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Crowdfunding-Plattformen (Deutschland) - DeimHart

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57 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

„Slow-Budget-Funding“ für Selbstvermarkter<br />

Vielleich ja hier: Auf Subskriptionsbasis und mit der schon von Euryclia bekannten<br />

Book2Look-Vorschau, aber komplett via Self-Marketing ist im<br />

Herbst 2011 ein Ratgeber für Kreative entstanden, der sich nicht ganz zufällig<br />

um die „erfolgreiche Eigenvermarktung in der Internetökonomie“ dreht.<br />

„Kann man denn davon leben?“ fragt das Autoren-Duo Peter Haas und Silvia<br />

Holzinger bereits im Titel, und gibt zwischen den Buchdeckeln dann die<br />

glaubwürdige Antwort: „Ja, aber es ist nicht ganz so einfach“. Die Berliner<br />

Filmemacher müssen es wissen, schließlich haben sie es geschafft, ihr wunderschönes<br />

Documentary „Weizenbaum. Rebel at Work“ völlig ohne öffentliche<br />

Förderung zu produzieren und ohne Verleih via DVD-Direktmarketing<br />

und im Rahmen von Live-Vorführungen unters Volk zu bringen.<br />

Mehrere Jahre konnten sie dann von den Einnahmen zehren und ihr<br />

nächstes Filmprojekt vorbereiten. Dieses Prinzip nennen Haas und Holzinger<br />

„Slow Budget Funding“, und geben auch einen Einblick in ihre reale<br />

Kostenkalkulation. Mit <strong>Crowdfunding</strong> hat Slow Budget auch einiges zu tun,<br />

denn ohne eine quirlige Community, die über Internet genauso wie klassische<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda wirkt und auch am Produkt selbst interessiert<br />

ist, wäre der Erfolg so wohl nicht möglich gewesen. Mit „Kann man<br />

denn davon leben“ scheinen die Dokumentarfilmer nun aber auch bereits<br />

nach wenigen Wochen einen Erfolg im Medium Buch gelandet zu haben. Im<br />

Oktober 2011 starteten parallel E-Book-Verkauf (zum Preis von 4 Euro) wie<br />

auch die Vorbestellungen für die Print-Version (zum Preis von 18 Euro).<br />

Im November lagen dann schon 125 Bestellungen vor, so dass der Druck<br />

der ersten Auflage in Höhe von 500 Stück anlaufen konnte. Wie es sich für<br />

Direktvermarkter gehört, natürlich nicht über einen klassischen Verlag,<br />

sondern als Print-on-Demand. Neben der Bezahlung über PayPal bieten die<br />

Slow-Budget-Experten auch bei der DRM-freien E-Book-Version die Bestellung<br />

via E-Mail an. Der Kunde erhält dann als Antwort die Infos für eine<br />

klassische Banküberweisung. Das sieht auf den ersten Blick zwar etwas aufwändiger<br />

aus als eine Micropayment-Lösung, hat sich aber in der Praxis bewährt<br />

– mehr als die Hälfte der BestellerInnen wählte diesen Weg. Zwischen<br />

der Crowd und dem Content-Produzenten gab es somit keinen<br />

„Middleman“, der Provisionen kassieren konnte. Was natürlich nicht nur<br />

den Autoren nützt, sondern auch die Käufer motiviert.

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