HOTELBaujOurnaL - Projects and People in Tourism
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KOMMENTAR INTERVIEW<br />
„ In Sochi und der<br />
Region Krasnodar<br />
werden sich <strong>in</strong><br />
den nächsten<br />
Jahren enorme<br />
Chancen eröffnen.“<br />
44<br />
es teilweise zu e<strong>in</strong>em Flächenüberangebot<br />
kommen und dadurch die Gefahr s<strong>in</strong>kender<br />
Mieten bestehen könnte. Bei Investitionen im<br />
Infrastrukturbereich besteht die Gefahr, dass<br />
durch die bekannte, verschärfte Budgetsituation<br />
der öffentlichen H<strong>and</strong> im CEE-Raum<br />
Investitionen aufgeschoben werden können;<br />
e<strong>in</strong>e mögliche F<strong>in</strong>anzierungslösung wären<br />
hier Kooperationen der öffentlichen H<strong>and</strong> mit<br />
privaten Unternehmern (PPP-Modelle).<br />
Welche Rolle spielen Banken wie die Raiffeisen<br />
Zentralbank bei der F<strong>in</strong>anzierung von<br />
bevorstehenden Großevents <strong>in</strong> Osteuropa,<br />
wie der EURO 2012 <strong>in</strong> Polen und der<br />
Ukra<strong>in</strong>e oder den Olympischen Spielen <strong>in</strong><br />
Sochi 2014?<br />
In Sochi und der Region Krasnodar werden<br />
sich <strong>in</strong> den nächsten Jahren enorme Chancen<br />
eröffnen. Alle<strong>in</strong> für die Errichtung der<br />
für die Abhaltung der Spiele notwendigen<br />
Infrastruktur wurden umgerechnet 8,78 Milliarden<br />
Euro budgetiert. Die RZB hat gerade<br />
als lokale Netzwerkbank e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />
<strong>in</strong>ne. Wir s<strong>in</strong>d etwa als e<strong>in</strong>zige westliche<br />
Bank schon seit 2006 <strong>in</strong> Krasnodar und seit<br />
zwei Jahren auch <strong>in</strong> Sochi mit eigenen Niederlassungen<br />
vertreten.<br />
Der gesamte <strong>Tourism</strong>us und unter <strong>and</strong>erem<br />
auch die Hotellerie s<strong>in</strong>d Bereiche, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>in</strong> Osteuropa noch große Investitionen <strong>in</strong><br />
Zukunft nötig s<strong>in</strong>d. Welche Voraussetzungen<br />
muss e<strong>in</strong> Investor mitbr<strong>in</strong>gen, damit e<strong>in</strong> touristisches<br />
Projekt von Ihrer Bank als f<strong>in</strong>anzierungswürdig<br />
e<strong>in</strong>geschätzt wird?<br />
Die grundsätzlichen Anforderungen der<br />
RZB an jedes Hotelprojekt s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>er<br />
Liegenschaft <strong>in</strong> geeigneter Lage und der<br />
zufriedenstellenden Bonität des Investors,<br />
das Vorh<strong>and</strong>ense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es erfahrenen Hotelbetreibers.<br />
Zusätzlich benötigt die Bank e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Berücksichtigung des erhöhten<br />
Risikos <strong>in</strong> der Anlaufphase des Hotels etwa<br />
durch e<strong>in</strong>e Besicherung von Seiten der Investoren.<br />
Das Projekt muss e<strong>in</strong> nachvollziehbares,<br />
realistisches Rückführungsszenario<br />
des Fremdkapitals gewährleisten können.<br />
Die RZB hat sich auf die F<strong>in</strong>anzierung von<br />
Innenstadthotels mit Ganzjahresbetrieb spezialisiert.<br />
Diese weisen normalerweise e<strong>in</strong>en<br />
Mix aus Bus<strong>in</strong>ess- und <strong>Tourism</strong>usgästen auf.<br />
Re<strong>in</strong> touristische Hotelprojekte stellen für<br />
RZB e<strong>in</strong>e seltene Ausnahme dar.<br />
In den letzen Jahren hat sich das Hotel,<br />
vor allem das Stadthotel, aufgrund der hohen<br />
Renditen vor allem im osteuropäischen<br />
Raum als „Star“ unter den Investitionen im<br />
Immobilienbereich hervorgetan. Wie schätzen<br />
Sie diese Entwicklung <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>, vor<br />
allem nachdem sich die Wirtschafts- und<br />
F<strong>in</strong>anzkrise als erstes <strong>in</strong> der Stadthotellerie<br />
bemerkbar gemacht hat?<br />
Vor allem für den 4- und 5-Sterne Bereich<br />
werden sich neue Herausforderungen<br />
stellen. So kann man vor allem mit e<strong>in</strong>em<br />
Rückgang des Sem<strong>in</strong>ar- und Kongresstourismus<br />
rechnen. Aber auch kürzere Aufenthalte<br />
und kurzfristigere Buchungen von<br />
Geschäftskunden, und e<strong>in</strong> Rückgang des<br />
Wochenend-Städtetourismus s<strong>in</strong>d spürbar.<br />
Dadurch geraten die Auslastungen und die<br />
Room Rates massiv unter Druck und der<br />
Verdrängungswettbewerb der bestehenden<br />
Hotels wird schärfer. Zusätzlich s<strong>in</strong>d die Währungen<br />
der CEE-Staaten stark unter Druck<br />
geraten, wodurch das Währungsrisiko bei<br />
Hotelprojekten, welche <strong>in</strong> Euro f<strong>in</strong>anziert<br />
wurden, erhöht se<strong>in</strong> wird. Zusammenfassend<br />
erwarten wir aus den genannten Gründen<br />
generell e<strong>in</strong>en Rückgang der Cash Flows aus<br />
Hotelprojekten. Die Nachfrage von Investoren<br />
nach Hotelprojekten im E<strong>in</strong>klang mit der<br />
gesamten Immobilienbranche wird zurückgehen,<br />
vor allem <strong>in</strong> CEE. Ebenso werden<br />
Neuprojekte und Erweiterungs<strong>in</strong>vestitionen<br />
aufgeschoben.