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Crowdfunding-Plattformen (Deutschland) - DeimHart

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44 | WIE FUNKTIONIERT EINE SPENDENPLATTFORM?<br />

Drei, zwei, eins – meins!“<br />

Wie langweilig ist doch ein normaler E-Store im Vergleich zu Web-Auktionshäusern<br />

à la eBay. Gebannt verfolgen Millionen Nutzer Tag für Tag den<br />

Bieter-Wettlauf um Produkte, die anfangs vor allem aus zweiter Hand kamen.<br />

Längst kann man in den eBay-Shops professioneller Händler aber<br />

auch die allerneuesten Gadgets erwerben. Die Schnäppchenjagd wirkt auf<br />

jeden Fall äußerst ansteckend. Der Akt des Einkaufens wurde dank eBay<br />

vom einsamen Herumklicken zu einem spannenden Community-Erlebnis.<br />

Dazu kommt, dass sich Käufer und Verkäufer gegenseitig bewerten können,<br />

und mit der Zahl der positiv verlaufenen Auktionen auch das Ansehen<br />

steigt.<br />

Die Spenden-Plattform Kickstarter hat dieses Prinzip in die Kreativwirtschaft<br />

übertragen. Event-Charakter und die Interaktion mit der Crowd stehen<br />

auf der 2009 gegründeten Spendenplattform im Vordergrund. Wenn<br />

im Projekt-Widget der Spendenbalken schwillt, geht es aber gerade nicht<br />

um „Drei, zwei, eins, meins!“, sondern um den Nutzen für die Community.<br />

Oder besser gesagt: es geht auch um den Nutzen für die Community. Denn<br />

auf Kickstarter sammeln nicht nur Musiker, Comic-Künstler oder Dokumentarfilmer<br />

Geld für schöngeistige Projekte. Es tummeln sich dort ebenfalls<br />

erfindungsreiche Startup-Unternehmer, die ein Produkt vermarkten<br />

wollen. Vorher müssen sie allerdings die Community davon überzeugen,<br />

dass ihr iPod-Armband, ihr 3D-Drucker oder ihre Designer-Lampe nützlich<br />

und/oder cool sind.<br />

Da Kickstarter sozusagen als die Mutter aller großen <strong>Crowdfunding</strong>-<br />

<strong>Plattformen</strong> gelten darf, zeigt ein Blick auf den Ablauf der dortigen Spendenkampagnen<br />

sehr gut die Prinzipien, die auch für deutsche Varianten wie<br />

Startnext oder mySherpas gelten. Der Fachbegriff für eine solche Plattform<br />

ist Threshold Pledge System, was man etwa mit Spenden-Schwellen-System<br />

übersetzen könnte. Auch beim klassischen Fundraising bestimmt oft eine<br />

Spendensumme die Dramaturgie von Sammelaktionen: wird das Ziel erreicht?<br />

Und wenn ja, wann? (Massen-)Psychologie kommt dabei natürlich<br />

ebenfalls ins Spiel. Je näher das Ziel heranrückt, desto größer die Motivation<br />

für den Einzelnen, vor dem Ende der Aktion auch noch etwas beizutragen.

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