Asthma und Allergie - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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B eim<br />
3. Symposium Lunge im Oktober<br />
2009 in Hattingen fand in<br />
einem Nebenraum ein Workshop für<br />
Angehörige statt, der den psychologischen<br />
Umgang mit einem (schwer<br />
kranken) COPD-Patienten behandelte.<br />
Referent war Werner Cassel,<br />
Diplompsychologe in der pneumologischen<br />
Abteilung am Universitätsklinikum<br />
Gießen. Moderiert wurde die<br />
Veranstaltung von Dr. Michael Köhler,<br />
stellvertretendem Vorsitzender<br />
der <strong>Patientenliga</strong> <strong>Atemwegserkrankungen</strong><br />
e.V. Im Folgenden werden Inhalte<br />
<strong>und</strong> Ergebnisse zusammenfassend<br />
dargestellt.<br />
Lebenszufriedenheit<br />
Das Ziel eines jeden Menschen ist es,<br />
ein angenehmes <strong>und</strong> zufriedenes Leben<br />
zu führen, beziehungsweise –<br />
anders ausgedrückt – eine hohe Lebenszufriedenheit<br />
zu erlangen. Gemeinhin<br />
wird davon ausgegangen,<br />
dass ein überraschendes positives Ereignis<br />
wie etwa ein Lottogewinn in<br />
Millionenhöhe, der viele Annehmlichkeiten<br />
ermöglicht, das Maß der Lebenszufriedenheit<br />
in der Regel erhöht.<br />
Doch die wissenschaftliche<br />
Lebenszufriedenheitsforschung hat<br />
ergeben, dass sich Lottomillionäre<br />
nach circa drei bis vier Jahren an<br />
den erhöhten Lebensstandard gewöhnt<br />
haben <strong>und</strong> gar nach etwa<br />
zehn Jahren angeben, viel Geld wäre<br />
nicht nötig, um zufrieden zu sein.<br />
Dementsprechend hat die Forschung<br />
auch ergeben, dass ein plötzliches<br />
negatives Ereignis, wie etwa eine<br />
Querschnittlähmung nach einem Unfall,<br />
auf Dauer nicht zu einer geringeren<br />
Lebenszufriedenheit führen<br />
muss, sondern nach einigen Jahren<br />
auch hier wieder ein „normales<br />
Maß“ erreicht werden kann.<br />
Verdrängung als Ausweg aus<br />
der Krise<br />
Häufig fallen Betroffene nach solch<br />
dramatisch einschneidenden Ereig-<br />
Hilfen für Angehörige<br />
Als Paar eine Einheit, aber trotzdem zwei Leben<br />
Workshop zum psychologischen Umgang mit einem (schwer kranken) COPD-Patienten<br />
nissen – wie auch nach der Diagnose<br />
COPD – emotional zunächst in<br />
ein tiefes Loch. Sie machen sich Vorwürfe,<br />
falsch gehandelt oder über<br />
Jahre hinweg einen schädlichen Lebensstil<br />
gepflegt zu haben. Und sie<br />
trauern dem Leben nach, das nun<br />
nicht mehr möglich ist. Der Weg aus<br />
dieser Krise gelingt den Betroffenen<br />
umso besser, wenn sie ihren Zustand<br />
ab einem gewissen Punkt akzeptieren,<br />
wenn sie in der Gegenwart leben,<br />
in die Zukunft blicken <strong>und</strong> die<br />
Vergangenheit – <strong>und</strong> die Ursachen<br />
ihrer jetzigen ges<strong>und</strong>heitlichen Situation<br />
– verdrängen.<br />
Erkenntnis <strong>und</strong> Kommunikation<br />
Durch die Berichte der an dem<br />
Workshop Teilnehmenden ergab<br />
sich schnell das Bild, dass die Angehörigen<br />
eben diese Mechanismen,<br />
wie durch Akzeptanz <strong>und</strong> Verdrängung<br />
ein zufriedenes Leben wieder<br />
erreicht werden kann, häufig viel<br />
eher erkennen als ihre an COPD erkrankten<br />
Partner. So berichtete eine<br />
Frau, dass ihr Mann in seiner Freizeit<br />
nur noch fernsehen würde <strong>und</strong> nicht<br />
akzeptieren könne, keine Motorradfahrten<br />
mehr unternehmen zu können.<br />
Alle ihre Vorschläge anderer<br />
Hobbies würde er zurückweisen.<br />
Hier wies Herr Cassel auf das Problem<br />
einer ritualisierten Kommunikation<br />
hin, bei der der eine Partner stets<br />
vorschlägt <strong>und</strong> fordert, während der<br />
andere Partner trotzig alles ablehnt.<br />
Hier gelte es, dieses „Spiel“ zu beenden.<br />
Als Paar eine Einheit, aber trotzdem<br />
zwei Leben<br />
Die Akzeptanz der eigenen Situation<br />
kann niemand dem Betroffenen abnehmen,<br />
nur er selbst kann sich aus<br />
dem emotionalen Loch befreien. Je<br />
mehr der ges<strong>und</strong>e Partner drängt,<br />
desto stärker verhärten sich die Fronten.<br />
Um auch das gemeinsame Leben<br />
zu verbessern, muss der Partner<br />
wieder mehr auf sich selber schauen,<br />
seine eigenen Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche<br />
formulieren <strong>und</strong> verfolgen. Nur<br />
so lässt sich wieder die nötige<br />
Distanz aufbauen, um ein offenes<br />
Gespräch zu führen können. In der<br />
Psychotherapie heißt diese Technik<br />
„paradoxe Intention“, wenn dem<br />
Gegenüber vermittelt wird, dass er<br />
den eigenen Vorstellungen nicht<br />
folgen muss. Gerade dadurch kann<br />
bei ihm ein Nachdenken darüber erreicht<br />
werden.<br />
Frank Laschinski,<br />
Leichlingen<br />
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