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Asthma und Allergie - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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22<br />

U nter<br />

Prävention<br />

Lungenkrebs hat eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von unter 15 Prozent.<br />

Rauchen <strong>und</strong> Lungenkrebs<br />

einem Bronchialkarzinom oder einem Lungenkrebs<br />

versteht man eine bösartige Neubildung entarteter<br />

Zellen der Bronchien <strong>und</strong> des Lungengewebes.<br />

Seit vielen Jahren ist Lungenkrebs eine der am häufigsten<br />

diagnostizierten bösartigen Erkrankungen des Menschen,<br />

auch im Jahre 2010 werden schätzungsweise<br />

50.000 neue Patienten mit Lungenkrebs in Deutschland<br />

diagnostiziert werden. Betrachtet man die Sterblichkeit<br />

an Lungenkrebs, so zeigt sich sowohl beim Mann als<br />

auch bei der Frau, dass dieser Krebs die am häufigsten<br />

zum Tode führende Krebserkrankung weltweit darstellt.<br />

Mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von unter 15 Prozent<br />

hat Lungenkrebs auch eine der schlechtesten Prognosen<br />

für die davon Betroffenen.<br />

Häufigkeit des Lungenkrebses<br />

Nach neuesten Zahlen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes<br />

starben im Jahr 2007 b<strong>und</strong>esweit insgesamt 43.005 Personen<br />

an Krebserkrankungen der Lunge <strong>und</strong> der Bronchien,<br />

des Kehlkopfs oder der Luftröhre. Diese<br />

Erkrankungen können in engen Zusammenhang mit dem<br />

Konsum von Tabakprodukten gebracht werden.<br />

Bei den Frauen verdoppelten sich die Todesfälle von nahezu<br />

6.367 im Jahr 1987 auf 12.599 im Jahr 2007.<br />

Somit hat sich die Sterblichkeit an Lungenkrebs bei<br />

Frauen inzwischen auf den dritten Platz der Krebstodesfälle<br />

„vorgearbeitet“. Bei den Männern war im selben<br />

Zeitraum dagegen ein leichter Rückgang von acht<br />

Prozent zu verzeichnen.<br />

War der Lungenkrebs früher eine reine Krebsart des<br />

Mannes, so zeigt sich in den neuen Statistiken, dass inzwischen<br />

40 Prozent der erkrankten Patienten weiblichen<br />

Geschlechts sind. Ein Gr<strong>und</strong> ist sicher die Zunahme<br />

des Rauchens bei Frauen über die letzten<br />

Jahrzehnte. Fatalerweise hat sich die Raucherhäufigkeit<br />

zwischen den Geschlechtern ausgeglichen <strong>und</strong> bei jugendlichen<br />

Rauchern dominiert inzwischen sogar das<br />

weibliche Geschlecht.<br />

Das vermehrte <strong>und</strong> wahrscheinlich frühere Auftreten von<br />

Lungenkrebs bei Frauen wird durch Unterschiede in der<br />

Tumorentstehung erklärt. So zeigt sich, dass bei Frauen<br />

der Prozess des Abbaus von Schadstoffen, die beim<br />

Zigarettenrauchen aufgenommen werden, deutlich langsamer<br />

erfolgt als beim Mann. Dies bedeutet, dass Frauen<br />

eine geringere Dosis zur Entwicklung eines Lungenkrebses<br />

benötigen als Männer. Ebenso nachteilig scheint<br />

sich auszuwirken, dass Hormonstimulation durch Östrogen<br />

<strong>und</strong> Progesteron das Tumorwachstum beschleunigen<br />

kann.<br />

Risikofaktor Rauchen<br />

Wertet man die Risikofaktoren, so zeigt sich, dass das inhalative<br />

Zigarettenrauchen weiterhin den Risikofaktor<br />

Nummer 1 für die Entwicklung eines Lungenkarzinoms<br />

darstellt. Das Risiko steigt mit der Dauer <strong>und</strong> der Anzahl<br />

der konsumierten Zigaretten. Man weiß jedoch inzwischen<br />

aus vielen Arbeiten, dass auch das Passivrauchen<br />

eine über die Jahre sicherlich unterschätzte Rolle als<br />

Risikofaktor darstellt. Für Aktivraucher ist das Risiko, an<br />

einem Lungenkarzinom zu erkranken, im Vergleich zu<br />

Nichtrauchern etwa zwanzigfach erhöht.<br />

Das kumulative Lebenszeitrisiko, an einem Lungenkarzinom<br />

zu versterben, beträgt bei kontinuierlichem Tabakkonsum<br />

bis zum 75. Lebensjahr 16 Prozent. Ein Rauchstopp<br />

lohnt sich jedoch noch in jedem Alter: Das Risiko,<br />

an Lungenkrebs zu sterben, nimmt mit der Dauer des<br />

Rauchstopps signifikant ab, sinkt jedoch nie auf Null. Ein<br />

Schwellenwert, unterhalb dessen „gefahrlos“ geraucht<br />

werden könnte, existiert nicht.<br />

Weitere, inzwischen anerkannte Risikofaktoren stellen<br />

Radon, Asbest, verschiedene Metalle, aber auch eine<br />

Tuberkulose in früheren Jahren dar. Auch erblich be -<br />

dingte Faktoren spielen offensichtlich eine Rolle bei der<br />

Entstehung von Lungenkrebs. Es konnten bisher einige<br />

Genveränderungen identifiziert werden, die das Er krankungsrisiko<br />

erhöhen.

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