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EU- Städtepartnerschaften - Franziska Brantner

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Heide Rühle II <strong>Franziska</strong> <strong>Brantner</strong> IIII <strong>EU</strong>- <strong>Städtepartnerschaften</strong> 2007-2013Hier besteht insbesondere in der Jugendarbeit ein großes Potential der Kooperation. Eine Reihe vonStädtebeziehungen wurde von MigrantInnen selbst initiiert. Die Einrichtung einer solchenPartnerschaft kann ein Zeichen der Anerkennung für die Zugewanderten sein. GemeinsameAktivitäten sorgen für verstärkte Kontakte und können zum Abbau von Vorurteilen beitragen.Zugleich kann die Einbeziehung von MigrantInnen mit ihren Sprachkenntnissen und ihrem Wissenüber kulturelle Unterschiede die Zusammenarbeit mit der Partnerkommune erheblich vereinfachen.Binationale Vereine und Freundschaftsgesellschaften bilden oft den zivilgesellschaftlichen Kern einerPartnerschaft.Nürnberg – Kavala: Bedeutung der griechischen GemeinschaftDie Partnerschaft Nürnbergs (BY) mit der griechischen Stadt Kavala entstand im Jahr 1999 aus einerInitiative des deutsch-griechischen Vereins „Philos“. Eine große Stütze war dabei eingriechischstämmiger Stadtrat. Die große griechische Gemeinde in Nürnberg bildet einenunverzichtbaren Teil des Kulturlebens dieser Stadt. Sowohl Griechen als auch Deutsche engagierensich gemeinsam und leisten so einen Beitrag zu Gelingen dieser Partnerschaft in den BereichenSoziales, Bildung, Tourismus und natürlich Kultur. Zu den Projekten, die von Nürnberger Bürgerinnenund Bürgern und ihren Partnern in Kavala gemeinsam durchgeführt werden, zählt dieZusammenarbeit der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg mit Frauendes deutsch-griechischen Treffpunkts in Kavala, die sich mit alternativen Wohnformen im Alterbeschäftigen.www.nuernberg.de/internet/international/kavala_home.htmlwww.philos-nuernberg.deBei Partnerschaften mit Ländern, in denen ein großer Teil der Bewohner(innen) einer Stadt ihreWurzeln hat, können gemeinsame Projekte auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung derinterkulturellen Kompetenz der Mehrheitsgesellschaft leisten – nicht nur der Menschen allgemein,sondern auch der Verwaltungen. Diese Chance wird in einigen Partnerschaften auch explizit genutzt.Berlin – Istanbul: Austausch über unterschiedliche RechtssystemeEin Schwerpunkt der Kooperation zwischen der deutschen Hauptstadt Berlin und der türkischenMetropole Istanbul ist der Justizbereich. Die deutsch-türkische Zusammenarbeit zur Modernisierungdes Rechtssystems hat eine lange Tradition und ist angesichts des großen Anteils von Menschen mittürkischem Hintergrund an der Berliner Bevölkerung und mit Blick auf die wirtschaftlicheZusammenarbeit von großer Bedeutung. Neben der Kooperation im rechtswissenschaftlichen Bereichsteht vor allem die Förderung der interkulturellen Kompetenz von Richter(inne)n undStaatsanwält(inn)en im Vordergrund, die sich nicht nur durch regelmäßige Veranstaltungen, sondernauch durch Studienreisen in die Partnerstadt mit dem türkischen Gesellschafts- und Rechtssystemvertraut machen. Dies fördert das gegenseitige Verständnis und erleichtert den Umgang mit dertürkischstämmigen Bevölkerung Berlins.www.berlin.de/rbmskzl/staedteverbindungen/istanbul.de.htmlIn transnationalen Netzen wird auch die kommunale Sozialpolitik als solche thematisiert. DieKommunen sind zunehmend direkt mit den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzungund Verarmung und des demografischen Wandels – Migration, Überalterung,Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land – konfrontiert. Diese ebenso wie anderesozialpolitische Fragen wie der Abbau der Diskriminierung und die Selbstorganisation von Frauenoder familien- und bildungspolitische Fragen wurden in den <strong>Städtepartnerschaften</strong> häufigangesprochen, nicht nur in den Partnerschaftsvereinen, sondern auch unter Beteiligung derSozialämter. Darüber hinaus waren sie aber nur selten ein Thema der langfristigen transnationalenZusammenarbeit. Neben den Projekten, in denen der Austausch auf zivilgesellschaftlicher Ebene imVordergrund steht, wird es für die Kommunalpolitik immer wichtiger, sich auch über die12

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