UniReport 5/11 | Goethe-Universität Frankfurt
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UniAktuell<br />
4<br />
Studierende wählen<br />
ihre Vertretung in den<br />
Fachbereichsräten<br />
wahlen<br />
Im Januar 2012 werden studentische<br />
Vertreter in den Fachbereichsräten<br />
gewählt. So können Studierende auf<br />
die Entwicklung ihres Fachbereichs<br />
Einfluss nehmen. Der Wahl-Fachbereich<br />
kann bei der Einschreibung<br />
oder Rückmeldung festgelegt werden.<br />
Die Aufgaben der Fachbereichsräte<br />
sind in § 44 des Hessischen<br />
Hochschulgesetzes definiert.<br />
Wichtige Termine der Wahlen<br />
im Überblick:<br />
17. Oktober 20<strong>11</strong><br />
Stichtag für die Aufnahme<br />
ins Wählerverzeichnis<br />
14. bis 21. November 20<strong>11</strong><br />
Offenlegung des Wählerverzeichnisses<br />
21. November 20<strong>11</strong><br />
16 Uhr: Einreichung der<br />
Vorschlagslisten<br />
1. bis 16. Januar 2012<br />
Briefwahl<br />
24./25. Januar 2012<br />
Urnenwahl<br />
Gleichzeitig finden auch die Wahlen<br />
des Studierendenparlaments, der<br />
Fachschaftsräte und des Rat des<br />
L-Netzes statt. Informationen dazu<br />
werden vom Studentischen Wahlausschuss<br />
veröffentlicht. Alesya Ayzikova<br />
Informationen:<br />
www.uni-frankfurt.de/org/ltg/praes/pr_k/service/ssc/wa/index.html<br />
Dort finden sich auch alle relevanten<br />
Vordrucke.<br />
Wissenschaftliche<br />
Selbstverwaltung durch die<br />
DFG-Fachkollegienwahl<br />
Vom 7. November bis 5. Dezember<br />
20<strong>11</strong> finden Online-Wahlen zu den<br />
Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) statt.<br />
36 Wissenschaftler der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong><br />
stehen diesmal zur Wahl –<br />
so viele wie noch nie zuvor.<br />
Wahlberechtigt an der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong><br />
sind promovierte und forschende<br />
Persönlichkeiten. Dabei ist<br />
weder der Umfang der Forschungstätigkeit<br />
noch eine arbeitsrechtliche<br />
Beziehung zur <strong>Universität</strong> ausschlaggebend.<br />
Unter anderen können Stipendiaten,<br />
Habilitanden und Lehrbeauftragte<br />
die Zusammensetzung der<br />
DFG-Fachkollegien mitbestimmen.<br />
Die Wahlunterlagen werden bis<br />
Wahlbeginn bei den Wahlberechtigten<br />
ankommen. Falls diese bis zum<br />
7. November 20<strong>11</strong> nicht zugestellt<br />
wurden, erbittet das Wahlamt eine<br />
rechtzeitige Meldung. Alesya Ayzikova<br />
Informationen:<br />
Alesya Ayzikova, Wahlamt<br />
Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23920<br />
wahlamt@uni-frankfurt.de<br />
www.intranet.uni-frankfurt.de/awelt/ssc/wa/,<br />
www.dfg.de/dfg_profil/gremien/fachkollegien/fk_wahl20<strong>11</strong>/<br />
Ein neues Haus für die Lehre<br />
Mit einer deutlichen Mehrheit hat der<br />
Senat der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> am 13.<br />
Juli den Weg für den Bau eines rund 2.000<br />
Quadratmeter großen Seminargebäudes auf<br />
dem Campus Westend frei gemacht. Das Gebäude<br />
soll dort bis spätestens 2014 entstehen<br />
und rund zehn Millionen Euro kosten. Da<br />
für den zusätzlichen Bau nur in begrenztem<br />
Umfang Bau-Mittel des Landes zur Verfügung<br />
stehen (drei Millionen Euro), hatte der<br />
Senat in eingehender Diskussion darüber zu<br />
befinden, ob er eine Teilfinanzierung aus<br />
so genannten Mitteln zur Verbesserung der<br />
Qualität der Studienbedingungen und der<br />
Lehre (QSL-Mitteln) für vertretbar hält.<br />
In einer von gegenseitigem Verständnis<br />
für die Argumente der anderen Seite<br />
geprägten Debatte brachten die Senatoren<br />
übereinstimmend ihren Protest über den<br />
schleichenden Rückzug des Landes aus der<br />
Grundfinanzierung der <strong>Universität</strong>en zum<br />
Ausdruck. Die für den Bau gewährten QSL-<br />
Mittel dürften deshalb nur eine Art Vorleistung<br />
darstellen, hieß es. Das Präsidium<br />
wurde aufgefordert, die dafür eingesetzten<br />
QSL-Mittel langfristig aus anderen Quellen<br />
auszugleichen.<br />
Die QSL-Mittel wurden von der Landesregierung<br />
2008 nach Abschaffung der Studienbeiträge<br />
als Kompensation eingeführt.<br />
Ihre Vergabe ist an bestimmte Regeln gebunden:<br />
„Die Errichtung eines Seminargebäudes<br />
dient eindeutig der Sicherung von Qualität in<br />
Studium und Lehre“, sagte <strong>Universität</strong>s-Präsident<br />
Prof. Werner Müller-Esterl. „Insofern<br />
wird die Verwendung von QSL-Mitteln für<br />
Nach nur 15-monatiger Bauzeit konnte<br />
das Studentenwerk <strong>Frankfurt</strong> am 1.<br />
September die offizielle Eröffnung seines<br />
neuen Studierendenwohnheims am Wiesenhüttenplatz<br />
37 feiern. Zum Fest begrüßt<br />
werden konnten die Bewohner des neuen<br />
Hauses, viele geladene Gäste und ein großer<br />
Teil der am Bau Beteiligten.<br />
Das nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof<br />
entfernte ehemalige Polizeirevier<br />
4 wurde für die neue Nutzung komplett<br />
entkernt und umgebaut. Auf sieben Etagen<br />
beherbergt das Gebäude nun 48 Apartments<br />
von 17 bis 25 Quadratmetern mit<br />
eigenem Bad und Kochnische. Dazu kommen<br />
ein großzügiger, abteilbarer Gemeinschaftsraum<br />
mit Terrasse und Küche, ein<br />
Waschmaschinenraum und ein Fahrradkeller.<br />
Sogar eine Tiefgarage mit neun Stellplätzen<br />
steht den Bewohnern (gegen Aufpreis)<br />
zur Verfügung. Die Mietpreise liegen zwischen<br />
315 und 385 Euro, die Nebenkosten<br />
sind bereits mit inbegriffen. Internetanschluss<br />
und Satellitenfernsehen sind in<br />
allen Apartments verfügbar. Bereits jetzt<br />
sind alle Wohneinheiten vermietet.<br />
Das Grundstück hat das Land im Wege<br />
eines unentgeltlichen, 60-jährigen Erbbaurechts<br />
zur Verfügung gestellt. Die Kosten für<br />
den Bau lagen bei rund 4 Millionen Euro,<br />
für die Ausstattung wurden etwa 220.000<br />
Euro veranschlagt. Diese beinhalten die<br />
Nr. 5 I 21. Oktober 20<strong>11</strong><br />
Senat stimmt unter Protest mehrheitlich für den Bau eines Seminargebäudes im Westend<br />
ein solches Gebäude vom Gesetzgeber und<br />
unserer dafür vorgesehenen Satzung nicht<br />
ausgeschlossen.“ Bestätigt sehen in dieser<br />
Auffassung kann sich das Präsidium auch<br />
durch ein Schreiben von Staatsministerin<br />
Eva Kühne-Hörmann (CDU, die eine solche<br />
Verwendung ausdrücklich unterstützt.<br />
Im Vorfeld der Senats-Abstimmung hatte<br />
der AStA der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> in einer<br />
Pressemitteilung vom 12. Juli behauptet,<br />
mit dem Seminargebäude wolle „die Uni-<br />
Leitung Fehler in der Bauplanung mit Geldern<br />
aus Lehrprojekten kompensieren.“<br />
Diese und andere in der Pressemitteilung<br />
erhobenen Vorwürfe gegen die <strong>Universität</strong>s-<br />
Leitung entbehren jedoch aus vier Gründen<br />
jeder Grundlage:<br />
❶ Der Bedarf für das Gebäude entstand auch<br />
im Zuge der vielen neuen Lehrveranstaltungen<br />
und Tutorien, die seit 2008 mit den<br />
zusätzlichen QSL-Mitteln zur Verbesserung<br />
der Lehrqualität realisiert werden konnten.<br />
❷ Das Seminargebäude stellt eine Antwort<br />
dar auf eine stark veränderte Studienstruktur<br />
im Zuge der Bologna-Reformen. Es<br />
schafft mehr Kapazitäten für Kleingruppen-<br />
und Seminararbeit. Es war noch vor wenigen<br />
Jahren nicht vorhersehbar, in welchem<br />
Umfang sich die Bologna-Reform auch in<br />
veränderten baulichen Anforderungen niederschlagen<br />
würde.<br />
❸ Die <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> hat in den letzten<br />
drei Jahren einen Aufwuchs von 7.000 Studierenden<br />
bewältigt, der alle Prognosen bei<br />
weitem übertroffen hat. Zudem hat sich die<br />
<strong>Universität</strong> verpflichtet, bis zum Jahr 2014<br />
Über 270 neue Studierenden-Apartments<br />
Eröffnung des Wohnheims „Wiesenhüttenplatz 37“ / Baustart auf dem Riedberg<br />
Foto: Hessen-Agentur<br />
komplette Möblierung aller Zimmer einschließlich<br />
der Pantryküchen sowie die Einrichtung<br />
des Gemeinschaftsraumes und der<br />
Küche. Das Studentenwerk <strong>Frankfurt</strong> am<br />
Main finanziert das Wohnheim aus eigenen<br />
Mitteln. Die Stadt <strong>Frankfurt</strong> gewährte<br />
der Einrichtung zudem „Wohnungsbaumittel<br />
zur Sanierung des Wohnbestandes, zur<br />
Schaffung neuen Wohnraums durch Umwandlung<br />
von Gewerbe in Wohnen und zur<br />
Wohnumfeldverbesserung im <strong>Frankfurt</strong>er<br />
Bahnhofsviertel“ in Höhe von rund 734.000<br />
Euro als zinsgünstiges Darlehen.<br />
4.300 weitere Studienplätze zu schaffen.<br />
Das Gebäude stellt daher eine unmittelbare<br />
Reaktion dar auf die außerordentlich stark<br />
gestiegene Nachfrage nach Studienplätzen.<br />
❹ Die Bedarfsplanung ist wie bei früheren<br />
Neubauprojekten in angemessener Weise<br />
entsprechend der maximal möglichen Kapazität<br />
der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> erfolgt. Die<br />
künftigen Nutzer wurden entgegen der Darstellung<br />
des AStA in umfassender Weise in<br />
die Bedarfsplanung mit einbezogen. Die heute<br />
in Bockenheim vorhandenen Raumkapazitäten<br />
werden in den Neubauten deutlich<br />
übertroffen.<br />
Der Präsident sagte im Anschluss an die<br />
Senatssitzung: „Ich danke dem Senat, dass er<br />
sich zur Errichtung eines Seminargebäudes<br />
durchringen konnte.“ Ausdrücklich lobte er<br />
auch das konstruktive Klima in der QSL-Mittel-Kommission.<br />
In dieser war zuvor unter<br />
studentischer Beteiligung um eine einvernehmliche<br />
Lösung gerungen worden.<br />
Der für Lehre zuständige Vizepräsident<br />
Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz brachte<br />
dabei auch Verständnis für die Bedenken der<br />
Studierenden gegen eine Teil-Finanzierung<br />
aus QSL-Mitteln zum Ausdruck. „Angesichts<br />
der von Studierendenvertretern zu Recht beklagten<br />
Unterfinanzierung hatten wir aber<br />
letztlich keine andere Wahl, als diesen Weg<br />
zu beschreiten. Denn wir stehen hier auch in<br />
der besonderen Verantwortung für künftige<br />
Studierendengenerationen, denen wir gute<br />
Studienbedingungen bieten müssen.“ Eine<br />
Lösung wie die jetzt gefundene müsse jedoch<br />
eine „absolute Ausnahme“ darstellen. ok<br />
Vorschau: So sollen die neuen Wohnheim-Apartments auf dem Riedberg aussehen<br />
Bei der offiziellen Eröffnung sagte der<br />
Staatssekretär im Hessischen Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung<br />
(CDU): „Es ist der Landesregierung ein<br />
wichtiges Anliegen, den Studierenden in<br />
Hessen hochschulnahen und gleichzeitig<br />
preis-günstigen Wohnraum zur Verfügung<br />
zu stellen. Ob die Entscheidung für ein Studium<br />
getroffen wird, hängt nicht allein von<br />
der Zuteilung eines Studienplatzes ab, sondern<br />
insbesondere auch von der Attraktivi-<br />
Fortsetzung auf Seite 28