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Fo t o s : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r<br />
kultursoho<br />
34 an.<strong>schläge</strong>juli august <strong>2002</strong><br />
Flüchtig daheim?<br />
„Soho in Ottakring“ und die mediale Repräsentation von MigrantInnen waren Thema einer<br />
Gesprächsrunde im Juni. Mitdiskutiert hat Martina Böse<br />
„Flüchtig daheim“ lautete das<br />
Motto der diesjährigen Ausgabe<br />
von „Soho in Ottakring“. Nicht<br />
nur manche Künstlerin war flüchtig<br />
daheim in einem „authentisch<br />
abgefuckten“, leeren Geschäftslokal<br />
im Brunnenviertel. Auch die dem<br />
Viertel sein so attraktives Multikulti-<br />
Image verleihende Bevölkerung schien<br />
kurz – und „flüchtig“ eben –, daheim zu<br />
sein in den medialen Repräsentationen<br />
eines „Kunst-Events“. In den österreichi-<br />
schen Tageszeitungen alternativ zum<br />
Impulsgeber für die lokale Wirtschaftsentwicklung<br />
und zur Adresse für Trendscouts<br />
erklärt, könnte die als solche gefeierte<br />
„kulturelle Erfolgsstory ,Soho in<br />
Ottakring´“ und ihre Assoziation mit<br />
Zeitgeist und vitaler Stadtkultur ja auch<br />
der Repräsentation von MigrantInnen<br />
zugute kommen, oder doch nicht? So<br />
lautete die gar nicht nur rhetorisch gemeinte<br />
Frage, die den Ausgangspunkt<br />
eines Sofa-Gesprächs zum Thema „Soho.<br />
So(w) what?“ bildete. Dazu diskutiert<br />
haben Petja Dimitrova (Künstlerin und<br />
Mitarbeiterin am Projekt Dezentrale Medien),<br />
Monika Kalcsics (Ö1 Redakteurin,<br />
Moment leben heute) und Hikmet Kayahan<br />
(VHS-Ottakring und Redakteur der<br />
second generation-Zeitschrift Top One)<br />
mit Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten)<br />
und ich (Soziologin) am 4. Juni in<br />
den Räumen der von „schnittpunkt“ kuratierten<br />
Ausstellung „langweilige geschichten<br />
über den alltag“.