Ausgabe 40 (04.10.12) - Ortsgemeinde Kördorf
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Informationsblatt für den Einrich 22 Nr. <strong>40</strong>/2012<br />
die Abendmusik in der evangelischen Nikolauskirche in Hahnstätten<br />
mit drei Sätzen aus der III. Orchestersuite von Johann<br />
Sebastian Bach, aus der sie später noch zwei weitere Sätze<br />
zum Besten gab.<br />
Einfühlsame und melancholische Klänge stimmte die Band<br />
Goodnews im Altarraum an, rief mit dem von Martin Künzler<br />
komponierten und von Sonja Roßtäuscher getexteten Lied „So<br />
wie du bist“ dazu auf, zur Stille zu finden, um in sich selbst hineinhorchen<br />
zu können. Rockiger zeigte sich die Band mit Joan<br />
Osbornes Chart-Hit „One of us“.<br />
Dass es den Kirchenmusikern nicht allein um den puren Musikgenuss<br />
sondern auch die textlichen Inhalte geht, zeigten ebenso<br />
das Sing-Team der AAA-Gottesdienste Flacht, die davon sangen,<br />
wie Menschen zu einem Segen werden können („Caminando<br />
va“) und dass sich die Gnade Gottes nicht verdienen<br />
sondern nur erbitten lässt.<br />
Natürlich sorgten auch Vokal- und Posaunenchöre in der Reihe<br />
für eindrucksvolle Nachklänge. In Holzappel etwa trugen der<br />
Kirchenchor aus Holzappel und der Kirchenchor Oberneisen<br />
mit Segens- und Abendliedern sowie erhebenden Sätzen aus<br />
Franz Schuberts Deutscher Messe zum Gelingen der Abendmusik<br />
bei. In Ackerbach gefielen noch einmal die sauberen und<br />
reinen Stimmen der Nassauischen Kantorei zum Beispiel mit<br />
„And the glory of the Lord“ aus Händels Messias. Festlich mitreißenden<br />
Bläserklang bescherte der Posaunenchor Klingelbach<br />
mit Werken aus verschiedenen Epochen und zur Begleitung<br />
des Gemeindegesangs. Wunderschöne Sonatenklänge ließen<br />
Esther Motz und Jonas van Baaijen an Blockflöte und Cembalo<br />
mit einem Werk von Benedetto Marcello ertönen.<br />
Die Band Goodnews beim Auftritt in der evangelischen<br />
Nikolauskirche Hahnstätten in der Reihe „Nachklänge“<br />
Und was wäre Musik in der Kirche schließlich ohne den großartigen<br />
Klang der Königin der Instrumente, der Orgel! Liane Meuser,<br />
Martin Künzler, Peter Meyer und Martin Samrock entlockten<br />
dem bekanntesten aller Kircheninstrumente an den drei Aufführungsorten<br />
majestätische wie pfiffige, leise wie kräftige Klangfarben.<br />
Passend ausgewählte Psalmlesungen rundeten den betenden<br />
Charakter der geistlichen Abendmusiken ab. Den Zuhörern,<br />
die immer wieder kräftig mit ihren Stimmen in Lob und Bitten<br />
einstimmten, hallten die Nachklänge in ihren Gemütern beim<br />
Nachhauseweg noch lange nach.<br />
■<br />
■ Ideen-Messe 2012 weckt Lust auf Gemeinde<br />
Evangelische Mitarbeiter und Kirchenvorstände aus Rhein-<br />
Lahn-Dekanaten holen sich in Wiesbaden Anregungen<br />
„Lust-Last-Liebe“ hatte Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der<br />
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), seinen<br />
Vortrag zum Auftakt der Ideenmesse „111 gute Ideen“ überschrieben.<br />
Die Messe in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden lockte auch<br />
zahlreiche Kirchenvorstände und engagierte Mitarbeiter aus den<br />
Kirchengemeinden der drei evangelischen Rhein-Lahn-Dekanate<br />
- wie auf dem Foto die Teilnehmer des Dekanates Diez - in<br />
die hessische Hauptstadt, die dort zahlreiche Anregungen mit<br />
nach Hause nahmen.<br />
„Lust auf Gemeinde“ könnten Menschen aus sehr unterschiedlichen<br />
Gründen bekommen, sagte Jung, durch Engagement in<br />
der Kinder- und Jugendarbeit, weil die Musik in Kantoreien und<br />
Gospelchören locke, weil einem daran liege, den Glauben an<br />
die nächste Generation weiterzugeben.<br />
Das Motto sei aber keinesfalls eine kirchliche Variante der<br />
Spaßgesellschaft. Leidenschaft habe ihre tiefe Wurzel in der biblisch<br />
bezeugten Lust Gottes und in der Freude am Gelingen.<br />
Das Leben in den Kirchengemeinden, so Jung weiter, sei aber<br />
nicht nur Lust, sondern auch Last.<br />
Viele machten sich Sorgen um die Zukunft, um den Traditionsabbruch<br />
in der Kirche, um Geld und Stellen und um die Frage,<br />
„ob wir in der Gesellschaft noch gehört werden“. Der EKHN-Tag<br />
motivierte dagegen für die Zukunft.<br />
1800 Besucher aus dem ganzen Kirchengebiet der Landeskirche<br />
nutzten die Ideen-Messe zum Erfahrungsaustausch. Mehr<br />
als 100 Kirchengemeinden oder kirchliche Einrichtungen zeigten<br />
Ideen und Projekte auf Podien, in Foren, bei Diskussionen,<br />
auf Werkstattbühnen und an Präsentationsständen für die Arbeit<br />
vor Ort.<br />
„Wir suchen und planen neue Wohnformen im Alter“, erklärte<br />
Wilfried Ilgauds und stellte die einzelnen Schritte vor, die die Initiative<br />
55 plus-minus im evangelischen Dekanat St. Goarshausen<br />
dafür bereits gegangen ist. Ilgauds stand an einem der 60<br />
Stände, an denen sich Gemeinden und Dekanatsinitiativen bei<br />
der Ideen-Messe präsentierten.<br />
Die Palette war bunt, mit denen die Teilnehmer in ihren Gemeinden<br />
Lust auf Gemeinde wecken, und sie sprach alle Generationen<br />
und gemeindlichen Gruppen an.<br />
Hier wurde ein Kleinrepararturdienst „Rentner helfen Rentnern“<br />
vorgestellt, dort die mobile Website einer Kirchengemeinde<br />
sowie die Ehrenamtslotsen eines Dekanats. Wer durch die<br />
Stände ging, erhielt Ideen, die auch in der eigenen Gemeinde<br />
umgesetzt werden können.<br />
Drei andere Beispiele: Einen Krabbel-Gottesdienst bietet die<br />
evangelische Christuskirchengemeinde Bad Vilbel an, die<br />
monatlich Ein- bis Fünfjährige einlädt. Die Gemeinde Groß-<br />
Gerau präsentierte eine Hitliste der beliebtesten Kirchenlieder:<br />
Sie ließ ihre Mitglieder über ihre Lieblingskirchenlieder abstimmen<br />
und feierte mit den ersten 20 auf der Liste einen großen<br />
Lied-Gottesdienst. Ein Mehrgenerationentheater gründete die<br />
evangelische Kirchengemeinde Niederhöchstadt. Ein bis zwei<br />
Stücke mit christlichen und sozialen Themen setzt die Gruppe<br />
mit wechselnden Darstellern jedes Jahr in Szene. Mit Senioren<br />
wurde das Leben im Alter beleuchtet, mit Jugendlichen ein<br />
Stück über die Pubertät inszeniert.<br />
Mit einem bunten Eröffnungsgottesdienst unter dem Motto<br />
„Meine Seele s(w)ingt“ startete der Tag. Pfarrer Stefan Claas,<br />
ARD-Sprecher des Worts zum Sonntag, sagte dabei, die Menschen<br />
in der Kirche seien mit sehr unterschiedlichen Gaben<br />
ausgestattet, aber alle seien vor Gott als Originale geschaffen.<br />
In der Kirche gebe es deshalb viele Projekte, viele Kräfte, aber<br />
ein gemeinsames Anliegen. Den kurzen Predigtimpuls fasste<br />
Sängerin Miriam Küllmer-Vogt mit den vertonten Worten zusammen:<br />
„Glaube braucht Lieder“.<br />
Gemeinsame Veranstalter des EKHN-Tags 2012 waren erneut<br />
die Kirchenleitung der EKHN und das Netzwerk „Lust auf<br />
Gemeinde“. Für die Kirchenverwaltung ist Oberkirchenrätin<br />
Christine Noschka verantwortlich, Sprecher des Netzwerks ist<br />
der Bad Vilbeler Pfarrer Klaus Neumeier.