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VKA - beim Verband Schleswig-Holsteiner Kommunalarchivarinnen ...

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Berichte aus den Archiven<br />

konnte die Vertrautheit der Archivpfleger mit den Verhältnissen ihres Sprengels<br />

sowie der lokalen und regionalen Geschichte zumindest einen kleinen<br />

Teil der fachlichen Defizite ausgleichen.<br />

Die Grenzen dieser Strukturen wurden immer deutlicher, als ab den 1980er-<br />

Jahren eine Reihe von wissenschaftlich ausgebildeten Kräften den Weg in<br />

die Stormarner Archive antrat. Die Kreisverwaltung stellte 1981 einen Kunstwissenschaftler<br />

als Kreiskulturreferenten ein, der zugleich Leiter und damals<br />

zunächst noch einziger Mitarbeiter des Kreisarchivs wurde. Andere wiederum<br />

kamen über ihre Arbeit an einer Ortschronik zur Archivtätigkeit, wie beispielsweise<br />

in Ammersbek oder Bargteheide, sie wurden – vielfach mit ABM- oder<br />

Zeitvertragsstellen – in die Verwaltung eingebunden und hatten neben dem<br />

Archiv noch vielfältige weitere Aufgaben zu übernehmen, wie den Kultur- oder<br />

Veranstaltungsbereich in Bad Oldesloe und Ammersbek oder die Volkshochschule<br />

in Bargteheide. In einigen Orten wurden die Archive durch ABM-Kräfte<br />

aufgebaut, welche dann allerdings nicht in ein festes Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen wurden: als Beispiele stehen hier Barsbüttel und Reinfeld.<br />

Neben den Wissenschaftlern kam 1987 auch die erste Fachkraft nach Reinbek<br />

in ein Stormarner Archiv.<br />

Sie alle definierten ihr Tätigkeitsfeld – den Aufbau und die Arbeit eines Archivs<br />

– anders als ihre ehrenamtlichen Vorgänger. Sie waren in den Verwaltungsapparat<br />

eingebunden und mussten zunächst einmal an vielen Orten Pionierarbeit<br />

leisten, um das Archiv zu einem integrierten Bestandteil der Verwaltung<br />

umzuformen. Zudem stellte der immer mehr um sich greifende Einsatz an<br />

Technik in den kommenden Jahren erhöhte Ansprüche an den Archivar, er<br />

musste sich nun auch mit der digitalen Archivierung befassen. Die weiter fortgeführten<br />

Jahrestagungen machten diesen Generationswandel deutlich:<br />

Neben dem Austausch und der Vorstellung des eigenen Archivs ging es<br />

immer stärker um fachliche Fragestellungen: Man diskutierte über den Einsatz<br />

von neuen Techniken wie der EDV, den Umgang mit Massenakten, die<br />

Umsetzung einer Archivgebührenordnung, den systematischen Aufbau und<br />

die fachgerechte Lagerung eines Fotoarchivs oder auch die Umsetzung von<br />

Verwaltungsstrukturreformen und ihre Auswirkungen auf das Archiv. Themen<br />

wie die Zeitungsausschnittssammlung, die für viele der kleinen ehrenamtlich<br />

geführten Archive lange Zeit von Bedeutung gewesen waren, gerieten immer<br />

mehr in den Hintergrund.<br />

Im Hinblick auf die Umsetzung der Kommunalklausel trat 1999 bei den Stormarner<br />

Kommunen, die noch kein Archiv vorzuweisen hatten, ein Umdenken<br />

ein. Ein wesentliches Hindernis war bislang die Kostenfrage gewesen, wobei<br />

es hierbei zunächst eher um die Personal- denn die Sachkosten ging. Die<br />

Kommunen konnten zwischen verschiedenen Möglichkeiten der Umsetzung<br />

wählen. So boten beispielsweise Kreisverwaltung und Kreisarchiv bei Informationsveranstaltungen<br />

das Modell einer fachlichen Betreuung bzw. Bera-<br />

<strong>VKA</strong> Mitteilungen 2010 092

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