Mitarbeitende unserer Gemeinde: Frohmut Herrnberger

dung, Verhalten, Haarschnitt und Kosmetik immer wieder einmal ein anderes
Erscheinungsbild geben kann: Wer bin ich dann eigentlich?
Die alten Griechen haben das Eigentliche eines Menschen „Person“ genannt,
das Wesen hinter den vielerlei Äußerlichkeiten. Wörtlich übersetzt
ist „Person“ das, was „hindurch klingt“, durch Maske und (Ver-)Kleidung.
Menschen spielen Rollen: Patenonkel, Kollege, Familienmitglied, Vorgesetzter,
Untergebener, Hausnachbar oder … oder … oder … . Und doch
bleiben sie dabei immer die selbe Person.
„Wer bin ich?“ hat sich Dietrich Bonhoeffer in einem Gedicht aus dem Gefängnis
gefragt. Er beschreibt in diesem Gedicht zum einen, was die Leute
von ihm sagen und zum anderen, wie er sich selbst fühlt. - Diese beiden
Wahrnehmungen klaffen weit auseinander!
Wir haben also Spielräume in unserem Verhalten und unserem Erscheinungsbild.
Und wer wir wirklich und letztlich sind, das weiß nur Gott allein.
Die guten Vorsätze zu Neujahr und Fastnachtsbräuche erinnern uns an solche
Spielräume. Sie sind ein Geschenk! Warum sollten wir
sie nur am Jahreswechsel und in der Fasnet nutzen?
Auf diese Weise lernen wir vielleicht die Person
näher kennen, die Gott gemeint hat, als er uns das
Leben gab.
Nicht dass wir irgendwann mit
dem ungarische Dichter Ödon von
Horvath sagen müssen:
„Eigentlich bin ich ganz anders,
doch ich komme so selten dazu.”
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Ihr Reimar Krauß