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Asthma und Allergie - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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Neben- <strong>und</strong> Wechselwirkungen von Medikamenten<br />

zur <strong>Asthma</strong>- <strong>und</strong> COPD-Therapie<br />

Teil 2: Beta-2-Agonisten (ß 2-Adrenergika oder Beta-2-Sympathomimetika)<br />

S eit<br />

Jahrzehnten steht fest: Beta-2-Sympathomimetika<br />

sind die am stärksten wirkenden Arzneimittel gegen<br />

die Atemwegsverengung (Obstruktion) <strong>und</strong> damit die<br />

Medikamente der ersten Wahl zur „Weitstellung“ der<br />

Atemwege. Atemnot ist das Hauptzeichen einer die<br />

Atemwege verengenden Erkrankung wie bei <strong>Asthma</strong><br />

bronchiale oder chronisch obstruktiver Bronchitis (englische<br />

Abkürzung: COPD). Beim <strong>Asthma</strong> bronchiale tritt<br />

diese „spontan“, zum Beispiel bei Allergenkontakt, oder<br />

anstrengungsbedingt auf. Die chronisch obstruktive Bronchitis<br />

ist dagegen eine Erkrankung, die erst oft im fünften<br />

oder sechsten Lebensjahrzehnt – meist nach jahrzehntelangem<br />

Rauchen – durch eine starke Einschränkung<br />

beim Atmen <strong>und</strong> vor allem beim Ausatmen offensichtlich<br />

wird. Sehr oft tritt sie dabei mit einem Lungenemphysem,<br />

das heißt einem schleichenden <strong>und</strong> schließlich endgültigen<br />

Umbau der für die Atmung unerlässlichen Atembläschen<br />

der Lunge (Alveolen) <strong>und</strong> des Lungengewebes<br />

auf.<br />

Alle größeren Atemwege des Menschen werden aktiv<br />

durch eine ringförmige feine Muskulatur offen gehalten.<br />

Diese ist im Gegensatz – bei der Feinbetrachtung im<br />

Mikroskop – zu unserer viel bekannteren Muskulatur wie<br />

an den Oberarmen, zum Beispiel dem Bizepsmuskel,<br />

nicht quergestreift, sondern „glatt“. An diesen Muskelzellen<br />

setzen nun die Beta-2-Sympathomimetika an.<br />

Konkret: Sie bewirken eine „Entspannung“ der zusammengezogenen<br />

<strong>und</strong> damit die Atemwege verengenden<br />

Therapie Luftpost<br />

Frühjahr 2010<br />

glatten Muskulatur. So wird die Atemnot beseitigt. Logischerweise,<br />

man kann auch sagen intelligenterweise,<br />

werden die meisten dieser Medikamente inhalativ<br />

angewendet. Damit kommen die nur wenige tausendstel<br />

Millimeter großen, das heißt für unser Auge nicht sichtbaren<br />

Teilchen direkt an den Muskelzellen <strong>und</strong> ihren Rezeptoren<br />

an. Sie gehen mit diesen eine Bindung ein <strong>und</strong><br />

bewirken dann die erwünschte Muskelentspannung am<br />

Zielort.<br />

Diese einzuatmenden Medikamente kann man nach ihrem<br />

Beginn der Wirkung <strong>und</strong> damit der Beseitigung der<br />

Atemnot in raschwirksame, das heißt in wenigen Minuten<br />

wirkende, <strong>und</strong> in langsam wirksame, das heißt später<br />

als eine Viertelst<strong>und</strong>e nach der Inhalation wirkende Medikamente,<br />

unterteilen. Eine zweite Unterteilung ist die<br />

nach der Dauer der Wirksamkeit. Die ersten so die Atemnot<br />

beseitigenden Medikamente zur Einatmung wurden<br />

vor mehr als fünfzig Jahren weltweit in die Behandlung<br />

eingeführt. Damals kannte man noch nicht die heutige<br />

spezifische Unterteilung der Wirkorte dieser Medikamente<br />

an den körpereigenen Muskelzellen, sondern<br />

nannte sie einfach alle Beta-Rezeptoren. Heute werden<br />

diese Zellen von eins bis drei nummeriert. Ziel der die<br />

Atemnot bekämpfenden Medikamente sind die Beta-2-<br />

Rezeptoren.<br />

Als vor Jahren ein bekannter Hersteller ein jahrzehntelang<br />

verschriebenes Arzneimittel, das bis heute noch<br />

eine pharmakologische Standardsubstanz ist <strong>und</strong> be-<br />

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