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Rechts-oder-was_2014

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Aachen/Düren/HeinsbergIn der Städteregion Aachen hat die rechtsextremistische Szeneeine lange Tradition. Seit den 1960er Jahren gilt vor allem dieStadt Stolberg als Neonazi-Hochburg. So hatte die mittlerweileverbotene „Wiking-Jugend“ dort über mehrere Jahrzehnte ihrenHauptsitz und seit 1999 sitzt im Stadtrat stets ein Vertreter derDVU bzw. NPD.Anfang der 2000er Jahre gründete sich die „Kameradschaft AachenerLand“ (KAL), deren Wirkungsbereich sich auf die StädteregionAachen sowie die Kreise Düren und Heinsberg erstreckte. Sie organisiertenicht nur zahlreiche Demonstrationen und beteiligte sichdeutschlandweit an neonazistischen Aufmärschen, sondern fielauch durch eine äußerst hohe Gewaltbereitschaft auf. Mitgliederder KAL waren an zahlreichen Angriffen gegen politische Gegnerbeteiligt. Auch der offene Bezug zum Nationalsozialismus war u.a.durch „Heldengedenken“ und Sprühaktionen am 20. April (GeburtstagAdolf Hitlers) Teil der Aktivitäten.Nach dem Verbot der Kameradschaft 2012 traten viele Mitgliederder KAL in „Die Rechte“ ein und führen seitdem im legalen Rahmeneiner politischen Partei ihre Aktivitäten fort.Im Jahr 2008 deutete die extreme Rechte den Totschlag an einemStolberger Jugendlichen zu einem geplanten Mord an einem Kameradenum, da der Täter einen Migrationshintergrund besaß.Daraufhin entstand ein Märtyrerkult, der zahlreiche rechtsextremistischeDemonstrationen mit bis zu 800 Teilnehmern nach sichzog. Bis ins Jahr 2012 entwickelte sich dieser nun jährlich stattfindende„Trauermarsch“ zu einem der größten und bekanntestenNaziaufmärsche in Westdeutschland.In den letzten Jahren kam es auch innerhalb der Fanszene desFußballvereins Alemannia Aachen vermehrt zu rechtsextremistischenVorfällen. Die Fangruppe „Karlsbande Ultras“ (KBU) sowieTeile der Hooliganszene, in deren Umfeld sich einige stadtbekannteNeonazis bewegen, griffen immer wieder vor und nach Spieltagenantirassistisch engagierte Fans der „Aachen Ultras“ (ACU) an.Die Situation spitzte sich so weit zu, dass sich die ACU zu Beginndes Jahres 2013 gezwungen sah, auf ihr Erscheinen bei Spielender Alemannia zu verzichten. Die Gruppe beklagte sich mehrmalsüber das fehlende Engagement der Vereinsführung und des Fanprojektsgegen die rechtsextremistischen Tendenzen im Stadion.Die Stadt Alsdorf gilt in der Region als Hochburg der Partei „dieRepublikaner“, die im Stadtrat mit einem Sitz vertreten ist (zuvorsaßen zwei Mandatsträger im Rat). Außerdem ist in Alsdorf einedeutsch-belgische „Kameradschaft Alsdorf-Eupen“ aktiv.Im Kreis Heinsberg hat die NPD bei den Kommunalwahlen <strong>2014</strong> einhohes Ergebnis erzielt und kam auf jeweils einen Sitz in den StadträtenGeilenkirchen und Erkelenz sowie einen Vertreter im Kreistag.52 <strong>Rechts</strong>, <strong>oder</strong> <strong>was</strong>?!

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