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Rechts-oder-was_2014

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4. Gesinnungsgemeinschaftliche Rebellion:Zentrales Motiv ist hier die Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft,vornehmlich von Erwachsenen, Eltern und Lehrern.Bei weiblichen Jugendlichen kommt oftmals die Rebellion gegenvorherrschende Geschlechterbilder hinzu.Ausstieg:Ausstiege aus der rechten Szene sind nicht ad hoc möglich und jenach Grad der Involvierung in die Szene mit erheblichen Gefahrenfür den Betroffenen verbunden.Auch Ausstiege unterliegen nach Schuhmacher den Kennzeichender Kontextabhängigkeit, Prozesshaftigkeit und Mehrdimensionalität.Kontextabhängigkeit meint in diesem Fall, dass der Ausstieg sichauf Erfahrungen innerhalb und außerhalb der rechten Szene gründet.Entscheidend ist eine Veränderung im subjektiven Realitätserleben.Anfängliche Irritationen können den Prozess des Ausstiegs ins Rollenbringen. Diese sind gekennzeichnet durch auftauchende Widersprüche<strong>oder</strong> die Nicht-Einlösung von Erwartungen <strong>oder</strong> Werten.Werden zunehmend Erfahrungen gemacht, die nicht in dasbestehende Denksystem eingefügt werden können, so beginnt dieAblösung. Es wird eine innerliche Distanz aufgebaut, im Alltag findenerste Loslösungen von der Szene statt, bis es schließlich zuumfassenden Entflechtungen kommt. Letztendlich wird der Ausstiegmanifestiert, indem ein Bruch mit der Szene stattfindet undneue Lebensmodelle gesucht werden.Dieser Prozess ist mehrdimensional bedingt. Erfahrungen derDesintegration innerhalb der Szene sind ebenso maßgeblich wiesoziale Kontrolle durch Familie und Freunde außerhalb der Szene.Auch das sog. „Maturing out“, gekennzeichnet durch einenReifeprozess, der auch Berufs- <strong>oder</strong> Familienplanung beinhaltet,kann zum Entschluss des Ausstiegs führen. Neben diesen Faktorenerhöhen auch angedrohte <strong>oder</strong> erlebte Sanktionen die Chance füreinen Ausstieg.Sanktionen alleine sind jedoch nicht ausreichend, sondern könnennur im Zusammenspiel mit einem der anderen Faktoren Wirkungzeigen.11

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