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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 30<br />

wird auch im Kreismodell darauf hingewiesen, dass <strong>Risikoverhalten</strong> das Ergebnis<br />

eines komplexen Prozess ist, bei dem kognitive, emotionale <strong>und</strong> motivationale<br />

Komponenten berücksichtigt werden müssen.<br />

Die Art des Zusammenspiels der unterschiedlichen Komponenten bei der<br />

Beeinflussung der Risikobereitschaft <strong>und</strong> des <strong>Risikoverhalten</strong>s wird auch in<br />

unterschiedlichen Modellen zur Erklärung der Entstehung von Sportverletzungen<br />

behandelt. So betont Rümmele (1989) beispielsweise die Bedeutung kognitiver<br />

<strong>und</strong> emotionaler Aspekte, die beim Unfallgeschehen eine Rolle spielen <strong>und</strong> daher<br />

als Einflüsse auf das <strong>Risikoverhalten</strong> einer Person gesehen werden müssen. Nach<br />

Rümmele (1989) gilt es Risikoakzaptanz als emotional beeinflussenden Faktor auf<br />

die Handlungsstrategie einer Person zu berücksichtigen, wohingegen als<br />

rationaler Einfluss die subjektive Gefahrenkognition gesehen wird. Wann eine<br />

Situation als gefährlich eingestuft wird, hängt demnach nicht nur der objektiven<br />

Situation, sondern auch von subjektiven Gefahrenkognitionen ab, die inter- <strong>und</strong><br />

intraindividuell unterschiedlich ausfallen können.<br />

Die Bedeutsamkeit kognitiver Komponenten im Hinblick auf <strong>Risikoverhalten</strong><br />

wird auch im Stress-Verletzungs-Modell (vgl. Anderson & Williams, 1988; Williams<br />

& Andersen, 1998) modifiziert von Kleinert (2007, siehe auch Kleinert 2002a,<br />

2002b) deutlich. Hiernach wird <strong>Risikoverhalten</strong> in Bezug auf<br />

Verletzungsentstehung direkt von kognitiven Prozessen (Entscheidungsverhalten<br />

<strong>und</strong> Risikomanagement) beeinflusst gesehen (vgl. Abbildung 5). Die kognitiven<br />

Prozesse werden wiederum sowohl von psychologischen Zuständen (Emotions-<br />

<strong>und</strong> Motivationslagen, Wahrnehmung körperlicher Verfassung) eines Individuums<br />

bestimmt, als auch von psychophysiologischen Zuständen wie Erregung,<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Muskelspannung. Letzteres verdeutlicht, dass die<br />

Aktiviertheit einer Person mit deren situativer Risikobereitschaft <strong>und</strong><br />

<strong>Risikoverhalten</strong> in Verbindung gebracht werden kann. Gemäß den<br />

Modellvorstellungen scheint Aktiviertheit einerseits direkt auf kognitive Prozesse

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