />
Gladbeck, bei, „das stört mich ganz gewaltig.“ Und Hans-<br />
Jürgen Muß, Obermeister der Elektroinnung Gelsenkirchen,<br />
ist ebenfalls dagegen, alles schlecht zu reden. Im Gegenteil:<br />
Neue märkte<br />
Ständiges Krisengerede verunsichert Kunden<br />
Er rät dazu, jetzt zu investieren. „Wenn man das nötige Geld<br />
hat“, fügt er hinzu. Jetzt habe man weitaus eher die Chance,<br />
aus der derzeitigen Lage etwas Gutes zu machen. Und das<br />
Konjunkturprogramm werde dem Handwerk zusätzliche<br />
Aufträge bescheren, z. B. seiner Branche durch die Verbesserung<br />
der Beleuchtung in Schulen.<br />
„Ich merke gar nicht so viel von einer Krise“, sagt Frank Sienert,<br />
der sich auf hochwertigen Vollwärmeschutz (Fassadendämmung<br />
etc.) spezialisiert hat. Die klassischen Malerarbeiten<br />
Meine<br />
Auftragslage<br />
ist gut<br />
Frank Sienert<br />
seien dagegen rückläufig. Frank Sienert blickt auch deshalb<br />
optimistisch in die Zukunft, weil nach seiner Überzeugung<br />
die Energiepreise wieder steigen werden, und optimale<br />
Wärmedämmung auch künftig gefragt sein wird.<br />
„Uns geht’s verdammt nicht<br />
schlecht“, hält Hans-Georg<br />
Kouker dem allgemeinen Gejammer<br />
entgegen. Es müsse<br />
nicht immer Wachstum geben,<br />
er sei mit seiner derzeitigen<br />
Auftragslage zufrieden.<br />
„Ich kann mich zurzeit nicht<br />
beklagen“, sagt auch Friedrich<br />
Gatenbröcker, stellvertretender<br />
Obermeister der Bäckerinnung<br />
Gelsenkirchen, der<br />
ein eher optimistischer<br />
Mensch ist, allerdings könne<br />
er auch nicht in eine Kristallkugel<br />
blicken und wisse<br />
Friedrich Gatenbröcker<br />
daher nicht, wie es morgen<br />
aussehe. „Der Verbraucher<br />
hält uns die Treue“, sagt Friedrich Gatenbröcker, „und wir gehen<br />
unseren eingeschlagenen Weg weiter.” Er blickt freilich<br />
mit Sorgenfalten zur Nachbarstadt Bochum. Eine Schließung<br />
des Opelwerks hätte erhebliche negative Auswirkungen.<br />
„Dort arbeiten auch zahlreiche Kunden von mir.“<br />
12 <strong>KH</strong> <strong>AKTUELL</strong> // Nr. 101 // 1/2009<br />
Fotos: Conny Fischer, Ulla Emig