Crowdfunding-Plattformen (Deutschland) - DeimHart
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62 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />
Als erste Projekte gingen NeuroNation und Cosmopol an den Start. Ersteres<br />
eine Onlineplattform für „unterhaltsames Gedächtnistraining“, letzteres<br />
ein Internetshop für exklusive Souvenirs aus über 70 Ländern. Der Kapitalbedarf<br />
beträgt 55.000 beziehungsweise 80.000 Euro, ab 250 Euro ist<br />
man als Mikroinvestor mit dabei. Mehr als 300 Unterstützer konnten die<br />
beiden Start-ups gewinnen, und waren am Ende sogar überzeichnet - das<br />
„Seedlevel“-Barometer in beiden Fällen deutlich 116 bzw. 119 Prozent.<br />
Viele Mikroinvestoren dürfte auch überzeugt haben, dass die Angebote<br />
der Unternehmen sich bereits online nutzen lassen – und für die stillen Gesellschafter<br />
attraktive Rabatte winken. Neben dem Bewusstsein, innovative<br />
Businessmodelle von jungen Gründerteams zu fördern, zählt am Ende auch<br />
das, was hinten rauskommt. Einer der Kommentare auf der Projektseite<br />
heißt nicht zufällig: „Viel Erfolg, vermehrt mein Geld!“<br />
Micro-Investment zu „Hammerpreisen“<br />
Mit deutlich höherem Einsatz funktioniert die ebenfalls 2011 gegründete<br />
Microinvestment-Plattform Innovestment. Erst ab 1.000 Euro ist man dabei<br />
– zumindest theoretisch. Denn das Portal bestimmt den tatsächlichen<br />
Preis von Beteiligungen an teilnehmenden Start-Ups über ein Auktions-verfahren,<br />
so dass Anteile am Ende auch teurer sein können. „Mit den Geboten<br />
in einer Auktion werden die Einschätzungen von vielen Investoren zusammen<br />
geführt. Die Summe aller Einschätzungen in der Auktion führt dann zu<br />
einem für beide Seiten fairen Marktpreis“, heißt es dazu auf der Website von<br />
Innovestment.<br />
In der ersten Phase müssen erstmal alle Anteile zum Mindestpreis an<br />
den Mann oder die Frau gebracht werden. Bei einem Investitionsvolumen<br />
von mindestens 50.000 Euro können dies beispielsweise 50 Anteile zum<br />
Preis von 1000 Euro sein. Die grundlegende Finanzierung ist dann bereits<br />
erfolgt.<br />
In der Auktionsphase kann das Start-Up daraufhin aber versuchen, ein<br />
ebenfalls gesetztes Maximalziel zu erreichen, also etwa 100.000 Euro. Da<br />
die Zahl der verfügbaren Anteile feststeht, kommen am Ende nicht alle Teilnehmer<br />
zum Zuge. Sobald ein höheres Gebot abgegeben wird, also etwa<br />
1.100 Euro, wird ein Bieter mit niedrigerem Einsatz oder dem Mindesgebot<br />
überboten. Im beschriebenen Beispiel würden am Ende die 50 Bieter mit<br />
den höchsten Geboten übrigbleiben. Sie zahlen zahlen pro Anteil aber alle<br />
denselben Betrag – als Berechnungsgrundlage gilt der Preis, der durch das<br />
niedrigste erfolgreiche Gebot vorgegeben wurde. Hat man es also mit 1.100<br />
Euro gerade noch auf Platz Fünfzig geschafft, gilt dieser Preis auch für alle<br />
Plätze darüber.