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50 Jahre <strong>Narrenspiegel</strong><br />
Interessant ist vor allem, dass von den aufgelisteten<br />
sechzehn Lokalen heute nur noch fünf existieren. Deutlicher<br />
kann der Niedergang der dörflichen Gaststättenund<br />
Kneipenkultur kaum noch dargestellt werden. Hier<br />
unsere Gaststätten-Tagungslokale:<br />
Abendstern Schwanen<br />
Bölzkeller Schwimmbadcafé<br />
Dorfschänke Stadt Gießen (Spitz)<br />
Kartoffelsack Treppchen<br />
Linde Turnhalle<br />
Ludwigsburg Wilhelmshöhe (Gentner)<br />
Ritter (Dutte-Lui) Volkmann (Luwigs)<br />
Schoppenkarl Zum Haag<br />
Doch kommen wir jetzt zur Entstehungsgeschichte und<br />
zur weiteren Entwicklung unseres <strong>Narrenspiegel</strong>s:<br />
1957, nach der ersten von den <strong>Heuchelheimer</strong> Burschenschaften<br />
organisierte karnevalistische Fremdensitzung<br />
gründete sich spontan der HCV und konnte in<br />
der ersten Kampagne 1957/58 große Erfolge erreichen.<br />
Dadurch beflügelt wurde beschlossen, auch eine Fastnachtszeitung<br />
herauszugeben, allerdings nicht in dem<br />
Stil der früheren Kreppelzeitung, die zwischen 1911 und<br />
1914 und in den 20er Jahren sowie von 1950 bis 1957<br />
erschien:<br />
Nein, auf diesem Niveau wollten und konnten wir auch<br />
aus rechtlichen Gründen nicht arbeiten. Darüber war<br />
man sich von Anfang an klar. An vorderster Front für die<br />
ersten Ausgaben ist der verstorbene Dr. Albert Kreiling<br />
zu nennen, der durch sein Fachwissen (er war Redakteur<br />
bei einer Gießener Zeitung) und auch mit seiner<br />
Kenntnis in Sachen Presserecht in der HCV-Chronik von<br />
2007 zu Recht als „Ziehvater“ des <strong>Narrenspiegel</strong>s bezeichnet<br />
wurde. Auch Lutz Dönges, der <strong>Heuchelheimer</strong><br />
Apotheker, besser bekannt unter seinem Pseudonym<br />
Hieronymus Caesar, sorgte mit seinen Gedichten für ein<br />
hohes karnevalistisches Niveau.<br />
Doch nun zu einem Rückblick auf die bisherigen 49 Ausgaben.<br />
Wir stützen uns dabei auf unseren langjährigen<br />
Aktiven und Mitarbeiter beim <strong>Narrenspiegel</strong>, Emil Winter,<br />
der zum närrischen Jubiläum „3 x 11 Jahre <strong>Narrenspiegel</strong>“<br />
in der Ausgabe 1992 eine chronologische<br />
Aufzeichnung erstellte:<br />
Der HCV-<strong>Narrenspiegel</strong> –<br />
ein Spiegel der Ereignisse<br />
Die Ausgaben der ersten Jahre waren recht brav gehalten.<br />
Es wurde noch nicht mit sehr spitzer Feder geschrieben.<br />
Der Inhalt bestand überwiegend aus<br />
Büttenreden und „Vereinsnachrichten“. Doch bald kümmerten<br />
sich die Redakteure auch um kommunalpolitische<br />
Themen. Persönliche Verunglimpfungen waren<br />
tabu. Man wollte ja nicht auf das Niveau der früheren<br />
„Kreppelzeitung“) sinken. Nachstehend einige Splitter<br />
aus 3 x 11 Jahren:<br />
Dies ist die Titelseite des ersten <strong>Narrenspiegel</strong>s. Bereits<br />
bei der zweiten Ausgabe entschied man sich für einen<br />
anderen Kopf. Der Narr schaute nämlich ziemlich griesgrämig<br />
aus. Und wir wollen ja Freude und Humor unter<br />
die Menschen bringen.<br />
Interessant ist, dass in dieser ersten Ausgabe insgesamt<br />
47 Anzeigen von <strong>Heuchelheimer</strong> Firmen erschienen<br />
sind. 25 Firmen existieren nicht mehr, 9 sind noch im<br />
Familienbesitz und 7 in anderen Händen.