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f eministische erwachsenenbildung<br />
Ende der FEB<br />
Aus der Idee, eine Veranstaltung zu initiieren, die interessierte Frauen<br />
aus unterschiedlichen Bereichen zum Thema feministische (politische)<br />
Bildung zusammenzubringt, wurde 1996 die erste „Feministische Erwachsenenbildungswoche“<br />
(FEB).<br />
Leitfaden der Veranstaltungen war von Beginn an die Thematik der<br />
problematischen Konflikt- und Kooperationskultur unter Frauen. Eine<br />
wesentliche Komponente stellte weiters die Selbstorganisation dar, sodass<br />
die weiteren Veranstaltungen inhaltlich und organisatorisch im<br />
Rahmen von Reflexionsabenden von den FEB-Teilnehmerinnen konzeptionalisiert<br />
wurden.<br />
Die FEB fand bis 2000 einmal jährlich an unterschiedlichen Orten<br />
in Österreich statt (Zwettl, Groß Siegharts, Strobl). Die Inhalte bewegten<br />
sich von frauenpolitischen <strong>An</strong>liegen über feministische Theoriebildung<br />
(Geschichte, Sozialwissenschaft, Ökonomie, Psychologie) hin zur<br />
persönlichen Herkunftsgeschichte. Kontroversielle Vorträge und Referate<br />
zu Themen wie beispielsweise „Professionalisierung versus politische<br />
Bildung“ oder „Existenzwaisen – Existenzweise. Philosophische<br />
und feministische Gedanken“ lieferten die Inputs zu Reflexion und Diskurs<br />
über Verhältnisse zwischen eigener (beruflicher) Praxis und frauenspezifischer,<br />
theoretischer <strong>An</strong>sätze. Die angebotene Bildungssituation<br />
verstand sich als Lernfeld von und für Frauen abseits institutionalisierter<br />
Bereiche.<br />
Nun steht das innovative und kreative Projekt vor dem Aus. <strong>An</strong>fang<br />
Juni trafen sich in Wien Teilnehmerinnen und Organisatorinnen<br />
der letzten vier FEBs. Sie kamen überein, die „Feministische Erwachsenenbildungswoche“<br />
fürs erste abzuschließen. Die Idee hinter der FEB<br />
wollen die Organisatorinnen jedoch weiter geben und vielleicht findet<br />
sich bald ein neues Team, das ähnliche Veranstaltungen realisieren<br />
will. PÖ<br />
Infos: Maria.Moser@blackbox.net<br />
universitäten<br />
Unterrepräsentanz<br />
Um an den Universitäten die Qualitätssicherung zu gewähren und die<br />
Leistungen zu steigern, ist eine Chancenverbesserung von Frauen unabdingbar.<br />
So wurden zwar an der Universität Wien in den vergangenen<br />
zwei Jahren eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung initiiert.<br />
Es zeigt sich, dass damit ein Schritt in die richtige Richtung getan<br />
wurde, dass aber die bisherigen Verordnungen zur Förderung von<br />
Frauen an der Universität Wien noch keine ausreichenden Wirkung<br />
zeigen.<br />
Die Broschüre „Universität im Blickpunkt. Zahlen und Daten: Frauen<br />
an der Universität Wien“ macht diese Situation deutlich sichtbar.<br />
„Nach wie vor steigen deutlich weniger Frauen in die wissenschaftliche<br />
Karriere ein, als es ihrem <strong>An</strong>teil unter den Studierenden und den AbsolventInnen<br />
entsprechen würde“, so Karoline Iber, neben Martin Fieder,<br />
Autorin dieser Broschüre. Jene Frauen, denen es gelingt, in die wissenschaftliche<br />
Laufbahn einzusteigen, starten diese zumeist unter schlechteren<br />
Bedingungen. Sie steigen oft auf kürzer befristete Dienstposten<br />
ein als Männer. Benachteiligungen setzen sich dann zumeist bis in die<br />
höchsten Ränge fort. <strong>An</strong> der Universität Wien sind von 384 Professorinnen<br />
und Professoren lediglich 40 Frauen, das entspricht zehn<br />
an.risswissenschaft<br />
Prozent. Auch in den Führungspositionen der Universität Wien zeigt<br />
sich eine eklatante weibliche Unterrepräsentanz. Nur 16 von 171 InstitutsvorständInnen<br />
sind Frauen, unter den insgesamt acht DekanInnen<br />
findet sich nur eine Frau. Hoffentlich folgen diesen trüben Zahlen endlich<br />
umfassende Förderungsmaßnahmen! PÖ<br />
<strong>An</strong>gefordert werden kann die Broschüre bei Eva Kößlbacher im Zentrum für Forschungsförderung,<br />
Drittmittel und Öffentlichkeitsarbeit, Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, 1010 Wien,<br />
T. 01/4277-18181, e-mail: eva.koesslbacher@univie.ac.at, http://www.univie.ac.at./public/<br />
frauenforschung<br />
Erika-Weinzierl-Preis<br />
„Gender Studies“ können an der Universität Salzburg als Studienschwerpunkt<br />
im Rahmen der freien Wahlfächer in Ergänzung zu einem<br />
Hauptfach gewählt werden. Die steigende <strong>An</strong>zahl von Diplomarbeiten<br />
und Dissertationen aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung<br />
sind ein Zeichen für das Interesse an diesen Themenbereichen.<br />
Um dieses Wissen auch in der Öffentlichkeit vermehrt sichtbar<br />
zu machen, wurde vom Beirat für Frauenforschung, Frauenförderung<br />
und Frauenstudien in Kooperation mit gendup – Zentrum für Frauen<br />
und Geschlechterforschung der „Erika Weinzierl-Preis“ ins Leben gerufen.<br />
Er ist mit 1.500 Euro dotiert. Eingereicht werden können Diplomarbeiten<br />
und Dissertationen, die seit 1. 1. 2001 an der Universität Salzburg<br />
approbiert wurden und deren Forschungsinhalte sich auf Fragen<br />
der Geschlechterverhältnisse in Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft<br />
beziehen. Die Arbeit ist in zweifacher Ausführung mit einem Lebenslauf<br />
und genauer <strong>An</strong>schrift der BewerberInnen bis 30. 9. <strong>2002</strong> einzureichen.<br />
PÖ<br />
Infos und Einreichung: gendup – Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Salzburg,<br />
Universitätsplatz 1, 5020 Salzburg, T. 0662/ 80 44 25 22,<br />
e-mail: irene-rehrl@sbg.ac.at, http://www.gendup.sbg.ac.at<br />
juli august <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 21