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und Betreuungsbereich im Bezirk Steyr- Land

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Das Altern der Gesellschaft hat als logische Folge einen Anstieg der Zahl an pflegebedürftigen<br />

Menschen. In unserem <strong>Land</strong> sind 550.000 Menschen pflegebedürftig <strong>und</strong> die Prognose bis 2011<br />

lässt die Zahl auf 800.000 anschwellen. Im Jahr 2050 rechnet man bereits mit r<strong>und</strong> 1 Million<br />

Pflegebedürftigen in Österreich. Von diesen 550.000 Pflegebedürftigen werden r<strong>und</strong> 80 % zu<br />

Hause betreut <strong>und</strong> gepflegt (vgl. Chorherr, 2007, 6-7). Ein Großteil davon ist zwar nur gering-<br />

fügig betreuungsbedürftig, dennoch steht die Hauskrankenpflege diesbezüglich vor großen Ver-<br />

änderungen, weil vermutet werden kann, dass sehr viele dieser Menschen in ihrem eigenen zu<br />

Hause gepflegt <strong>und</strong> betreut werden wollen. Demzufolge muss der Pflege <strong>und</strong> Betreuung von<br />

alten <strong>und</strong> sehr alten Menschen in ihrem häuslichen Umfeld zukünftig große Bedeutung zukom-<br />

men (vgl. Rogner, 2008, 74).<br />

Diese Vermutung belegt die österreichischen Ges<strong>und</strong>heitsbefragung 2006/2007, aus der hervor<br />

geht, dass Familienangehörige für ältere Menschen die mit Abstand bedeutendste Hilfsressource<br />

darstellen. 75 % der über 60-jährigen rechnen <strong>im</strong> Falle einer längeren Krankheit oder einer Pfle-<br />

gebedürftigkeit auf eine Betreuung durch Familienangehörige. Diese Leistung wird zu r<strong>und</strong> 67 %<br />

von weiblichen Familienangehörigen erbracht. 3 % der über 60-jährigen bekommen Hilfe von<br />

Nachbarn oder aus dem Fre<strong>und</strong>es- oder Bekanntenkreis. Bei 15 % der älteren Menschen er-<br />

ledigen soziale Dienste, ehrenamtliche HelferInnen oder sonstige bezahlte Dienste die Betreu-<br />

ung. R<strong>und</strong> 128.000 Menschen, die Betreuung benötigen würden, haben keine Betreuungsperson<br />

bzw. wissen nicht, wer sie <strong>im</strong> Falle einer Pflegebedürftigkeit betreuen sollte (vgl. Statistik<br />

Austria, 2007, 6-7).<br />

Familien stehen demnach <strong>im</strong> Umgang mit Krankheit bzw. Pflegebedürftigkeit eines Familien-<br />

mitgliedes vor großen Herausforderungen. Die Versorgungsressource Familie, wohl gemerkt<br />

unentbehrlich <strong>und</strong> kostengünstig, <strong>und</strong> der Verbleib zu Hause stellen wesentliche Bedürfnisse bei<br />

den pflegebedürftigen Menschen dar.<br />

Die enorme Bedeutung <strong>und</strong> der Einfluss von Familien auf die individuelle Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ver-<br />

sorgung von pflegebedürftigen Familienmitgliedern werden oftmals vergessen. Es wird zumeist<br />

als selbstverständlich angesehen – insofern als Selbstverständlichkeit, als dass man das pflegeri-<br />

sche, präventive <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernde Potenzial, das in einer Familie steckt, nicht nützt <strong>und</strong><br />

aufrecht erhält <strong>und</strong> vor allem, aufgr<strong>und</strong> der demographischen Entwicklungen, nicht fördert <strong>und</strong><br />

weiterentwickelt (vgl. Denham, 2005, 120-121).<br />

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