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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 24<br />

1989). Allerdings weist Häcker (1993, S. 219) darauf hin, dass die<br />

Risikobereitschaft einer Person auch im Bereich der „State-Dimensionen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auffindbar sein könnte“.<br />

Einen ähnlichen Denkansatz findet man auch bei anderen Autoren. Die<br />

individuelle Auseinandersetzung mit einer Risikosituation kann nach Klebelsberg<br />

(1969) entweder aufgr<strong>und</strong> einer schon vorherrschenden Haltung<br />

(Risikoeinstellung) erfolgen oder aufgr<strong>und</strong> der konkreten vorherrschenden<br />

Situationsbedingungen. Im letzten Fall kann Risikobereitschaft definiert werden als<br />

aktuelle, von der jeweiligen Situation abhängige Bereitschaft, Risiken einzugehen<br />

(Kupsch, 1973; Falkenstein, 2005).. Sie wird dann auch als „situative<br />

Risikobereitschaft“ bezeichnet (Kupsch, 1973).<br />

Nach Klebelsberg (1969) kommt die allgemeine Risikoeinstellung eher in<br />

Fragebögen zum Ausdruck, in denen die Entscheidung nicht in der Situation selbst<br />

getroffen wird, sondern eher einen gr<strong>und</strong>sätzlichen Hang, Risiken einzugehen<br />

oder sie zu scheuen darstellt. In einer konkreten realen Risikosituation scheint<br />

aber weniger eine vorherrschende Risikoeinstellung ausschlaggebend für das<br />

Verhalten zu sein. Der Bezug zur Situation, Entscheidungs- <strong>und</strong><br />

Verhaltensvorgänge vor der Situation <strong>und</strong> eine Entscheidung in der Situation sind<br />

maßgeblich. Es handelt sich um die situative Risikobereitschaft.<br />

Nach Allmer (1995, S. 82) orientiert sich die Risikobereitschaft einer Person<br />

an einem „individuellen Risikoniveau“, das festlegt, welches Risiko noch akzeptiert<br />

wird. Demnach scheint das Risikoniveau eher stabil zu sein <strong>und</strong> einen Einfluss auf<br />

eine situative Risikobereitschaft zu haben. Er nimmt weiterhin an, dass eine<br />

Person sich der riskanten Situation nur dann stellen wird, wenn das<br />

wahrgenommene Risiko das tolerierbare Risikoniveau nicht übersteigt <strong>und</strong> sich<br />

entsprechend im Toleranzbereich der Person befindet. Der Toleranzbereich<br />

variiert von Individuum zu Individuum <strong>und</strong> ist maßgeblich für das folgende<br />

Verhalten.

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