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20<br />

Wir wählen einen neuen Bürgermeister!<br />

In diesem Jahr dürfen die Wählerinnen und Wähler mindestens<br />

viermal in die große Politik eingreifen. Die Landtagswahl<br />

liegt schon hinter uns, im Juni kommt die Europawahl,<br />

im September die Bundestagswahl, und dann müssen wir<br />

noch einen neuen Landrat und in Heuchelheim einen neuen<br />

Bürgermeister wählen.<br />

Für uns in Heuchelheim ist natürlich am wichtigsten die Wahl<br />

des neuen Bürgermeisters Denn das bisherige Ortsoberhaupt<br />

tritt aus Altersgründen ja nicht mehr an. Recht früh<br />

haben wir drei Kandidaten präsentiert bekommen – bis zur<br />

offiziellen Wahlausschreibung könnten sogar noch einige dazu<br />

kommen.<br />

Wir vom <strong>Narrenspiegel</strong> können eine Bürgermeisterwahl<br />

natürlich nicht ignorieren. Da haben wir in unseren Archiven<br />

gegraben und sind in der Ausgabe von 1979 auf folgende<br />

Meldung gestoßen:<br />

Gedanken zur Bürgermeisterwahl<br />

Für die demnächst anstehende Bürgermeisterwahl in Heuchelheim<br />

möchten wir den Politikern eine kleine Hilfe für<br />

die Auswahl eines geeigneten Kandidaten geben. Nach der<br />

Meinung eines <strong>Narrenspiegel</strong>redakteurs soll der zu Wählende<br />

folgende Eigenschaften in sich vereinigen:<br />

1. Er soll ein gebürtiger <strong>Heuchelheimer</strong> oder Kinzenbacher<br />

sein.<br />

2. Er soll auch Dialekt sprechen oder verstehen können.<br />

3. Wegen der Bürgernähe soll er mindestens einmal in der<br />

Woche ins Wirtshaus gehen.<br />

4. Er soll auch einmal mit der Faust auf den Tisch schlagen<br />

können, wenn es not tut.<br />

5. Vor allen Dingen aber soll er Sinn für die Fastnacht<br />

haben.<br />

Zur Erinnerung: Damals wurde der Bürgermeister noch<br />

vom Gemeindeparlament und nicht direkt von den Bürgern<br />

gewählt.<br />

Wir wollen aber diesmal keine Empfehlungen geben oder gar<br />

Forderungen an die gewünschten Eigenschaften stellen.<br />

Daher haben wir vor der jetzigen Wahl eine allerdings nicht<br />

repräsentative Umfrage im Ort gestartet, und das Ergebnis<br />

stellen wir hiermit vor. Wir stellten vielen Bürgerinnen und<br />

Bürger folgende Frage:<br />

In diesem Jahr dürfen Sie wieder einmal den Bürgermeister<br />

für Heuchelheim wählen. Bis jetzt gibt es drei Kandidaten.<br />

Welchen würden Sie wählen bzw. auf keinen Fall wählen?<br />

Hier eine Auswahl aus über 100 Antworten:<br />

Hilmar M. aus H.: Eigentlich ist es egal, wen wir wählen.<br />

Denn der Bürgermeister ist auf die Entscheidungen der<br />

Gemeindevertreter angewiesen. Und wenn er im Parlament<br />

keine Mehrheit hat, dann kann er gar nichts machen.<br />

Dieter F. aus H.: Wir hatten 24 Jahre Bürgermeister ohne<br />

Wurzeln in unserer Gemeinde. Es wird Zeit, dass wieder mal<br />

ein <strong>Heuchelheimer</strong> die Verantwortung übernimmt.<br />

Maria S. aus H.: Auf keinen Fall wähle ich den Herrn Steinz.<br />

Denn wer garantiert uns, dass er nicht mit Geheimauftrag<br />

seines Chefs (Steinz ist derzeit der persönliche Referent des<br />

Gießener Oberbürgermeisters) nach Heuchelheim geschickt<br />

wird, um wieder mal eine Eingemeindung nach Gießen zu<br />

versuchen?<br />

Gerhard H. aus H.: Ich wähle den, der beim diesjährigen<br />

Kirmesfrühschoppen das meiste Freibier springen lässt.<br />

Ewald W. aus K: Ich wähle auf keinen Fall den Prüfer, denn<br />

der hat vor einigen Jahren mal einen bitterbösen Witz über<br />

die Kinzenbacher erzählt.<br />

Wolfgang L. aus H.: Ich habe noch nie SPD oder CDU<br />

gewählt. Folglich werde ich auch nie einen Roten oder<br />

Schwarzen zum Bürgermeister wählen.<br />

Sabine L. aus K.: Ich möchte so gern Frau Bürgermeisterin<br />

werden. Wer von den Kandidaten ist noch zu haben?<br />

Alice S. aus H.: Warum gibt es keine Kandidatinnen? Wir<br />

haben eine Bundeskanzlerin. Zur Oberbürgermeisterwahl in<br />

Gießen kandidiert eine Frau, für die Landratswahl ebenfalls.<br />

Eine „First Lady“ würde auch in Heuchelheim viel bewirken<br />

können.<br />

Dazu aus dem Hintergrund die Meinung des Ehemannes:<br />

Die Weiber wollen sich überall einmischen!<br />

Horst P. aus K.: Die Bürgermeisterwahl ist mir völlig egal.<br />

Wichtig ist nur, dass der 1. FC Nürnberg, mein geliebter Club,<br />

wieder in die erste Bundesliga aufsteigt.<br />

Beim Kirmes-Frühschoppen trinken sie gemeinsam ein Bier: die<br />

bisher bekannten Bürgermeisterkandidaten. Das Bild wurde uns<br />

freundlicherweise von Wilfried Klein überlassen.<br />

Emil St. aus H.: Wir hatten jetzt 11 Jahre einen Bürger -<br />

meister, der in Biebertal aufgewachsen ist und seinen<br />

Wochenendsitz in Kaliningrad (Königsberg) hat. Das reicht.<br />

Diesmal einen <strong>Heuchelheimer</strong>!<br />

Willi H. aus K.: Ich bedauere, dass wir keinen Kandidaten<br />

aus Kinzenbach finden konnten. Vielleicht trete ich doch noch<br />

selbst an.

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